liebes ärzte team,
ich bin 19 jahre alt und vor 2 wochen wurde mir gesagt, dass ich ein lipödem habe, welches sich im anfangsstadium befände und, dass die einzige andauernde methode eine liposuktion sei. Stimmt das? Und wenn ja welche klinik im umkreis des ruhrgebiets (kann auch privatklinik sein) ist darauf spezialisiert?
über eine antwort würde ich mich sehr freuen, da ich ziemlich verzweifelt bin.
-
-
Guten Abend Sahra !
Bevor Sie Therapieentscheidungen fällen sollten Sie sich bei einem erfahrenen Lymphologen beraten lassen . Ein Lipödem im Anfangsstadium ist kein Grund zu verzweifeln. Eine Beratung über konservative und ggfs. operative Therapiemöglichkeiten sollte von einer Diagnostik hormoneller Begleiterkrankungen begleitet sein. dies kann ambulant ggfs. in Abstimmung zwischen Hausarzt und Lymphologen erfolgen .
MfG
Dr.Martin -
Hallo Sarah,
das Lipödem ist eine Erkrankung, die mit einer umschriebenen Fettgewebsvermehrung an den Beinen (seltener auch an den Armen) und einer begleitenden Ödemneigung einhergeht. Letztere verursacht die Spannungs- und Druckbeschwerden. Die konservative Behandlung vermag diese Beschwerden durch die "Entstauung" zu vermindern bzw. zeitweise zu beseitigen. Die krankhaft vermehrten Fettvolumina können heute operativ in örtlicher Betäubung entfernt werden.
Man muß also überlegen, was man genau will. Die operative Therapie ist sicher nicht das Verfahren der ersten Wahl. Man sollte zunächst einmal sehen, was die Manuelle Lymphdrainage und die Kompression erzielen können. Wer damit zufrieden ist, kann dies weiter fortführen. Die Fettabsaugung ist aber das einzige Verfahren, welches die Dysproportion des Körpers beseitigen kann. Die meisten Betroffenen, insbesondere die jüngeren Damen, leiden enorm an ihrem Körperbild, wo "oben" und "unten" nicht zusammenpassen. Dies kann die konservative Therapie leider nicht bessern.
Insofern ist die ideale Behandlung eine Kombination aus konservativen und operativen Maßnahmen. Beide Maßnahmen sollten aber nur von spezialisierten Therapeuten bzw. Ärzten durchgeführt werden.
Prof. Dr. W. Schmeller
