Mein Knie TEP

  • Nach einiger Zeit möchte ich mich mal wieder melden. Gestern war ich wieder in der Klinik bei meinem Orthopäden, ein langes Gespräch, er konnte es wohl an meinen Augen ablesen was ich wollte..keine Schmerzen mehr..doch leider geht es nicht so wie ich es mir vorgestellt habe.

    Der Reihe nach, die Laborbefunde sind bis auf den erhöhten Entzündungswert soweit in Ordnung, auch keine Bakterien. Meine massiven Schmerzen, der Druck und die harten Stellen rund um das Knie kommen alle von den Ödemen und von meiner extrem sensiblen Unterhaut. Gestern hat mein Orthopäde die Narbe gespritzt was auch wieder( für mich) höllische Schmerzen verursacht hat, es gab aber zumindest in der Nacht einen leichten Erfolg, ich konnte ein paar Stunden durchschlafen, die Steifheit im Knie habe ich heute Nacht nicht gespürt.

    Ich habe im Gespräch die Liposuktion angesprochen, welches sofort verneint wurde..Hintergrund, meine OP ist jetzt 3 Monate her, viel zu früh und das Risiko viel zu hoch für das Knie eine Liposuktion in Betracht zu ziehen. Eine Infektion könnte im drastischen Fall eine Beinamputation bedeuten, dieses Risiko würde er nie eingehen.

    Er hat mit vielen Worten an meine Geduld appeliert die Schmerzen zu ertragen, es kann noch Monate dauern bis zu einer Besserung, helfende Medikamente gibt es leider nicht dafür

    Also trage ich weiter meine Strümpfe und gehe so oft wie möglich zur Lymphdrainage..und ertrage meine Schmerzen..

  • Danke lenin, dass du uns auf dem Laufenden hälst. Ich wünsche dir auf jeden Fall Geduld und schnelle Besserung!

    Ist eine Schmerztherapie eine mögliche Option? Denn Schmerzen ertragen ist ja nicht so toll. Und wirst du wegen deiner Knie-Tep zusätzlich physiotherapeutisch behandelt. Schließlich soll sich die OP ja gelohnt haben und die Tep lange halten.

    Dass du noch einige Zeit Geduld haben musst, bevor das Knie (Tep) schmerzfrei ist, kann ich bestätigen. Wir haben in der Physiotherapie immer gesagt, dass man mindestens ein halbes Jahr einkalkulieren sollte. Aber wenn du das Gefühl hast, dass da irgendwas nicht stimmen könnte (und die Physios auch der Meinung sind), darfst du auch eine zweite Meinung einholen. Die Krankenkassen unterstützen einen dabei.

    Noch einmal gute Besserung!

  • Da ich aktuell auch noch meinen Rehasport absolviere habe ich einen Trainer an der Seite der mich unterstützt spezielle Übungen zu machen. Meine Physiodamen legen mir auch den Wassersport nahe, da stehe ich hier im Ort schon auf der Warteliste.

    Mein Orthopäde hat gestern auch schon gesagt, ich kann mir gern eine 2. Meinung einholen, er sei kein Gott, kann nur aus seiner Erfahrung sprechen, ich bin schon ein "besonderer " Patient, solch ein Krankheitsbild ist sehr selten.

    • Offizieller Beitrag

    "....bis auf den erhöhten Entzündungswert in Ordnung"


    Aber dir ist schon klar, dass gerade eine Entzündung der TEP deine Schmerzen gut erklärt??

    Wenn ein Nachweis von Bakterien im Kniegelenkspunktat nicht möglich war, dann heisst das noch lange nicht, das da keine bakterielle Entzündung drin ist. Der Nachweis von Bakterien , auch genauso in der Blutkultur, ist technisch sehr schwierig.


    Für den Operateur ist ein TEP-Wechsel bei bakterieller Entzündung äusserst schwierig, für den Patienten ebenfalls.


    Welche Art von Bildgebung wurde bisher durchgeführt?


    Bitte lass dir die Bilder und Laborwerte aushändigen und hole dir eine zweite Meinung!

  • Die erhöhten Entzündungsparameter , die Schmerzen ( die nicht von Ödemen kommen können ....) lassen mich ,auch ohne Bakteriennachweis , weiter an eine Entzündung denken.

