neue Ausgabe der Zeitung der Österreichische Lymph-Liga erscheint

  • Der Artikel von Frau Katrin Männel über das Lipödem ist für viele Betroffenen sicher hilfreich. Leider wird bei der Therapie die Bedeutung der Liposuktion falsch bewertet; damit werden vielen Patienten wichtige Informationen und somit leider auch eine Behandlung vorenthalten, die das Krankheitsbild ENTSCHEIDEND verbessert.

    Die Liposuktion gilt heute in Fachkreisen NICHT mehr als umstritten, sondern - in Kombination mit der konservativen Behandlung - als Therapie der Wahl. Dies ist u.a. auch in den aktuellen Leitlinien zum Lipödem aufgeführt. In den letzten Jahren ist eine Vielzahl von wissenschaftlichen Publikationen erschienen, die den Nutzen der operativen Behandlung eindeutig belegen. Diese Arbeiten, die auch der Wittlinger Schule bekannt sind, sollten nicht einfach ignoriert werden. Nur mit der Liposuktion ist es möglich, die krankhaften Fettansammlungen dauerhaft zu entfernen und ein normales Körperbild wiederherzustellen. Damit einher geht eine deutliche Verbesserung der Beschwerden. Die Liposuktion ist ferner - mit nur ganz wenigen Ausnahmen - für alle Patienten möglich und geeignet. Insbesondere sind alle frühen Formen des Lipödems damit sehr gut behandelbar.

    Die Absaugung sollte allerdings - wie die konservative Therapie ja auch - nur in spezialisierten Zentren durchgeführt werden. Es sollte ein Facharzt aus einem derartigen Zentrum konsultiert werden, also möglichst nicht konservativ orientierte Kollegen, die damit nicht erfahren sind und evtl. noch nie Patienten nach Liposuktion mit den modernen OP-Methoden gesehen haben. Leider gibt es immer noch sehr viele Vorurteile zur Liposuktion.

    Die Standardtherapie ist heute die Kombination von konservativen und operativen Maßnahmen.

    Eine seriöse und ausgewogene Berichterstattung ist im Interesse der Betroffenen unbedingt zu fordern.

    Prof. Dr. W. Schmeller
    Hanse-Klinik, Lübeck
    Fachklinik für Liposuktion