Wundrose bei Lymphstau

  • Hallo,
    ich freue mich,eine Seite für meine Probleme gefunden zu haben.
    Vor 13 Jahren hatte ich eine Krebsunterleibsoperationmit anschließender >Bestrahlung.
    Die Jahre danach waren beschwerdefrei.Dann wurde mein oberschenkel etwas dicker und fester.Es kam zu den ersten Wundrosen,kleine Stellen am Schenkel,die vergingen z.T. auch ohne Medikamente. Die Wundrosen wurden schlimmer,mit Schüttelfrost und Fieber-also Antibiotika.Vor einem Jahr war morgens das ganze Bein moströs verschwollen, Lymphdrainage und Kompressiosstrumpf ließen den Unterschenkel wieder abschwellen,der dicke Oberschenkel ist geblieben.Die Wundrosen kommen immer häufiger.Der Arzt hat dann zu Depotspritzen geraten,über 4 Monate. Leider war die Wundrose nach 8 Wochen wieder da. Also neue Antibiotika.Hab ich 12 Tage genommen,ist auch schnell abgeheilt,aber ich glaube im Bein grummelt es schon wieder.Kann mir jemand Medikamente oder andere Behandlungen vorschlagen?

    Mit liebem Dank
    Christine

  • hallo christine!

    ich hatte viele jahre das gleiche problem. insgesamt habe ich 97 wundrose infekte gehabt. es gab zeiten da traten diese in 3 wochen abständen auf.

    und es gab auch ärzte die mir als einzige möglichkeit intensive antibiotika kuren empfohlen haben. als ich aber dann nach 17 tägigem spitalsaufenthalt mit massiven antibiotika gaben im laufe der anschliessenden "abschirmung" mit ospen 1500 unter ospen wieder ei erysipel bekam, dachte ich mir es muss einen anderen weg geben.

    ich tu mir schwer das zu empfehlen weil die gesmate schulomedizin einhellig der meinung ist, ohne antibiotika keine erysipelbehandlung. mir hat man mehrfach erklärt wenn erysipele mit homöopathie oder chinesischen kräutern weggehen dann war es kein erysipel.

    ich kann nur sagen meine letzten 70 erysipelinfekte habe ich nur mit homöopathie und chinesischen kräutern erfolgreich behandelt (ergänzt um heissen tee und manchmal ein aspirin oder einen schnaps um besser zu schwitzen). aber vielleicht ist das alles nur bei mir so ;)

    was ich aber sehr wohl empfeheln kann ist neben den antibiotika noch zusätzlich anders zu versuchen.

    siehe auch meinen persönlichen erfahrungsbericht (link unten)

    alles gute

    liebe grüsse
    manfred

  • Hahho Manfred,danke für die superschnelle Antwort.
    Apis hab ich auch oft genommenals die Stellen noch kleiner waren,dann bei hohem Fieber hab ich mich nicht getraut ohne Antibiotika.Bei den chinesen war ich auch schon,Akkupunktur hat nichts gebracht,habe dann Eigenblutspitzen mit
    homöop. Strptokokken bekommen,da hatte ich 3/4 Jahr Ruhe. Meine finanziellen Mittel erlauben aber keine ständige Behandlung. Bitte sag mir doch welche chin. Kräuter du genommen hast.
    Liebe Grüße
    Christine

  • hallo christine!

    1) zur homöopathie, weil da leichter zu generalsieren ist.
    ich hab neben apsi c30 auch immer bellaqdonna c 30 genommen.
    und einaml eine stroptokokken nosode (200er potenz), aber das würde ich schon wieder nicht ohne rücksprache mit homöopathIn tun

    2) TCM
    geholfen haben mir kräuter.
    und da könne wir leider nicht dilletieren ;)
    das gehört auf der basis einer soliden TCM diagnose (zunge und puls) individuell abgestimmt. die zusammensetzung hat sich sogar nur für mich über den zeitlauf geändert. akut hats immer sehr geholfen, langfristig ist "nur" eine vergösserung der abständer erreicht worden.

    liebe grüsse
    manfred

  • Hallo Manfred!
    Danke für die Antwort. Ich habe aus einer Klinik eine Mail bekommen, Depotsritzen mindestens 1 Jahr um zurückbleibende Streptokokken zu vernichten.
    Hast du da Erfahrung?
    Liebe Grüße
    Christine

