Hallo!
Ich würde mich hier auch gern mit einreihen. Ich bin 25 und habe ein primäres Lymphödem an den Füßen und Unterschenkeln.
Ausgebrochen ist es bei mir als ich ungefähr 10 war. Bin damals beim spielen umgeknickt. Alle dachten das mein Knöchel nur verstaucht sei aber leider ging die Schwellung nie zurück Später begann es dann auch der linke fuß anzuschwellen.
Meine Eltern waren mit mir bei zig Ärzten. Es hat sehr lange gedauert bis jemand wusste was mit mir los war. Als die Diagnose stand, schleppte mich meine Mutter immer wieder zu versch. Fachärtzen und auch in die Földiklinik. Ich hatte regelmäßig MDL und die verschiedensten Kompressionsstrümpfe. Durch die ganzen versch. Ärzte bekam ich auch immer wieder andere Strümpe. Einmal nur für die Füße, dann Kniestrümpfe, dann mal wieder Strüpfe fürs komplette Bein. Dickere Strümpfe und dünnere. Die Teile wollte ich natürlich irgendwann nicht mehr anziehen.Daraufhin wurde ich natürlich ordentlich vom Arzt "geimpft" in dem mir vöölig entgleiste Beine mit Lymphödemen gezeigt wurden. Dazu bekam ich immer wieder zuhören das ich auch mal so Ende wenn ich mich nicht zusammenreiße. War vielleicht nicht besonders förderlich das ganze. Irgendwie wurde mir nie Mut gemacht. Hab immer eins auf den Deckel bekommen, damit ich das ganze nicht zu locker sehe. Habe über die Jahre richtige Komplexe entwickelt. Meine Füße sind mittlerweile absolutes tabu-Thema zwischen meiner Mutter und mir!
Mittlerweile war ich ja dann alt genug um allein zu entscheiden. Vor 5 Jahren lies ich mich nochmal belatschern und ging wieder zu einer neuen Ärtzin. das war absolut schrecklich. Diese Frau hat mich behandelt wie den letzten Dreck. Erst glaubte sie mir nicht das ich ein Lymphödem habe (Klar, bildet man sich ja gern mal ein so ne Krankheit ) und als sie sich dann davon überzeugt hatte das es doch so ist, hat sie mich und meine Mom (die hatte ich nochmal mitgenommen) völlig fertig gemacht. Von wegen "Sind sie denn verrückt!? Warum unternehmen sie nichts!?" (haha, na vielen Dank.) Auf alltägliche Probleme (z.B. wie gehe ich mit gewickelten beinen auf Arbeit ) wurde nicht eingegangen.
Hab dann 3 Wochen jeden tag MLD und wickeln lassen und habe mir dann wieder mal ein paar Strümpe (diesmal bis zum Knie) geholt. In der Zeit war ich so am Ende mit den Nerven. Habe mich nur noch gefragt "Warum muss ich diese scheiss Krankheit haben und warum machen mich alle deswegen so fertig".
Rückhalt bekam ich dann von meiner Frauenärztin. Sie hatte beberkt wie fertig mich das Thema machte und zum ersten Mal sagte mir jemand das ich mich nicht verrückt machen soll. Das sehe man ja kaum. Ich war richtig happy
Nach dem ganzen stress habe ich mir eine Auszeit von MLD gegönnt. An Tagen an denen meine Füße sehr geschwollen sind trage ich die Strümpfe. Ich verzichte aber auch oft drauf. Ich versuche mich gesund zu ernähren und viel Sport zu machen, so dass ich nicht unbedingt zunehme (Bin 1,75m groß und wiege 1,75 kg). Allgemein versuche ich wie ein "normaler" Mensch zu leben
Im Sommer bin ich zwar immer mal wieder gefrustet da ich eben doch nicht so tolle lange, schlanke Beine habe wie z.B. meine Freundin aber ich ziehe trotzdem Shorts an. Es muntert mich etwas auf das es auch Frauen gibt die kein Lymphödem oder Lipödem haben und dickere Beine haben als ich. Das klingt irgendwie gemein aber so ist es leider
Barfuß ist aber absolut tabu bei mir. Nur mein Freund sieht mich barfuß. Beim schwimmen gehen ziehe ich meist Schwimmschuhe an und hoffe das keiner so genau hinguckt. Meine Freunde wissen zum Teil bescheid. Ich rede aber eigentlich nicht mit ihnen darüber. Die meisten wissen was ich hab und das es nicht weg geht und gut ist.
Tolldas es das Forum gibt und man endlich mal sieht das auch andere junge Menschen dieses Schicksal teilen.