Beiträge von Hamburger

    Hallo Lynae,


    nochmals herzlich willkommen, ebenfalls aus Hamburg :thumbup: .
    Das Forum bietet wirklich sehr hilfreiche Informationen zu fast allem. Es lohnt durchaus, bei Gelegenheit nach und nach die Kategorien durchzustöbern, man stößt oft auf Vieles, was einen selbst schon beschäftigt hat. Zu speziellen Fragen hilft die Suchfunktion gut weiter.

    Ich trage eine Kompressionshose, da das einseitige Lymphödem leider auch Hüfte und Leiste betrifft. Dementsprechend wird bei mir auch die Hüfte mit gewickelt, mit einer "eingeflochtenen" Einlage im Leistenbereich. Entsprechendes Material war im "Lymphset Bein groß" von Lohmann & Rauscher auch enthalten (mit Ausnahme des Lymphpads für die Einlage).
    Eine Bandagierung der Hüfte ist dabei kein Grund, einen Schrecken zu kriegen - sie beeinträchtigt die Beweglichkeit überhaupt nicht, anders als die Bandagierung am Bein. Allerdings lässt sich bei einer Bandagierung der Hüfte nach meinen bisherigen Erfahrungen nur ein recht geringer Druck aufbauen, zumindest deutlich geringer als mit einem Leibteil einer Kompressionshose KKL3. Folge ist, dass sich durch Bandagierung der Zustand des Beines deutlich verbessert, während sich der Zustand seitlich an der Hüfte eher etwas, wenn auch nicht viel, verschlechtert.
    Insofern erscheint mir das von Dr. Martin beschriebene Vorgehen, also Kompressionsbandagen bis Leiste kombiniert mit Kompressionshalbhose ggfs. mit" Einlagen" deutlich geeigneter. Bei ambulanter Bandagierung erscheint es mir aber leider für Patienten nicht umsetzbar, bei denen abseits der Bandagierung eine Kompressionshose verschrieben wird. Denn wenn eine solche verordnet und verschrieben wurde, wird die Kasse aus Kostengründen nicht zusätzlich eine Halbhose zubilligen - ich bekomme ohnehin standardmäßig nur zwei Kompressionshosen pro Jahr, was eigentlich viel zu wenig ist, da sie schneller ausleiern.

    Der Grund, warum teils von sehr intensivem Sport abgeraten wird, besteht, soweit mir bekannt, darin, dass bei starker körperlicher Belastung vermehrt Lymphe produziert wird. Dies kann (teilweise) dem positiven Effekt zuwiderlaufen, der von der Aktivierung der Muskelpumpe durch Sport ausgeht.
    Bis zu welcher Intensität Sport guttut, wird wahrscheinlich zu einem gewissen Teil patientenabhängig sein. Ich denke aber nicht, dass man die Belastungsschwelle schon an dem Punkt ansetzen sollte bzw. muss, ab dem man ins Schwitzen kommt - der ist gerade im Sommer doch sehr schnell erreicht.


    Die Kompressionsversorgung sollte beim Sport immer getragen werden. Wenn Sie nur Kniestrümpfe tragen müssen, ist das aber gar kein Problem. Etwas gewöhnungsbedürftig ist es leider, wenn man eine Kompressionshose tragen muss. Sie schränkte die Beweglichkeit naturgemäß etwas ein und v. a. schwitzt man damit stärker als normal. Im Idealfall kann man den Sport abends einbauen und danach direkt duschen und die Kompressionshose waschen.


    Im Übrigen kann ich zum Aspekt Bandagierung aus eigener Erfahrung berichten, dass Sport damit durchaus möglich ist. Ich habe z.B. mit Bandagierung im Fitnesstudie trainiert (leichtes Ganzkörper-Fitnesstraining) und bin damit auch schon etwas längere Strecken Rad gefahren (ca. 16 km innerstädtisch).
    Voraussetzung ist aber natürlich, dass man (Sport-)Schuhe hat, in die man auch mit Bandagierung noch hineinpasst. Ich habe da sehr gute Erfahrung mit (Badminton-)Schuhen gemacht, die sich sehr weit aufschnüren lassen.

