Hallo alle zusammen!
Ich habe die Diagnose "Lipödem" erhalten und bin jetzt etwas verunsichert und überfragt über die weitere Vorgehensweise.
Ich habe jetzt schon 2 verschiedene Meinungen von Ärzten und Fachleuten gehört, der eine spricht von Krankheit und behandlungsbedürftig, der andere von einem kosmetischem Problem mit dem Ratschlag Sport und abnehmen ist die beste Lösung.
Ich muss vielleicht meinen Werdegang etwas erläutern:
Ich war früher sehr sehr schlank, habe nie gut gegessen. Mit 15/16 Jahren in der Pubertät habe ich dann mächtig an Gewicht zugelegt, innerhalb von 1,5 Jahren ca. 30 Kilo. Da zu diesem Zeitpunkt auch familiäre Probleme bestanden, haben alle sofort an Frustessen gedacht, obwohl ich nicht übermässig gegessen habe. Zur Zeit wiege ich mit meinen 1,67m meine knapp 90 Kilo. Ich habe auch schon mal eine Gewichtsreduzierung mit den Weight Watchers begonnen, habe dann aber wieder aufgehört, weil ich überall abgenommen habe, nur nicht an den Problemstellen. Jetzt bekam ich ein Lymphödem am Unterschenkel, wo zuerst ein orthopädisches Problem vermutet wurde, da ich dort schon einmal nach einem Unfall operiert worden bin. Dieses wurde jetzt aber in einer orthopädischen Fachklinik ausgeschlossen und man sagte mir, wenn ich das Lipödem behandeln lassen würde, wären auch die orthopädischen Probleme hinfällig.
Bisher habe ich immer gedacht, da ich sehr unproportional gebaut bin, obenherum viel schlanker als am Unterkörper, das ist mein Schicksal, mit dieser Figur muss ich leben. Aber als ich jetzt Lymphdrainage bekommen habe, um dieses Lymphödem am Unterschenkel zu behandeln, sagte man mir, dass man schon einiges machen kann und muss. Und jetzt wo ich weiss, dass es Fachärzte und Fachkliniken gibt, möchte ich auch etwas für mich und meinen Körper tun.
Nur fühlt sich auch keiner so richtig verantwortlich. Die Fachärztin sagt Lipödem, eine bischen abnehmen, ein bischen Sport und schon sieht die Welt wieder besser aus. Kompressionsstrümpfe, Lymphdrainagen, etc. hält sie für absolut überflüssig. Falls ich Wert drauf legen würde, sollte ich mich an meinen Hausarzt wenden. Dieser hat aber nicht wirklich die meiste Ahnung auf diesem Gebiet. Die Physiotherapeutin, die ich auch persönlich kenne und die nicht an mir verdienen möchte, sagt, es ist ein medizinisches Problem und muss behandelt werden. Wer hat denn nun Recht?
Uupps, jetzt ist mein erster Beitrag sehr sehr lang geworden, aber ich hoffe, es liest ihn jemand und kann mir in meiner Verunsicherung einen Lichtblick verschaffen und evtl. einen Ratschlag geben. Darüber würde ich mich sehr freuen!!
Viele Grüsse aus NRW,
sophia73