Rezidivierende Erysipele

  • Hallo,
    ich habe seit 11 Jahren ein sekundäres Lymphödem, jetzt in beiden Beinen und im Genitalbereich. Wer von euch hatte schon häufig Erysipele und hat noch konkrete Tips zu Medikamenten (mit genauer Angabe der Dosis) zur Vorbeugung, im akuten Fall bei Fieber und Rötung der Haut und generell zur Hautpflege.
    Ich habe die letzten dreimale kein Antibiotikum mehr genommen, und seitdem geht es mir sehr viel besser. Eine genaue Liste der homöopathischen Mittel, die ich nehme, und der Dosierung kann ich bei Interesse veröffentlichen.Leider werden nur die Abstände zwischen den Erkrankungen immer kürzer (zuletzt drei Wochen), und das beeinträchtigt mein Leben sehr, um es mal freundlich auszudrücken.
    Ich wäre sehr dankbar über Tips und auch einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch, auch per E-Mail.
    Wenn es so weitergeht mit meinen Erysipelen, überlege ich eine Rente zu beantragen. Wer in Deutschland hat aus diesem Grund schon eine Rente bewilligt bekommen?
    Für eine schnelle Antwort wäre ich sehr dankbar.
    Viele Grüße
    Adelheid

  • >Hallo,
    >ich habe seit 11 Jahren ein sekundäres Lymphödem, jetzt in beiden Beinen und im Genitalbereich. Wer von euch hatte schon häufig Erysipele und hat noch konkrete Tips zu Medikamenten (mit genauer Angabe der Dosis) zur Vorbeugung, im akuten Fall bei Fieber und Rötung der Haut und generell zur Hautpflege.
    >Ich habe die letzten dreimale kein Antibiotikum mehr genommen, und seitdem geht es mir sehr viel besser. Eine genaue Liste der homöopathischen Mittel, die ich nehme, und der Dosierung kann ich bei Interesse veröffentlichen.Leider werden nur die Abstände zwischen den Erkrankungen immer kürzer (zuletzt drei Wochen), und das beeinträchtigt mein Leben sehr, um es mal freundlich auszudrücken.
    >Ich wäre sehr dankbar über Tips und auch einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch, auch per E-Mail.
    >Wenn es so weitergeht mit meinen Erysipelen, überlege ich eine Rente zu beantragen. Wer in Deutschland hat aus diesem Grund schon eine Rente bewilligt bekommen?
    >Für eine schnelle Antwort wäre ich sehr dankbar.
    >Viele Grüße
    >Adelheid
    >
    Hallo Adelheid,
    ehrlich gestanden hört sich Deine Situation nicht gut an!!! Vor knapp drei Jahren hatte ich auch rezidivierende Erisypele (alle vier Wochen über 8 Monate). Nach 14 Tagen Antibiotikaeinnahme ging es noch ein bis zwei Wochen gut, und dann lag ich wieder flach. Letztlich kam ich aus dem Teufelskreis mit einer intra muskulär gespritzten Dauerprophylaxe mit Tardocillin alle drei Wochen , einer neuen Therapeutin die intensiv über die Flanken Unterbauch, Genital und Oberschenkel 3x pro Woche 60 min. behandelt und auch Fibroselockerungsgriffe drauf hat, Eigenbehandlung täglich, gut passende flachgestrickte Strumpfhosen mit Genitalschaumstoffeinlage (zu empfehlen wäre je nach Ödemgrad/Fibrose vielleicht auch erstmal ein stationärer Aufenthalt in einer der Lymphkliniken - Genitalödeme mit Komplikationen wird z.B. in der Földi-Klinik als dringender Fall vorgezogen) darunter keinen Slip (drückt ab!!) tragen - Hygienebinde einlegen, intravaginale Östrogensalbe 1-2x pro Woche(falls bei Dir der Tu Östrogenabhängig war, dann natürlich nur Fettcreme), nach dem Stuhlgang Babyöl benutzen (gerade bei den Antibiotika bedingten Durchfällen), die Földiklinik empfiehlt als Genitalwaschmittel Lactocyd - ich bin mittlerweile auf ein pH-neutrales, Parfüm- , Farbstoff- und Konservierungsmittelfreies Duschgel umgestiegen, viel Liegen anstatt Sitzen, tägliches Hund ausführen und später leichtes Fahrrad fahren - nur mit guter Polsterung im Schritt!, haben mich wieder fit gemacht. Vaginaler Sexualverkehr ist natürlich wegen der Verletzungsgefahr und Infektionsgefahr ganz problematisch - besser lassen o. mit Kondom + Gleitcreme. Octenisept (Schleimhautdesinfektionsmittel) wurde am Anfang bei der Therapie und Eigenbehandlung auf Leisten und Schamlippen gesprüht. Mittlerweile achte ich auf entsprechende Sauberkeit, aber eine gewisse Eigenflora muss sein.
    Da aber bei vom Genitalbereich ausgehende Erysipele mit Mischinfektionen zu rechnen ist, habe ich von der Uni Giessen Prof. Breithaupt als Reserveantibiotikum, falls kein gängiges Antibiotikum anschlägt, noch "Citro-Max" genannt bekommen.
    Vorher hatte ich gegen das Fieber Aspirin und leichtes Kühlen (keine Coolpacks direkt auf die Haut!) der entzündeten Haut durchgeführt, neben einer sofortigen Einnahme von Tarivid. Es kam halt nur wieder im gleichen Hautbereich! Die Dauer Prophylaxe mit dem obengenannten Penicillin für ein Jahr und die anderen Massnahmen waren zum Glück der Durchbruch. Es hiess zu der Zeit auch, ich sollte mir definitiv 1-2 Jahre zum stabilisieren meines Ödemzustandes nehmen (Frau Dr. Földi). Ich würde an Deiner Stelle beim Rententräger anfragen, ob eine Rente auf Zeit möglich ist.
    Gruss Eva