    Den Moderatoren von Galileo muss man sicher nicht zwingend glauben.
    Allerdings hat auch die Stiftung Warentest ermittelt: Fleur de Sel und rosa Himalaja-Salz sind nicht besser als herkömmliches Salz, ausführlicher Bericht über den Test von 2013 hier http://www.spiegel.de/gesundhe…ushaltssalz-a-924734.html.
    "Nicht besser" ist dabei so zu verstehen, dass die Inhaltsstoffe im Wesentlichen identisch sind, wobei bestehende Unterschiede (abgesehen von Jodierung) keine besondere gesundheitliche Wirkung bestimmter Salzarten begründen können. Insgesamt schnitten 15 der 21 einfachen Siede- und Meersalze "gut" ab, bei den besonderen Salzen nur vier von 15. Vereinzelt waren für bestimmte besondere Salze beworbene Mineralien bei dem Test sogar überhaupt nicht nachweisbar.


    Eine andere Frage ist, ob es gewisse Unterschiede im Geschmack gibt. Das ist offenbar der Fall. Eine promovierte Ökotrophologin am Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften der Universität Bonn erklärt das damit, dass "Fleur de Sel" geringe Anteile an Calcium- und Magnesiumsulfat enthält, die für einen leicht bitteren Geschmack sorgen, siehe hier http://www.n-tv.de/wissen/frag…ender-article3975286.html.


    Laut dem o.g. Warentest zahlt man für "exotische Salze" bis zu 6,65 Euro pro 100 Gramm, während normales Speisesalz bei gleicher Menge nur vier Cent kostet. Ob man die Mehrausgabe in Kauf nehmen will, hängt danach von den eigenen (subjektiven) Vorlieben und vom eigenen Geschmack ab, über den sich bekanntlich nicht streiten lässt.

    Sehr geehrter Herr Dr. Martin, sehr geehrter Herr Dr. Schingale,


    herzlichen Dank für Ihre Antworten - ebenso an dieser Stelle für Ihr großes und ganz außergewöhnliches Engagement im Forum allgemein. Durch Ihre zahlreichen Antworten haben Sie bereits unzähligen Betroffenen weitergeholfen und auch ich habe bereits viel Wertvolles erfahren.


    Dass letztlich (nur) der Operateur entscheidet, ob eine Operation durchgeführt werden kann (bzw. ob er dies tun kann) verstehe ich; auch sind naturgemäß die durchführenden Kliniken an den Informationen zu Risiken und Erfolgsaussichten am nächsten dran.
    Als Patient möchte man sich natürlich soweit möglich gerne auf eine "breitere" Beurteilungsgrundlage stützen, zumal die durchführende Klinik vielleicht stärker die Vorteile einer Operation bzw. der eigenen Vorgehensweise sehen könnte, als es der Einschätzung anderer Fachleute entspricht. Aber möglicherweise sind insoweit kaum allgemeine Leitlinien anzugeben bzw. Ihnen auch keine Erfahrungen zum Erfolg und oder Schwierigkeiten von Operationen bei primären (einseitigen Bein-)Lymphödemen bekannt.


    Dankbar wäre ich wenn möglich noch um eine kurze Einschätzung zum Aspekt der Szintigraphie: Trifft es zu, dass diese eine weitere Beeinträchtigung bedeutet, die sich negativ auf den Zustand des Ödems auswirkt?

    1. Transplantation von Lymphgefäßen (Lymphkollektoren)
    Dieses Verfahren scheint wohl v. a. für sekundäre Lymphödeme geeignet, und zwar v. a. dann, wenn sie noch nicht allzu lang bestehen (6-12 Monate). Dann sollen sehr gute Erfolge erzielt werden: 1/3 der Patienten praktisch geheilt, ein Drittel kann konservative Behandlung erheblich reduzieren, ein Drittel keine Veränderung; Verschlechterungen drohem demnach nicht. Die Kosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.Bei primären Lymphödemen soll diese Technik bei "einseitiger lokalisierter Fehlanlage (hypoplasie, Aplasie) des Lymphgefäßsystems im Becken- oder Leistenbereich angezeigt sein" können.Für Betroffene mit primären Beinlymphödemen scheint sie danach leider nicht in Betracht zu kommen.


