Ermittlung Lipödem

  • Hallo,


    meine Frage an die Ärzte: Leider ist es schwierig Lipödem von Adipositas zu unterscheiden.


    Gibt es eventuell vielleicht diese Möglichkeit:

    Man könnte eine kleine Menge Fett und Zell- und Gewebeproben z. B. aus dem Bereich der Reiterhosen an der Oberschenkel entnehmen zu Analysezwecken.

    Dann unterm Mikroskop im Labor die Fettflüssigkeit / das Fettgewebe, Zell- und Gewebeproben genau und detailliert untersuchen.
    Könnte man dann ermitteln, ob es eine krankhafte Fettvermehrung ist?

    mit freundlichen Grüßen!


    catwoman

    • Offizieller Beitrag

    Fettzellen sind immer Fettzellen, insofern wird die histologische Untersuchung da nicht weiterhelfen.

    Leitsymptome beim Lipödem sind Druckschmerz, Spannungsgefühl, übermäßige Hämatomneigung, die im Tagesverlauf zunehmen. Trigger ist oft eine hormonelle Umstellung (Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre).

    Das sind die Haupt-Unterscheidungsmerkmale zur Adipositas.

    • Offizieller Beitrag

    Leider ist es schwierig Lipödem von Adipositas zu unterscheiden.

    Das stimmt allerdings. Sogar viele Ärzte haben ein Problem damit.


    Lipödem ist Fett-Verteilung- Störung. Es gab Studien, die Fett beim Lipödempatientinen untersucht haben. Die Fettzellen waren nicht auffällig. Das wurde auf dem Lymph. Kongress darüber berichtet.

    Deshalb für Lipödempatientinen ist sehr wichtig, das Übergewicht und Gewichtsschwankungen zu vermeiden.

  • Es gibt keine "kranken" Fettzellen bei Lipödem im Vergleich zu Adipositas, wird zwar von einigen "Operateuren" behauptet, dass sie die "kranken" Fettzellen abgesaugt hätten und damit eine "Heilung" bewirkt hätten.

    1. wie erkennen sie die "kranken" Fettzellen während der Operation?

    2.10% der Fettzellen können jedes Jahr neu entstehen.

    Es gibt eine gewebliche Untersuchung von Prof. Erich Brenner, der gezeigt hat, dass die Fettzellen gleich sind, nur dass die Anzahl an den Extremitäten beim Lipödem mehr ist als am Bauch. Wir messen mit dem Hautfaltendicke-Messer die Hautfalte am Bauch und an den Beinen. Bei Adipositas sind die Hautfalten nahezu gleich oder an den Beinen weniger. Bei einem Lipödem ist die Hautfalte an den Beinen wesentlich dicker als am Bauch, auch bei übergewichtigen Patientinnen.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo

    Ich bin neu hier, bin über das Buch "Lipödem - Das geheime Massenleiden" hier her gekommen.


    Kurze Vorgeschichte, ich leide wohl seit über 30 Jahren an dem Lipödem ohne es zu wissen. Schon in jungen Jahren waren meine Beine abnorm dick, Ärzte haben nur abnehmen u.s.w. verordnet, es folgten unzählige Diäten, Pillen, eine Kur, hungern, Zusammenbruch..wie wohl bei vielen anderen auch, ich sehe immer noch so aus...ich war dann viele Jahre nicht beim Arzt, zumindest nicht wegen meines Gewichts und den Zusammenhängen..


    Ich wurde nun vor 5 Wochen operiert, eine Knie TEP links, ich konnte kaum noch laufen. Schon vor der OP hat mich eine Physiotherapeutin angesprochen das was bei mir nicht stimmen kann, die vielen blauen Flecken bei leichter Berührung, die Dellen an den Oberbeinen, das allgemeine Aussehen. .Nach der OP in der Rehaklinik sprach mich wieder eine Physiotherapeutin an, analog das da was nicht stimmt. Ich habe dann versucht mit dem Reha Arzt zusprechen, er hat nur abgewunken, Sie sind halt so, da ist nichts zu ändern. .ich werde wohl längere Zeit benötigen als andere Patienten wegen des Gewichts..

    Inzwischen bin ich wieder zu Hause und bekomme ambulante Reha, Lymphdrainagen, Rehasport. .auch die Physiotherapeutin hier vor ort sagt, da stimmt etwas nicht und ich soll mit dem Arzt reden. Aktuell werde ich nur vom Orthopäden betreut und da es die erst die 5. Woche nach der OP ist, soll ich erst einmal Geduld haben.. die linke Kniehälfte ist noch taub, die OP Naht schmerzt massiv und ist hart, Kompressionsstrümpfe sind eine Qual, Lymphdrainagen empfinde ich als sehr wohltuend aber auch anstrengend. .das Gewicht des Oberbeins drückt jedoch auf das Knie und verursacht so zusätzliche Probleme..


    Wohin kann ich mich wenden damit mir jemand zuhört oder auch Möglichkeiten aufzeigt wie es weiter gehen soll?

    Ich wohne in Thüringen..

    • Offizieller Beitrag

    Du könntest mal hier nachsehen, ob es in deiner Gegend eine Selbsthilfegruppe gibt.

