Lymphdrainagen bei Metastasen

  • Bedingt durch ein Melanom hatte ich im Juli 2003 eine Lymphknotentotalausräumung der rechten Leiste. Seit diesem Zeitpunkt leide ich an einem sekundären Lymphödem Klasse II, ich trage Kompressionsstrümpfe der Klasse 3 und bin auch bis Februar 2006 regelmäßig zu Lymphdrainagen nach Dr. Vodder gegangen.
    Nachdem zwischenzeitlich alle Lymphknoten mit Metastasen befallen sind, gehe ich nicht mehr zur Lymphdrainage.
    Nachts bandagiere ich meine Beine und tagsüber trage ich die Kompressionsstrümpfe.
    Zusätzlich nehme ich jeden Tag auch Bromelain und Papain sowie Natriumselenit um das Lymphödem in Grenzen zu halten.
    Gibt es hier im Forum ähnliche Fälle, die trotzdem weiterhin zu Lymphdrainagen gehen? Werden Metastasen tatsächlich durch Lymphdrainagen schneller durch den Körper verteilt?

  • Antwort auf Anfrage von Babs.
    In Koerperegionen mit Metastasen oder einer Krebsausbreitung in der Haut sollten keine Lymphdrainagen durchgefuehrt werden.
    Sobald jedoch keine Metastasen mehr nachweisbar sind ist gegen die Durchfuehrung einer manuellen Lymphdrainage nichts einzuwenden.
    Im Vordergrund sämtlicher Behandlungsmaßnahmen steht z. Z. die Therapie der Metastasen.
    Mit freundlichen Gruessen
    H. Weissleder

  • Hallo Herr Prof. Dr. Weissleder,
    eine Verwandte von mir hatte vor ca. 10 - 12 Jahren Unterleibskrebs.
    Heute findet sich eine Metastase seitlich des Halses.
    Eine Probe wurde entnommen - bösartig.

    Die üblichen Untersuchungen wurden durchgeführt. Negativ!

    Darf sie dennoch Lymphdrainage machen?

  • Hallo Martina,

    Der betreuende Onkologe und seine Behandlungsvorschläge stehen im Vordergrund des weiteren Vorgehens.

    Wenn die Metastase im Halsbereich vollständig entfernt wurde und wenn keine weiteren Metastasen nachweisbar sind und sonst nichts gegen eine Lymphdrainage spricht kann diese aus lymphologischer Sicht durchgeführt werden.

    Freundliche Grüsse
    H. Weissleder