  • hallo christine!

    nein, damit hab ich keine erfahrungen. nachdem man mir gesagt hatte nach 10 tagen (aus denen dann eh 17 tage wurden) intravenös hochdosiertem penicillin ist alles sicher weg und ich dann unter antibiotikaschirm wieder ein eysipel bekam, kam natürlich die schulmedizinische antwort "dann wars zuwenig"....

    und auf noch mehr von dem gleichen hab ich mich dann nicht mehr eingelassen. ist ja denk ich auch nicht ganz ohne nebenwirkungen...

    aber vielelicht haben andere hier andere erfahrungen...

    liebe grüsse
    manfred

  • Hallo Christine,
    es tut mir sehr leid, dass wir Leidensgenossinnen sind. Ich hatte auch eine Krebsunterleibsoperation mit anschließender Bestrahlung. Nach ca. 10 Jahren hatte ich dann mein erstes Erysipel. Bei mir wurden die Wundrosen auch immer schlimmer, mit Schüttelfrost und Fieber - also auch Antibiotika. Die Wundrosen kamen auch bei mir immer häufiger, Die Uniklinik Göttingen hatte mir dann zu Depotspritzen geraten, über 1 Jahr. Ich habe dann, da mein Hautarzt meinte, 6 Monate reichten, insgesamt 8 Monate Tardocillinspritzen bekommen, alle 4 Wochen. Bei mir war dann die Wundrose auch leider nach 8 Wochen wieder da!

    Danach hatte ich dann eine ganze Erysipelserie, teilweise im Abstand von drei Wochen. Ich hatte nicht ganz so viele wie Manfred, aber ich habe bis jetzt 16 Stück gehabt. Ich habe jedesmal Antibiotika gekommen und fühlte mich immer schwächer und kränker!

    Dann habe ich nach dem 5. oder 6. Erysipel aufgehört, während der Erysipele Antibiotika zu nehmen, und die Erysipele gingen genauso schnell oder langsam weg wie mit Antibiotika, und ich habe mich insgesamt sehr viel stärker und besser gefühlt. Ich habe homöopathische Mittel, Scorotoxtropfen, Aconitumtropfen und Echanicintropfen genommen. Manfreds Bericht hatte mir dazu Mut gemacht. Es ist, wie Manfred auch meint, schwer, zum Weglassen von Antibiotika zu raten, das muss jeder selbst entscheiden.

    Dann war ich bei Prof. Beuth in Köln, und der hat mir geraten, Zinkorotat POS Tabletten zu nehmen und Eberrautetee zu trinken, was sich beides positiv auf das Immunsystem und die Haut auswirkt, und seitdem geht es mir deutlich besser! Ich hatte immerhin schon Abstände von 1/2 Jahr zwischen den Wundrosen erreicht. Das kann ich dir beides sehr empfehlen!

    Leider hat es nicht bewirkt, dass ich gar keine Erysipele mehr habe, und da mein letztes sehr stark war und sich jedesmal die betroffenen Stellen weiter ausdehnen, habe ich mich schweren Herzens wieder zu einer Antibiotikaprophylaxe entschlossen.

    Also nehme ich wieder Tardocillinspritzen, diesmal alle 3 Wochen, und ich denke, ich werde es über ein Jahr ausprobieren. Außerdem nehme ich auf Rat von Dr. Schingale noch 3 Selentabletten pro Tag und nehme auch weiter meine Zinktabletten und Eberrautetee.

    Ich habe mir mal alle Erysipele aufgeschrieben und versucht, Muster herauszufinden. Bei mir sind sie oft durch Überanstrengung entstanden oder scheuernde Hosen, Mückenstiche o.ä. Manchmal weiß ich aber keinen Grund. Eine Lymphpatientín, Eva, im österreichischen Forum hatte geschrieben, dass sie mit den Tardocillinspritzen über ein Jahr tatsächlich die Erysipele losgeworden ist.
    Von daher habe ich die Hoffnung, dass ich auch dieses Glück haben werde.

    Wichtig sind natürlich, aber das weißt du wahrscheinlich, regelmäßige MLD, das regelmäßige Tragen von Flachstrickstrumpfhosen und sehr gute Hautpflege!
    Warst du schon einmal in einer spezialisierten Lymphklinik? Das hat mir sehr geholfen, zwar leider nicht zur Vermeidung von Erysipelen, aber insgesamt!