    2. Meinung wäre sinnvoll !


    MfG

    und Gute Besserung

    Ihr

    Dr.Martin

  • Meine Entzündungswerte sind seit Jahren erhöht und bis heute hat kein Arzt herausgefunden an was es liegt. Auch vor der OP waren die Werte erhöht, die genauen Zahlen kenne ich aber nicht, kann ich mir aber geben lassen, die Befunde gehen ja alle zum Hausarzt.

    Laut Orthopäde drücken die Ödeme auf die Narbe und lösen dadurch u.a. die Schmerzen aus. Das Lymphsystem funktioniert nicht richtig, dazu gibt es ja nun auch einige Befunde.


    Ich hatte eben einen Anruf meiner Krankenkasse, ich habe Anspruch auf eine Schmerztherapie bzw. nochmals eine Reha..bekomme auch Post dazu..

    • Offizieller Beitrag

    Eine mögliche Ursache der Probleme könnten auch Hämatome in Folge der OP sein. Das kann durchaus länger dauern, bis die resorbiert sind. Vielleicht hat der Orthopäde das gemeint.

    Falls eine Infektion oder Prothesenlockerung als Ursache ausscheiden, kannst Du wegen der Schmerzen einen Schmerztherapeuten zu Rate ziehen.

    Es gibt auf dem Gebiet heute schon recht gute Möglichkeiten.

    • Offizieller Beitrag

    Schmerztherapie im eigentlichen Sinne beginnt da, wo keine causale Therapie mehr möglich ist.

    Schmerztherapie anstelle erforderlicher Diagnostik und causaler Therapie ist ein Kunstfehler.


    Natürlich kann man Schmerzmittel nehmen. Aber wenn man zB einen Schmerzkatheter legt, um die Schmerzen auszuschalten, fehlt der Schmerz als diagnostisches Kriterium bei einer weiteren Befundverschlechterung.

  • Eine weitere Möglichkeit können auch Verklebungen (Narbe, Gewebe im Opbereich) sein. Deswegen die Nachfrage nach Physio. Die können mit speziellen Techniken die Verklebungen lösen und auch Tipps zur Eigenbehandlung (Narbenmassage) geben. Eine andere Möglichkeit wäre eine nicht passende oder korrekt eingebaute Tep. Aber da ist es wohl noch zu früh, das zu beurteilen. Auch dafür wäre eine Zweitmeinung eventuell hilfreich. Dein eigener Orthopäde scheint da ja zum Glück sehr offen zu sein. Spricht eindeutig für ihn!

    Das mit den Entzündungswerten kenne ich umgekehrt. Immer niedrig, aber trotzdem immer wieder Rheumaschübe. Muss man eben dran denken, jedesmal drauf hinzuweisen.

    Reha und Schmerztherapie sind auf jedenfall erst mal gute Optionen. Viel Erfolg dabei!

    Kunigunde

  • Von meinen Physiodamen bekomme ich natürlich Infos was ich selbst machen kann und auch tue. Ich werde nächste Woche zu meinem Hausarzt gehen und Überweisungen holen und mir dann auch eine 2. Meinung einholen, dauert natürlich etwas weil Termine immer dauern.

    Das TEP ist nach jetzigen Stand korrekt drin, es wurden ja Bilder gemacht, die Beweglichkeit auch vorhanden aber durch die massiven Schmerzen rund um das Knie eben eingeschränkt.

    Von einer Schmerztherapie halte ich persönlich nicht so viel, ich verzichte weitgehend auf Schmerzmittel da es nach meinem persönlichen Empfinden auch nichts bringt, besonders der Druckschmerz ist trotzdem vorhanden. Manchmal heule ich wenns mir zu viel wird..meine eigene Art der Therapie.

    • Offizieller Beitrag

    Schmerztherapie im eigentlichen Sinne beginnt da, wo keine causale Therapie mehr möglich ist.

    Schmerztherapie anstelle erforderlicher Diagnostik und causaler Therapie ist ein Kunstfehler.


    Natürlich kann man Schmerzmittel nehmen. Aber wenn man zB einen Schmerzkatheter legt, um die Schmerzen auszuschalten, fehlt der Schmerz als diagnostisches Kriterium bei einer weiteren Befundverschlechterung.

    Bitte richtig lesen: ich habe geschrieben "falls eine Infektion oder Prothesenlockerung als Ursache ausscheiden".

