ganz viele Fragen zum Ödem, bzw. Liposuktion

  • Hallo,
    super, dass ich dieses Forum hier entdeckt habe!
    Ich bin 32 Jahre alt, habe 2 Kinder (6+2) und seit der 1. Schwangerschaft massive Probleme mit meinen Beinen. In jeder Schwangerschaft habe ich 20! Kilo zugenommen, bei einer Größe von 1,60 und einem früheren persönlichen Idealgewicht von 57-59 Kilo (mit viel Anstrengung) ein reiner Horror. Dass die "Dicke" meiner Beine einen medizinischen Grund hatte, wusste ich bis vor 5 Jahren nicht, ich dachte eben, die "Stampfer" und der "dicke Hintern" und die "Reiterhosen" sind vererbt, damit muss ich leben. Seit der 1. Schwangerschaft schmerzen die Beine, ich habe v.a. in den Waden massiven Spannungsschmerz/Ziehen und die Waden selbst sind auch auch meistens "fest", auch im Kniebereich habe ich Schmerzen. Nach langer Suche nach dem richtigen Arzt hat sich herausgestellt, dass ich ödeme, hauptsächlich in beiden beinen, habe, vererbt von meiner Mutter, die bis zu dem Zeitpunkt auch nicht wusste, dass sie diese Krankheit hat, aber schon als Mädchen an denselben Problemen/Schmerzen litt. Seit 2000 gehe ich 2x wöchentlich zur Lymphrainage und es ist so, dass ich schon merke, dass es die Schmerzen lindert und sie nicht viel schlimmer geworden sind, aber eben auch nicht wesentlich besser. Dazu kommt, dass ich schon früher "Komplexe" wegen meinen Beinen hatte fast nie kurze Hosen oder Röcke getragen habe, was ich jetzt sowieso überhaupt nicht mehr mache, weil ich mich für meine unansehlichen Beine regelrecht schäme (seit den Schwangerschaften sind auch viele Besenreisser dazugekommen).

    Jetzt zu meinen Fragen:

    habe ich Lymph- oder Lipödem und was genau ist der Unterschied?
    könnte ich eine Liposuktion machen lassen, um meine Probleme zu lindern und was kostet diese (Beine/Po)?
    kann eine Liposuktion teilweise oder ganz von der Krankenkasse bezuschusst werden?
    Muss ich jetzt Pausen bei den Lymphrainagen einhalten oder wird es als chronische Krankheit anerkannt, bzw. unter welchen Voraussetzungen wird das Ödem als chronische Krankheit anerkannt?
    Gibt es noch andere Möglichkeiten, den Lymphfluss anzuregen, ausser Drainagen und Kompression? Irgendwelche pflanzlichen Mittel oder Medikamente? Salben?
    können ständig kalte füsse, bzw. teilweise bläuliche füsse was mit dem Ödem zu tun haben, oder hat das was mit der durchblutung zu tun ?

    Danke im voraus für die Hilfe!!!!

  • Sehr geehrte Frau Teuber,

    aufgrund der geschilderten Symptome liegt bei Ihnen wahrscheinlich ein Lipödem vor. Charakteristisch ist die Fettvermehrung im Beinbereich mit Ödemen. Typischerweise betreffen die Ödeme die Ober- und Unterschenkel, die Füße sind normalerweise ödemfrei. Der Befund und die Beschwerden werden meist im Laufe von Schwangerschaften schlimmer. Die genaue Diagnose kann allein mit einer einfachen klinischen Untersuchung bei einem Phlebologen oder Lymphologen gestellt werden, apparative Untersuchungen sind normalerweise nicht nötig. Ein Lymphödem ist wesentlich schlimmer; dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Lymphgefäße, die beim Lipödem jedoch gesund sind.

    Die Liposuktion ist heute die in den Leitlinien empfohlene Therapie, die eine deutliche Verbesserung mit Normalisierung der Körperproportionen (aufgrund der Verschlankung der Beine) führt und auch die Ödembeschwerden weitgehend mindert. Allerdings kann sie in vielen Fällen das Leiden nicht vollständig beseitigen, d.h. auch nach dem Eingriff (oder den Eingriffen) muß u.U. noch eine manuelle Lymphdrainage durchgeführt werden, allerdings in wesentlich geringerem Maße.
    Die Kosten dieser operativen Therapie werden allerdings von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen. Drainagen und Kompression werden zwar weiterhin erstattet, obwohl inzwischen auch da die Kassen deutliche Restriktionen walten lassen. Pflanzliche Mittel oder Medikamente gegen das Lipödem, die nachweislich eine Bessserung bewirkt haben, gibt es nicht. Kalte Füße können mit dem Lipödem zusammenhängen, müssen es aber nicht.

    Mit besten Grüßen

    Prof. Dr. W. Schmeller

  • Hallo Marion !
    Lipödem und Lymphödem unterscheiden sich in Ursache und Therapie sowie Verlauf und Risiken deutlich
    Bevor man über mögliche Therapiemaßnahmen sprechen kann sollte eine exakte Diagnose durch einen Lymphologisch erfahrenen Arzt gestellt werden.Dann kann ein Therapiekonzept , je nach Befund , mit Lymphdrainage , Kompressionstherapie,Bewegung,ggfs Ernährungsumstellung, und möglicherweise Plastisch-chirurgischen Eingriffen erstellt werden.
    Medikamente ,auch pflanzliche oder " wassertreibende " sind beim Lipödem oder Lymphödem im wesentlichen auf Dauer nicht wirksam.
    Kalte Füße können durch eine Fehlsteuerung des vegetativen Nervensystems vorkommen.
    Soweit erste Informationen in Kürze.
    Mit freundlichen Grüßen
    Dr.Martin

  • >Die Kosten dieser operativen Therapie werden allerdings von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen.

    Das stimmt nicht, es kommt auf die Kasse und den Arzt an. Für Privatkliniken werden generell keine Kosten übernommen, bei anderen Ärzten übernimmt die Krankenkasse auch schon einmal ganz oder teilweise die Kosten.

  • Ist auch nicht richtig, es kommt sicher auf die entsprechende Begründung und Erfahrung des Antragstellers an.