  • >Hallo, Adelheid

    Ich denke, dass die Medikamente für jeden Einzelnen abgestimmt werden müssen! Bei mir nützt, wenn das Erysipel sozusagen im Anmarsch ist bzw. frühzeitig erkannt wird, das Antibiotikum Dalacin 3x2 Tbl. täglich! Leider hatte ich auch schon viel zu oft (fast jeden Monat 1x) ein Erysipel und bin schon mehr oder weniger immun gegen Antibitikum!
    Die alt bewährten Hausmittel sind auch nicht zu verachten, wie z.B. Topfen-Umschläge, wenn kein Topfen zur Hand dann hilft vorübergehend auch ein kalter Pfefferminztee! Aber wie gesagt, dass was dem Einen hilft, hilft nicht automatisch dem Anderen!
    Nachdem dein Leben sehr eingeschränkt ist durch die oft wiederkehrenden Erysipele, würde ich versuchen einen befristeten Pensionsantrag (Berufsunfähigkeitspension) zu stellen! Ich beziehe seit 1999 eine Berufsunfähigkeitspension, die ich seit 2002 unbefristet bekomme! (Bei mir kommt zu den Lymphödemen auch eine Lungenerkrankung hinzu)
    Du kannst es auf jeden Fall versuchen! Anträge kanst du jederzeit auf der Gemeinde holen!

    Alles Gute und liebe Grüße, Vanessa

  • >>Hallo, Adelheid
    >Ich denke, dass die Medikamente für jeden Einzelnen abgestimmt werden müssen! Bei mir nützt, wenn das Erysipel sozusagen im Anmarsch ist bzw. frühzeitig erkannt wird, das Antibiotikum Dalacin 3x2 Tbl. täglich! Leider hatte ich auch schon viel zu oft (fast jeden Monat 1x) ein Erysipel und bin schon mehr oder weniger immun gegen Antibitikum!
    >Die alt bewährten Hausmittel sind auch nicht zu verachten, wie z.B. Topfen-Umschläge, wenn kein Topfen zur Hand dann hilft vorübergehend auch ein kalter Pfefferminztee! Aber wie gesagt, dass was dem Einen hilft, hilft nicht automatisch dem Anderen!
    >Nachdem dein Leben sehr eingeschränkt ist durch die oft wiederkehrenden Erysipele, würde ich versuchen einen befristeten Pensionsantrag (Berufsunfähigkeitspension) zu stellen! Ich beziehe seit 1999 eine Berufsunfähigkeitspension, die ich seit 2002 unbefristet bekomme! (Bei mir kommt zu den Lymphödemen auch eine Lungenerkrankung hinzu)
    >Du kannst es auf jeden Fall versuchen! Anträge kanst du jederzeit auf der Gemeinde holen!
    >Alles Gute und liebe Grüße, Vanessa

