Lymphoedem - Bein durch Hormone?

  • ein diagnostiziertes Lymphoedem in einem Bein, kann das durch Hormone bzw. Hormonstörung entstehen?????
    mfg
    Inge

  • Liebe Frau Sauer, Lymphödeme können zweifellos durch Hormone (Östrogene, Gestagene) verstärkt werden. Dies geschieht durch Änderungen der Durchlässigkeit der feinen Blutgefäße (Haargefäße). So tritt mehr Wasser, gelegentlich auch Eiweiss in die Gewebe aus. Diese Substanzen müssen zum teil über den Lymphgefäßweg zurück transportiert werden, und das belastet die Lymphgefäße. Es ist aber höchst unwahrscheinlich, dass ein Lymphödem durch Hormoneinwirkung "entsteht". d.h. es muss immer eine Vorschädigung oder Anlagestörung des Lymphgefäßsystems (LGS)vorliegen.
    Wir stellen immer wieder fest, dass gerade während der Pubertät (erhöhung des Hormonspiegels) oder während der Schwangerschaft sich lymphödeme erstmals manifestieren. Die Ursache des Lymphödems liegt aber in einer noch verborgenen Vorschädigung des LGS.Durch die hormonbedingte "Überwässerung" der Gewebe wird die vorher noch gerade ausreichende Leistungsfähigkeit des LGS überfordert.Oft geht dementsprechend nach einer Schwangerschaft ein aufgetretenes Lymphödem wieder zurück. In der Literatur heisst es, dass nach rund 2 bis 3 (genau nach 2,4...)Schwangerschaften das Lymphödem für immer bleibt.

    MfG, Dr. Schuchhardt

  • Östrogene haben Ödeme als Nebenwirkung. Es ist vorstellbar ,dass z.B. bei angeborener leichter Verminderung der Lymphtransportkapazität diese verstärkte Ödemneigung zum Überschreiten der Lymphtransportkapazität mit consecutiver Lymphödembildung führt