Adipositas op - empfehlenswert bei Lymph/Lipödemen?

  • Ich habe folgende Fragen an die Experten. Ist bei starken Lymph/Lippödemen und extremen Übergewicht eine Adipositasop ( Magenband oder Bypass ) empfehlenswert? Ich habe gehört, daß dies sehr gefährlich wäre und sich die
    Ödeme verschlimmern könnten/würden. Mir wurde aber auch wieder von anderer Stelle gesagt, daß jedes Kilo weniger wichtig wäre und eine OP kein Risiko darstellen würde und die Ödeme sich verbessern würde durch die Abnahme.
    Was ist nun richtig?

    Viele Grüsse
    Renate

  • Hallo Renate,
    ich habe vor 7 Jahren das Gastric Banding nach Mason machen lassen. Habe im folgenden Jahr dann auch knapp 20 kg abgenommen aber in den Jahren danach ständig wieder zugenommen, obwohl ich seither nur noch sehr kleine Mengen essen kann. Von einem Lipolymphödem hatte ich noch nie gehört. In den vergangenen Jahren war ich in vielen Kliniken und bei verschiedenen Ärzten, weil ich immer das Gefühl hatte, dass irgend etwas nicht stimmte mit mir. Im April diesen Jahres nun kam ich per Zufall zu einem Lymphologen, der mir auf Anhieb sagte, dass ich eine typische Lipödem-Patientin sei. Nachdem er mich über das Krankheitsbild aufgeklärt hatte, stellte sich bei der folgenden Untersuchung auch noch das Lymphödem heraus. Er ist der Ansicht, dass durch die Gastric-Banding OP mehrere Lymphen beschädigt wurden und in der Folge sich dieses Lymphödem gebildet hat. Der Körper hat sich in den verganenen Jahren mit Wasser aufgefüllt und das erklärt auch die Zunahme von nahezu 20 kg bis zum heutigen Tage..... Nach seiner Auskunft hätte er mir gleich sagen können, dass mir diese OP niemals etwas bringen würde. Aber für mich ist das zu spät. Ich hoffe, es melden sich noch andere "Leidensgenossinen", die vielleicht eine positivere Erfahrung damit gemacht haben.
    Überstürze nichts und informiere dich auf alle Fälle umfassend.
    Du bist auf dem richtigen Weg.
    Liebe Grüße von Carola

  • Jede Operation stellt ein Risiko für das leben dar. Allerdings ist massives Übergewicht ebenfalls ein deutliches Risiko für das leben. Das Magenband wird endoskopisch angelegt, so dass für das Lymphsystem nur ein minimales Risiko besteht. Sicher ist das Risiko durch das Übergewicht höher.

  • Ich kann nur von solchen schwachsinnigen OPs abraten. Man setzt sich einem unnötigen Risiko aus und macht damit nur die Ärzte reich. Denn ein langfristiger Erfolg ist fast nie zu erwarten.

    Grüßle,
    Rio der in den letzten 18 Monaten 100 Kilo abgenommen hat/abnehmen musste

  • Bei mir war es letztendlich so, das ich an beiden Schienbeinen Beingeschwüre hatte aus denen das wasser in einem fort herauslief. Hosen musste ich alle paar Stunden wechseln weil sie vom Schienbein abwärts triefend nass waren.

    Grüßle,
    Rio

  • Das Magenband ist für mich keine Alternative.
    Eine Bekannte hat sich auch vor Jahren eines setzen lassen und auch regelmäßig einstellen lassen. Aber sie glaubte weniger "auf einen Rutsch" essen würde ihr Problem lösen.

    Das beste Magenband hilft nicht, wenn es im Kopf nicht wirklich klick gemacht hat. Denn das Magenband schützt nicht vor Schokolade und süßen Säften, Cola und Co. Und genau deshalb hat sie auch bis heute nicht wirklich abgenommen.

    Abnehmen klappt nur mit harter Disziplin und konsequenter Bewegung, wer etwas anderes behaupter erzählt Quatsch.

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen; Abnehmen ist ganz einfach, habe ich schon 1000 mal gemacht. Zur Zeit schleppe ich wieder über 200 Kg durch die Gegend, weill ich glaubte ich habe die Sache im Griff.
    Hatte in den Letzten zwei Jahren über 30 Kg ab- und wieder zugenommen, Rio's Geschichte hat mir Antrieb gegeben und ich werde mich wieder an meinen Ernährungsplan halten und auch wieder Radfahren.
    Gemeinsam würde es sicher mehr spaß machen, ich finde aber keine Leidensgenossen in meiner Nähe.