    Hallo Vanessa,
    Du hast geschrieben, dass Du leider auch regelmässig Erysipele hättest. Mich würde interessieren mit welchen Massnahmen (MLD, Kompression, Alltagsverhalten) Du versuchst in den entzündungsfreien Zeiten die Erysipele zu verhindern. Und auch, ob Du schon mal eine intramuskuläre Dauerprophylaxe mit einem Penicillin ausprobiert hast (s. auch meine Mail vom 29.01.). Wo ist den die Eintrittspforte für die Bakterien, oder scheinen sie im verklebten Gewebe des Lymphstaugebietes sich eingenistet zu haben. Sprich das Antibiotikum drückt sie nur runter und nach dem Absetzen flammt die alte Infektion wieder auf!
    Würde mich interessieren, weil das Vorgehen bei rez. Erysipelen ist wie Du ja selber weisst echt kompliziert.
    Gruss Eva

  • Hallo Eva!

    Wie gesagt nützt bei mir das Antibiotikum (Dalacin 3x2Tbl.) nur, wenn das Erysipel früh genug erkannt wird, mittlerweile leider auch dann kaum mehr! Die Allgemeinsymptome, wie hohes fieber und dergleichen verspüre ich nicht mehr, ausser die Schmerzen! Grundsätzlich wurde ich stets falsch behandelt, was ich erst in Walchsee erfahren habe! Es kam sogar vor, dass ich innerhalb eines Monates 2-3 Erysipelinfektionen hatte. Grund dafür war meist die falsche Behandlung ( strenge Bandagierung mit Langzugbandagen u. Lymphdrainage trotz Erysipel; meine Schmerzen wurden entweder ignoriert o. mit Medikamenten versucht in den Griff zu bekommen)! Wo die Eintrittspforte(n) für Bakterien war, kan ich dir nicht sagen, es hatte oft den Anschein, es gäbe gar keine!
    Die Spritzenkur,die du erwähnt hast, werde ich meinem Hausarzt vorschlagen, aber leider sind die Ärzte hier nicht sehr bzw. gar nicht informiert über Lymphödemerkrankungen u./o. deren Komplikationen und ich habe oft den Verdacht, sie wollen gar nichts darüber wissen!

    Leider habe ich grad kaum Zeit, aber ich hoffe, wir bleiben in Kontakt, denn ich hätte noch allerhand zu berichten und habe auch noch diverse Fragen

    Liebe Grüße Vanessa

  • Hallo Vanessa, vielen Dank für deine Antwort!
    Ich merke leider meistens überhaupt nicht, ob das Erysipel im Anmarsch ist, weil ich mich meistens völlig normal fühle und sehr plötzlich Fieber und Schüttelfrost bekomme. Hast du denn immer noch fast jeden Monat 1x ein Erysipel?
    Was sind Topfen-Umschläge und was ist Topfen?
    Man muss sicher alles selbst ausprobieren, aber ich denke trotzdem, dass es gut ist, anderen Anregungen zu geben, wenn einem etwas geholfen hat.
    Ich bekomme von einem Heilpraktiker verschiedene homöopathische Mittel und fühle mich seitdem auf jeden Fall sehr viel besser als vorher und habe mehrere Erysipele ohne Antibiotika überstanden.
    Seit Neuestem probiere ich den Tip eines sehr erfahrenen Therapeuten aus der Seeklinik Zechlin aus. Ich reibe jeden Morgen alle betroffenen Stellen mit Obstessig ein. Das soll desinfizieren, ein saures Milieu schaffen und Tiere abschrecken. Er meint, man könnte im Sommer mit Wasser verdünnt auch die Strumpfhosen damit einsprühen, um die Beine zu kühlen. Es klingt ja sehr aggressiv und ich dachte, dass meine Beine bestimmt brenen, aber es tut meiner Haut sehr gut, und sie ist sehr weich. Abends creme ich die Beine dann mit Eucerin ein.
    Ich will auch auf jeden Fall versuchen, einen befristeten Pensionsantrag (Berufsunfähigkeitspension) zu stellen! Es soll in Deutschland sehr schwer geworden sein, aber ich kann, wenn ich so häufig krank bin, weder eine Stelle finden, noch mich selbständig machen.
    Alles Gute und liebe Grüße, Adelheid

