Erfahrungsaustausch und Kosten Radiowellentherapie

  • Hallo liebe Forenbenutzer,


    habe zwischenzeitlich immer mal wieder rein gesehen und bemerkt, daß anscheinend doch nicht so viele Venenerkrankte hier regelmäßig posten, wie ich gehofft hatte. Würde mich gerne austauschen mit Menschen, die auch ein Krampfaderleiden bzw. CVI diagnostiziert bekommen haben.


    Hat vielleicht irgendjemand Erfahrungen mit der Radiowellentherpaie gemacht ? Würde gerne wissen, wie der/diejeniege die OP empfunden hat und mit dem Ergebnis zufrieden ist. Da ich ja Kassenpatient bin, denke ich, die wird das nicht so ohne weiteres übernehmen. Hat jemand Efahrung mit der Kostenübernahme ? Mir schwebt vor, der Kasse anzubieten, die Kostendifferenz zur Stripping-Methode selbst zu übernehmen, vielleicht geht sowas.


    Bin alle Anregungen dankbar !


    Gruß,


    Matthias,
    Berlin

  • Hallo Matthias,


    ich bin erst heute auf dieses Forum gestoßen. Dein Eintrag liegt nun schon acht Wochen zurück und ich weiß deshalb nicht, wie der Stand der Dinge bei Dir jetzt ist.
    Ich habe als Patient Erfahrungen sowohl mit dem klassischen Stripping als auch mit der Laserbehandlung gemacht. Um es gleich zu sagen, ich gebe eindeutig der Laserbehandlung den Vorzug. Es ist definitiv die bessere Methode. Allerdings ist sie noch relativ neu und deshalb noch nicht als Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen registriert. Neu bedeutet, das die Langzeiterfahrungen noch nicht vorliegen. Aber, einige Krankenkassen bezahlen trotzdem bereits die Laserbehandlung. Insbesondere die Betriebskrankenkassen unterstützen sie. Denn die Gesamtkosten der Laserbehandlung sind tendenziell deutlich niedriger als beim Stripping (allein schon deshalb, weil keine Krankheitstagekosten anfallen und die OP keine Narkose erfordert).
    Einziges wirkliches Problem der Laserbehandlung ist die Tatsache, dass es kaum Spezialisten hierfür gibt. Darüber reden können viele Ärzte schon sehr viel. Aber Wissen darüber und Erfahrung damit hat kaum jemand. Mehr noch, die Qualifikation wird meiner Beobachtung nach noch gar nicht richtig vermißt. Wie auch immer, ich bin in der Klinik am Wittenbergplatz in Behandlung. Dr. Raag und Dr. Martel vertraue ich. Die anderen Ärzte die manchmal da sind, sind alle nett aber müssen sich erst einarbeiten und deshalb für schwierige Fälle m.E. noch nicht geeignet genug. Außer dieser Klinik gibt es eine niedergelassene Ärztin irgendwo in Steglitz/Zehlendorf, die auch einen guten Ruf hat, aber von der ich sonst nichts weiß und deshalb zu ihr weder zu- noch abraten kann (nach dem Namen bitte mal googeln, irgendwas mit Hahn oder so ähnlich).
    Die Lasertherapie unterteilt sich in bestimmte Submethoden. Welche für Deine Beschwerden die richtige ist, wissen die in der Klinik am Wittenbergplatz garantiert. Zusätzlich zum Laser wird auch mit sogenanntem Mikroschaum gearbeitet. Der Mikroschaum wird in der Gefäßmedizin schon seit vielen Jahren verwendet, aber die Strippingspezialisten handhaben den Schaum großflächiger im Unterschied zu den Laserspezialisten.


    Soweit erstmal eine erste, relativ allgemeine Antwort. Ich kann gegebenfalls gerne auch detaillierter meine Erfahrungen bei beiden Behandlungsmethoden (und teilweise auch erste Erkenntnisse über das Venensystem) mitteilen. Ich habe eine chronisch venöse Insuffizienz ersten Grades und werde mich deshalb immer mit diesem Thema beschäftigen müssen.


    Viele Grüße, ebenfalls aus Berlin, ;)
    Maik

  • Ich bin recht neu in diesem Forum ,aber seit 1981 " im Geschäft"...und ich muss zugeben, " Ihr Patienten",Betroffene,Suchende tut mir leid ! So viele Methoden , noch mehr Geschrei - "meins ist das Beste"...,wie soll da ein betroffener Patient noch durchblicken? Es ist aber wie immer,viele Wege führen nach Rom !


    Bei einer ausgeprägten Krampfaderbildung würde ich immer noch klassisch operieren lassen-dieses Verfahren ist ausgereift, erprobt und es gibt Langzeitstudien.Die angebliche Vorteile der neuen Verfahren sind oft keine : wenn der Patient nach einer Op gut gewickelt wird, hat er nahe zu keine Schmerzen.Das Problem ist doch nicht die Stammvene,sondern die oft zahlreichen Seitenäste.Und die können per Miniphlebectomie ,oder per Schaumverödung beseitigt werden. Das geht gar nicht mit Laser.Als ob sich die Krampfaderoperation auf die Magna oder Parvaentfernung beschränken-die Seitenäste sind das( kosmetische)Problem. Weiter sind die Perforansvenen entscheidend zur Verhinderung des offenen Beines ,zur Schwellungsbeseitigung und zur Verhinderung der sekundären Überdehnung der tiefen Unterschenkelvenen (= Leitveneninsuffizienz)...und die werden immer konventionell operiert.


    Chiva löst nur Teile des Problems und hat eine Rezidivrate von 50% !... ambulant oder stationär? ...ist egal , stationär ist manchmal eleganter und besser zu händeln für Patient und Arzt, 60% aller Pat.haben beide Beine operationswürdig krank , dann geht kurz stationär besser,da wir dann immer beide Beine gleichzeitig operieren.Und wir legen auch bis zu 3x täglich einen Kompressionsverband an, und machen die intermittierende Kompression ( Lymphamat oder Lymphapress) auch mehrfach.Dadurch gibt es keine Schwellungen nach OP.


    Also ich persönlich favorisiere die klassische Strippingoperation ! Ich bin jetzt schon gespannt ,auf die Ergebnisse der verschiedenen Laserop-Verfahren,ob die Venen LANGFRISTIG auch zu bleiben...ich hoffe ich werde nicht gesteinigt ? Ich weiß auch , dieses Thema wird noch lange Diskussionsstoff liefern und sehr kontrovers diskutiert,aber das bringt auch die Qualität voran.