Geschwollener Fuß durch erweiterte Lymphgefäße

  • Ende April bemerkte ich (weiblich, 27 Jahre) Schmerzen auf der Oberseite des linken Fußes, die gesamte Fußoberseite war stark druckempfindlich. Ich konnte mich auch nicht auf die Fußspitzen stellen, konnte nur noch unter Belastung der Verse und Fußseite laufen. Als die Schmerzen nach zwei Tagen nicht nachließen, ging ich zum Arzt. Dieser verschrieb mir zunächst Deltaran und empfohl mir die Einreibung mit Voltaren. Auch das brachte nichts, der Fuß schwoll zudem noch stark an, so dass ich kaum noch die Zehen bewegen konnte. Also wieder zum Arzt, auch Röntgen und Blutuntersuchung erbrachten keine Ergebnisse. Außerdem erhielt ich Iontopherese. Auch das schien nicht zu helfen. Ich wandte mich dann an einen weiteren Arzt, der ein MRT und eine weitere Blutuntersuchung veranlasste. Die Blutuntersuchung ergab einen erhöhten Eisenwert (185 statt der üblichen 37 bis 145) sowie einen zu geringen Lymphozytenwert (20 statt der üblichen 25 bis 40).Borreliose und Rheuma wurden ausgeschlossen. Leider wurde bis heute kein weiteres Blutbild veranlasst und ich weiß nicht, ob sich diese Werte verändert haben (bzw. ob diese überhaupt etwas mit meinen Beschwerden zu tun haben). Das MRT erbrachte Folgendes: Lymphangiektatische subcutane Veränderungen im Ber. des Dorsum ohne Hinw. auf eine Tendido- oder Osteopathie, keine patholog. Alteration der intrinsischen Ligamente. Geringe arrosiv/arthrotische Veränderungen im Ber. des Großzehgrundgelenkes ohne sichere Hinw. auf synoviale Reaktionen im Sinne einer arthritischen Alteration. Übersetzt wurde mir dies als erweiterte Lymphgefäße und leichte Arthrose im Großzehgrundgelenke. Ich bekam 2 x 6 Lymphdrainagen verschrieben, aber die Schwellungen im Bereich des Fußrückens und um den Knöchen herum sind immer noch nicht weg. Zwar habe ich fast keine Schmerzen mehr (nur noch manchmal bei der Achillessehne) und die Schwellungen sind deutlich abgeklungen im Vergleich zu den 3 Sommermonaten, wo ich manchmal das Gefühl hatte, der Fuß würde gleich "platzen", aber ein Vergleich mit dem anderen Fuß zeigt, dass immer noch eine Schwellung vorliegt. Die Physiotherapeutin riet zu einer eingehenden Untersuchung der Lymphgefäße sowohl des rechten als auch den linken betroffenen Fußes. Sie ging davon aus, dass die anfänglichen Schmerzen im Fuß auf eine Entzündung hindeuten und dass die Entzündungsstoffe möglicherweise auf Grund eines zu schwachen Lymphsystems, das eben erst jetzt bemerkt worden sei, nicht richtig abtransportiert werden können, was die Schwellungen verursacht. Der Arzt stellte mir daraufhin eine Überweisung für eine Lymphographie aus, allerdings nur für den linken Fuß. Allerdings habe ich bereits in den 5 größten Kliniken bzw. bei Radiologen in meiner Region nachgefragt und keiner bietet diese Untersuchung an. Außerdem bezweifel ich, dass diese Untersuchung noch genauere Ergebnisse erbringen soll als ein MRT (zumindest habe ich im Internet gelesen, dass die Lymphographie zunehmend durch die viel genaueren MRT und CT Untersuchungen abgelöst wird). Ebenfalls Bedenken bereitet mir die Tatsache, dass das Kontrastmittel mehrere Monate im Körper gespeichert werden kann und es handelt sich ja hierbei schon um einen körperfremden Stoff. Ein weiterer Arzt riet mir von dieser Untersuchung ab und verschrieb mir Lymphdiaral-Salbe zum Einreiben.Mittlerweile bin ich mit meinem Latein etwas am Ende, da mir keiner der Ärzte wirklich definitiv sagen kann, wodurch die Beschwerden kommen und was man konkret dagegen tun kann. Deshalb wende ich mich an Sie mit der Bitte um Beurteilung meiner Beschwerden. Ich habe ansonsten keine weiteren Beschwerden und hatte auch sonst noch nie Probleme in dieser Hinsicht.Ich bin lediglich regelmäßig bei einem Urologen in Behandlung, weil im Urin zu viel Eiweiß gefunden wurde und schon Zysten in den Nieren gefunden wurden. Ich habe keinerlei Laster wie Rauchen oder Trinken und leide nicht an Übergewicht.Was die erbliche Vorbelastung betrifft, so hatte meine Großmutter mütterlicherseits in ihrer Jugend und im jungen Erwachsenenalter Probleme mit geschwollenen Beinen (beidseitig) und leidet auch jetzt im Alter wieder unter Wasser in den Beinen (aufgrund zu schwachem Herz und Niere).Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir in irgendeiner Hinsicht weiterhelfen könnten. Meine Hauptfragen: Ist eine Lymphographie notwendig? Was können die Ursachen für mein Problem sein und wie kann man Abhilfe schaffen? Ist eine Behandlung durch einen normalen Hausarzt ausreichend oder sollte ich mich lieber an einen Spezialisten wenden? Wenn ja, an wen?

  • Guten Tag Frau Wagner !
    Von einer , wenn geplant , öligen Lymphographie würde ich sehr abraten. Wenn man die Funktion der Lymphgefäße erfassen möchte wäre eine Funktionslymphographie sinnvoll wie sie z.B. Dr. Brauer in Emmendingen durchführt. In jedemfall wäre vor weiterer apparativer Diagnostik eine Untersuchung durch einen lymphologisch erfahrenen Arzt ( Spezialist) vorzuschlagen . Dies kann in den Großen Lymphologischen Kliniken ambulant ( Bitte bisherige Befunde mitbringen ) nach Terminvereinbarung mit Überweisung durch den Hausarzt erfolgen.
    MfG
    Dr.Martin

  • Sehr geehrte Frau Wagner,
    in Ihrem Fall könnte eine interstitilelle Kernspinlymphographie durchgeführt werden. Dabei sieht man sehr gut erweiterte Lymphgefäße ohne Belastung oder Schädigung des Lymphsystems. Eine vorherige Vorstellung bei einem Lymphologen ist jedoch zu empfehlen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. G. Felmerer