  • Hallo Eva,
    vielen Dank für deine lange, sehr ausführliche und hilfreiche Antwort! Ich war bis letzte Woche in Zechlin zur Kur - wo ich leider auch wieder ein Erysipel hatte - und konnte daher nicht vorher antworten.
    Ich hatte im letzten Jahr eine intra muskulär gespritzten Dauerprophylaxe mit Tardocillin alle vier Wochen über 8 Monate ausprobiert und war in der Zeit nicht krank, aber zwei Monate später dann wieder und seitdem immer öfter. Wenn du so gute Erfahrungen gemacht hast, werde ich es vielleicht noch mal ausprobieren. Was die Prophylaxe betrifft, habe ich allerdings von sieben Ärzten sieben völlig unterschiedliche Aussagen (selbst in der Lymphklinik haben sich die Ärzte widersprochen) bekommen und will erst noch mal weiterforschen, bevor ich wieder damit anfange.
    Bis jetzt bekomme ich nur zweimal in der Woche 60 Minuten MLD, ab demnächst aber auch 3x pro Woche 60 min.
    Was machst du an Eigenbehandlungen täglich?
    Ich habe sehr gut passende flachgestrickte Strumpfhosen von der Firma Jobst mit Genitalschaumstoffeinlage, jetzt ganz in Klasse 3. Ich war gerade 6 Wochen stationär in einer der Lymphkliniken, u. zwar in der Seeklinik Zechlin, wo ich sehr gut behandelt worden bin. Ich trage jetzt seitdem aus kleinen Schaumstoffrechtecken in einer Hülle gebastelte Einlagen im Genitalbereich als Scheideneinlage und Mons Pubis Bereich, die sehr gut sind, besser noch als die aus normalem Schaumstoff - und die ich in der Seeklinik Zechlin kennengelernt habe. Ich könnte dir mal ein Muster oder iene Zeichnung schicken.
    Keinen Slip zu tragen ist ein guter Tip!!
    Mein Tumor war leider Östrogenabhängig, kann man da jede Fettcreme, z. B. Vaseline, nehmen?
    Ich werde auf jeden Fall versuchen eine Rente auf Zeit zu beantragen.
    Viele Grüsse Adelheid

  • > Ich trage jetzt seitdem aus kleinen Schaumstoffrechtecken in einer > Hülle gebastelte Einlagen im Genitalbereich als Scheideneinlage und >Mons Pubis Bereich,
    wie ist das gemacht, damit das nicht immer nach unten rutscht?
    liebe grüsse
    manfred

  • Hallo Manfred, diese Einlagen (eine für die Scheide und eine für den Mons Pubis Bereich) werden durch die enge Strumpfhose festgehalten und rutschen so gar nicht! Die Schumstoffteilchen innerhalb der Hülle verrutschen teilweise. Immer wenn ich auf die Toilette gehen, schüttele ich sie neu auf. Durch das Rutschen der Schumstoffteile wird so immer ein neuer und unterschiedlicher Druck ausgeübt, was sehr gut ist und wirklich bei mir besser wirkt als die festen noppigen oder gestreiften Einlagen, die ich vorher hatte.
    Liebe Grüsse
    Adelheid

