Lymphdrainage bei Lipödem

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    Nartürlich habe ich das Stemm`scher Zeichen UND ich habe seit Mai MLD und Kompressionsstrumpfhose !!! Ich kann von mir mit stolz sagen , dass ich bis Dato ca. 10 cm verloren habe ( Eiserne Diziplin !!!) deshalb bin ich ja so entsetzt , dass ich eine "zwangspause" einlegen soll ( und habe Angst davor, dass es wieder schlimmer wird !)

    Sehe es als eine Chance, Eigeninitiative zu ergreifen!

    Welches alternativen Möglichkeiten hast du, deine Beschwerden zu reduzieren?


    In vielen Fällen liegt ja gar nicht die Kombination Lipoedem/ Lymphoedem vor, sondern das Lymphödem ist eine Folge des vorher bestehenden Übergewichtes.


    Was macht deine Gewichtsreduktion?


    Ohne mld hast du viel mehr Zeit für Sport!

    Selbstmanagement und Unabhängigkeit sind ganz wichtige Bereiche . Versuche Alternativen für dich zu finden, damit du nicht abhängig von Physiotherapeuten oder Hausärzten wirst!

  • Hallo Uli 29,

    ja, sehe ich auch so ICH mache sehr viel !!!

    Gott sei Dank meiner Flachstrick kann ich wieder alles zu Fuß erledigen ( Konnte vorher KEINE Hundert Meter laufen ohne Schmerzen)

    Mein Gewicht ist im Normbereich . Es " Explodiert halt ab der Hüfte ...:)

    Leider geht es mit dem Schwimmen zur Zeit nicht , aber es wird ja wieder kommen …

    Leider mache ich immer wieder die Erfahrung , dass MLD ein Stiefkind ist , was ich sehr schade finde , da wir ja auch eine Menge selber zahlen müssen. Und viele Therapeuten " lustlos" wirken ...

  • Und welchen BMI hast du, JimboJones?

    Hast du Eigenbandagierung gelernt?

    Ehrlich weiß ich es nicht , weil ich immer waist to Hip Ratio mache , sprich mein Tailienumfang durch mein Hüftumfang berechne und , da liege ich zur Zeit bei 0,77 also Normal Gewicht habe , da BMI sowieso verfälscht ist... Sieht meine Lymphologin genauso . Ich habe Damals erst MLD bekommen ( 6 Wochen lang 2x Woche ) , dann meine erste Kompristrümpfe

    Einmal editiert, zuletzt von JimboJones () aus folgendem Grund: Meine Ärztin gab mir den Tipp mir Brennessel Tee zur Entwässerun g . Mir Persönlich hilf der Tee sehr , auch weil es teilweise Endzündungshemment ist. Ja , schmerzen habe ich auch weiterhin mal mehr , mal weniger .Ist halt die doofe Krankheit , aber das wichtigste ist POSITIV denken....

  • Seit dem Konsensus-Papier europäischer Lymphologen vom 31.01.2020 stellt sich die Frage, ob MLD bei Lipödem-Patientinnen noch MLD erhalten. Es handelt sich um eine Erkrankung des Fettgewebes und nicht um eine Erkrankung des Lymphsystems. Wir diskutieren da schon seit Jahren, dass kein echtes "Ödem" vorliegt.


    Hallo Herr Dr. Schingale,


    diese Erkenntnis des Konsensus-Papieres wundert mich nicht. Als Laie und aus eigener Erfahrung, muss ich sagen, dass bei mir mit der Diagnose: Lipödem Grad II Typ 4 an die ungefähr 100 manuellen Lymphdrainagen und auch die lange 6 wöchige Reha- Lymphkur leider nicht sehr viel gebracht hat.


    In der Reha habe ich NUR 860 ml Mililiter - nicht mal 1 Liter verloren. Das Gewicht blieb gleich. Es erfolgte KEINE Reduktion des Gewichtes.

    Auch die Umfänge an Beinen und Armen blieben gleich, so wie vor der Reha.


    Letztenendes als letzte richtige korrekte Lösung musste ja doch eine Liposuktion durchgeführt werden.


