Wassereinlagerungen bei Lipödem

  • Hallo Zusammen,
    ich höre immer wieder, dass das Lipödem in den Bereich lymphologische Krankheiten fällt. Wieso eigentlich? Bei einem reinem Lipödem ist das Lymphsystem doch intakt und die Ödeme entstehen durch Wassereinlagerungen.
    Entsteht aus einem Lipödem im Alter eigentlich immer ein Lymphödem? Die einzige Behandlung, die die KK übernimmt ist ja nunmal nur die Kompressionsbestrumpfung und dadurch werden ja höchstens die Beschwerden gelindert aber der Umfang der Beine (insbesondere auch Po und Hüfte) oder das Ödem wird sich nicht verringern.
    Wäre schön, wenn mir jemand darauf mal eine fachmännische Antwort geben kann.

  • Hallo Sarah,

    eine fachmännische Antwort kann ich dir nicht geben, nur eine als Betroffene: Ich stimme dir in allen Punkten zu.

    Aus einem Lipödem entsteht, soweit ich gelesen habe, nur unbehandelt ein Lymphödem, d.h. mit dem konsequenten Tragen von MKS müßte das zu verhindern sein.

    Fettreduktion: Im Buch von Dr. Strößenreuther habe ich folgendes gelesen:

    "Bei konsequenter Therapie und vor allem Dauerkompression beobachtet man nicht nur ein Konservieren des Erfolges der Phase 1, sondern auch einen kontinuierlichen Abbau überschüssiger Fettreserven an den Beinen. Anders als beim Lymphödem muss man aber beim Lipödem bezüglich der Therapiedauer nicht von "Wochen und Monaten"; sondern von "Monaten und Jahren" sprechen." (Strößenreuther, Lipödem und Cellulites, S. 214)

    Tja. ...

  • Hallo,
    bei einem Lipödem liegt eine Fettverteilungsstörung mit Wassereinlageungen in der 2.Tageshälfte sowie eine Druckschmerzhaftigkeit vor. Anfänglich ist das Lymphsystem noch intakt, deshalb ist in dieser Phase nur die Kompression sinnvoll und nicht die Lymphdrainage, da ich ein intaktes voll funktionierendes System nicht verbessern kann. Im Laufe der Jahre (ca 15-18) entwickelt sich aber zusätzlich ein Lymphödem, was dann wie ein Lymphödem behandelt werden muss.
    In den Anfängen ohne begleidtendes Lymphödem ist auch die Liposuktion angezeigt.
    Mit besten Grüßen

  • ...aber die Lymphdrainage dient doch auch der Entwässerung (?). Habe mal gehört, dass bei einem Lipödem die Griffe fester sein sollen, da die Wassereinlagerungen aus den Fettzellen rausgedrückt werden sollen. Als Behandlungsmethode des Lipödems ist doch nach allgemeiner Meinung immer Drainage und Kompression angezeigt. Die apparative Lymphdrainage soll doch auch bei der Umfangsreduktion helfen, oder habe ich da was falsch verstanden?

  • >Fettreduktion: Im Buch von Dr. Strößenreuther habe ich folgendes gelesen:
    >"Bei konsequenter Therapie und vor allem Dauerkompression beobachtet man nicht nur ein Konservieren des Erfolges der Phase 1, sondern auch einen kontinuierlichen Abbau überschüssiger Fettreserven an den Beinen. Anders als beim Lymphödem muss man aber beim Lipödem bezüglich der Therapiedauer nicht von "Wochen und Monaten"; sondern von "Monaten und Jahren" sprechen." (Strößenreuther, Lipödem und Cellulites, S. 214)

    Das heisst, wenn ich mich noch 10,20 Jahre lymphen lasse, verschwinden die überschüssigen Fettreserven von alleine ?? Und was ist mit denen die sich immer wieder neu aufbauen, egal was man macht ? Oder verstehe ich das falsch ??

    Soweit ich weiss, gelten diese körpereigenen ausgearteten Fettzellen, als nicht heilbar. Auch nicht, wenn sich ein Psychotherapeut einen wolf lympht. Nicht durch Sport, nicht durch Diät oder durch Wunderpillen oder sonstiges. Natürlich können wir alle auf die Genforschung hoffen - Ergebnisse so in 15-20 Jahren - wer möchte von euch solange warten und nicht das ihr meint, dass dieses Lipödem solange wartet, nein es wächst "fröhlich" weiter und ich kann mich heute noch in den Hintern treten, dass ich den Vorschlag meines Arztes nicht schon früher in Anspruch genommen habe, um diese Fettzellen zu entfernen und zwar endgültig.

    Aber letztendlich muss das jeder von euch selber entscheiden, was sie machen will.

    Viele Grüße

    Birgit M.

