Was erleichtert die Eingewöhnung der Kompression ?

  • Hallo zusammen,


    ich kann mich leider immer noch sehr schwer an die Kompressionsbestrumfung gewöhnen.
    Ich fühle mich extrem meiner Beinfreiheit beraubt. Ich sehe darin aus wie eine alte Oma.
    Das macht mir jeden Tag schlechte Laune, wenn ich schon die Strümpfe sehe.
    Alles ist so eng und ich komme mir immer noch vor wie eine "Presswurst".
    Wie habt ihr euch daran gewöhnt?
    Wie lange dauert die Eingewöhnungszeit 6 , 8 oder 12 Wochen/Monate?


    Vielen Dank für eure aufbauenden Mails !!


    liebe Grüße
    Andrea

  • Liebe Andrea,


    ich kann Dich sehr gut verstehen..... ^^ .


    Anfangs bin ich auch verzweifelt, habe mir zur Belohnung den Sonntag selber "frei" gegeben.


    Meine Eingewöhnung hat so etwa 1 Jahr gedauert. Nachmittags habe ich die Strümpfe gerne ausgezogen. Jetzt klappts besser. Derzeit trage ich Kniestrümpfe mit Caprihose KKl. 3, von morgens bis abends 20.00 Uhr, das reicht mir.


    Du wirst sehen, es entwickelt sich, hab Geduld.


    LG Petra

  • Hallo Andrea,




    bei mir hat es sicherlich über ein Jahr gedauert, bis ich nicht jeden Morgen wieder den Satz "ich hasse dieses Teil" vor mich hingemurmelt habe. Auch an tränenreiche Zeiten kann ich mich noch gut erinnern, ebenso daran, dass ich mich "SO" nicht vor meinen Mann gezeigt habe. (was ich immer noch versuche)
    Ich trage ca. 15 Jahr davon bestimmt 10 Flachstrickhosen und es kommt immer mal wieder vor, dass ich sie am Liebsten in die Ecke werfen möchte.


    Das Omagefühl habe ich auch (noch), meistens im Sommer wenn ich andere Frauen meines Alters mit Röcken und schicken Sandalen laufen sehe und ich immer


    nur Hosen/ Jeans und geschlossene Schuhe tragen kann.


    Sobald meine Tagwerk vollbracht ist, ziehe ich die Strumpfhose aus.


    Wenn ich wieder mal damit hadere dieses Teil tragen zu müssen, mache ich mir den Sinn und Zweck des Tragens bewusst - das hilft meistens.

  • nur sokannst Du Dich dran gewöhnen. Das muss zum Tagesbeginn sein wie Duschen und Zähneputzen. E gehört einfach dazu! Ich hatte mich nach 3-4 Wochen daran gewöhnt. Muss einfach zum Ritual werden.
    Gruß die Waldfee
    (die jetzt auf der Couch regeneriert! OP gut überstanden!)

  • Ich hatte gar nicht so ne dolle Eingewöhnungsschwierigkeit, habe ziemlich schnell gemerkt das das tragen hilft, ich abends keine Schmerzen in den Beinen hatte usw. Wie ne Oma hab ich mich auch nicht gefühlt, weil ich mich konsequent gegen das Omabraun gesträubt habe, was man mir immer wieder anbot..., ich nehme sand, die sind ganz hell, und ich trage sie im Sommer unter Röcken und kurzen Hosen, und wer nicht allzugenau hinsieht bemerkt sie nicht, ich habe sie mit offner Spitze und meine Sandalen so gewählt das der abschluss der Strümpfe unter dem Bändchen der Sandale verschwindet.


    LG Katja

    When a black kid and a white kid grow up together, they don't care what color they are.... "Joey McIntyre"

  • Hallo Andrea,


    leider hast Du nicht genauer geschrieben, ob Unterschenkel, Oberschenkel oder Strumpfhose....so wie Du geschrieben hattest...denke Strumpfhose...und nicht die leichten Rundstricker, sondern Flachstrick...derartige Dinger, die einem die Hosen runterziehen. Richtig? ?(


    ..und da muss ich @Rene recht geben:

    ich denke die Gewöhnung beginnt im Kopf.

    ....und deshalb wird die Eingewöhnungzeit nur von Dir selbst abhängen!!!