    2. Lymphknoten-Transplantation
    Diese Technik wurde 1980 außerhalb Deutschlands entwickelt und setzt eine hohe Erfahrung mit Supermirkochirurgie voraus. Die "Entwicklerin" Dr. Corinne Becker soll sehr gute Erfolge angeben: Nach einer Beobachtungszeit von fünf Jahren soll sich bei 40 % der Patienten das Lymphödem vollständig zurückgebildet haben, bei 24 % zu mehr als der Hälfte, bei ebenfalls 24 % zu weniger als der Hälfte. Bei 2 % konnte keine Verbesserung festgestellt werden. Verschlechterungen sollen nicht festgestellt worden sein. Auch diese Operation ist eine Kassenleistung.


    3. Lympho-venöse Anastomose
    Hierbei werden künstliche Verbindungen zwischen Blut- und/oder Lymphgefäßen hergestellt. In der Folge erhöht sich offenbar das Risiko von Erysipelen, so dass Antibiotika stets griffbereit sein müssen. Angaben über Erfolg bzw. Misserfolg sollen stark auseinander gehen. In Deutschland werde diese Technik etwa bei Patienten mit einem Arm-Lymphödem mit starker Beteiligung der Hand oder mit Genital-Lymphödem angewandt. Bei Beinlymphödemen soll sie nicht möglich sein ("zum Scheitern verurteilt"), weil der venöse Blutdruck in den Beinen stark schwankt.


    Kann man danach grobe Anhaltspunkte ("Faustregeln") schlussfolgern, für wen eine bzw. welche Art von OP in Betracht kommt bzw. nicht in Betracht kommen könnte? (Arm- vs. Beinlympödem, primär, sekundär, Umfang des Ödems, Alter des Patienten....)
    Nach meinem bisherigen (laienhaften) Verständnis würden diese wie folgt lauten:
    - Sekundäre Lymphödeme sind gut mit Varianten 1 und 2 operabel, bei beachtlicher Aussicht auf Heilung.
    - Primäre Lymphödeme sind nur ausnahmsweise mit Variante 1, wohl aber mit Variante 2 operabel.
    - Variante 3 scheint nur besonderen Konstellationen angezeigt (Genitalödem; Armlymphödem mit starker Beteiligung der Hand; bei Beinlymphödem ausgeschlossen), und ist mir Nebenwirkungen sowie eher schlechten Erfolgsaussichten verbunden.


    Offen bleibt danach – vielleicht kann dazu jemand im Forum nähere Angaben machen, hierfür wäre ich sehr dankbar – wann bzw. inwieweit primäre Lymphödeme mit Variante 2 erfolgreich operiert werden können. Insbesondere: eignet sie sich auf für ein (einseitiges) Beinlymphödem? Ist dabei die Prognose so gut wie oben angegeben, oder beziehen sich die Erfahrungswerte vorrangig auf sekundäre Lymphödeme?


    Im Übrigen verstehe ich Frau Dr. Borman so, dass sie eine OP nur bei sehr starken Einschränkungen (Arbeitsunfähigkeit) in Betracht ziehen würde. Mit erschiene an sich schon eine deutlich eingeschränkte Arbeits- bzw. Leistungsfähigkeit ein ausreichender Anlass, ebenso das Verhindern weiterer Verschlechterungen, wenn z.B. Risiko einer weiteren Ausweitung durch weitere schwere Erysipele besteht. Ist eine OP ein derart starker Eingriff bzw. mit solchen Risiken verbunden, dass ein so stark beschränkter Einsatz angezeigt ist wie Frau Dr. Borman nahelegt? Den Bildern aus der o.g. Zeitschrift zufolge erfordern die Operationen in der Tat große Schnitte und viel Erfahrung. Aber dessen ungeachtet verstehe ich Dr. Schingales Äußerungen ebenso wie die Berichte aus der Zeitschrift „Lymphe und Gesundheit“ eher so, dass eine OP eigentlich sehr oft sehr gut helfen kann und das Risiko einer Verschlechterung gering ist. Aber da wird vielleicht genauer zu differenzieren sein?