  • >...aber die Lymphdrainage dient doch auch der Entwässerung (?). Habe mal gehört, dass bei einem Lipödem die Griffe fester sein sollen, da die Wassereinlagerungen aus den Fettzellen rausgedrückt werden sollen. Als Behandlungsmethode des Lipödems ist doch nach allgemeiner Meinung immer Drainage und Kompression angezeigt. Die apparative Lymphdrainage soll doch auch bei der Umfangsreduktion helfen, oder habe ich da was falsch verstanden?

    Hallo,

    ich bin der Meinung, dass man dieses immer wieder anführt, weil nichts anderes bis her - und das seid ca. 1928, wo Lipödem zum 1. Mal auf einem Kongress zur Rede kam, zum "erfolg" führt und man bis HEUE nicht weiss, wo diese ausgearteten Fettzellen eigentlich herkommen. Vielleicht auch nicht genügend Interesse von Seiten der Wissenschaftler usw. vorhanden ?? Bis heute stellen Kompression und Lymphdrainage noch immer die Dinge da, die angeblich helfen sollen - nur helfen sie auch und wann können die Ergebniss mal betrachtet werden, dass EINE mit Lymphdrainagen und Kompressionstrünpfen in einem Zeitraum von 10-20 Jahren ihr Lipödem in den Griff bekommen hat, wenn die meisten Ärzte noch nicht mal wissen, was man hat und die KK nach altbekannter manie - den Kof in den Sand steckt, nach mir die Sindflut, sollen die doch abnehmen - ich kann das nicht mehr hören !! Obwohl sie genau wissen und es auch immer schreiben in den Ablehungsbescheiden, dass keine Diät und auch kein übermässiger Sport diesem Lipödem einhalt gebietet. Da kann man einen Fön bekommen *gg*

  • Da zu Beginn des Lipödems nur vermehrt Wasser eingelagert wird- die Lymphgefäße transportieren mit höchstmöglicher Leistung, hilft eine unterstützende LD nicht. Erst bei Erschöpfung der Lymphgefäße können diese mit der LD angeregt werden.
    Die verstärkten Griffe entsprechen einer Ödemverlagerung aus den Fettzellen in den Bereich, in dem die Venen das Wasser besser resorbieren(aufschlürfen) können.
    Deshalb ist auch die Wirkung der apparativen Therapie positiv, da das Wasser sicherlich verschoben wird. Das Tragen der Kompressionsbestrumpfung ist unbedingt erforderlich, damit sich die Fettzellen nicht wieder voll Wasser saugen.

    MbG

  • Es ist völlig richtig, dass die genetisch angelegten Fettzellen n i c h t verschwinden, sie können kleiner werden, wenn die Kalorienzufuhr gebremst wird. Bei anschließender übermäßiger Zufuhr wachsen sie aber genauso schnell an.
    Die bisher einzige Möglichkeit diese Zellen zum Verschwinden zu bringen ist tatsächlich die Liposuktion. Streit gibt es immer wieder über die Art und Bezeichnung.
    Wir ziehen die lymphgerechte Liposculpture(Formung) vor mit sanschließender intensiver Nachbehandlung von 1 Woche in unserem Therapiezentrum.

  • Mensch Birgit, das Posting war doch von mir ;)

    Ich wollte ja nur mal die "Fachmeinung" zitieren. Ich kenn zwar keine, die sagt, dass jahrelanges MKS-Tragen zum Erfolg geführt hat, aber vielleicht muss das KKL III oder IV sein, damit es was hilft? Ich hab' selber ca 1,5 Jahre MKS-Tragen und Lymphdrainage hinter mir und jedes neue Vermessen im Sanitätshaus kam immer zum gleichen Ergebnis: keine Veränderung.

    Viele Grüße
    Ulla

  • Hallo Dr. Schingale,

    >Die bisher einzige Möglichkeit diese Zellen zum Verschwinden zu bringen ist tatsächlich die Liposuktion. Streit gibt es immer wieder über die Art und Bezeichnung.

    Ich hätte mal eine Frage, da ihre "Trendwende" doch recht überraschend kommt. Wie sieht es denn aus mit Erfahrungswerten, dass Lymphödeme nach Liposuktionen entstanden sind? Man hört ja immer, solche Fälle seien zuhauf in Damp oder bei Földi zu sehen. Da Sie ja auch eine Fachklinik leiten, müßten bei Ihnen doch im Laufe der Jahre auch einige solche Fälle aufgeschlagen sein?

    Sie waren doch immer strikt dagegen, war das aus rein theoretischen Gründen ("Da werden Lymphbahnen verletzt") oder hatten Sie wirklich zahlreiche Fälle?

    Dieses "Gerücht" (anders kann man es ja fast nicht nennen) kursiert doch hartnäckig und sitzt bei vielen ganz fest im Hinterkopf. Aber wo sind die Belege? Immer heißt es, Frau Dr. Földi habe abgeraten, sie habe schon ganz viele, schlimme Fälle gesehen ... werden die irgendwo im dunklen Keller gefangengehalten? Wo stecken die denn? Wurde darüber nie etwas publiziert?

