Ausgangsfettmenge stellt sich nach Liposuktion wieder her?

  • Hallo zusammen,

    bei mir wird - aufgrund eines Lipödems - aller Voraussicht nach im September eine Liposuktion vorgenommen. Bin zwar zu 99,5% überzeugt von dem Erfolg der Methode, aber heute habe ich beim rumgooglen ausgerechnet in Wikipedia.de zum Thema Liposuktion etwas gefunden was mich stutzig macht. Da hat ein Dr. Janert mit einer Probe von 15 Patientinnen (interessant, n=15, ohne Kontrollgruppe - eigentlich nicht sehr aussagekräftig) nach Liposuktionen festgestellt, dass sich die Ausgangsfettmenge "immer" wieder herstellt, wenn auch in anderen Regionen. In Wiki schreibt er dazu folgendes: "... Die in der Laienpresse und gelegentlich auch von Ärzte vertretene Auffassung, dass sich bei der Fettabsaugung entfernte Fettzellen an diesen Stellen nicht neu bilden, ist falsch. Wenn die entsprechenden Voraussetzungen (über einen längeren Zeitraum hyperkalorische Ernährung, dadurch hohe Insulinspiegel und hohe Spiegel an freien Fettsäuren - also die Umstände, die bereits zu einer Vermehrung des Körperfetts geführt haben) weiter bestehen, können sich nach einigen Wochen die abgesaugten Fettzellen genau an der abgesaugten Stelle neu bilden. ..." Er vertritt also die Meinung, dass eine abgesaugt Reiterhose sich wieder bilden kann.
    In der Darstellung seiner Diss auf seiner Homepage (darauf verweist er in Wiki in der Quelle unter dem Punkt Studie) wiederum schreibt er folgendes: " ...Da sich an den abgesaugten Stellen die Fettdepots in den untersuchten 12 Wochen nicht neu gebildet haben können, andererseits die Gesamtfettmenge aber den Ausgangswert wieder erreicht hat, muss das neue Fett an andere Stellen angelagert worden sein. Bei Männern ist damit zu rechnen, dass dies die viszeralen Fettdepots sein können. In der Praxis heißt das also, das durch Fettabsaugung Fett von gesundheitlich unbedenklichen Stellen (Unterhautfettgewebe) unter Umständen in gesundheitlich bedenkliche Stellen (viszerales Fett) umverteilt wird. ...". Nicht nur, dass er meiner Ansicht nach 2 verschiedene Meinungen gleichzeitig vertritt, er sagt auch m.a.W., dass wenn ich mir die Reiterhose absaugen lasse, ich damit rechnen muss einen Kugelbauch zu bekommen. Unschöner Gedanke!
    Nun meine Frage an die Experten: Stimmt das mit der Ausgangsfettmenge? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Ok, es kann ja sein, dass Frauen die sich das Fett absaugen lassen, aber sich nicht gerade fettarm ernähren nach einiger Zeit einen Kugelbauch bekommen. Aber wenn man sich konsequent bewusst ernährt, dann dürfte das doch eigentlich nicht passieren. Zumal mir "zugesichert" wurde, dass ich nach der Lipo abnehmen kann - was ich jetzt seit 5 Jahren verzweifelt versuche und was nicht klappt.
    Vielleicht könnten die Experten diese Wiki-Ente(?) auch auf den neuesten Stand der Dinge bringen.

    MfG,
    Alexa

  • Sie haneb Recht, diesen Text kritisch zu beurteilen. Allerdings ist einiges sicher rcihtig: wenn die Ernährung nicht umgestellt wird, dann nehmen dei Fettzellen wieder zu, allerdings nicht die Anzahl durch Neubildung, sondern das Volumen der einzelnen noch verbliebenen Fettzellen. Vergleich: Bei einem Lipödem haben Sie am Bauch 100 und an den Beinen jeweils 200 Luftballons(Lipohyperplasie= Erhöhung der Anzahl der Fettzellen). Durch gleichmäßiges Füllen der Ballons schwellen die Arme stärker an als der Bauch,es kommt zu Dysproportionen(Fehlverteilung. Wenn jetzt die vermehrte Anzahl abgesaugt wird und evermehrt Luft in die Ballons gepustet wird, nehmen alle Fettzellen zu. Die Fehlverteilung ist weg, dafür werden die Patienten rundum dick! Also vor der Liposuktion bereits die Ernährung umstellen, um dann danach diese Ernährung bei zu behalten und nicht nach dem MottO: die Beine sind wieder schlank, jetzt kann ich endlich mal richtig essen.