  • >Hallo Eva,
    >vielen Dank für deine lange, sehr ausführliche und hilfreiche Antwort! Ich war bis letzte Woche in Zechlin zur Kur - wo ich leider auch wieder ein Erysipel hatte - und konnte daher nicht vorher antworten.
    >Ich hatte im letzten Jahr eine intra muskulär gespritzten Dauerprophylaxe mit Tardocillin alle vier Wochen über 8 Monate ausprobiert und war in der Zeit nicht krank, aber zwei Monate später dann wieder und seitdem immer öfter. Wenn du so gute Erfahrungen gemacht hast, werde ich es vielleicht noch mal ausprobieren. Was die Prophylaxe betrifft, habe ich allerdings von sieben Ärzten sieben völlig unterschiedliche Aussagen (selbst in der Lymphklinik haben sich die Ärzte widersprochen) bekommen und will erst noch mal weiterforschen, bevor ich wieder damit anfange.
    >Bis jetzt bekomme ich nur zweimal in der Woche 60 Minuten MLD, ab demnächst aber auch 3x pro Woche 60 min.
    >Was machst du an Eigenbehandlungen täglich?
    >Ich habe sehr gut passende flachgestrickte Strumpfhosen von der Firma Jobst mit Genitalschaumstoffeinlage, jetzt ganz in Klasse 3. Ich war gerade 6 Wochen stationär in einer der Lymphkliniken, u. zwar in der Seeklinik Zechlin, wo ich sehr gut behandelt worden bin. Ich trage jetzt seitdem aus kleinen Schaumstoffrechtecken in einer Hülle gebastelte Einlagen im Genitalbereich als Scheideneinlage und Mons Pubis Bereich, die sehr gut sind, besser noch als die aus normalem Schaumstoff - und die ich in der Seeklinik Zechlin kennengelernt habe. Ich könnte dir mal ein Muster oder iene Zeichnung schicken.
    >Keinen Slip zu tragen ist ein guter Tip!!
    >Mein Tumor war leider Östrogenabhängig, kann man da jede Fettcreme, z. B. Vaseline, nehmen?
    >Ich werde auf jeden Fall versuchen eine Rente auf Zeit zu beantragen.
    >Viele Grüsse Adelheid

    hallo Adelheid,ich habe seit 6 Jahren ein starkes Lymphödem am rechten Arm. O.P.1971 Brustkrebs. Ich bin unterdessen ein sehr altes Mädchen geworden ! Seit 2001 hatte ich heftigste Erisypele ,nahm Antibiotica, war kreuzelend, und das alle paar monate.Mein Bruder (arzt) aber auch mein Arzt der mich wegen des Lymphödems behandelt, empfahlen mir Hohe Dosen Selen (ohne Zusatz) zu nehmen ,täglich 100 microgram . Ich war seeeehr sceptisch, forschte aber im internet und fand Hinweise aus USA, wo man Forschungen gemacht hatte. Eine Gruppe von betroffenen Frauen mit Placebos behandelte, die andere Gruppe mit Selen. Ich wagte es also. Es ist relativ teuer und die Kasse zahlt es nicht. Seit September 2001 nehme ich Selen. Ich habe seit der Zeit nie wieder ein Erisypel gehabt. Es ist ein sog. Nahrungsergänzungsmittel . Es ist ungefährlich ich habe mich erkundigt. Ist es Dir einen Versuch wert ? Grüsse--Rosemarie

  • Hallo Rosemarie,
    vielen Dank für Deine Antwort auf eine alte, aber leider noch immer aktuelle Frage!

    Ich habe leider auch trotz Selen zwischendurch (Anfang des Jahres 100 Mikrogramm/Tag) wieder ein Erysipel bekommen, aber vielleicht war die Dosis für mich nicht hoch genug.

