Flachgestrickte Strümpfe - Fragen dazu

  • Hallo,
    seit einer tiefen Beinvenenthrombose mit Lungenembolien trage ich seit 1994 rundgestrickte Kompressionsstrümpfe KKl. II. Seit einiger Zeit habe ich öfters geschwollene Beine und nun wurde im Juli bei einem neuen Arzt festgestellt, dass ich Lip-Lymphödem habe. Nun befinde ich mich in der Enstauungsphase und bekomme seit 6 Tagen die Unterschenkel bandagiert (sehr unangenehm).

    Nun zu meinen Fragen:
    1. Stimmt es, dass man flachgestrickte Strümpfe sturr nach dem 6-Monats-Prinzip verschrieben bekommt? Ich habe seit 1994 immer dann ein neues Rezept erhalten, wenn ich zum Arzt bin und sagte, dass ich neue brauche (mind. 4 Paar im Jahr). Es gab noch nie Probleme mit den Krankenkassen (bin seit 2 Jahren in einer anderen als die Jahre zuvor).
    2. Tragen sich die flachgestrickten Strümpfe wirklich besser als rundgestrickte Strümpfe? Ich benötige nur Kniestrümpfe und hatte bis jetzt mich sehr gut mit den Strümpfen arangiert. Ich trage sie von Morgens bis Abends ohne Ausnahme und schwitze nicht darunter. Mache mir jetzt aber Sorgen, dass die flachgestrickten Strümpfe nicht so angenehm sein könnten.
    3. Bis jetzt habe ich immer weichen Rand und festige die MKS mit Hautkleber. Soll ich bei den Flachgestrickten lieber mit Haftrand bestellen oder geht es auch bei diesen mit Hautkleber zu halten?

    Ich würde mich freuen, wenn sich jemand meldet. In einem anderen Forum ist es mir zu ruhig, das Forum lebt nur von 3 Leuten und da wartet man wochenlang bis sich jemand meldet. Deswegen hoffe ich hier auf mehr Kontakt!

    Liebe Grüße, Nicole

  • Hallo,

    hier scheint wohl auch keiner Lust zu haben, mir zu schreiben!

    Schade!
    Nicole

  • Hallo Nicole
    ob flach- oder rundgestrickte Kniestrümpfe hängt von der Beinform ab, und das kann man nur bei einer persönlichen Untersuchung beantworten. Hautkleber wird eigentlich nur noch verwendet, wenn Haftbänder aus Silikon nicht vertragen werden und der Strumpf ohne Haftband rutscht.
    Liplymphödeme nach früherer Beinvenenthrombose paßt nicht so gut zusammen.
    MfG Dr. Herpertz

  • Hallo Nicole,

    die Frage wie oft ein Hilfsmittel pro Jahr beansprucht (nicht verordnet)werden darf, ist leider nicht so einfach zu beantworten: Gemäß dem Wirtschaftlichkeitsgebot (mehr unter "Rechtliches auf dieser Hompage) darf nur das wirtschaftlich Notwendige beansprucht werden. Schnell ist damit klar, dass man diesen Gummiparagraphen um den halben Erdball ziehen kann. Nun gibt es Kassen mit wenig, und andere Kassen mit mehr Fachkompetenz. Diesen Kassen ist bewußt, dass eine gute Erhaltungstherapie Kosten einspart.

    Ich sage immer mit Blick auf die Beiträge erst im Krankheitsfall sieht man die wahre Leistungsbereitschaft der Kasse - Billig kann jeder !

    Es gibt Untersuchungen (Prof. Dr. Horst Weissleder "Kompressionsbestrumpfung bei Extremitätenödemen, Viavital Verlag 1999) welche besagen, dass rundgestrickte Versorgungen nach 4 Monaten den therapeutisch notwendigen Druck für eine Ödemtherapie unterschreiten, flachgstrickte Bestrumpfungen nach 6 Monaten).
    Insofern ist die Aussage korrekt.

    Die Aussage stimmt natürlich nicht bei notwendigen Wechselversorgungen (wegen langer Trocknungszeit, Ödemveränderungen, Überbeanspruchung bei bestimmten Berufen, Aktivitäten). Wichtig: der Arzt muss geg. auf dem Rezept die Notwendigkeit bestätigen.

