Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe bei Lipödem rutschen

  • Hallo, nach 2,5 Jahren Versorgung mit rundgestrickten Kniestrümpfen hat mir meine Ärztin wg. Lipödem an den Füßen, Knien und Oberschenkel eine rundgestrickte Strumpfhose verschrieben. Da ich bei meiner Krampfader-OP vor 5 Jahren mit den maßangefertigten flachgestrickten Strumpfhosen nur Probleme hatte, weil die rutschen und keine vernünftigen Halt hatten, habe ich das Rezept nach Rücksprache mit dem Sanitätshaus umschreiben lassen in flachgestrickte Strümpfe bis zum Schritt.
    1. Versuch: Strümpfe zu kurz, Strumpffirma konnte nicht glauben, dass ich so "lange" Beine habe, Mitarbeiterin hat sich dadurch irritieren lassen. Schräge am Beinabschluss wurde nicht gemacht.
    2. Versuch: Strümpfe gehen bis dahin wo sie sollen. Doppeltes Haftband wie beim 1. Versuch. Beim Sitzen leichtes abschnüren in der Kniekehle. Schon beim gehen merke ich, dass sie minimal anfangen zu rutschen.Sobald ich mich setze rutscht der obere Teil der Strümpfe aus der Po-Falte und das ganze rutscht durch die Bewegung immer weiter. Daheim kann man das ganze wieder hoch ziehen doch unterwegs geht das leider nicht und so sammelt sich eine Wulst Strumpf in der Kniekehle und schnürt ab.
    3. Versuch: Strümpfe gehen bis dahin wo so sollen und fangen auch nicht sofort beim gehen/sitzen an zu rutschen. Doch irgendwann muss man sich auch ohne Hose setzen. Nun rutscht der Strumpf wieder aus der Pofalte und sobald ich gehe, habe ich das Gefühl, dass dem Strumpf im oberen Teil jegliche Spannung/Halt fehlt, denn er rutscht nicht nur etwas sondern richtig stark. Jegliches hochziehen bis zum gewünschten Punkt bringt irgendwie nichts. Er rutscht sofort wieder nach unten.
    Irgendwie bin ich nun mit meinem Latein am Ende. Die Oberschenkel sind halt durch das Lipödem sehr unförmig. Bei einer Strumpfhose ist das Problem der Bauch, da der durch eine längliche Narbe nicht gleichmäßig "rund" ist und es dadurch zu ebenfalls zu Problem beim Halt kommen würde.
    Vielleicht hat ja hier jemand noch eine Idee, was man machen könnte.
    Danke schon mal.
    Gruss
    Fraggeldori

  • Hallo fraggeldori, ich habe dir mal einen Beitrag von mir kopiert, vielleicht hilft er dir ja weiter:


    Ich trage Oberschenkelstrümpfe in Flachstrick und habe "meine" Methode schon ein paar Mal im Forum beschrieben. Also mache ich hier noch einmal den Anfang:


    1. den kompletten Strumpf auf links ziehen
    2. das Fußteil bis zur Ferse wieder in den Strumpf schieben
    3. das Fußteil über den Fuß ziehen
    4. Stück für Stück bis unterhalb des Knies hocharbeiten
    5. Hautkleber an 3-4 Stellen längs oberhalb des Knies auftragen
    6. Strumpf wieder Stück für Stück den Oberschenkel hocharbeiten
    7. Hautkleber am Oberschenkel verteilen
    8. Strumpf zu Ende anziehen


    Ich ziehe den Strumpf ohne Handschuhe an und benötige dafür keine 2 Minuten. Der Strumpf hält so den ganzen Tag, ohne zu verrutschen.
    Beim Versuch mit den Handschuhen benötige ich mindestens 10 Minuten und komme extrem ins Schwitzen.

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Fraggeldori,


    gerne würden wir versuchen Ihnen mit ein paar Tipps weiterzuhelfen.