    Möglicherweise gibt es auch ein Lymphnetz. Dort sind regional tätige Physiotherapeuten, Fachärzte und Sanitätshäuser zusammen geschlossen, welche lymphologisch zertifiziert und besonders engagiert sind .


    Über diese Kontakte könntest du einen entsprechenden Facharzt herausfinden und dort einen Termin zur Diagnostik machen.

    Alternativ gibt es die Möglichkeit, dich ambulant in einer lymphologischen Fachklinik vorzustellen.

  • Ich habe eine SHG gefunden die in meiner Nähe ist und angeschrieben. Ich bin im Moment noch nicht so ganz flexibel wegen dem Knie TEP, habe es heute aber schon mit dem Auto fahren versucht.. Ich frag auch noch einmal die Physiotherapeuthin ob sie eventuell ein paar Infos hat..

    Ich habe inzwischen eine Praxis für Gefäßmedizin in Erfurt gefunden, die werde ich anfragen.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn du dann eine Diagnose hast, muss man überlegen, wie es weitergeht.


    Solltest du eine lymphologische Komponente haben , macht unter Umständen eine stationäre Entstauung in einer lymphologischen Fachklinik Sinn ( vielleicht mehr Sinn als eine orthopädische Reha).


    Sollte die Diagnose Adipositas lauten, ist ein Gesamtpaket mit dem Ziel der Gewichtsreduktion anzustreben.


    Bei der Diagnose Lipoedem spielen vermutlich beide oben genannten Faktoren ebenfalls eine Rolle, hier käme es dann noch auf das genaue Stadium des Lipoedem und auf den BMI an.


    Viel Erfolg und berichte gerne hier!

  • In der Rehaklinik wurde auch die Diagnose Adipositas gestellt ohne jegliche Untersuchung, einfach nur nach Aussehen, eigentlich wie überall..das finde ich seit vielen Jahren extrem ernüchternd das sich kein Arzt mal die Mühe macht genauer zu prüfen obwohl ich immer wieder berichte wie es mir in all den Jahren so ergangen ist. Es gab sogar vor Jahren einen Arzt der mich gefragt hat ob er meine blauen Flecke fotografieren darf für eine Fachzeitschrift oder so.. er hätte das so noch nicht gesehen..

    Ich will sicher nicht abstreiten das auch eine Adipositas vorliegt aber nach alles was ich in dem Buch gelesen habe kann es nicht die alleinige Ursache sein.

  • Hallo lenin,


    die Inselsbergklinik hat seit ein paar Jahren auch einen lymphologischen Schwerpunkt. Habe aber auf der Schnelle auf der Webseite keine ambulante Diagnostik gefunden. Vielleicht kannst du ja mal dorthin Kontakt aufnehmen und nachfragen, wer in Thüringen dir bei der Diagnostik helfen kann oder wo es eine Selbsthilfegruppe gibt.


    Ich wünsche Dir dass Dir geholfen werden kann.


    Liebe Grüße Nettl

  • Stand heute Mittag..

    Ich habe in der Inselsbergklinik angerufen, dort kann man mir erst helfen wenn ich in einer Reha bin, ambulant geht dort leider nichts, sie könnten mir auch keine Praxen nennen wohin man sich wenden kann.

    Dann war heute wieder zur Physio(Lymphdrainage) meine Therapeuthin sagt eindeutig Lipödem aber sie ist kein Arzt, hat nur jede Menge Erfahrung..

    Nach über 2 h Telefonie habe ich nun eine Möglichkeit nach Jena zu fahren in eine Venenpraxis in die Akutsprechstunde, Termine gibt sonst erst im September..in etlichen Praxen wurde ich gleich "abgewimmelt", es werden keine neuen Patienten aufgenommen..

    • Offizieller Beitrag

    Halo Lenin!

    ich würde versuchen, so schnell wie möglich zunächst einen ambulanten Termin in eine Fachklinik für Lymphologie zu bekommen. Es geht leider nicht so schnell und leider nicht vor der Haustür. Z.B. Földiklinik hat eine Ambulanz. Bis dahin, bist du bestimmt mobil und kannst du dich dementsprechend darauf vorbereiten. Gleichzeitig würde ich mit dem Hausarzt sprechen, ob er dich bei stationären Reha in der lymphologischen Fachklinik unterstützen kann. Antrag stellen und erst mal abwarten.

    Meistens, haben die Physiotherapeuten mehr Erfahrung mit solchen Sachen als Ärzte. Spreche aus eigenen Erfahrung von mehr als 40 Jahren Lipödem-"Karriere"

  • Guten Morgen..

    Inzwischen habe ich mir auch die Überweisung vom Hausarzt geholt, da steht sogar schon die Diagnose Lipödem drauf ( nachdem ich es ihm alles erklärt habe) Ich muss dem Hausarzt zugute halten das ich dort sehr neu bin durch Umzug und er bis jetzt kaum Zeit hatte meine inzwischen diversen Diagnosen einzuordnen. Da ich im Moment noch etliche andere Termine habe werden ich voraussichtlich morgen früh nach Jena fahren in die Akutsprechstunde. Wie schon angesprochen, wichtig ist die fachärztliche Diagnose. An meiner Adipositas arbeite ich seit 30 Jahren, darüber kann ich ein Buch schreiben..auch wenns doof oder nach Klischee klingt..ich hatte schon Punkte da wollte ich nicht mehr..