Liebe Mitglieder,
biete bei Bedarf Informationen und Antworten über Berufserkrankungen, Arbeitsunfälle, Probleme am Arbeitsplatz, Umschulungen, Fragen zu Berufsgenossenschaften an.
Nenne hier ein paar konkrete Beispiele aus letzten Wochen in unserer Klinik:
1. Briefträgerin, jahrelang schwere Tasche mit Riemen über der Schulter getragen, bis eine Schnürfurche entstand und sich ein einseitiges Arm-Lymphödem bildete. Bei entsprechender Berufsgenossenschaft wurde Antrag auf Anerkennung einer Berufserkrankung gestellt. Bei Anerkennung kann die Patienin Reha auch über die BG beantragen, bekommt evtl.Schadensersatz, Umschulungsmaßnahmen, bei Arbeitsunfähigkeit Rente der BG bis zum erreichen der Altersrente usw.
2. Mann, mittleres Alter, berufstätig im Büro als Angestellter. Hatte vor Jahren ein Melanom am Oberschenkel, nach der operativen Entfernung, auch der Lymphknoten in der Leiste, Ausbildung eines Lymphödems im betroffenen Bein. Auf Nachfrage stellte sich heraus, daß er als Jugendlicher in der elterlichen Landwirtschaft gearbeitet hat und sich häufig Sonnenbrände zugezogen hat. Es wurde ein Antrag auf Anerkennung einer Berufserkrankung bei der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft gestellt.
3. Chirurg, über zwanzig Jahre berufstätig, hauptsächlich längere, Stunden andauernde Operationen, wo er nicht einfach mal zwischendurch die Beine vertreten kann, ausgeführt, nun Ausbildung von Phleb-Lymphödemen. Antrag auf Anerkennung einer Berufserkrankung gestellt
Bei Anerkennung durch die entsprechende BG sichern sich die Betroffenen Ansprüche gegen die BG, diese sind viel umfangreicher als bei einer Krankenkasse. Diese bezahlt nur Behandlungskosten, die BG aber auch Reha, Umschulungen, Arbeitsplatzzurichtungen, Renten usw.
Die Berufsgenossenschaft zahlt vielfach für Medikamente die keine Kassenleistung sind, beiRezepten fallen keine Rezeptgebühren an usw.
Könnte das Thema für die Community interessant sein?
Dr.med.Bernhard Filipcic