  • Hallo Alexa,

    die in Wikipedia vertretene Meinung ist unglaublicher Unsinn und garantiert NICHT richtig. Es ist schon bedenklich, daß dort jemand aufgrund von Erfahrungen an 15 Patientinnen eine Aussage macht, die bei allein in Deutschland jährlich über 200 000 abgesaugten Patienten nicht nachvollziehbar ist. Es sind inzwischen weltweit mehrere Millionen Menschen abgesaugt worden und mir ist keine einzige wissenschaftliche Publikation bekannt, wo ein derartiger Sachverhalt festgestellt worden wäre. Wenn man jemandem einen Finger amputiert, wächst doch auch nicht woanders ein neuer Finger raus! Entfernte Fettzellen können nicht wiederkommen. Prinzipiell kann sich natürlich die Fettvolumenmenge vergrößern; das tut sie auch bei den meisten Leuten im Laufe des Lebens. Aber nicht, weil irgendwo Fett entfernt wurde.

    Das Lipödem ist oft eine progrediente Erkrankung. Im Laufe des Lebens kann daher eine Fettvermehrung in den betroffenen Körperstellen auftreten - auch nach Absaugung. Aber in diesen Fällen wäre die Fettvolumenvermehrung wesentlich größer gewesen, wenn man vorher nicht abgeaugt hätte, weil sich dann ja mehr Fettzellen hätten vergrößern können.

    Nach Stand der wissenschaftlichen Literatur und eigener über 6jähriger Erfahrung mit täglichen Fetttabsaugungen kann ich Sie also völlig beruhigen.


    Prof. Dr. W. Schmeller

  • Hallo Herr Prof. Dr. Schmeller,

    zunächst einmal vielen Dank für Ihre schnelle Antwort - zu der ich gleich noch Fragen habe.

    Sie schreiben:
    "... Das Lipödem ist oft eine progrediente Erkrankung. Im Laufe des Lebens kann daher eine Fettvermehrung in den betroffenen Körperstellen auftreten - auch nach Absaugung. Aber in diesen Fällen wäre die Fettvolumenvermehrung wesentlich größer gewesen, wenn man vorher nicht abgeaugt hätte, weil sich dann ja mehr Fettzellen hätten vergrößern können. ..."

    Dazu würde ich gerne wissen,

    - wie ich aktiv nach einer Liposuktion die Fettvermehrung in den betroffenen Regionen (bei mir Arme und Beine) verhindern kann - sofern überhaupt möglich?
    - ob die Absaugung des Fettes in einer bestimmten Relation zum Gesamtfett erfolgt oder in Hinsicht zur übrigen Figur?
    - wieviel Fett übrig bleiben muss? Ich weiß, dass man nicht das ganze Fett absaugen kann (sähe auch etwas merkwürdig aus), aber wenn man weiß, dass bei Lipödem-Patienten die restlichen Fettzellen später wieder anfangen werden zu "mutieren", entfernt man dann gleich mehr als bei Patienten ohne Lipödeme? Anders formuliert: kann durch eine vermehrte Fettabsaugung verhindert werden, dass in evtl. 10 Jahren die nächste Liposuktion fällig wäre?

    Ich würde mich freuen, wenn Sie Zeit für Antworten finden würden.

    Mit freundlichem Gruß,

    Alexa

  • Hallo Herr Dr. Schingale,

    ich danke Ihnen für die schnelle Antwort und die anschauliche Darstellung des Lipödem-Problems. Die Ernährungsumstellung erfolgte bei mir schon vor zwei Jahren und ich will mal von mir behaupten, dass ich mich gesund und fettarm ernähre - wenn sich das auch bis jetzt leider eher wenig auf der Waage widerspiegelt. Lediglich an den Nicht-Problemzonen verliere ich an Umfang, was natürlich die ungünstigen Proportionen noch stärker hervorhebt. Aber zum Glück gibt es ja bald Abhilfe. :)