    Ein weiterer Aspekt: Erwähnt wird auch, dass zur Abklärung, ob eine OP in Betracht kommt, eine Lymphsequenz-Szintigraphie gemacht werden muss. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich dazu mal von einem Arzt die Auskunft erhalten, dass eine Lymphszintigraphie eine Belastung für das Lymphsystem bedeutet und dessen (schon stark eingeschränkte) Funktionsfähigkeit weiter verschlechtert. Trifft das zu?


    Zuletzt: Wenn nur die Unikliniken München rechts der Isar und Göttingen diese OPs durchführen, bedeutet das für Betroffene, die abklären möchten, ob ihnen eine OP helfen kann: Man muss sich bei einer dieser beiden Kliniken vorstellen (denkbar wäre vielleicht auch Földiklinik oder andere Spezialklinik)? Oder gibt es noch andere kompetente Stellen?

    Das würde mich auch sehr interessieren, ebenfalls mit Blick auf primäe Lymphödeme. Wichtig zu wissen wäre auch, ob mikrochirurgische Eingriffe bei allen nur bei bestimmten betroffenen Gliedmaßenen in Betracht kommen bzw. erfolgversprechend sind; konkreter: eigenen sie sich nur oder eher für Armlymphödeme oder (auch) für Beinlymphödeme?


    Ich würde mich ebenfalls sehr über Neuigkeiten und Berichte freuen, ebenso natürlich über etwaige Einschätzungen von Ärzten im Forum.

    Dann wünsche ich viel Erfolg - egal bei welchem Arzt! Eine zweite Meinung einzuholen, wenn man sich nicht richtig behandelt fühlt, ist sicher richtig.
    Im Übrigen scheinen mir - ganz laienhaft und anhand der wenigen Informationen - soweit es um das Lymphödem geht, (glücklicherweise) noch eine Reihe weiterer Behandlungsoptionen naheliegend, bevor man an eine Reha denken müsste. Insb. ließe sich Frequenz der ML zumindest temporär erhöhen und statt KKL2 könnte man auf KKL3 gehen, wenn Klasse 2 ein Anschwellen nicht mehr verhindern kann.
    Schmerzen der Knöchel an sich hat möglicherweise auch weniger mit dem Lymphödem zu tun, sondern mit anderer Belastung. Falls nein: Ich hatte und habe auch das Problem, dass die Kompression im Bereich der Knöchel ein Anschwellen nicht verhindert. Zumindest eine deutliche Verbesserung habe ich mit ca. rechtwinklig ausgeschnittenen Polstereinlagen (Pelotten) erreicht, die man mir im Sanitätshaus zugeschnitten hat: Ich ziehe erst die Kompression über den Vorderfuß, stecke die Polster seitlich herein und dann den Strumpf drüber.
    Schmerzen auf dem Oberfuß sind bei mir im Übrigen auch mal häufiger ein Thema, aber meist aufgrund Schuhen, deren Passform sich nicht mit der Kompression verträgt. Vielleicht bestehen auch da noch Verbesserungsmöglichkeiten.

    Hallo Susanne,


    ich habe ebenfalls ein Lymphödem und wohne in Hamburg.
    Aus eigener Erfahrung kann ich als Arzt Dr. Jens Lambrecht sehr empfehlen, Kontakt hier


    Es gibt aber auch noch eine Reihe anderer Ärzte in Hamburg, die Lymphödeme behandeln und ebenfalls gut sein sollen.
    Soweit mir bekannt, ist die für Lymphödeme "passende" Fachrichtung der Phlebologe/Phlebologin. Die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie hat auf ihrer Homepage eine Mitgliedersuche, siehe hier
    Der Link funktiniert nicht
    dort unter Hamburg bzw. Lüneburg suchen.