    Und da du gerade aktuell damit konfrontiert wirst...nimm Dir Zeit. Es wird besser werden.
    Gut wird es aber erst, wenn Du deine Krankheit akzeptiert hast.
    Ohne Akzeptanz = "Drehen im Kreis! Treten auf der Stelle!"



    Hatte die Dinger/Strumpfhose auch mal und aber festgestellt, dass es in meinem Fall eine Überversorgung war.


    d.h. Arzt muss bei der Verschreibung der Kompressionsversorgung die Diagnose und seine aktuelle Ausprägung berücksichtigen....ggf. bei allzu großer...Drängen auf Reha und täglicher Konzentration auf Kompression (Wickeln/Lymphpack).


    Verordnung & Anpassung der längerfristigen Versorgung erst nach Reha, wenn Beine & Co im Umfang reduziert und sich ggf so halten lassen (auch die eigene Erfahrung fließt hier ein!)...am bestens alles in Reha machen...da die meisten praktischen Erfahrungen in (denke mal ) => diesem Sonderfall!


    Viele Grüße

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für eure ermutigenden Zuschriften.
    Ich habe mir einiges durch den Kopf gehen lassen.
    Rene hat ja auch geschrieben das die Gewöhnung im Kopf beginnt.
    Da hat er wohl recht.
    Auch die Idee sich am Anfang mal einen Tag "Strumpfauszeit" zu gönnen, ist auch nicht so verkehrt.
    Ich trage z. Zt. die hässlichen Oberschenkel Strümpfe-Flachstrick.
    Interessant zu lesen das manche von euch nur 2-3 Wochen brauchten um sich an die Strümpfe zu gewöhnen und
    der/die ein oder andere bis zu einem Jahr.
    Bei mir wird es sicherlich noch ewig dauern. Ich weiss ja ,das es wichtig für die Gesundheit ist und ich die Krankheit
    akzeptieren muss. Ja, wie so oft im Leben, hängt vieles von der innerlichen Einstelllung ab. Da muss ich noch schwer daran arbeiten.
    Ich bin froh, des es dieses Forum gibt. Eine offene Selbsthilfe Gruppe für alle, die leicht per Internet zugänglich ist.
    Da hat man nicht so sehr das Gefühl, alllein und ohne Unterstützung mit diesen Krankheitsbildern zu sein.
    Owohl ein guter und stabiler Freundeskreis und Familie sind immer noch die beste Stütze.
    Ich kenne niemanden außer mir der Kompression tragen muss. Daher ist manchmal guter Rat teuer.
    Und nicht umsonst ist die Kompressionsbestrumpfung hier in diesem Forum immmer ein großes Thema.
    Ich hoffe sehr, das ich bald eure positiven Einstellungen teilen kann.


    Liebe Grüße
    Andrea

  • Guten Morgen


    Ich kann Waldfee und Rene nur Recht geben!


    Alleine durch eine gute Einstellung zu den Strümpfen und tagtäglichem Tragen wird man sich mit dem ganzen Kompressions"kram" besser anfreunden. Ich selber trug auch ein gutes halbes Jahr nur die Oberschenkelstrümpfe (Flachstrick) in sand und habe mir dann freiwillig noch eine Radler bis unter die Brust anfertigen lassen. Ich möchte nicht mehr ohne!


    Natürlich vermisse auch ich ab und an Sandalen im Sommer. Mal sehen, welche Möglichkeit ich dieses Jahr finden werde. Dazu kommt, daß ich auch weit und breit in meinem Bekannten- und Freundeskreis die Einzige bin, die Kompression tragen muß. Und wie oft höre ich: "Gott, wie kannst Du das nur tragen?! Ist das nicht unheimlich schlimm/warm/schwer?" Ich trage sie, weil ich weiß, wie ich mich ohne Strümpfe fühle! Es ist alles eine Einstellungssache.


    Aber ich bin auch ehrlich und gestehe: Beim Umgang mit den Menschen in meinem Umfeld gehe ich sehr offen damit um und es macht mir nichts aus. Jetzt habe ich jemanden kennen gelernt und es möchten sich Zweifel einschleichen. Wie wird er darauf reagieren? Wird er es akzeptieren? Wann sag ich es ihm?