    Wie Giotto schon angemerkt hat, ist neben einer korrekten Passform die Anziehtechnik für einen rutschfreien Sitz sehr wichtig. Zur zusätzlichen Unterstützung gibt es die Möglichkeit spezielle Hautkleber an den betroffenen, rutschenden Stellen aufzutragen. Sie sind hautfreundlich, leicht abwaschbar und schädigen den Kompressionsstrumpf nicht. Des Weiteren erweisen sich bei einigen schon einfache Spezialhandschuhe als große Helfer – besonders nach dem Anziehen beim Verteilen des Strumpfes am Bein. Während des Anziehens können sie den Strumpf vor Beschädigungen schützen. Weiter greifen sie in das Gestrick hinein und ermöglichen es so, das Material des Strumpfes nach dem Anziehen gleichmäßig am Bein zu verteilen. Bei Flachstrickstrümpfen gibt es außerdem die Möglichkeit, an verschiedenen Stellen kleine Haftrandstopper einzuarbeiten.


    Wir würden Ihnen daher gerne dazu raten, erneut Ihren Fachhändler aufzusuchen und sich über diese Optionen informieren zu lassen. Sollten Sie Bedenken bezüglich der Passform haben, könnten Sie diese hier zudem erneut ansprechen.


    Sie haben ebenfalls erwähnt, dass Ihr Strumpf immer wieder „aus der Pofalte rutscht“. Aus der Ferne ist es natürlich schwierig, dies genau zu beurteilen. Allerdings sollte ein Kompressionsschenkelstrumpf maximal circa zwei Finger breit unter der Pofalte enden und nicht höher reichen. Denn ansonsten kann auch dies bei Bewegung ein Rutschen begünstigen.


    Wir hoffen, dass wir Ihnen weiterhelfen konnten!
    Ihr Ofa Bamberg Team

    • Offizieller Beitrag

    Hallo fraggeldori,


    sollte die Oberschenkelform stark konisch sein, ist eventuell die Kombination mit einer darübergetragenen Bermuda ,oder Hosenträgern ,oder Hüftbefestigung ( jeweils nachträglich verordenbar) sinnvoll.
    Bermuda/Strumpfhosen müssen auf jeden Fall hoch geschnitten sein, um gut zu halten.
    Sollte abzusehen sein, daß das Anziehen eines Hosenteils und/oder längeres Sitzen schwierig wird, kann auch ein Klettverschluß eingearbeitet werden.


    Bei kniffligen Versorgungen kann man bei bei den meisten Strumpfherstellern auch einen gemeinsamen Termin mit einem Außendienstmitarbeiter im Sanitätshaus vereinbaren.


    Waren die Beine beim Anmessen durch manuelle Lymphdrainage entstaut ?


    Beste Grüße
    isarkiesel

  • Danke für ihre Antworten.


    Die Strümpfe werden mit den Handschuhen angezogen, die ich vom Hersteller bekommen habe (ähnlich wie Haushaltshandschuhe) und das klappt auch gut.
    Beine bekommen keine MLD da lt. Ärztin nur beim Lymph- und nicht bei Lipödem hilfreich.
    Die "Pofalte" ergibt sich aus der konischen Form der Oberschenkel. Die Strümpfe sind daher auch mit einem "schrägen" Abschluss ausgestattet.
    Ich werde ihre Vorschläge auf jeden Fall mit dem Sanitätshaus besprechen. Das betrifft den Kleber genauso wie eine evtl. Hüftbefestigung.


    Gruss fraggeldori

  • Hallo fraggeldori,
    ich fürchte deine Ärztin ist nicht ganz auf dem laufenden.In meiner erstenLiposuktionsablehnung durch den MDK stand:
    Weitere durchführung der konventionellen Behandlung des Lipödems bestehend aus Kompression, Bewegung und MLD.
    Frage doch einfach noch mal nach denn die MLD hat mir sehr geholfen auch wenn es ein wenig schmerzhaft war. Leider war es dann so heftig das ich mit der MLD aufhören musste da ich keine Berühungen mehr ertragen konnte.
    Viele Grüsse
    Ute