    Mit freundlichem Gruß,

    Alexa

  • Hat zwar mit der eigentlichen Frage nichts zu tun, aber mich interessiert der Ansatz mit dem Insulinspiegel. Das ist doch genau der Grund, warum man sich möglichst kohlenhydratarm ernähren sollte, da ansonsten der Insulinspiegel zu schnell ansteigt oder genauso schnell wieder fällt (bei best. Kohlendhydraten, z.B. weisses Mehl, Zucker etc.), was Heißhunger auslöst. Man hört immer wieder (fälschlicherwiese), dass man sich eiweisarm bei einem Lipödem ernähren sollte. Dr. Schingale hat dies in einem vorangegangenen Posting entkräftet, was absolut einleuchtend ist. Man muss ebenfalls bedenken, dass Muskeln dringend Eiweis benötigen, gerade im Zuge einer Diät bzw. kalorienreduzierten Kost.

  • Das mit dem Eiweiß finde ich auch sehr interessant, zumal es da auch unterschiedliche Angaben gibt. Als ich (irgendwo im www) gelesen habe, dass man sich eiweißarm ernähren soll, da eine erhöhte Eiweißaufnahme den Fortschritt der Krankheit noch fördert, dachte ich: "Toll, jetzt habe ich alles falsch gemacht!" Ich versuche gerade wieder für einen Halbmarathon in Form zu kommen und um besonders meine Muskeln zu fördern gönne ich mir alle 3-4 Tage nach dem Training mal einen Eiweißdrink. Den werde ich jetzt erst einmal weglassen (so lange ich da kein grünes Licht bekomme in dem Sinne, dass es nicht "Lipödem-förderlich" ist) und es weiter mit DGE empfohlener Kostverteilung probieren.
    Aber es ist wirklich zu und zu schade, dass man mit der Ernährung nicht direkt Einfluss auf das Lipödem nehmen kann.
    Schönen Tag noch,
    Alexa

  • Eiweißarme Ernährung hat keinen Einfluß auf das Lipödem, ebenso wenig auf das Lymphödem!!!

  • ... und eiweißreiche Ernährung auch nicht?! Gerade für den Muskelaufbau/-erhalt während einer Diät soll man ja vermehrt Eiweiß zu sich nehmen.
    Eigentlich ist das Lipödem ja relativ unabhängig von der Ernährung. Im Bezug auf die Eiweißaufnahme geht es mir nur besonders um dem Punkt LipÖDEM. Wird die Ödemneigung dadurch gefödert?

    Mit freundlichem Gruß,

    Alexa

  • DFas Ödem wird nicht durch eiweißreiche Ernährung gefördert. Eiweißmangel fördert generalisierte Ödeme!!!!

  • Danke für die Info. Das beruhigt mich jetzt wirklich.

    Schönen Tag noch,

    Alexa

  • Leider kann man beim Lipödem weder die spontane noch die nach Absaugung evtl. auftretende Fettvermehrung durch irgendwelche Maßnahmen bremsen. Wir wissen, daß weder Sport noch Kalorienreduzierung / Kalorienverbrauch diese lipödemspezifischen Fettzellen erreicht, da sie andere Rezeptoren haben als die Übergewicht-abhängigen Fettzellen am Rumpf.

    Die Absaugung erfolgt so, daß danach eine harmonische Gesamtproportion des Körpers erreicht wird. Dies erreicht man manchmal durch die Absaugung kleiner Mengen, manchmal durch die Absaugung großer Fettvolumenmengen.

    Es bleibt so viel Fett übrig, daß die Figur "normal" aussieht. Dies ist so bei der Lipohypertrophie als auch beim Lipödem. Welche Einflüsse auf die restlichen Fettzellen in 5 oder 10 Jahren wirken werden und mit welchem Ergebnis, kann nicht vorhergesehen werden. Man macht also keine "vermehrte" Fettabsaugung im Sinne einer "Übersaugung".

    Beste Grüße

    Prof. Dr. W. Schmeller

  • Hallo Herr Prof. Dr. Schmeller,

    vielen dank für Ihre Antwort - auch wenn sie ich etwas frustriert. Ich hatte ja die Hoffnung, dass ich nach Lipo und bei ausgewogener Ernährung meine "modellierte" Figur behalten kann. Aber wenn ich Pech habe kann ich irgendwann ja wieder so unproportioniert aussehen.