    Im März beantrage ich neue Strümpfe und freu mich jetzt schon darauf! Es wird zweimal sand werden, wobei ich mir eine Kompression wieder in einer knalligen Farbe einfärbe :D

    Liebe Grüße
    Lenerl

  • Hallo,
    die Ursache meiner müden und nervösen Beine und einiger Besenreiser ist gefunden: Venenschwäche
    Als Mann Kompressionsstrümpfe / -strumpfhose tragen (KKL 2) ist mehr als ungewohnt.
    Was mache ich im Sommer ????????? ?( ist meine größte Sorge !
    Frage an die weiblichen Leidensgenossinnen:
    Kann/Soll ich die Strümpfe mit kurzer Hose sichtbar tragen ?
    Wie reagieren Frauen darauf ?
    Was meinen die Männer ?
    Danke für viele nette Antworten
    Jürgen

  • Hallo,


    ich habe vor 10 Jahren mal für kurze Zeit eine Kompressionsstrumpfhose getragen, hatte danach aber keine Lust mehr darauf, weil ich für mich keinen Sinn darin gesehen habe und ich wollte auch dadurch nicht so eingeschränkt werden, zumal ich ja wusste, dass ich dadurch das Lipödem nicht bekämpfen kann. Als ich jetzt im Dezember letzten Jahres die Kostenübernahme für eine OP durch meine KK bekam, wollte ich natürlich alles für einen guten Verlauf tun. So habe ich mir eine Kompressionsstrumpfhose verschreiben lassen, die ich seit der OP (vor 3 Wochen) auch regelmäßig trage, nachts ziehe ich das Kompressionsmieder an, weil das Material atmungsaktiver ist und man damit besser schlafen kann, aber das brauche ich je später nicht mehr, dann reicht es ja, wenn ich die Strumphose trage. Meine Frage wäre nun, ob das bei Euch auch so ist, dass ihr spätestens mittags/nachmittags so kaputt seid und Eure Beine durch die Strumpfhose so schwer sind? Ich wünschte, ich könnte die Hose dann mal ausziehen. Manchmal mache ich das auch und ziehe dann das Kompressionsmieder an, dass nicht ganz so eng sitzt, wie die Strumpfhose. Ich dachte, deswegen zieht man die Strumpfhose an, damit man genau diese schweren Beine nicht mehr hat.


    LG
    Gaby

  • Hallo Gaby,


    bei mir ist es genau umgekehrt. Eigentlich könnte ich die Kompressionsstrumpfhose (hatte 3 Lipos) auslassen, fühle mich mit aber viel wohler und leistungsfähiger.


    Da deine OP noch relativ frisch ist, hast du sicher noch Schwellungen. Bestimmt wird es besser, wenn noch ein paar Wochen um sind. Kannst du wirklich schon gut ohne Kompression laufen?


    Lieben Gruß,


    turameri

  • Ich glaube der Schlüssel zur Eingewöhnung ist die eigene Akzeptanz. Zuerst kann man es ja gar nicht nicht glauben, "so ein Problem" zu haben. Ging mir übrigens nicht anders ! Bis dahin ist auch der Umgang mit der Kompressionsbestrumpfung ein Drama. Man empfindet sie als zusätzliche Belastung, weil einfach die Einsicht nicht vorhanden ist, dass sie einem gut tut. Bis dahin spricht man auch von diesen "Dingern", und "Teilen", die weitere Unannehmlichkeiten verursachen. Hat man jedoch irgendwann für sich sein "Leiden" akzeptiert, fängt man an darüber nachzudenken, was man dagegen tun kann. Und erst dann versteht und erkennt man, dass es einem auf Dauer mit Kompression deutlich besser gehen kann, als ohne. Mit anderen Worten muss es einem klar werden, dass die Kompressionsbestrumpfung ganz wesentlich zur Linderung unserer Beschwerden beiträgt, und keine zusätzliche Quälerei bedeutet.


    Also, nehmt es an, :thumbup: es gibt viel schlimmeres !