    Jetzt mache ich seit Februar wieder eine intramuskulät gespritzte Dauerprophylaxe alle drei Wochen mit Tardocillin, mindestens für ein Jahr. Zusätzlich nehme ich Selen, zuerst 300 Mikrogramm am Tag, jetzt noch 200 Mikrogramm. Das Selen habe ich bei http://www.vanverde.de bestellt, und es ist nicht so extrem teuer, 100 Tabletten(à 200 Mikrogramm) für ca. 10 Euro. Im Kräuterhaus St. Bernhard http://www.kraeuterhaus.de gibt es auch 100 Selentabletten (100 Mikrogramm) für unter 10 Euro. Das ist doch relativ billig.
    Dein Bericht macht mir wirklich Mut, sowohl was die lange Zeit, die Dein Brustkrebs schon her ist, wie auch die lange Zeit ohne Erysipele!!!
    Vielen Dank noch mal
    Adelheid

    >>Hallo Eva,
    >>vielen Dank für deine lange, sehr ausführliche und hilfreiche Antwort! Ich war bis letzte Woche in Zechlin zur Kur - wo ich leider auch wieder ein Erysipel hatte - und konnte daher nicht vorher antworten.
    >>Ich hatte im letzten Jahr eine intra muskulär gespritzten Dauerprophylaxe mit Tardocillin alle vier Wochen über 8 Monate ausprobiert und war in der Zeit nicht krank, aber zwei Monate später dann wieder und seitdem immer öfter. Wenn du so gute Erfahrungen gemacht hast, werde ich es vielleicht noch mal ausprobieren. Was die Prophylaxe betrifft, habe ich allerdings von sieben Ärzten sieben völlig unterschiedliche Aussagen (selbst in der Lymphklinik haben sich die Ärzte widersprochen) bekommen und will erst noch mal weiterforschen, bevor ich wieder damit anfange.
    >>Bis jetzt bekomme ich nur zweimal in der Woche 60 Minuten MLD, ab demnächst aber auch 3x pro Woche 60 min.
    >>Was machst du an Eigenbehandlungen täglich?
    >>Ich habe sehr gut passende flachgestrickte Strumpfhosen von der Firma Jobst mit Genitalschaumstoffeinlage, jetzt ganz in Klasse 3. Ich war gerade 6 Wochen stationär in einer der Lymphkliniken, u. zwar in der Seeklinik Zechlin, wo ich sehr gut behandelt worden bin. Ich trage jetzt seitdem aus kleinen Schaumstoffrechtecken in einer Hülle gebastelte Einlagen im Genitalbereich als Scheideneinlage und Mons Pubis Bereich, die sehr gut sind, besser noch als die aus normalem Schaumstoff - und die ich in der Seeklinik Zechlin kennengelernt habe. Ich könnte dir mal ein Muster oder iene Zeichnung schicken.
    >>Keinen Slip zu tragen ist ein guter Tip!!
    >>Mein Tumor war leider Östrogenabhängig, kann man da jede Fettcreme, z. B. Vaseline, nehmen?
    >>Ich werde auf jeden Fall versuchen eine Rente auf Zeit zu beantragen.
    >>Viele Grüsse Adelheid
    >hallo Adelheid,ich habe seit 6 Jahren ein starkes Lymphödem am rechten Arm. O.P.1971 Brustkrebs. Ich bin unterdessen ein sehr altes Mädchen geworden ! Seit 2001 hatte ich heftigste Erisypele ,nahm Antibiotica, war kreuzelend, und das alle paar monate.Mein Bruder (arzt) aber auch mein Arzt der mich wegen des Lymphödems behandelt, empfahlen mir Hohe Dosen Selen (ohne Zusatz) zu nehmen ,täglich 100 microgram . Ich war seeeehr sceptisch, forschte aber im internet und fand Hinweise aus USA, wo man Forschungen gemacht hatte. Eine Gruppe von betroffenen Frauen mit Placebos behandelte, die andere Gruppe mit Selen. Ich wagte es also. Es ist relativ teuer und die Kasse zahlt es nicht. Seit September 2001 nehme ich Selen. Ich habe seit der Zeit nie wieder ein Erisypel gehabt. Es ist ein sog. Nahrungsergänzungsmittel . Es ist ungefährlich ich habe mich erkundigt. Ist es Dir einen Versuch wert ? Grüsse--Rosemarie