    Mit freundlichem Gruß,

    Alexa

  • Hallo zusammen,ich kann 100%tig bestätigen das das was Herr DR.Janert schreibt stimmt,ich habe mir zweimal Fett am bauch absaugen lassen und es ist nach sehr schneller Zeit alles genau wie vorher gewesen bei gleichbleibendem Gewicht und bei gleicher Ernährungsweise .Es kann garnicht funktionieren,wer den Menschen in seiner Anatomie und Biochemie und seiner Evelution und Geschichte kennt der weis das. Die Proportionen die das Fett von Natur aus hat sind die schönsten,durch jede op werden sie schlechter, das ist so.Aus Bindegewebsfasern werden Narbengewebsfasern,da ja durch eine Fettabsaugung alles zerstört wird und neu verheilen muß.Der Hypophallamus in der Hirnanhangdrüse steuert die Hormone,das heist wenn Fett abgesaugt wurde ZB am Bauch passt diese kurzzeitige fettmenge die am Bauch entstanden ist ja nicht mehr zu dem Rest des Körpers,denn wer zu viel fett am Bauch hat ist in der Regel überall zu Fett, ist ja klar das am Bauch mehr Fett sitzt wie an den Waden oder am Unterarm usw.Die Botenstoffe Kombiniert mit den Hormonen im Blut geben die Signale bei wiegesagt gleichbleibendem Gewicht und gleicher Ernährung diese Stellen auszugleichen,meistens sogar mit noch etwas mehr Fett als vorher.Die Aussage das Fettzellen die einmal abgesaugt wurden nie wieder kommen ist eine Lüge und völliger Quatsch,für den Fall das an einer Stelle fast alles abgesaugt wurde, was meistens Dellen mit sich bringt kommt es eben an anderen Stellen wieder und wirkt meist unsymehtrisch.Es ist kein großes Geheimnis wie mann Fett abbaut und funktioniert bei jedem gesunden menschen gleich,verbraucht der Körper täglich mehr Kallorien als ihm zugeführt werden geht er an das Fett ran ca 1-1,5 kg die Woche.Wenn ein Mensch in einer Woche ca 7000 Kcal weniger zu sich genommen hat als benötigt um sein Gewicht zu halten hat er 1 Kg Fett abgebaut(7000Kcal ensprechen Ca 1 kg Fett)Wer einen schönen Körper haben möchte und ein Ästhetikempfinden hat der hat bei einem Schönheitschirurgen nichts zu suchen, der sollte sich lieber Bücher Kaufen von zb Arnold Schwarzenegger oder anderen Body Buildern,den die wissen wie das geht,wie mann Fett abbaut und Muskulatur strafft und aufbaut und einen gesunden schönen Körper mit sichtbaren Bauchmuskeln bekommt.Natürlich abgesehen vom Dooping.Was soll den ein Arzt der viel Geld mit diesem Unfug verdient schon dazu sagen,ist zwecklos sich mit ihm darüber zu unterhalten er wird eh lügen und sich die Fettabsaugung mit biegen und brechen schönreden und noch dazu hat keiner von denen ein muskulösen fettfreien schönen Körper ich meine natürlich fettfrei mit ca 90 kg nicht mit 65 als Mann.Ich beschäftige mich schon so lange mit diesen sachen ich habe jetzt selbst 90 kg bei 179cm und sogar wieder die oberen Bauchmuskeln sichtbar mit 110 kg hatte ich natürlich überall mehr Fett drauf und ging sehr unerfahren zu einer Fettabsaugung,es hat nichts gebracht eher mehr nachteile und das Geld war weg.Das Fett ging erst alles weg als ich mein Körpergewicht um 20kg reduziert hatte.Das schwöhre ich jedem hier.

  • Hallo Frank,

    das mag für Männer richtig sein, dass man richtig Fett verbrennen kann. Frauen, die an einem Lip-Ödem leiden, haben eine Fett-Verteilungsstörung.
    Es gibt wissenschaftlich bewiesen, kaum einen Mann, der an einen Lip-Ödem erkrankt ist.


    Gruß
    Rebekka