Erfahrungsbericht: Ätherische Öle bei Erysipel

  • Hallo allerseits,


    da ich mit Lymphödem und regelmäßigen Erysipelen inzwischen ausgezeichnete Erfahrungen mit ätherischen Ölen gemacht habe und mir das als Therapie noch nie begegnet war (auch nicht im Internet), wollte ich diese Erfahrungen hier teilen. Vielleicht hilft es noch jemand.


    Hintergrund: Ich habe (hatte) ca alle 2-4 Wochen eine Lymphangitis, oft mit Erysipel. Pendysin hat die Infekte etwas leichter gemacht und von 2 auf 4 Wochen gestreckt, danach nichts mehr verbessert. Irgendwann bin ich dann über ätherische Öle und vor allem deren Wirkung im Körper gestolpert und habe angefangen, weiter zu recherchieren (hier haben die mittelalterliche Wundmedizin sowie die moderne Ethnobotanik einiges zu bieten) und vor allem zu experimentieren.


    Mein derzeitiges Rezept:


    50 ml Trägeröl (Mandel, Olive oder anderes veget. Öl)


    Essentielle Öle:
    5 Tropfen Japanisches Minzöl (zum Kühlen)
    10 Tropfen Teebaumöl
    10 Tropfen Lavendelöl
    10 Tropfen Nelkenöl
    15 Tropfen Salbeiöl
    10 Tropfen Ingweröl


    Ersatzöle: Geranium, Kamille, Zimt, Myrrhe, Knoblauch


    Wichtig: Nur reine ätherische Öle verwenden. Bei Allergie zu einem dieser Öle eines der Ersatzöle.
    Ätherische Öle können die Haut reizen - bei dieser Verdünnung sollte das nicht passieren; ggf. erst ausprobieren und Dosis reduzieren.
    Herstellungsdauer ca 2 Minuten, sofort anwendbar.


    Anwendung: Zur Prophylaxe massiere ich das 2x am Tag in die betroffene Region ein. Beobachtung ist wichtig: Falls doch einmal erste Anzeichen auftreten, füge ich der Mischung 10 Tropfen von einem der og. Ersatzöle (meisten Geranium) hinzu. Mein Eindruck ist, daß manchmal Bakterien die Mischung doch überleben - ein anderes Öl dazu hilft hier oft, einen Infekt doch zu verhindern. Das kann auch bei nässenden Stellen und unter Verbänden einmassiert werden (nur kleben Fixomull&Co darauf natürlich nicht, hier muß man sorgfältig arbeiten). Bei Erysipelen oder geröteten Lymphbahnen trage ich es ca 1x/Stunde großzügig und direkt auf. (Deswegen das Minzöl, das macht ein heißes Erysipel nicht angenehm, aber deutlich erträglicher.)


    Meine Ergebnisse: Ätherische Öle wirken bei mir bei einem Infekt lokal schnell und gut (im Gegensatz zu jeder kommerziellen Antibiotikasalbe, die ich je hatte). Bei Fieber, Schüttelfrost etc. allerdings mit Antibiotika. Die konkrete Mischung macht deutliche Unterschiede. (Dieses Rezept ist zum Teil das Ergebnis des letzten Infekts - hier habe ich ein beginnendes oberschenkelgroßes Erysipel bei 3-maliger Anwendung in 3 Stunden fast komplett wegbekommen, nur mit Amoxicillin (das ich auch nahm), dauert das bei dieser Größe sonst mindestens 2 Tage und das Erysipel kann sich vorher voll entwickeln, mit allen unangenehmen Konsequenzen.) Auch andere Mischungen (auch in Salbenform) haben den Infektverlauf deutlich gemildert und Infekte zum Teil verhindert, diese hat weitere Infekte bisher komplett verhindert.


    Für jemand, der unter Erysipelen oder häufigen Infekten leidet, könnte es sich lohnen, damit zu experimentieren, vielleicht auch mal die ätherischen Öle variieren - es gibt noch ein paar mehr, die antibakteriell wirken. Das ist kein Ersatz für Antibiotika, kann aber begleitend hervorragend unterstützen - insbesondere Erysipele deutlich leichter handhabbar machen - und auch Infekte manchmal komplett verhindern.
    Zusätzlich kann es sich auch lohnen, mit rohem Knoblauch zu experimentieren (gepresst und in Olivenöl zu einem Essen ist das erträglich). Nicht ganz sozialverträglich, aber mein Einruck ist, daß auch das hilft.


    Viel falsch machen kann man damit kaum, aber sollte es eventuell auch vorher mit seinem Arzt absprechen - Allergien etc. Ich hatte irgendwann einfach die Nase gestrichen voll von Antibiotika und habe natürlich immer noch welche im Haus, brauche sie aber derzeit nicht mehr.


    Freundliche Grüße, und viel Erfolg allen, die das auch ausprobieren wollen.
    Jan