Beiträge von Dr. Brauer

    Verehrte Patientin,
    der Ausdruck Isotopenlymphographie wird zunehmend verlassen zugunsten der Bezeichnung Funktionslymphszintigraphie. Mit diesem Suchbegriff werden Sie im Internet fündig. In Östereich wird diese Untersuchung mit bester Qualität in Wien , Graz und Klagenfurt durchgeführt. Es erfolgt dabei eine Injektion mit einer Volumen von 0,1 bis 0,2ml subcutan mit einer sehr dünnen Nadel in den Fuß- bzw. Handrücken. Die Injektion ist bis auf den winzigen Einstich nicht schmerzhaft. (Kann ich aus der Erfahrung mit mehrfachen Selbstversuchen versichern).
    Mit freundlichen Grüssen
    W. J. Brauer

    Sehr verehrte Patientin,
    die indirekte Lymphangiographie ist seit über einem Jahr mangels verfügbaren zugelassenen Kontrastmittels als Standardleistung nicht verfügbar. Das in Deutschland einzig zugelassene Kontrastmittel ist weltweit (!) nicht zu haben: Nach Herstellerangaben ist möglicherweise ab 2010 wieder mit der Produktion zu rechnen.
    Mit freundlichen Grüssen
    W. J. Brauer

    Verehrte Patientin,


    man kann eigentlich davon ausgehen, daß die Qualität der Untersuchung ordentlich sein dürfte, wenn eine Schwächungskorrektur durchgeführt wird. Eine Schwächungskorrektur belegt, daß sich der Untersucher eingehender mit der Thematik befasst hat. Wenn er Sie zudem darauf aufmerksam gemacht hat, daß die Untersuchung ohne Kompressionsbestrumpfung ablaufen sollte, deutet das in die gleiche Richtung. Nach dem, was Sie berichten bin ich bez. der Untersuchungsqualität durchaus optimistisch.
    Die Untersuchungergebnisse beschränken sich auf die untersuchte Region, in diesem Fall die Beine, und geben keine Auskunft über etwaige Ödeme in weiteren Regionen.


    Mit freundlichen Grüssen
    W. J. Brauer

    Sehr verehrte Patientin,


    Zu Ihrer Frage:
    Die Funktionslymphszintigraphie beruht auf der Erfassung der Transportzeit eines radioaktiv markierten Tracers, der ausschliesslich durch das Lymphgefässsystem abtransportiert wird, vom Ort der Injektion zu den regionalen Lymphknoten sowie auf der Ermittlung des Lymphknotenuptakes.
    Der Uptake ist das Mass für die in den Lymphknoten aufgenommenen und gespeicherten radioaktiven Substanz prozentual zur zuvor injizierten Aktivität. Zur Ermittlung der Uptake-Werte wird die Menge radioaktiver Strahlung, die vom Lymphknoten zur Körperoberfläche dringt, mit der Gammakamera gemessen. Bei der Untersuchung gibtes zwei Faktoren, die massgeblichen Einfluss auf die Messwerte des Lymphknotenuptakes haben: Zum einen muss die Pumpfunktion der Lymphgefaesse mit körperlicher Belastung aktiviert werden. Unterschiedliche Arten und Intensität der Belastung beeinflussen die Messwerte unterschiedich stark; deshalb muss die Belastung in standardisierter Form durchgeführt werden. Optimal ist Gehen; 30 Minuten, 4 km/h. Zum anderen wird der Messwert durch die Distanz zwischen Lymphknoten und Körperoberfläche beeinflusst, da die radioaktive Strahlung durch das dazwischen liegende Gewebe geschwächt wird. Diese Schwächung muss unbedingt bei der Uptakebestimmung berücksichtigt werden, sonst muss man mit Fehlern bis zum 5,6 fachen rechnen! Leider weden diese Punkte nicht überall berücksichtigt.


    Mit freundlichen Grüssen
    W. J. Brauer

    Sehr verehrte Patientin,


    offensichtlich hatten Sie doch einige durchaus erfahrene Lymphologen konsultiert. Dennoch blieben bezüglich der Diagnose Unsicherheiten. Zu überlegen wäre somit, ob eine Funktionsdiagnostik mit der Funktionslymphszintigraphie sinnvoll wäre. Damit lassen sich in aller Regel bei derartigen unklaren Fällen eindeutige Diagnosen stellen.
    Mit freundlichen Grüssen
    W. J. Brauer

    Lieber Patient,
    selbstverständlich lässt sich auf dem Weg der Internetkommunikation kein sichere Diagnose stellen. Da allerdings die Lymphknotenentfernung oder Lymphknotenpunktion in die Diskussion gekommen ist, sollte man diesen Punkt präzisieren: Von einer Lymphknotenpunktion (d.h. Lymphknotenzytologie) ist in der Regel kein ausreichendes Material zu erwarten. Eine primäre Lymphknotenentfernung ist nicht sinnvoll. Wenn wirklich als letzter Schritt eine histologische Untersuchung erforderlich werden sollte, so wäre zuerst (vor einer Lymphknotenentfernung) eine ultraschallgesteurte Stanzbiopsie indiziert. Diese wird unter Infiltrationsanästhesie ambulant durchgeführt, die Stanzrichtung erfolg parallel zu den Lymphgefässen, der Eingriff ist wenig belastend.
    Mit freundlichen Grüssen
    W. J. Brauer

