Auswirkungen duruch das Tragen der Strümpfe

  • Hallo,

    ich möchte gerne wissen, ob sich das Bindegewebe an das Tragen der Strümpfe gewöhnt?
    Ich habe das Gefühl,dass mein Bindegewebe seitdem ich die Kompression trage viel unelastischer ist, obwohl ich Sport mache? Oder ist das einfach das schwache Bindegewebe, welches vom Lipödem verursacht wird?
    Ein Arzt (Gutachter) hat mir gesagt, dass ich sie ruhig mal weglassen soll, weil es einen Gewöhnungseffekt hervorrufen würde.
    Don´t use it, you loose it. Ist das hier auch so? Mensch Meier , das ist echt verunsichernd...What shall I now do? BITTE um Hilfe und Antwort. DAnke

    Gruss, Ella

  • Hallo Ella,

    das dauerhafte Tragen von Kompressionstrümpfen führt in allen komprimierten Gewebebereichen zu Veränderungen und die Gewebe "gewöhnen" sich an die "Stütze" von aussen. Deshalb empfehlen wir unseren Patienten, sofern das Ödem nicht zu stark ausgeprägt ist, die Kompression situativ zu tragen. D.h. vor besonders belastenden Situationen für Ihr Ödem werden die Kompressionstrümpfe angezogen, bei weniger belastenden, also zur Verschlechterung des Ödemes führenden Situationen, tragen Sie keine Strümpfe. Aber, das ist natürlich nur möglich, wenn Ihr Ödem das zulässt!!! Kommt es sofort, wenn Sie keine Strümpfe tragen, zu einer Verschlechterung des Ödemes, dann müssen Sie die Kompression, ausser im Bett, immer tragen! Sollten Sie, nach einem längerzeitigen Kompressionsstrumpftragen, sich von der Kompression lösen wollen, so empfiehlt es sich zunächst stundenweise, morgens beginnend, den Strumpf wegzulassen und dann zu beobachten wie das Ödem reagiert.
    Also! Ihr Ödem zeigt Ihnen immer was gut oder/und was schlecht für Sie ist!
    Viel Erfolg!
    Hans Pritschow
    http://www.pritschow.info

  • Hallo Ella,

    zum einen liegt es an der Beschaffenheit des Bindegewebes generell - das weibliche Bindegewebe ist ganz anders aufgebaut und zusätzlich ist es beim Lipödem "schwächer".
    Auch wenn es für Sie vielleicht optisch nicht so toll aussieht und sich Ihr untherapiertes Bein "fester" angefühlt hat, ist es doch ein Zeichen, dass die Therapie wirkt.

    Bei einem reinen Lipödem ohne jeglichen Lymphödemstau kann es durchaus sein, dass Sie auch "mal ohne" auskommen - zum Sport sollten Sie die Versorgung jedoch immer tragen, da sonst das Bindegewebe zusätzlich ausleiert (Vergleich Sport-BH). Ferner wird bei Sport mit Kompression Ihre Muskulatur zusätzlich beanstrucht, da die Muskeln auch noch gegen die "Wand" Ihrer Versorgung arbeiten müssen.

    Ein Hilfsmittel kann nur helfen, wenn Sie es tragen - das Wichtigste jedoch ist, dass Sie selbst ein Gefühl für sich selbst entwickeln und unterscheiden können zwischen den Dinge, die Ihnen guttun oder eben nicht - und dies für Ihr Leben berücksichtigen, so gut es geht.

    Herzliche Grüße aus Bayreuth

    Petra Scherübl

  • hi ella. definitiv gewöhnt sich das bein an die zusätzliche stütze. habe die erfahrung gemacht, dass das gesunde rechte bein die ausgleichsfunktion als stand- und stützbein übernommen hat (vorher wars definitiv das linke!) und an umfang leicht zugelegt hat. weglassen kann ich den strumpf gar nicht, sofort wird der fuß prall und dk. rot, die zehen "laufen voll". versuche dennoch immer die geringst mögliche kompressionsklasse zu tragen, je nach anforderung (siehe den text des herrn von der firma medi). los!! da gewöhste dich schon dran! trag ihn lieber, damit es nicht schlimmer wird. l.

  • Hallo Ella,

    ich schwanke auch immer zwischen den Strumpf Tagen und Stumpflosen Tagen. Mein Lipödem lagert fast nicht ein, wenn dann "nur" mein Lymphödem in den Zehen. Ich trage nun seit 2 Jahren Zehenkappen und möchte gerne auf anraten vom Arzt wegkommen, schaffe es aber einfach nicht ganz. Nach einen Strumpffreien Tag "muss" ich dann wieder wie süchtig meine Zehenkappen und Kompressionsstrumpfhosen tragen, dann fühle ich mich einfach wohler und die Zehen sind nicht so "angespannt", es lagert sich zwar sehr wenig ein, aber es drückt halt. Versuche nun über Nacht mal zu bandagieren. Mir kommt es auch so vor als wenn ich ohne die Strumpfhose eine schwabbeligere Figur hätte als noch vor ein paar Jahren. Dafür ist aber alles knackig wenn ich die Hose anhab....
    LG
    Claudia

  • ich höre den Gedanken, dass sich das Gewebe an die Kompression "gewöhnt" zum ersten mal von einer Fachperson. gedacht hab ich mir das immer schon. und ich probiers gerade (gezwungermassen weil mein Pyoderma Gangraenosum und die Polyneuropathie keinen Druck vertragen) aus. Nach 22 jahren konsequentem tragen von MKS (Strumpfhosen, immer unter tags - KKl 3 bis 4+ - , sogar beim schwimmen und die letzten jahre auch über nacht eine KKl 1)

    viel gehen und sitzen und vor allem stehen kann ich nicht, aber es wird langsam besser. beim hochlagern über nacht und beim - fast täglichem ca 1,5 h - schwimmen gehts wieder zurück.

    aber was mein krankheitsgeschehen der letzten jahre betrifft war es wahrscheinlich viel zu komplex um als beispiel zu dienen. trotzdem habe ich das gefühl dass da was passiert ist was auch zur lymphödembehandlung wichtig ist.

    ein teil ist die TCM, ein teilwenjiger stress und mehr entspannung (auch auf körperlicher ebene) aber ich glaub das ist nicht alles...