Abnehmen bei Liplymphödem

  • Hallo und guten Abend,
    Wie wohl viele habe ich mein Leben lang gehört, ich sollte eben abnehmen wenn meine Waden, Oberschenkel und Hüften zu dick seien.
    Angefangen hat es mit dicken Waden (bei täglich 10-20 km Radfahren plus Ballettraining, als Kind und Teenie). Dann die Oberschenkel, jetzt Hüften und Hintern.
    Bin immer viel Rad gefahren, mache auch jetzt alles zu Fuß und per Rad, wohne im 4. Stock Altbau ohne Aufzug, laufe immer Treppen etc.etc., im Frühjahr bis Herbst fahre ich oft einfach so abends eine halbe bis eine Stunde Rad, weils Spaß macht. Wassergymnastik hasse ich.
    Krafttraining habe ich derzeit eingestellt, weil die Beine immer dicker wurden.
    Seit ca. 1 Jahr habe ich die Diagnose Liplymphödem von einem Phlebologen, der die Diagnose mit keinem Wort erklärte, nur Kompressionskniestrümpfe verschrieb und MLD ablehnte. Seit Oktober 08 habe ich Hausarzt sei Dank MLD 2 x die Woche.
    Walking ist nix, da meine Beine zu sehr aneinander scheuern und das Gehen auch ins Kreuz geht, da die Beine zu weit auseinanderstehen und das zum Watschelgang führt (schon versucht).
    Durch die vielen Diäten, Formulakost, FDH, Fasten, und die mehreren Ernährungsumstellungen auf "gesunde Ernährung" beim Ernährungsberater (3 verschiedene über die Jahre) bin ich dicker als je. Inzwischen leider nicht mehr nur unterhalb der Taille, wie bis vor etwa drei Jahren. Der letzte Adipositas-Spezialist meinte, er fände in meiner Ernährung nix mehr und ich hätte mich wohl durch die ganzen Abnehmversuche in den letzten 25 Jahren im Grundumsatz zu weit runtergestellt.
    Es bleiben Abnehmtabletten, so die Aussage, und natürlich Wassergymnastik (ärgl!).
    Ich kann dieses ewige "Sie müssen abnehmen und die Ernährung umstellen" einfach nicht mehr hören. Fettarm, LowCarb, viel Gemüse, alles schon durch, das meiste blieb hängen. Süßes mag ich nicht, zu trinken gibt es meist Wasser oder Grüntee, am Wochenende mal ein Glas Wein. Ich liebe Gemüse, zu Fettes macht nur Magendrücken, deswegen achte ich schon drauf. Ich koche und backe alles selbst, Fertiggerichte kommen mir nicht ins Haus. Mir fällt einfach nichts mehr ein. Schilddrüse und Nebennieren sind auch schon geprüft. 112 kg bei 1,65 m sind definitiv zu viel, die Beine werden immer dicker.
    Ist schon fast ein Roman geworden, aber ich weiß wirklich nicht mehr weiter und leide beim Blick in den Spiegel jeden Tag mehr.

  • Hallo !
    Lipödembedingte Volumenvermehrungen der Beine / Arme kann man nicht alleine "weghungern". Übergewicht ist bei Ihnen nach den vielen " Diätschäden " sicherlich schwerer anzugehen. waren Sie schon mal beim Lymphologen ?( ggfs erst ambulant?). Ein Gesamttherapiekonzept erscheint notwendig.
    MfG
    Dr.Martin

  • Hallo Herr Dr. Martin,
    Danke für die schnelle Antwort. Bisher nur bei diesem einen Phlebologen, letztes Jahr. Dort gehe ich allerdings aufgrund der Behandlungserfahrung nicht mehr hin.
    Habe aber einen aktuellen Termin, allerdings wieder bei einem Phlebologen, der sich hier wohl auszukennen scheint (Dr. Gerlach in Mannheim).
    Oder wäre ein spezieller Lymphologe hier geeigneter?
    viele Grüße!