    Liebe Patientin,


    da offensichtlich selbst von Lymphologen und Phlebologen ein Lymphödem nicht gesichert werden konnten und andere Ursachen der Schwellungen weitgehend ausgeschlossen wurden wäre zu überlegen, ob Sie sich zu einer Funktionslymphszintigraphie in eienm entsprechende Zentrum vorstellen. Diese Untersuchungsmethode ist das einzige Verfahren, mit dem ein sogenannntes subklinisches Lymphödem der Beine gesichert werden kann. Zu dieser Untersuchung gehört selbstverständlich eine exakte klinische Untersuchung und Anamnese dazu. Die Strahlenbelastung ist minimal. Sie sollten allerdings darauf achten, dass bei der Untersuchung ein standardisiertes Protokoll angewendet wird. Es gibt nur ganz wenige Anbieter, die die erforderliche Qualität anbieten, bei der Suche bin ich Ihnen gerne behilflich.


    Mit freundlichen Grüssen
    W. J. Brauer

    Sehr geehrter Patient,


    insbesondere anbetracht des "jugendlichen" Alters sollte man wegen der nicht unbeträchtlichen Strahlenexposition bei der Abdomen-CT auf eine CT-Untersuchung primär zugunsten einer Sonographie verzichten. Wenn man damit tatsächlich nicht weiterkäme wäre alternativ die MR (ohne Strahlenexposition) anghezeigt.
    Mit freundlichen Grüssen
    W. J. Brauer

    Sehr geerter Herr Kollege Jüngt,
    zu Fall 1: Das pathologische Skelettszintigramm passt nicht zu einem einfachen Lymphödem, jedoch, wie von Kollegen Martin angenommen, zu einer entzündlichen Skelettveränderung. Sie hatten noch grundsätzlich gefragt, ob mit der Funktionslymphszintigraphie eine Unterscheidung zwischen primären und sekundären Lymphödem möglich ist. Dies ist in der Regel nicht möglich. In Einzelfällen kann die Funktionslymphszintigraphie, zu der grundsätzlich auch die statische Lymphszintigraphie gehört, Hinweise auf die Genese geben.


    Mit freundlichen Grüssen
    W. J. Brauer

    Liebe Patientin,


    mit der "Lymphographie " kann nur die indirekte Lymphangiographie gemeint sein. Allerdings gibt es diese Untersuchung nicht mehr, da das einzige dafür zugelassenen Kontrastmittelderzeit nicht mehr hergestellt wird. Allerdings bedeutet das keinen wesentlichen Verlust für die Diagnostik, da in den meisten Fällen diese Untersuchung beim Lymphödem weniger Information liefern konnte als die Funktionslymphszintigraphie. Bildgebende Verfahren sind in der Regel nur dann erforderlich, wenn die Diagnose eines Lymphödems oder wenn es um die Frage nach Kombinationsformen geht mit klinischen Verfahren, d.i. im wesentlichen Ananmnese und körperliche Untersuchung, nicht sicher zu stellen ist.


    Mit freundlichen Grüssen
    W. J. Brauer

    Sehr verehrte Patientin,


    bei der Funktionslymphszintigraphie wird mit einer sehr dünnen Nadel eine geringe Menge (unter =0,1ml) einer radioaktiven Substanz unter die Haut des Fussrücken oder Handrückens injiziert. Diese Untersuchung wurde speziell für die Diagnosstik von Lymphödemen entwickelt. Selbstverständlich sollte man bei Lymphödemen jede Verletzung vermeiden. Eine korrekt durchgeführte Funktionslymphszintigraphie bedeutet jedoch nur eine geringe Belastung. Da die Empfehlung zu dieser Untersuchung aus Wolfsberg, einem Zentrum der Lymphologie, stammt, gehe ich zudem davon aus , dass die Untersuchung bei Ihnen erforderlich ist.


    Mit freundlichen Grüssen


    W. J. Brauer

    Sehr verehrte Frau Goldmann,


    die standardisierte Funktionslymphszintigraphie ist das einzige (und dabei auch zuverlässige) Verfahren zur Diagnostik des subklinischen Lymphödems. Eine Unterscheidung zwischen primärem und sekundärem Lymphödem ist damit nicht möglich. Die Unterscheidung zwischen primärer und sekundärer Genese lässt sich aber in der Regel mit Anamnese und zusätzlicher Bildgebung z.B. zum Tumorausschluss zuverlässig stellen.
    Details über diese Technik finden Sie in zahlreichen Veröffentlichungen in der LympForsch, der nächsten Ausgabe der Zeitschrift für Phlebologie, in der Radiology 1998 ect.