    Gruß
    Rene

  • Ich kann mich nur den gegnern einer op anschließen.. bei extremem übergewicht wird eine endoskopie gar nicht machbar sein und das Magenband ist ja eh bekannt für zahlreiche gravierende komplikationen..

    der magenbypass hingegen ist ja ein dermaßen massiver eingriff dass ich davon überzeugt bin und es auch bislang immer so bestätigt bekam dass die gefahr weitere lymphgefäße zu schädigen enorm groß ist..

    solange keine ganz schweren gesundheitsschäden vorliegen würde ich davon auch oder grade mit extremgewicht abstand davon nehmen..

    denn so extremem gewicht wie meinem liegt ja eine schwere eßstörung zugrunde - also eine sucht.. und die ist nicht mehr als ein symptom hinter dem sich so einiges verbirgt... ein zwangsstop der einen sucht würde dann ohne aufarbeitung der hintergründe eine alternativsucht heraufbeschwören.. und ob die dann gesünder wäre?

    ich gehöre ja zu den superschwergewichten .. bin ca. 60 kg von meinem höchstgewicht entfernt.. das ohne einen einzigen tag diät.. der schlüssel zum erfolg heißt bei extremem übergewicht normales essen und bewegung.. mir helfen die aufenthalte in berleburg da immer sehr viel weiter.. ich lasse mich dort nie auf reduktionskost sondern auf normalkost setzen und kam so letztes jahr nach vorherigem monatelangen fressen ins normale essen was ich auch ein jahr lang durchhielt.. dass ich jetzt wieder rückfällig bin entstand durch extreme stressituationen in denne ich in den letzten monaten war aber das krieg ich auch wieder hin.. spätestens wenn ich im november für 2 wochen nach berleburg gehe wird es mir gelingen diesen kreislauf des fressens zu durchbrechen..

    trotz des extremen gewichts bin ich aber zb. recht gesund.. sprich ... eher niedriger blutdruck, optimale blutwerte , stabiles herz - kreislaufsystem.. also all die dinge die man dicken ja so gern als automatisch schlecht nachsagt..

    worauf ich sehr achte ist dass ich mich viel bewege.. mind. 4 stunden in der woche mache ich aquajogging.. die perfekte sportart bei massiven gewichtsproblemen und lymphödemen :)

    gruß barbara

  • Hallo Renate !
    Eine "Adipositasoperation" wie Magenbanding oder Bypass kann unabhängig von Lipolymphödemen aufgrund extremer Adipositas sinnvoll sein , da diese mit multipen Gesundheitsrisiken einhergeht.Sie ist aber keineswegs für jeden geeignet .Krankenkassen verlangen , wenn sie überhaupt die Kosten übernehmen , vorher konsequente konservative Therapieversuche mit Dokumentation. Ob Magen -Banding medizinisch sinnvoll ist hängt von vielen Faktoren ab , die in intensiven Voruntersuchungen über Eßverhalten , Zusatzerkrankungen , psychologischen Hintergründen geklärt werden müßen.
    Ein Lipolymphödem stellt keine Kontraindikation für den Eingriff dar , wenn sonst alles stimmt . Eine deutliche Gewichtsreduktion bei starkem Übergewicht ist ja auch hier , die KPE unterstützend ,sehr wichtig.
    mit reundlichen Grüßen
    Dr. Martin

  • Hallo Renate
    Ich war selbst mal extrem Übergewichtig, hatte ca 100Kg mehr gewogen und hab das Gewicht innerhalb eines Jahres auf Normalgewicht reduziert. Hatte mich auch für solche Eingriffe interessiert, bin aber froh, es nicht gemacht zu haben. Auf das nicht eingegangene Risiko, möchte ich gar nicht eingehen. Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, Abzunehmen über operative Eingriffe. Das Übergewicht hat Ursachen und die werden bei solchen Eingriffen nicht angegangen! Für mich war es wichtig, erstmal die Ursachen zu erkennen und anzugehen.
    Die können bei jedem wo anders liegen.
    Für mich hatte das dann zur Folge, dass ich mein Gewicht halte und heute ein völlig normales Leben führe, das bedeutet für mich, dass ich auch nicht mehr auf alles schauen muss was ich esse, sondern es als normal und selbstverständlich erlebe wie ich heute lebe und ich brauch mir nix zu verkneifen!
    Für Details mail mich an, vielleicht hab ich den ein anderen Hinweis der Dir noch weiter hilft.