Hallo Rainer,
Dr. Herpertz hat Ihnen ja schon einen Teil der Frage beantwortet. Ich kann Ihnen von meiner Studie, die ich an 1000 Patientinnen aus ganz Deutschland durchgeführt habe,sagen, dass die Armlymphödemhäufigkeit deutlich unter 33% (was 1/3 entsprechen würde) liegt. Ich habe nur 17% ALÖ gesehen und nur 8,4% mit einem Umfangsunterschied von 2 cm und mehr, dh. 9,6% waren sehr gerinfügige Ödeme, zum Teil auch posttraumatisch im Oberarm, die sich noch zurückbilden.
Ergänzend sah ich natürlich auch noch postradiogene Mammaödeme und geringer Thoraxwandödeme, die jedoch eine gute Prognose haben und sich durch Anastomosen zu den gesunden Quadranten zurückbilden (je nach Therapie innerhalb von 1-3 Jahren). Sie sehen, die Zahl ist nicht so hoch wie Sie angenommen haben.
Wir haben jetzt zwar etwas mehr Neuerkrankungen ( Dr. Herpertz geht in seinem Buch von 40.000/Jahr aus), dies sind aber durch das Screening mehr Frühformen oder Carzinoma in situ Fälle, bei denen entweder kein Lk oder nur der Wächterlymphknoten entfernt wird und damit kaum ein Ödem zu erwarten ist.
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Netopil