    Es tut mir auch leid wegen der extrem hohen Kostenausgaben der Rentenkasse und der Krankenkasse. Dieses viele Geld hätte man gleich in die erfolgreiche Liposuktion investieren können.


    MfG


    catwoman

    Einmal editiert, zuletzt von catwoman ()

    • Offizieller Beitrag

    In manchen Fällen ist die Op eine Lösung. Aber..... Man muss sich selber, als Patient, klar machen, dass der Chirurg ist nur Chirurg, kein Zauberer. Lipödem als Erkrankung ist nach der Op immer noch da. Lipödem verzeiht keine Fehler.

    Wenn eine Patientin das Gewicht nicht halten kann, wenn sie sich nicht genug bewegt, ist der Op- Erfolg eher als Misserfolg zu bewerten.

    Dann ist das Op- Risiko und die Kosten, die dadurch entstehen.....

    Aus eigene Erfahrung würde ich sagen, dass die erste Stufe der Behandlung des Lipödems ist Disziplin. Und das können die Ärzte für uns nicht erledigen.

  • Hallo Arika,


    da hast Du zum Teil schon recht.. Aber gerade lese ich folgendes:


    das Lipödem lässt sich nicht im eigentlichen Sinne durch Ernährung oder Sport beeinflussen und reagiert nicht auf Diäten oder Ernährungsumstellungen.

    • Offizieller Beitrag

    das Lipödem lässt sich nicht im eigentlichen Sinne durch Ernährung oder Sport beeinflussen und reagiert nicht auf Diäten oder Ernährungsumstellungen.

    Aus meiner 40- Jährige Erfahrung als Lipödempatientin kann ich sagen, dass Sport und Ernährungsumstellung Lipödem beeinflussen . Zumindest wird die Erkrankung nicht so schnell fortschreiten. Diäten sind dabei ganz schlecht, weil sie nichts außer Gewichtsschwankungen und weiteren Fett- Ablagerungen an den Problemzonen bringen. So habe ich Lipödem bei mir selbst erlebt.

    Die Schmerzen und "schwere Beine" können Chirurgen auch nicht beeinflussen. Die habe ich nach 5 Eingriffen immer noch. Die Beweglichkeit ist wesentlich besser geworden und natürlich Optik. Dadurch selbstverständlich Selbstbewustsein.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Arika,


    da hast Du zum Teil schon recht.. Aber gerade lese ich folgendes:


    das Lipödem lässt sich nicht im eigentlichen Sinne durch Ernährung oder Sport beeinflussen und reagiert nicht auf Diäten oder Ernährungsumstellungen.

    Dies ist eine sehr pauschale Aussage. Zwar lässt sich das Lipödem nicht weghungern, oder wegtrainieren, aber Depotfett aus Überernährung lagert sich bevorzugt an Beinen und Armen an, verschlimmert das Problem also.

  • Die Vorfüße sind geschwollen? Das Stemmer'sche Zeichen ist positiv? Ansonsten handelt es sich um orthostatische Ödeme, die auch bei vollständig Gesunden auftreten z.B. bei langem Sitzen oder Stehen. Bei Lipödempatientinnen entsteht diese Schwellung eher, da die Flüssigkeit im Gewebe zwischen den vermehrten Fettzellen liegen bleibt. Es handelt sich dabei nicht um ein Lymphödem. Dieser Schwellung wird durch die Kompression vorgebeugt.

    Lieber Herr Dr. Schingale, mir ist das grundsätzlich sehr unklar, warum "reine" Lipödem-Patientinnen zwingend (Flachstrick-)Kompression tragen müssen? Wenn es sich um rein orthostatische Ödeme handelt, die auch bei Gesunden auftreten -- dann bilden sich diese ja in der Nacht wieder zurück? Und letzten Endes müsste man dann nur Kompression tragen, wenn einem das orthostatische Ödem im Laufe des Tages oder auch nur "optisch" Beschwerden bereitet? Oder gibt es ansonsten eben doch eine Verschlechterung des Lipödems?

