Lymphödem linke Seite, MLD auch rechte Seite?

  • Guten Tag,


    nach Axilladissektion links hat sich ein Ödem gebildet. Die Therapeutin bezieht ebenfalls die rechte Axilla in die Behandlung mit ein. Nun meine Frage (da ich keine Kompression verordnet bekommen habe, die Therapeutin das aber dennoch macht und die Zeit für das Bandagieren von der eigentlichen Drainagezeit - 45 min.- abgeht), ob die Zeit nicht medizinisch sinnvoller direkt für die eigentlich betroffene Seite genutzt werden sollte. Gibt es eine Sog-Wirkung von rechts nach links (zu Beginn wird auch subventrikulär rechts behandelt)?


    Danke und viele Güße!

  • Es gibt die Sogwirkung bzw. Abstrom zur gesunden Seite und die Kompression ist unumgänglich! Nächstes Mal Verordnung von MLD mit anschl. Kompression geben lassen.,

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • nach Axilladissektion links hat sich ein Ödem gebildet. Die Therapeutin bezieht ebenfalls die rechte Axilla in die Behandlung mit ein.


    Was heißt, sie bezieht die rechte Seite mit ein? Das will ich doch hoffen!


    Nachdem Lymphknoten links entfernt wurden, haben die restlichen LK links mehr als genug zu tun. Dorthin sollte nicht "geräumt" werden. ("Wegen Überlastung geschlossen!")


    Die Lymphknoten auf der rechten Achselseite sowie linke Leistenlymphknoten werden unter Zuhilfenahme der Anasomosenwege (Umleitungen) durch die Lymphdrainage angeregt.
    Griffe über Brustbein von links nach rechts sowie linke Flanke Richtung linke Leiste als auch Rückenbehandlung in Abflußrichtung ist die Behandlung der 1. Wahl.


    Kommunikation! Erklärt die Therapeutin nicht, warum sie welche Griffe anwendet?
    Das ist alles ganz logisch zu erklären.

  • Danke, Herr Doktor. Sowohl die Therapeutin als auch ich hatten die Gynäkologin nach der Kompression gefragt. In einer Woche habe ich einen Termin beim Lymphologen.
    Einen angenehmen Tag!

  • Kommunikation! Erklärt die Therapeutin nicht, warum sie welche Griffe anwendet?

    Hallo, Biene,


    danke für die rasche Antwort. Ich habe das Ödem seit einem Monat (damals 0,5 cm Schwellung), eine Verordnung über 1-2 x MLD pro Woche und konnte wegen Erkältung (+ leichte Temp.erhöhung) erst zwei Termine wahrnehmen. Aber die Griffe erfolgen genau so, wie du schreibst. Habe ich richtig verstanden, dass die
    linken Leisten-LK nicht direkt behandelt werden?


    Danke und auch Dir einen schönen Tag!

  • Die Leistenlymphknoten auf der linken Seite werden genauso mit erlernten Lymphdrainagegriffen angeregt wie die Achsellymphknoten auf der rechten Seite.


    Danke für Deine Antwort. Während der Menstruation wird die Leiste ausgelassen? Liebe Grüße.

  • Während der Menstruation wird die Bauch- bzw die Bauchtiefdrainage weggelassen.
    Die Bauchbehandlung kann, muss aber nicht unbedingt bei der "Mamma"drainage angewandt werden.


    Die Leistenlymphknoten werden schon angeregt. Die linke Seite braucht ja einen Abfluss.
    Das Wichtigste ist, dass alles fließt.
    Die Therapeutin sieht das an der Hautreaktion, ob die Lymphe im Fluss ist. Deshalb ist die Beobachtung der Hautoberfläche so spannend.
    Es gibt Patient/innen, die zeigen bei bestimmten Griffen an einer Stelle eine sehr starke Hautreaktion, also ein Zeichen: es fließt. An solchen Stellen verharre ich eine Weile und behandle sie ausgiebig.
    Pauschal zu sagen, dort hingreifen und alles ist paletti, das ist zu kurz gesprungen.
    Hinschauen, Beobachten, alle Register ziehen - das macht den/die erfolgreiche Therapeut/in aus.
    Das ist wie Klavierspielen - wer es beherrscht, zaubert die tollsten Melodien.
    In unserem Fall - die dünnsten Arme/Beine :thumbup:


    Viel Erfolg und lieben Gruß
    Biene