    Mit freundlichen Grüssen
    W. J. Brauer

    Sehr verehrte Frau Kerstin,


    beim Lipödem gibt es keine Einschränkungen für Blutentnahmen. Wir konnten 2005 erstmals bei den Beinen mit der Funktionslymphszintigraphie nachweisen, dass bei jungen Frauen der Lymphtransport beim Lipödem erhöht ist und erst bei älteren unbehandelten Patientinnen nachlässt.


    Mit freundlichen Grüssen


    W. J. Brauer

    Sehr geehrte Patientin,


    Spezialisten für Schilddrüsenerkrankungen sind die Fachärzte für Nuklearmedizin. An eine solchen sollten Sie sich wenden bzw. überweisen lassen.


    Mit freundlichen Grüssen


    W. J. Brauer

    Liebe Patientin,


    qualitativ hochwertige Funktionslymphszintigraphie einschließlich standardisierter Belastung und Schwächungskorrektur wrid in den Krankenhäusern der Maximalversorgung in Klagenfurt und Graz durchgeführt. Im Vorfeld wäre ggfls. eine klinische Diagnostik bei Prim. Dr. W. Döller, Zentrum für Lymphologie, LKH Wolfsberg zu empfehlen. Möglicherweise erübrigt sich danach eine Lymphszintigraphie.


    Mit freundlichen Güssen


    W. J. Brauer

    Sehr geehrter Dame,


    ich empfehle Ihnen, einen Radiologen in der Schweiz, der sich mit der interventionellen Therapie derartiger Erkrankungen beschäftigt, zu konsultieren. Ich werde Sie gerne weitervermitteln. Dazu bitte ich Sie, mich anzurufen (Kreiskrankenhaus Emmendingen, Radiologie / Nuklearmedizin; 7641 454 2280), da ich seine Adresse aus Datenschutzgründen nicht im Forum veröffentlichen möchte.


    Mit freundlichen Grüssen
    W. J. Brauer

    Liebe Patientin,


    bei den vorhergegangenen Beiträgen / Kommentaren haben sich bezüglich des anzustebenden TSH -Wertes Fehler eingeschlichen, die in die Irre führen und deshalb so nicht stehen bleiben können. Die Behandlung einer Scvhilddrüsenunterfunktion, wenn es denn überhaupt eine ist ( auch andere Schilddrüsenerkrankungen werden mit Schilddrüsenhormontabletten behandelt ), ist eigentlich nicht kompliziert. Ist eigentlich bekannt, welche Art der Unterfunktion vorliegt? Wie ist die Prognose? Besteht Aussicht auf Besserung? Die für Schilddrüsenerkrankungen optimal ausgebildeten Fachärzte sind nach wie vor die Nuklearmediziner. dort bekommen Sie am ehesten die erforderlichen Antworten.


    Mit freundlichen Grüssen


    W. J. Brauer

    Liebe Patientin,


    nach Ihren Angaben ist folgender Befund vor:

    Sonographisch kleine echoarme Schilddrüse ohne Knotenbildung.


    Der Befund würde zu einer florierenden oder abgeheilten Autoimmunthyreoiditis passen (Hashimotothyreoiditis geht in der Regel nicht mit einer Verkleinerung einher). Antikörperbestimmung kann die Diagnose erhärten, das Ergebnis hat jedoch keine therapeutischen Konsequenzen. Eine ursächliche Behandlung einer Autoimmunthyreoiditis ist nicht möglich. Bei einer Unterfunktion ist die Substitutionsbehandlung mit Schilddrüsenhormonen erforderlich. Die Dosierung wird so angepasst, dass der TSH-Wert zwischen 0,25 und 2,0 (andere Autoren geben 0,3-3,0an) liegt. Die Behandlung einer Unterfunktion sollte auch dann erfolgen, wenn sie subklinisch ist, d. h. wenn FT3 und FT4 noch im Normbereich liegen, da sonst Störungen des Lipidstoffwechsels zu erwarten sind.


    Keine Form der Adipositas und auch nicht das Lipödem sind Indikationen für eine Behandlung mit Schilddrüsenharmonen, auch wenn in den USA solche Gepflogenheiten herrschen.


    Eine Substitutionstherapie sollte regelmässig kontrolliert werden, eine individuelle Anpassung der Dosierung ist erforderlich. Die Funktion kann sich nach einer Thyreoiditis manchmal wieder erholen, die sonographischen Veränderungen lassen sich dann allerdings immer noch nachweisen.


    Bei Unklarheiten sollten Sie sich an einen Nuklearmediziner wenden. Diese Fachgruppe ist auf Schilddrüsenerkrankungen spezialisiert.


    Mit freundlichen Güssen


    W. J. Brauer


    Information zu Dr. Brauer: http://www.lymphnetzwerk.de/html/deutschland.html