  • Wenn die Beinform nahezu normal ist, reichen rundgestrickte Versorgungen aus. Wenn aber die Knöchel deutlich dicker oder Oberschenkel deutlich dicker sind, schnürt eine rundgestrickte Versorgung ein. Die Kompression lindert und verhindert die Schmerzen und durch die Bewegung in der Kompression wird auch die Mikrozirkulation besser, so dass die Fettzellen auch kleiner werden könnten.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Wenn die Beinform nahezu normal ist, reichen rundgestrickte Versorgungen aus. Wenn aber die Knöchel deutlich dicker oder Oberschenkel deutlich dicker sind, schnürt eine rundgestrickte Versorgung aus. Die Kompression lindert und verhindert die Schmerzen und durch die Bewegung in der Kompression wird auch die Mikrozirkulation besser, so dass die Fettzellen auch kleiner werden könnten.

    Danke Ihnen für die schnelle Antwort! Mich beruhigt das sehr, weil ich auch maximal rundgestrickte Kniestrümpfe trage (so auch als "ausreichend" verordnet), aber immer wieder überall lese, dass es quasi eine Katastrophe ist, bei einem Lipödem nicht Flachstrick zu tragen, und habe immer Angst, dass es irgendwann deshalb schlimmer werden könnte. Aber Flachstrick ist halt schon eine Ansage und ich empfinde es als stark die Lebensqualität mindernd und finde, es muss wohlüberlegt sein, ob das wirklich nötig ist.

    Und was passiert ganz ohne Kompression (sofern man keine massiven Beschwerden hat)? Nur Beschwerden -- oder doch Verschlechterung?

    Und wirklich interessant finde ich ja, dass die Fettzellen kleiner werden können -- wie geht das denn vonstatten? Das macht ja Hoffnung ...



    Und bedeuten kleinere Fettzellen dann auch weniger Umfang?


    Ich bin auch deshalb so verunsichert, weil meine Hausärztin mich beim letzten Checkup ganz verrückt gemacht hat von wegen ich müsse unbedingt komplette Strumpfhosen tragen, nicht nur Kniestrümpfe, sonst werde mein "Lipolymphödem" schlimmer. Dass meine Füße nicht geschwollen sind (neg. Stemmersches Zeichen), hat sie nicht interessiert. Termin bei der Phlebologin, die mich hoffentlich wieder beruhigen kann, ist im Januar ....

    Einmal editiert, zuletzt von CR1 ()

  • Bei deutlichem Übergewicht zeigt eine Gewichtsabnahme von ca. 15kg eine Oberschenkelumfangsverminderung von bis zu 6cm.

    Wenn Sie sonst keine Beschwerden haben, sondern nur Angst, dass die Umfänge mehr werden, reicht die Bestrumpfung für Sport und in der Arbeit.

    Übrigens die wenigsten Patientinnen haben eine Lipolymphödem. Nur in Ausnahmefällen kann sich ein Lymphödem bei einem Lipödem bilden. Die vermehrte Diagnose des Lipolymphödems stammt von einem Kongress aus 2016 in Hof, da zu dem Zeitpunkt immer wieder die Diskussion im Vordergrund stand, dass ein Lipödem kein "Ödem" ist. Ödem ist eine Flüssigkeitsansammlung im Gewebe, Lipödem ist eine Fettgewebsvermehrung, also keine Flüssigkeit.

    Unterschwellig erfolgte damals die Empfehlung einer Kollegin immer Lipolymphödem zu sagen, damit die Patientinnen weiter Lymphdrainage verordnet bekommen, obwohl die nicht erforderlich sind.

    Und ja, kleiner werdende Fettzellen bedeuten weniger Umfang genauso wie größer werdende Fettzellen mehr Umfang bedeuten.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Danke Ihnen! Das würde aber schon heißen, dass die Umfänge beim Lipödem ohne Bestrumpfung quasi automatisch mehr werden?

    Deutliches Übergewicht ist bei mir kein Thema, ich bin im mittleren normalgewichtigen Bereich.

    Toll, dass Sie sich immer Zeit nehmen, hier unsere Fragen zu beantworten, lieben Dank!