    Wichtig zu wissen: Die Kostenträger ziehen keine Studien zur Begründung an, sondern die gesetz. Garantie von 6 Monaten auf Mängel der Bestrumpfung.
    (s.oben "Rechtliches").

    Zu 2: Durch die bessere Atmungsaktivität tragen sich die Strümpfe besser.
    Sie lassen sich nach Aussagen der Patienten auch besser anziehen, bzw. das Gewebe besser verteilen (Gummihandschuhe nicht vergessen).

    Generell ist die Flachstrickbestrumpfung auf Grund der Materialeigenschaften die beste Lösung für die Langzeitkompressionstherapie von Ödemen.

    Der Haftrand sollte dabei sein.

    Grüße

    Ralph Martig

  • Vielen Dank für diese ausführliche Erklärung! Ist doch das, was ich erhoffte. Ich muss jetzt erst mal die Entstauung hinter mich bekommen und dann werde ich mein 1. Paar flachgestrickter MKS bekommen und ich hoffe, dass diese sich wirklich gut tragen lassen!

    Nochmals vielen Dank!

    Gruß, Nicole

  • Hallo Dr. Herpertz!

    Danke für die Antwort. Hautkleber nehme ich, weil mich der Silikonrand damals sehr eingeschnürrt hat und auch das Band manchmal sich nach unten rollte.

    Was meinen Sie mit:
    Liplymphödeme nach früherer Beinvenenthrombose paßt nicht so gut zusammen.

    Glauben Sie mir nicht oder was meinen Sie mit dieser Aussage???? Oder glauben Sie, der Arzt liegt falsch? Ich habe kein stark ausgeprägtes Lympdödem, aber schon verschiedene Verfärbungen in den Beinen.

    Gruß, Nicole




  • ...ein wenig Geduld sollte man schon haben, schließlich wird hier - nach meinen Informationen - ehrenamtlich gearbeitet, d. h. es wird hier nicht rund um die Uhr jemand das Forum bewachen, um zu sehen, ob die liebe Nicole eine weitere Frage hat.

    Wir können froh sein, daß man sich überhaupt in dieser Ausführlichkeit unserer Probleme annimmt.

    LG Charlie (weibl.)

  • Mich hat es halt gewundert, das auf 2 Beiträge, welche später als meine abgegeben wurde schon geantwortet war und auf meine Fragen halt nicht. Ausserdem war ich bei dem anderen Forum schon sehr geduldig und irgendwann möchte ich halt auch mal Antworten auf meine Fragen. Hat sich aber jetzt erledigt! Danke!

    Nicole

  • Hallo Nicole,
    wenn ein Silikonband einschnürt oder einrollt ist es zu eng abgemessen. Bei einem erfahrenen Sanitätshaus passiert das nicht.
    Zu Ihrer Diagnose: selbstverständlich glaube ich Ihnen. Aber meine Erfahrung zeigt, das die Diagnose Liplympödem in über 50% der Fälle nicht korrekt ist, selbst wenn sie von "Lymphologen" gestellt wurde.

  • Hallo,

    vielen Dank für die Information. Was habe ich denn dann für ein Problem in den Beinen? Phlebödem? Wäre plausibel.

    Gruß, Nicole

  • Hallo Nicole
    eine Diagnose ohne Untersuchung ist nicht möglich. Lassen Sie sich von einem erfahrenen Lymphologen untersuchen.

    MfG Dr. Herpertz

  • Hallo,

    ich bin bei einem erfahren Arzt für Lymphologie in Behandlung. Es ist eine reine Lymph-Praxis und Phlebologie. Ich denke nicht, dass die Diagnose falsch ist, denn ich habe Wasser in den Beinen, das sieht auch ein Laie. Was gibt es denn sonst noch für Erkrankungen, die so sein können? Ich hatte Thrombosen, die Venenklappen sind defekt und das Bein ist ohne Strumpf nach 1 Std. geschwollen. Ich vertraue jetzt einfach meinem Arzt mehr als ihrer Fernerfahrung. Sein Sie nicht böse, aber ich denke einfach, dass die Diagnose stimmt, denn auch andere Ärzte schrieben in ihren Berichten von Ödem der Beine.

    Gruß, Nicole