    Damit ist gemeint, daß eben keine causale Therapie möglich ist!

  • "...ich verzichte weitgehend auf Schmerzmittel da es nach meinem persönlichen Empfinden auch nichts bringt, besonders der Druckschmerz ist trotzdem vorhanden. Manchmal heule ich wenns mir zu viel wird..meine eigene Art der Therapie."


    Prinzipiell bin ich auch jemand, der soweit es geht auf Schmerzmittel verzichtet. Aber im manchen Fällen sollte man es nicht kategorisch ausschließen. Speziell wenn alle anderen Wege keinen Erfolg bringen sollten...

  • Schmerzmittel bringt manchmal insofern was, dass man ggf. Schonhaltungen/ Fehlhaltungen aufgibt und sich dadurch normal bewegt.


    Persönliche Erfahrungen habe ich aber "nur" beim Rücken. Ohne hätte das Problem nur schlimmer gemacht. Ich bin da ja auch eher vorsichtig unterwegs und habe mich schon manchmal geärgert nicht eher was genommen zu haben.


    Gute Besserung

    • Offizieller Beitrag

    Tapfer Schmerzen zu ertragen ist auch nicht ohne Risiko: es gibt das sog. Schmerzgedächtnis. Es kann entstehen, wenn man über einen längeren Zeitraum Schmerzen hat. Dann sind die Nerven irgendwann so gebahnt, daß sie den Impuls immer weiter ins Gehirn leiten, auch wenn die Ursache behoben ist (so ähnlich wie der Phantomschmerz nach Amputation). Das kann dann sehr schwierig zu therapieren sein.

    Eine Schmerztherapie kann also durchaus Sinn machen und heißt nicht, daß man ein Weichei ist. ;)

  • Ich habe eine Fachfrage..inzwischen habe ich nun 2 Befunde (einmal vom Orthpäden und einmal von der Lymphologie), darin werden meine ausgeprägten Druckschmerzen beschrieben, nicht nur im operierten Bein sondern auch in dem "gesunden" rechten Bein, bei der Kompression mit dem Schallkopf war es ganz extrem, dadurch war auch die Beurteilbarkeit sehr schwierig.

    Diese Druckschmerzen habe ich schon sehr lange und ich selbst muss zugeben das es mir schon fast peinlich ist, das die Ärzte so extrem mit meinen Schmerzreaktionen bei den Untersuchungen zu tun bekommen kann sie aber nicht wirklich unterbinden.

    Was ist die Ursache? sind es die Ödeme oder bin einfach nur zu sensibel? Oder kann noch eine andere Erkrankung dahinter stecken?

  • Wenn du Schmerzen hast, dann darfst/solltest du diese auch kund tun! DU hast die Schmerzen und nicht die anderen.

    Wo hast du die Schmerzen? Überall oder an bestimmten Punkten? Zu dem Thema Lip-/Lymphödem und Schmerzen kann ich nicht viel sagen (bei mir ist die Diagnose zu neu). Wenn die Schmerzen aber an bestimmten Stellen (Triggerpunkten) auftreten, sollte man auch mal an eine rheumatische Erkrankung denken.

    Weiter gute Besserung!

    Kunigunde

  • die Schmerzen sind überall..bei der Schallkopfmessung wurden ja beide Beine komplett gemessen und es gab kaum einen Punkt wo ich nicht reagiert habe..am operierten Knie darf fast niemand ran, selbst mein Orthopäde weiß es. Als er letzte Woche die Narbe gespritzt hat war das für schon sehr grenzwertig..

  • So wie du es beschreibst (Schmerzen am ganzen Bein, ich vermute am restlichen Körper eher nicht), hört es sich nicht nach Rheuma an. Ich hatte eine Fibromyalgie als Idee. Passt aber so nicht.

    Also hoffen, dass jemand anderes eine Idee hat. Und noch einmal, auch wenn ich es verstehen kann, es muss dir nicht peinlich sein, dass du deine Schmerzen zeigst! Wir ticken halt so, aber wie sollen denn Ärzte oder Therapeuten wissen, was bei uns los ist. Nur so kann jemand auf die Idee kommen weiter nach der Ursache zu forschen und gleichzeitig eine vernünftige Schmerzbehandlung vorschlagen.

    Viele Grüße