    Viele Grüße, Jürgen (aus dem Pott)

  • Hallo sepraphina,


    ich kenne das Gefühl...am Anfang hab ich Gedacht "na prima mein Leben ist jetzt zu Ende und ich kann es an den Nagel hängen"...aber ich muss dir sagen dass ich heute nicht mehr ohne meine Strümpfe leben will...ich hab am anfang ziemlich sekptisch das ganze beäugt...habe mit gesagt "jetzt versuch es und kuck was in einem halben Jahr mit den Strümpfen zusammen mit der Drainage raus kommt" und ich kann dir sagen dass ich heute nach ca. eineinhalb Jahren MLD und Kompression bereits 18 kg abgenommen hab und weiß dass es noch weiter geht...die enge die du am Anfang fühlst lässt nach du musst dir nur jeden Morgen bevor du deine Strümpfe anziehst sagen dass sie dir helfen deine Gesundheit in den Griff zu bekommen...und im Sommer bin ich sogar noch glücklicher dass ich meine Strümpfe habe...denn sie helfen da noch wesentlich mehr...


    du gewöhnst dich daran..auch wenn es noch ein bisschen dauert...du darfst dir nur keine schlechten Gedanken machen immer mit guten Gedanken an die Sache heran gehen und vlt. auch versuchen eine Reha zu bekommen...


    ich schicke dir viel durchhaltevermögen und viel gute Laune...berichte uns mal immer wieder wie du dich fühlst und ob sich deine Zweifel geändert haben...


    ganz liebe Grüße und Mut zum Durchhalten sendet dir Jungadler :thumbup:

  • High Heels machen meine Füße momentan nicht mit, aber die werd ich auch wieder mal anziehen (also, wenn ich wieder automobilisiert bin, nicht mit dem Stadtbus *g) - da finde ich Nahtstrümpfe (in schwarz) gar nicht mal tragisch, im Gegenteil - der Silberfaden gegen Neuro lässt die sogar "gewollt" aussehen und nicht orthopädisch. Optisch seh ich also wenig probleme. Ich murks halt noch mit der Passform rum und die Sommerwärme macht mir angst ... :D


    Wegen des Sitzes - gibts da Tips, dass die Naht a)gerade und b) mittig sitzt...ich bin da doch etwas symmetrie-monkig :D

  • Hallo Andrea,


    bei mir war es auch so, wie hier schon mehrfach beschrieben.
    Zuerst kam ich mit der Diagnose Lymphödem gar nicht klar und dachte mir, die Strümpfe musst du jetzt jeden Tag bis an dein Lebensende tragen... ;(


    Aber nachdem ich mich daran gewöhnt habe und gemerkt habe, wie gut sie mir tun, dass die Beine nach dem Tragen am Abend schön schlank sind (im Gegensatz dazu, wenn ich sie mal nicht trage), trage ich sie richtig gerne. Ja ich muss sagen, sie fehlen mir sogar richtig, wenn ich sie mal nicht anhabe (wenn ich zb am Abend auf der Couch sitze) :D


    Natürlich gibt es manchmal auch Tage wo ich sie dann doch wieder am liebsten verbrennen würde, aber dann erinnere ich mich wieder daran, wie sehr sie mir helfen :)

    LG Isabella

  • Hi


    Wenn man sich die Konsequensen ansieht die man hat wenn man sie nicht trägt! überlegt man es sich bestimmt.


    Ich gehe mit meinen ( ins Schwarz ) auch mit Kurzer Hose ins Fitness Studio / oder raus auf die Straße. Sollen die anderen noch schauen macht mir nix denn mir tun die Strümpfe gut auch wenn es mit 35°C im Schatten nicht das Ideale ist. ( wie gesagt man denke an die Konsequensen)


    Grüße Michaela

  • Hallo,


    also ich fühle mich ohne meine Kompression einfach nicht angzogen und unwohl. Seit Montag habe ich endlich eine neue Kompression mit zum ersten mal Zehenkappen bekommen, es ist ein tolles Gefühl!


    LG Dieter


    Wahrscheinlich blöde Frage, aber was sind Zehenkappen??? Was bringen die??

    • Offizieller Beitrag

    Hallo tanja,


    meine Strümpfe haben keine Spitze, sondern sind offen. Die Zehenkappen kannst du dir wie Fingerhandschuhe vorstellen, da wird jeder Zeh einzeln verpackt und hat entsprechende Kompression, da läuft dann auch nichts mehr rein, es ist wie mit der Bandage, da wird auch jeder Zeh einzeln gewickelt.


    Viele Grüße


    Dieter