    Viele Grüße
    Ulla

  • Sie haben völlig Recht. Ich habe auf Kongressen sogar mit Dr.Cornely gestritten, als er die Liposuktion empfahl. Ich habe einige Fälle bei uns in Behandlung gehabt, allerdings war das nie die "superwet"-Technik mit Tumeszenzanästhesie, sondern das Absaugen mit groben Knülen und die bis vor einigen Jahren durchgeführte criss-cross Technik, bei der ohne Rücksicht auf Lymphkollektoren kreuzweise abgesaugt bzw. das Fett herausgerissen wurde. Die bisherigen Ergebnisse haben mich vom Gegenteil überzeugt, so dass ich meine Meinung geändert habe.
    Mit besten Grüßen
    Dr.Schingale

  • >Sie haben völlig Recht. Ich habe auf Kongressen sogar mit Dr.Cornely gestritten, als er die Liposuktion empfahl. Ich habe einige Fälle bei uns in Behandlung gehabt, allerdings war das nie die "superwet"-Technik mit Tumeszenzanästhesie, sondern das Absaugen mit groben Knülen und die bis vor einigen Jahren durchgeführte criss-cross Technik, bei der ohne Rücksicht auf Lymphkollektoren kreuzweise abgesaugt bzw. das Fett herausgerissen wurde. Die bisherigen Ergebnisse haben mich vom Gegenteil überzeugt, so dass ich meine Meinung geändert habe.
    >Mit besten Grüßen
    >Dr.Schingale

    Nun muss ich doch noch mal nachfragen!

    Warum hört und liest man so wenig über dieses Liposuktion, die an Patienten durchgeführt wurden und noch weniger von den Patienten selber. Wäre es nicht ratsamer, dies mehr bekannt zu machen, um unzähligen Frauen zu helfen und endlich mal die Krankenkassen auf trab zu bringen, dass diese Liposuktion, wirklich etwas ist, was einen riesigen Kostenplan, den die KK durch die Behandlungskosten von LipödemPatienten hat, auch gegenüber der KK rechtfertigt ??

    Gruß Birgit M.

  • Wir sind gerade dabei. In unserem neuen Lympho-Opt Magazin können Sie Näheres nachlesen. Anfordern können Sie das kostenlose Magazin unter der kostenlosen Rufnummer 0800 599 6999.
    Mit besten Grüßen

  • >Wir sind gerade dabei. In unserem neuen Lympho-Opt Magazin können Sie Näheres nachlesen. Anfordern können Sie das kostenlose Magazin unter der kostenlosen Rufnummer 0800 599 6999.
    >Mit besten Grüßen

    Ja, dass habe ich gelesen, als ich in Hirschbach war *smile*, doch die meisten Fragen werden da auch nicht beantwortet. Zumal dem ganzen höchstens eine 3/4 Seite zugestanden wurde.

    Aussagen von Patienten bei denen ein sichbarer Erfolg zu sehen ist, wären mir lieber gewesen, oder fällt das unter irgendein Geheimnis ??

    Gruß Birgit M (L.)

    *Es hat mir übrigens sehr gut gefallen in Hirschbach :)


  • Hallo Dr. Schingale,

    >Es ist völlig richtig, dass die genetisch angelegten Fettzellen n i c h t verschwinden, sie können kleiner werden, wenn die Kalorienzufuhr gebremst wird.

    > Das würde heißen, führe ich meinem Körper keine übermässigen Kalorien mehr zu, treibe viel Sport, stelle meine Nahrung um und dann verschwindet das Lipödem von alleine. Ginge wohl auch mit gezieltes Abnehmen z.B. in einer Klinik.

    Wofür dann eine Liposuktion, wenn es doch einfacher ist, allen Patienten vernüftiges Essen beizubringen, statt sie einer Liposuktion zu unterziehen ??

    Ich dachte weder mit Diät, noch mit Sport sei einem Lipödem beizukommen und nun das ??

    Bei anschließender übermäßiger Zufuhr wachsen sie aber genauso schnell an.

    > Hm, was denn nun, mit Kaloreien wächst ein Lipödem - ohne verschwindet es ??

    Habe ich sicher verkehrt verstanden - oder ??


    Gruß Birgit M.




  • Die Fettzellen sind genetisch angelegt.Ist die Kalorienzufuhr erhöht, blähen sich die einzelnen Zellen auf und somit nehmen die Umfänge deutlich zu- das Zunehmen geht übrigens wesentlich einfacher und schneller als die Verkleinerung der Fettzellen. Da diese fester und derber sind als die Reservefettzellen z.B. Bauch und Busen, nimmt man an diesen Stellen bei reduzierter Kalorienzufuhr schneller ab, als an den Lipödem-Fettzellen. Die Beine bleiben wesentlich kräftiger als der Oberkörper. Wir sprechen von der Birnenform:schlanker Oberkörper und kräftige Beine ab den Hüften.