  • Hallo Adelheid,
    dein Problem kenne ich. Habe seit einigen Jahren ein primäres Lymphödem, das gesamte rechte Bein und der Rumpf auf der rechten Seite sind betroffen. Seit einem Jahr hatte ich rezidivierende bzw. persistierende Erysipele am Unterschenkel, die durch orale (also als Tabletten genommene) Antibiotika überhaupt nicht in den Griff zu kriegen waren. Ich war mehrfach in der Klinik, zuletzt vor einigen Wochen. Eine dreifache i.v.-Antibiose hat den Durchbruch gebracht, allerdings über 5 Wochen durchgeführt, jeden Tag 9 Infusionen, die ja auch Nebenwirkungen haben. Die Antibiotika mussten in höchstmöglicher Dosierung gegeben werden.
    Jetzt bekomme ich vierzehntägig eine sogenannte Rezidivprophylaxe mit Tardocillin, einem Depotpenicillin, als Injektion gespritzt. Zusätzlich nehme ich wochenweise prophylaktisch "Clont", ein orales Antibiotikum.
    Nebenbei dreimal wöchentlich je 60 Min. Manuelle Lymphdrainagen, penible Fuß- und Hautpflege (Zehenzwischenräume nach dem Duschen trockenföhnen, Lamisil oder Batrafen-Creme zur Fußpilzprophylaxe zwischen die Zehen, Panthenol-Creme 2x täglich tagsüber für das gesamte Bein, nachts Linola-sept-Creme auf den Unterschenkel, stets Baumwolleinlagen zwischen den Zehen tragen-auch unter der Zehenkompressionskappe, Zehennägel nur mit äußerster Vorsicht schneiden, mehrmals täglich desinfizieren, Bein nicht rasieren!)
    Einmal täglich messe ich meine Körpertemperatur, mehr als drei Tage über 38 ° bedeuten sofortige breite Antibiose, regelmässige Blutbild- und Crp (Entzündungswert im Blut)-Kontrollen beim Hausarzt (alle 14 Tage).
    Konsequentes Tragen der angepassten, flachgestrickten Kompressionsteile entsprechender Kompressionsklasse (bei mir Klasse 4 am Unterschenkel, Klasse 2 an Oberschenkel und Rumpf). Regelmässige Lymphdrainagen durch ausgebildete Therapeuten, tägliche Selbstbehandlung (Bauchtiefmassage, Anregung der Leistenlymphknoten, fibroselockernde Griffe), vorsichtige sportliche Aktivität (Radfahren, Wandern, etc.), am besten mit Kompressionsbandage. Nächtliche Kompressionsbandagierung mit entsprechenden Materialen (fibroselockernde Schaumstoffe etc.).

    Einmal im Jahr KPE (Komplexe physikalische Entstauungstherapie) in einer lymphologischen Fachklinik für 4-8 Wochen (je nach Bedarf). Hier am besten zu empfehlen die Földiklinik in Hinterzarten, Fachklinik für Lymphologie. Hier lernst du alles oben genannte und bekommst entsprechende Kompressionsteile und Schaumstoffe für die Bandagen angepasst.

    Ganz wichtig: Nur mit konsequenter Therapie und viel Eigeninitiative kannst du dein Lymphödem im Griff behalten und nur wenn das Ödem im Griff ist, werden auch die Erysipele aufhören!
    Alles Gute für Dich!

