Wundrose nach ACP Behandlung ?

  • Wundrose nach ACP Behandlung Achillessehne an Lymphödembein?


    Hallo,

    ich habe lange hier nichts geschrieben, weil es mit dem Lymphödem der Beine so einigermassen ging. Ich bin bestrumpft und dachte, ich komme ganz gut zurecht.

    Nun hatte ich aber seit vielen Monaten Beschwerden der Achillessehne, eine sogenannte Achillodynie war die Ursache, also eine schmerzhafte Entzündung und Verdickung der Sehnenscheide. Jeder Schritt tat sehr weh, an Laufen war nicht viel zu denken. Nun wollte ich diesen Zustand ändern und begab mich zu unserer örtlichen Orthopädin. Gesagt getan, als erstes bekam ich Einlagen verschrieben, als zweites wurde mir diese sagenumworbene ACP-Therapie ans Herz gelegt. Eine Eigenbluttherapie, wo durch spezielle Aufbereitung des eigenen Blutes die Blutplättchen zurück bleiben und diese durch eine Spezialspritze hochkonzentriert in die Achillesehne gespritzt werden sollte. Was ich aber nicht bedacht hatte, worauf mich die Orthopädin auch in keinster Weise aufmerksam gemacht hatte, war der Grundsatz, keine Injektionen und Spritzen in Gebiete, wo ein Lymphödem ist. Nach drei Tagen hatte ich hohes Fieber und Schüttelfrost und bekam diese charakteristische Rötung um den Knöchel herum bis hoch fast ans Knie.

    Behandlung waren 3 Wochen lang Penicillin, Hochlagerung und Kühlung. Heute sieht man noch eine geringgradige komische Verfärbung sowie ein "Schälen" der gesamten Haut. Was natürlich geblieben ist, ist die Schwellung mehr oder wenig an dem Bein.

    Weitere Behandlungen sind jetzt die Kompressionstherapie.

    Irgendwie weiss ich jetzt, ich hätte nie zu dieser Thearapie einwilligen dürfen.

  • Ja, zu Euern Fragen,

    ich habe das sekundäre Lymphödem schon ziemlich lange, beide Beine sind mehr oder minder betroffen, durch die Bestrumpfung hält es sich in Grenzen. Nein, die Orthopädin wusste nichts vom Lymphödem, obwohl sie mich die Strümpfe ausziehen sah. Man müsste eigentlich denken, dass ihr da ein Leuchtstern aufging, aber nein. Mir kam es rückwirkend so vor, als wenn ihre Praxis auf schnelles Geld verdienen aus ist, keinerlei Beratung. Selbst bei der Privatrechnung stand die Position, Beratung, auch telefonisch mit 10,72 EUR, diese Position habe ich als erstes gestrichen.

    Nun könntet Ihr mich fragen, warum haste es denn dann machen lassen, ja diese Frage habe ich mir jetzt im Nachhinein auch gestellt. Das Leiden der Achillodynie war schon beeinträchtigend, so dass ich durch viele Recherchen auch im Netz eigentlich auf die gute Wirkungsweise überzeugt war. Was hatte ich also schon zu verlieren?

    Ich werde mir jetzt einen neuen Orthopäden suchen müssen und ebenfalls eine neue Therapie - ohne Injektionen - an dem Bein.

    Was mir nur immer noch nicht in den Kopf will, wie kann so etwas passieren? Waren die Nadeln oder Spritzen nicht steril? Am eigenen Blut kann es ja wohl nicht gelegen haben. Diese Frage wird mir wohl nie jemand beantworten können :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    ÄHM, meines Erachtens ist das schon deine Aufgabe, die Orthopädin in Kenntnis zu setzen, welche weiteren Diagnosen an der zu bearbeitenden Extremität vorliegen.

    Es gibt doch andere Erklärungen für KompressionsbeStrumpfung.


    Die Infektion im Rahmen einer Infektion kann ja auch im Nachhinein durch die Wunde erfolgt sein, selbst dann, wenn ein steriles Pflaster benutzt wurde .


    Probleme mit der Achillessehne an meinem Lymphbein (primäres seit 40 Jahren) hatte ich auch diverse Male. Eine Injektion wurde niemals erwogen. Ruhigstellung, Verzicht auf Sport, Einlagen mit temporärem kleinen Keil. Nach sechs Wochen war ich immer durch.

    • Offizieller Beitrag

    Waren die Nadeln oder Spritzen nicht steril?

    Auch bei Verwendung von sterilen Kanülen werden immer einige Bakterien in das Gewebe eingebracht. Das liegt daran, daß man die normale Hautflora ja auch mit gründlicher Desinfektion nicht vollständig beseitigen kann. Daher besteht bei jeder Injektion das Risiko eines sog. Spritzenabszesses, auch wenn das nur sehr selten passiert. Meist erledigt das Immunsystem diese wenigen Keime.

    Aber im Ödemgebiet ist die Immunabwehr eben deutlich schlechter, deshalb ist das Risiko einer Infektion dann wesentlich größer. Aus diesem Grund müssen wir Lymphies ja auch so vorsichtig sein bei Bagatellverletzungen.

  • Vielen Dank für Eure Antworten, es leuchtet mir schon irgendwie ein.

    Also aus Schaden wird man klug :(

    Noch eine Frage in die Runde, ab wann kann man mit einer manuellen Lymphdrainage beginnen, ich bin jetzt fast 4 Wochen nach Beginn der Wundrose, sollte das reichen?

    Da ich auch hohen Blutdruck habe, wird mir bei den Medikamenten ein Entwässerungsmittel vom Hausarzt immer verordnet. Ist das gut bei Lymphödeme der Beine, was meint Ihr dazu?

    • Offizieller Beitrag

    Ja, es ist gut so, wenn du deine ärztlich verordneten Medikamente weiter so einnimmst wie vom Hausarzt bestimmt .


    Diuretika als Mittel gegen Lymphoedem ist kontraproduktiv.


    Diuretika als Baustein eine multimodalen Therapie einer arteriellen Hypertonie soll man nicht einfach weglassen!


    Manuelle Lymphdrainage kann man meiner Meinung nach beginnen ab dem Zeitpunkt, an dem die Antibiotika-Therapie wirkt und das Fieber weg ist. Also vier Wochen sind eine viel zu lange Pause!