    Ich kann dir die genauen Arzneimittelangaben mailen, wenn es dich interessiert und kann dich über meine Antibiotikaprophylaxe weiter informieren.
    Viele Grüße und gute Besserung!
    Adel


  • Hallo Adel!
    Ja,das hört sich wie meine Leidensgeschichte an.Sobald ich die Antibiotika abgesetzt habe noch eine Woche,dann gehts wieder los.Depotspritzen haben auch nur 8 Wochen gehalten.Der Dr.Schuchhardt hat mir auch zu einer einjährigen Behandlung mit Penicillin geraten.Je 3 Tabletten zu 1,5 mega täglich oder Spritzen.Ich hab nachgelesen,die Tardocillinspritzen haben aber nur 1,2 mega,das wäre ja dann viel viel weniger gehaltvoll als die Tabletten? Ich habe die Spritzen im Abstand von 4 Wochen bekommen,war wohl zuwenig.
    Ich werde jetzt auch mal die Jahreskur in Angriff nehmen.!!! Hab von der Hautärztin eine Sulmycinsalbe soll ich täglich nehmen. Was soll man alles tun.Ich bin sehr an deinem weiteren Befinden interessiert,schreib mir bitte auch deine Medikamente.
    Liebe Grüße
    Christine

  • >hallo christine!
    Wundroseinfekte (Erysipelinfekte) sind die häufigste Komplikation chronischer Lymphstauungen. Jede Wundrose verschlechtert das vorbestehende Lymphödem. Aus diesem Grunde ist eine Antibiotikatherapie (am besten, wenn keine Allergie besteht, das gute alte Penicillin) absolut erforderlich. Wenn mehr als 4 bis 5 Erysipelschübe pro Jahr auftreten, sollte eine Langzeittherapie von ein bis zwei Jahren durchgeführt werden. Dies geht entweder als Dauertablettengabe von dreimal 1,5 Mio E pro Tag oder als intramuskuläre Injektionsbehandlung alle drei Wochen. Man weiss, dass Streptokokken in den Gewebszellen überwintern können und damit für Penicillin nicht erreichbar sind. Mit der mauserung der Gewebe und dem dann stattfindenden Absterben der Zellen werden Streptokokken freigesetzt, die bei unbehandelten Personen immer wieder zu Infekten führen, bei dauerbehandelten Patienten dann aber durch das Penicillin abgetötet werden. Um wirklich alle Streptokokken zu erwischen muss man demnach lange behandeln. Nebenwirkungen sind außer Allergien eigentlich auch von der Langzeitbehandlung nicht zu erwartenm.
    Mit freundlixchen Grüßen, Dr.Ch.Schuchhardt, Klinik Pieper.

  • Hallo Dr. Schuchhardt.
    Vielen Dank für die Informationen.
    Ich wundere mich ein bischen über die Dosierung des Penicillins.
    Bei der Einnahme von Tabletten komme ich auf 4,5 mega E am Tag, bei den Tardocillinspritzen nur auf 1,2mega E für 3 Wochen.
    Wie ist das zu erklären?

    Liebe Grüße und vielen Dank

    Christine

  • >Hallo Christine,
    Man kann die orale Gabe nicht mit der Injektion vergleichen. man weiß, dass bei Oraler gabe nur ein Bruchteil resorbiert wird gegenüber der Injektionsdosis. Desweiteren wird das Penicillin aus dem Blut relativ schnell wieder ausgeschieden. In der Muskualatur wird es als Kristallsuspension nur sehr verzögert abgegeben, sodass der Wirkspiegel immer wieder aufgefüllt wird.
    Der Wirkspiegel ist also bei beiden Applikationsformen eta gleich
    Gruß dr. schuchhardt
    >Vielen Dank für die Informationen.
    >Ich wundere mich ein bischen über die Dosierung des Penicillins.
    >Bei der Einnahme von Tabletten komme ich auf 4,5 mega E am Tag, bei den Tardocillinspritzen nur auf 1,2mega E für 3 Wochen.
    >Wie ist das zu erklären?
    >Liebe Grüße und vielen Dank
    >Christine