    Fany

  • Hallo Fany,
    vielen Dank für Deinen langen, sehr differenzierten und hilfreichen Beitrag! Meine damalige Frage und die Antwort drauf sind ja schon etwas länger her. Inzwischen mache ich auch die Antibiotikaprophylaxe mit Tardocillin /1 Injektion alle 2 Wochen + 300 Mikrog.Selen/Tag. Seit Ende Januar hatte ich deshalb kein Rezidiv mehr.
    Ich habe zweimal in der Woche 60 Minuten MLD und mache natürlich sehr gute Hautpflege. Drei Kuren, davon 1 in Bad Berleburg und 2 in der Seeklinik Zechlin haben ebenfalls sehr geholfen, den Zustand meines Lymphödems insgesamt zu verbessern, glücklicherweise!
    Ich trage ständig flachgestrickte Kompressionsstrumpfhosen und links noch dazu einen Strumpf, und das hat auch sehr geholfen, das Ödem zu verringern oder stabil zu halten.
    Mir ist nur noch nicht ganz klar, wie lange ich die Prophylaxe mit Tardocillin weitermache. Ich wollte es mindestens ein Jahr machen, habe Ende Februar 05 damit angefangen und will im nächsten Juni nach Malaysia fahren. Ich denke, es ist das beste, ich setze die Tardocillin-Prophylaxe mindestens bis zum Ende der Reise fort!
    Da ich von unterschiedlichen Ärzten unterschiedliche Ratschläge gehört habe, was die Dauer der Prophylaxe betrifft, möchte ich die Ärzte hier bitten, mir in der Beziehung einen Rat zu geben. Hat man dir geraten, diese Prophylaxe ewig fortzuführen? Ich habe auch starke Nebenwirkungen auf Magen und Darm, von daher würde ich nicht gern so lange weiter ein Antibiotikum nehmen und im nächsten Sommer ausprobieren, ohne die Prophylaxe auszukommen.
    Viele Grüße und gute Wünsche für den weiteren Erfolg
    Adelheid

  • Hallo Rosemarie,auf der Suche nach einer adresse einer Lymphklinik bin ich heute auf deine Seite gestoßen.
    Ein Physiotherapeut hat mir geraten, mal in eine Lymphklinik zu fahren.
    kannst Du mir mit Adressen von Lymphkliniken aushelfen? Oder mit einer Internetadresse, wo ich welche finde. Ich bin noch nicht so gut mit suchen im Netz.
    Kannst du mir auch was dazu sagen, ob das Krankenhäuser oder Rehakliniken sind?
    Zahlt das die Kasse?
    Ich habe eine seit einem Unfall eine Lymphgefäßschwäche.
    Mein Physiotherapeut meinte,eine Lymphklinik könnte erst einmal helfen, eine wesentliche Verschlechterung zu vermeiden.
    Hast Du ein paar Tips für mich?
    Viele Grüße Beate

  • Sehr geehrte Beate !
    Zuerst würde ich eine ambulante Vorstellung in einer Lymphologischen Fachklinik ( z. B. Földiklinik , Kassenambulanz mit Überweisung für Lymphologie und Krankenkassenkarte,vorherige Terminvereinbarung ) oder einer anderen Klinik des Forums vorschlagen. Hier kann dann nach Befund die Therapie besprochen werden sowie ggfs. die Aufnahmemodalitäten usw.
    MfG
    Dr.Martin

  • Moin, bin neu hier und habe deshalb noch nicht Alles zum Thema gelesen. Ich bitte daher zu entschuldigen, falls ich Bekanntes wiederhole!


    Seit 2002 habe ich ein massives Lymphödem im rechten Arm, wohl als Folge der Radiotherapie beim Morbus Hodgkin 23 Jahre zuvor.
    Seit Beginn des Lymphödems habe ich aber auch mit Erysipelen zu kämpfen, es waren sicherlich schon ein Dutzend, die meistens den betroffenen Arm befielen.
    Jahrelang habe ich Selen als Prophylaxe eingenommen. Es hat mich nicht vor erneuten Erysipelen bewahrt.
    Vor vier Jahren habe ich mich breitschlagen lassen und mich endlich zu einer Antbiotikum-Prophylaxe entschieden.


    Ich begann mit der Einnahme von Erythro-CT an den ersten fünf Tagen jedes Monats.
    Nach zwei Jahren hatte ich ein neues Erysipel, nicht am Arm, sondern an den Zehen.


    Daraufhin veränderte mein Hautarzt die Medikamentation auf Unacid, welches ich dann seit 22 Monaten zweimal in der Woche einnahm.
    Vor 14 Tagen bekam ich wieder mein zigstes Erysipel an den Zehen des rechten Fußes !!!
    Ich war auf Reisen, konnte es aber dank der Mitnahme von Clarithromycin 500 mg erfolgreich behandeln.


    Frage: Welche Prophylaxe gegen Erysipele bietet sich jetzt noch an ????