An Prof. Dr. Schmeller

  • Sehr g. Herr Schmeller, ich habe gerade im Forum in einem Antwortschreiben von Ihnen über die Volumenreduzierung beim lipödem gelesen, in dem Sie deutlich gemacht haben, dass dies nur durch eine Liposuktion erreicht werden kann.
    Was kann die MLD mit Bandagierung und das Tragen von Kompressionsstrümpfen erreichen? Ist Sie nur da um eine Verschlimmerung zu verhindern?
    Viele Grüße von Kerstin

  • Hallo Kerstin,

    die Manuelle Lymphdrainage (MLD) kann beim Lipödem die krankhaft vermehrte Flüssigkeitsansammlung, d.h. das Ödem, verringern und damit die Beschwerden lindern oder beseitigen. Die Liposuktion kann beim Lipödem das krankhaft vermehrte Fettvolumen verringern oder beseitigen und damit wieder eine normale Körperform und -proportion erreichen. Die Kombination beider Maßnahmen ist heute die ideale Behandlungsform. Nach Absaugung des Fettes ist die Ödemneigung immer deutlich geringer, wohl weil dann nur noch weniger Ödem im nun schlankeren Bein Platz hat. Das Fett wirkt ja "wie ein Schwamm"; diese Region füllt sich immer wieder mit Wasser und hält so das entstehende Ödem regelrecht fest. Mit der MLD alleine wird man nie die Beinform erhalten, die zum Körper passt, sondern nur ein dickes, aber entstautes Bein. Mit der Absaugung ist eine natürliche Beinform und somit eine deutliche Zunahme der Lebensqualität verbunden, wie sie früher für die Betroffenen nicht vorstellbar war.
    Weitere Infos finden Sie u.a. im Lymphnetz und Lymphforum unter "Lipödem".

    Beste Grüße

    Prof. Dr. W. Schmeller