  • Hallo !
    Persönlich kenne ich leider niemanden. Unter <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.med-datenbank.de">http://www.med-datenbank.de</a><!-- w --> gibt es eine Liste lymphologisch interessierter Ärzte.
    Ggfs. wäre auch eine ambulante Vorstellung hier ( KKKarte,Überweisung, Terminvereinbarung unter 07652 124436 zu überlegen.
    MfG
    Dr.Martin

  • Ich hoffe eben, daß es nicht wieder auf die diesmal ganz bestimmt wirksame, weil ganz ganz andere und dauerhafte und neuesten Erkenntnissen entsprechende etcpp. Diät oder "Ernährungsumstellung" hinausläuft, die ganz bestimmt diesmal auch funktioniert. Wie alle anderen vorher auch schon. Und wenn das an den Beinen gar nicht abhungerungsfähig ist (schöner Fachterminus, der ist wenigstens mal ehrlich und impliziert nicht, daß es doch bitteschön Spaß zu machen hat), was nützt dann eine weitere Diät oder noch eine Ernährungsumstellung? Außer an den Stellen, die ich gewichtsmäßig hochdiätet habe? Dann habe ich eine schlanke Taille und immer noch Elefantenbeine. Auch frage ich mich langsam, auf was ich mich noch umstellen soll...
    Auf der Website der Földiklinik fand ich das Angebot "gängiger Diäten", sowie die MCT-Diät. Was ist das eigentlich, und was unterscheidet diese Angebote von dem gängigen Angebot der Ernährungsberater und den üblichen Aussagen der Ärzte? Vielleich bin ich überkritisch, aber bisher hat noch jede angeblich fundierte Methode nicht geholfen und verschlimmerte das Ganze. Bei Low bis No Carb nahm ich zuerst zwar gut ab, dann aber, während ich das noch strikt einhielt, wieder zu. Dasselbe passierte bei LowFat. Aber das ist ja inzwischen auch gar nicht mehr so hochgelobt wie am Anfang (auch die AOK hat die Pudel-Methode propagiert). Ich habe halt schlicht eine Heidenangst davor, wegen einer Abnahme von ein paar Kilo anschließend wieder einige Kilo mehr zu wiegen. Und an den Beinen ändert sich nichts.

  • Hallo Carola!


    Bin jetzt im Internet unterwegs, um anderen mut zu machen und vielleicht auch helfen zu können? :?:
    Also, ich erzähle mal von mir:
    Ich bin 35 Jahre, wog bis vor einiger Zeit 114,7 Kilo mit 1,63m, habe normal gegessen aber wurde immer dicker. Habe drei kinder, mit jedem Kind wurde es immer schlimmer. Ende vor ca. 8 Monaten waren zwei leichte Thrombosen, ständig neue Krampfadern und dieses Gewicht. Seit ich denken kann, war ich pummelig und mit jedem Jahr nahm es zu(außer am Oberkörper). Mein gott, meine Tochter wird immer dicker, Mama, warum hast du so einen dicken Po, mein Gott, die kann auch mal abnehmen...u.s.w., ich war fix und fertig. Dann, nach einer Krampfader-OP traf ich im krankenhaus eine Dame vom sanitätshaus.Bis dAHIN HATTE ICH NOCH NIE ETWAS VON lIPÖDEM; lYMPHÖDEM ODER ÄHNLICHEM GEHÖRT: SIE SAGTE; ALSO ICH BIN MIR FAST SICHER DAS SIE SO ETWAS HABEN ;GEHEN SIE DOCH MAL ZU dR: .... und lassen sich untersuchen. OK, das machte ich auch. Mein ganzes Umfeld sagte nur:Ach, das ist alles Quatsch, du mußt halt einfach abnehmen, alles nur Ausrede.
    Ok, der besagte Dr. diagnostizierte:Lipolymphödem,ich war überglücklich,also doch, ich bin nicht allein schuld, es stimmt, irgendetwas stimmt nicht! aber dann das schockierende!Er sagte, also, es gibt keine Lösung, nur Lymphdrenage, Leben lang,Ops ist Quatsch er wär dagagen, abnehmen kann ich sowieso nicht.Egal was ich machen würde ich hätte keine Chance.Ich müßte mein Leben lang die drenagen machen sonst hätte ich am Ende die Elephantitis. Ich war fix und fertig, schleppte mich ein Jahr lang zur Lymphdrenage,konnte mich kaum bewegen,weil, wie bdie netten Damen dort sagten, die Verbände wegen meiner extremen Beine eben so rutschen würden!Und mußte monatlich trotz Stütze 112,- EURO selbst zahlen!!Katastrophe!!!Dann war ich im Net unterwegs und las von einem dr. in Lübeck.Ich ging zur Beratung und was kam heraus?Er meinte, die Lymphdrenage wäre bei mir nicht so nötig, ich solle lieber Leuten den Platz lassen, die es wirklich nötig haben. er ist der Meinung, es wäre überwiegend ein Lipödem und würde ich es in Ops absaugen lassen, könnte ich erhebliche Lebensqualiutät zurückgewinnwn.
    Viele Überlegungen, Gekämpfe mit der Kasse u.s.w. ,aber letzten Endes habe ich den Schritt gewagt, weil,schlimmer konnte es ja nun kaum werden und es war mittlerweile meine einzige mögliche Chance, so konnte und wollte ich nicht mehr weitermachen. Kein Schwimmen im Sommer, meine Kinder mußten leiden, keine großen Touren, keine großen Ausflüge.wegen schwerer Beine, wunden Oberschenkel und meiner Psyche. Tja, ich hab es gewagt und.........................................nicht bereut.Nun habe ich mittlerweile sogar im Anschluß 27 Kilo abgenommen und bin zwar immernoch nicht superschlank aber ein Topmodel wollte ich auch nie werden! Ich gehe mittlerweile mit und ohne Kindern schwimmen kaufe mir Kleidergrößen von größe 52 auf 44!Ok, einige Sachen auch größer aber Sportklamotten eben und, ich mache weiter.Im Moment geht es kaum weiter, aber ich kämpfe. Natürlich ist es mir klar, es kann auch wieder schlechter werden aber wenigstens hab ich die Chance, normal zu sein, und wenn es nur für einige Jahre ist!
    Tja, das ist meine geschichte und ich weiß nicht, ob das Gleiche bei dir funktionieren würde, aber vielleicht doch ja?
    Jedenfalls gebe nicht auf. Es gibt sogar, wie ich feststellen konnte, sehr viele Menschen die ähnlich leiden, schau dich im Internet um!
    Ich wünsche dir alles Gute und wenn ich dir helfen kann, dann melde dich,
    viele Grüße,
    Mendie :wink:

  • Hallo!
    Ich denke die weitere Gewichtsabnahme war einer Ernährungsumstellung und mehr Bewegung geschuldet.Oder.?Denn auch bei einem Lipödem ist bei zusätzlichem Übergeqicht eine Gewichtsabnahme möglich
    MfG
    Dr.Martin

  • hallo Dr. Martin
    Ja, das ist richtig. Ich wollte damit auch nur sagen, dass nicht der Kopf in den Sand gesteckt werden soll, auch wenn es einem aussichtslos erscheint!Und das man manchmal eben auch Hilfe von außen braucht. Für mich war die OP der erste Schritt, um Motivation zu erhalten. Denn damit war ein großer Teil meines Problems schon behoben, so das ich auch wieder Sport(Heimtrainer,Schwimmen,Gymnastik) machen kann.Dies war vorher kaum möglich!
    Viele Grüße

  • Hallo Mendie,habe Deinen Bericht gelesen und frage mich jetzt ob Du die OP von der Kasse bezahlt bekommen hast?Bei mir ist vor einem Jahr im Alter von 43 Jahren auch ein Lipo-Lymphödem 3 Grades festgestellt,wiege bei 174 cm 140 kg.War im Januar in einer Klinik für 3 Wochen,war auch ganz o.K.,aber jetzt nehme ich die 10 kg die ich abgenommen habe so langsam aber sicher wieder zu obwohl ich meine Ehrnärung umgestellt habe.Der Angiologe der meine Erkrankung festgestellt hat rät dringend zu einer OP,alle anderen Ärzte wiederum raten von OP bei dieser Krankheit ab.Bin aber auch aus psychischen und körperlichen Gründen auf jedenfall zu einer OP entschlossen.Finanziell kann ich mir so eine OP aber nicht erlauben da ich für eine 3 köpfige Familie aufkommen muss.Wenn Du Tips hast würde ich mich sehr freuen wenn Du mir weiterhelfen könntest.Eine letzte Frage vorab,wo hast Du Dich operieren lassen.?Wünsch dann noch schöne Pfingsten und erwarte sehnsüchtig Deine Tipps.Tschüsssss,Mone

  • Auch ich habe im letzten Jahr vom Phlebologen ein Liplymphödem ohne großartige Erklärungen diagnostiziert bekommen, habe dann Lymphdrainage und Strümpfe verordnet bekommen, die allerdings so gut wie keine Verbesserung gebracht hatten. Nachdem es wettermäßig kühler wurde, ging die Schwellung der Füsse von alleine zurück.
    Vom Lymphologen habe ich dann ein Hitzeödem mit Lipohypertrophie diagnostiziert bekommen.
    Meine Beine werden allerdings trotz aller Bemühungen nicht wirklich dünner. Von daher wäre auch ich an entsprechenden Tipps interessiert und auch wo die OP durchgeführt wurde.