andauernder Lymphfluss nach Schnitt ins Schienbein

Guten Abend,

ch habe mir vor dreieinhalb Wochen eine ca. 3 cm lange Schnittverletzung an der Vorderkante des Schienbeins, etwa 5cm oberhalb des Sprunggelenkes, zugezogen. Nach Blutstillung Austritt v. klarer Flüssigkeit über Stunden. Dann zunächst gute Heilung, bis sich sich nach einigen Tagen eine kirschgroße Schwellung am Wundrand ausbildete, die die bereits fast verschlossene Wunde wieder öffnete, wieder Austritt v. Lymphe, dadurch Abklingen d. Schwellung. Nach einer Woche Konsultation beim Chirurgen, der einen Kompressionsverband bis zur Wade und Mepilex (u. Octenilin) als Wundauflage empfahl. Habe zudem das Bein eine Wo hochgelagert, was Anfangs fast zum Wundverschluss führte. Jetzt leider erneut Öffnung der Wunde (nun 1,5cm breit), mazerierte Wundränder, keine Infektionszeichen, langsamer Austritt v. Lymphe (ein Tropfen/15Sek). Leichtes Ödem auf dem Fussrücken. Aufstehen erhöht Lymphfluss stark, bishin zum Durchweichen aller Verbände. Ich bitte um Ihren Rat. Soll ich weiter zuwarten? Der Chirurg empfahl ggf. eine Ligatur des Lymphgefäßes. Gibt es andere Optionen?

Herzlichen Dank,
Palmino

Guten Morgen Herr Dr. Martin,
vielen Dank für Ihre Therapieempfehlungen, die ich dankbar befolge. Ich habe vor fünf Tagen die gelblichen und aufgeweichten Fibrinbeläge mit der Ecke eines sterilen Tupfers aus der Wunde (1,5 cm Durchmesser) entfernt. Es offenbarte sich ein ca. 7 mm tiefer Krater, aus dessen Tiefe die Lymphe quoll. Dieser Krater verschließt sich sehr schnell wieder mit Fibrinbelägen, so dass die Wunde äußerlich fast trocken bleibt. Ich hebe gelesen, dass Fibrinbeläge ein Störfaktor der Wundheilung sind, aber die tropfende Lymphe eben auch. Momentan halte ich die Wunde mit Octenilin (und Mepilex) feucht, wobei ich eine langsame Tendenz zur Verkleinerung feststelle. Wenn ich Aquacell Ag verwende, verhärten sich die Fibrinbeläge (Austrocknung) und die Wunde beginnt zu schmerzen, bleibt äußerlich aber trocken. Was empfehlen Sie?
Herzlichen Dank,

Palmino

Guten Morgen,

ich möchte mich noch einmal herzlich für Ihre wertvollen Hinweise bedanken. Ich war vor sechs Tagen im Gefäßzentrum Hamburg, dort empfahl man mir ebenfalls Urgotül als Wundauflage und bestätigte Ihre Threapievorschläge. Ich bin begeistert von den Heilungsfortschritten der letzten Tage, die Wunde ist nun bereits verschlossen! Ich habe gestern probeweise den Kompressionsverband einmal weggelassen. In der Größe etwa eines halben Briefumschlages ist die Haut noch leicht teigig/ödematös. Wie lange empfehlen Sie, den Kompressionsverband noch weiter zu tragen?
Ich möchte zudem noch eine Empfehlung einer Video-Anleitung einer amerikanischen Therapeutin zur Selbstlympdrainage im Internet geben. Sie wird sicherlich nicht die Hände eines erfahrenen Profis ersetzen, kann aber ggf. unterstützend wirken. Mir hat es sehr gut getan.

http://www.youtube.com/playlist?list=PLDEF532905455E4CD&feature=plcp

Mit dankbaren Grüßen,

palmino

Guten Tag,

möglicherweise ist meine Frage in meinem letzten Posting untgegangen. Nach dem Wundverschluss habe ich noch immer ein etwa handtellergroßes Ödem um die Wunde herum. Soll ich weiterhin den Kompressionsverband tragen und wenn ja, wie lange? Momentan trage ich den Verband nur tagsüber, was das Ödem zum Abklingen bringt. Nach der Nacht ohne Verband ist es morgens wieder da.

Vielen Dank im Voraus,

Palmino