    Hallo,


    ich habe ein primäres Lymphödem am linken Bein und leider Anfang August ein zweites Erysipel bekommen (das erste war vor ca. 1,5 Jahren). Das Lymphödem hat sich dadurch leider weiter verschlimmert. Insbesondere staut es jezt auch stark linksseitig in der Leistenregion.
    Ich trage eine Einbein-Kompressionshose KKL3 sowie darunter "Einbeiner" (Jobst Classic Strumpf bis zur Hüfte, war mal KKL3, jetzt sicher weniger). Das Leibteil der Kompressionshose hat zwar auch Kompression (KKL weiß ich nicht genau, wird aber KKL2 oder KKL3 sein), aber dies wirkt nur außen an der Hüfte, hingegen nicht in der Leistenregion. Dort geht es dort ja eigentlich sozusagen auf halbem Wege zwischen Hüftgelenk und Mitte des Unterbauches anatomisch nach innen - dieser Bereich ist jetzt bei mir stark geschwollen, so stark, dass ich bei geradem Sitzen regelrecht Widerstand merke, als ob ich ein aufgerolltes Handtuch in die Leistenregion gelegt hätte.
    Hat jemand Tipps, wie ich Kompression in die Leistenregion bekommen kann, um die Schwellung, die derzeit (noch) eindrückbar ist, nachts aber nur leicht zurückgeht, wegzubekommen?
    Ich wäre für Hinweise äußerst dankbar! Insbesondere habe ich gehört, dass Ödeme im Leistenbereich sich leider früher oder später zu einem Genitalödem ausweiten können. Das möchte ich naturgemäß vermeiden. Ebenso ein Festwerden der derzeitigen Schwellung.


    Vielen Dank im Voraus für Antworten

    Ganz herzlichen Dank für die sehr hilfreichen Antworten, insbesondere an Biene0756.
    Eine neue engere und stärkere Kompressionshose ist bei mir gerade da (die alte musste ohnehin ersetzt werden), ich hoffe, sie wird zumindest nicht schaden; soweit das Gewebe eindruckbar ist, wird es vielleicht trotzdem etwas helfen. Jetzt nach dem zweiten Erysipel habe ich allerdings leider auch eine starke Schwellung (Ödem) in der Leiste, wogegen die Kompressionshose praktisch nicht hilft.
    Ich muss mich also jetzt um einen Kompressionsverband bemühen. Bisher habe ich leider Schwierigkeiten bzw. weiß gar nicht, wie ich einen solchen erhalten soll. Zumindest eine Angestellte der Praxis, bei der ich derzeit Lymphdrainage bekomme, hat mehr oder weniger direkt zum Ausdruck gebracht, dass sie solche Kompressionsverbände nur in einer Klinik für machbar bzw. leistbar hält, zum einen wegen eines hohen Zeitaufwands für das Anlegen des Verbandes, zum anderen wegen offenbar stark eingeschränkter Mobilität mit einem solchen Verband seitens des Patienten.
    Derzeit ist mir auch kein Kompressionsverband verschrieben worden - weder nach dem zweiten Erysipel mit Krankenhausaufenthalt für 8 Tage Anfang August, noch irgendwann davor.
    Ich werde beim Arzt bei nächster Gelegenheit nachhaken und die Lymphdrainagepraxis kann ich natürlich wechseln. Sehr dankbar wäre ich aber für Hinweise, wie "alltagskompatibel" ein Kompressionsverband denn nun ist. Insbesondere:
    - Kann ich damit weiter arbeiten (Schreibtischjob)? Wenn nein: Wie regel ich das dann? Ich bin dann ja nicht mehr akut krank. Notfalls hätte ich noch ausreichend Urlaub. Damit eng zusammen hängt der Aspekt, wie lange eine Bandagierung erfolgen müsste. Das wird natürlich vom konkreten Befund abhängen. Aber vielleicht gibt es Faustregeln / grobe Anhaltspunkte?
    - Wie mobil ist man mit einem solchen Verband? Ein Auto habe ich nicht und mache normalerweise alles mit dem Rad, was dann wohl ausscheiden dürfte. Bleibt der ÖPNV.
    - Hält ein Verband, wenn man damit einen Tag lang bzw. bis er getauscht wird, damit zu Fuß unterwegs ist?


    Schon mal ganz herzlichen Dank für Ihre Hilfe!

    ich habe mit der Kompression unter dem Knöchel das gleiche Problem (beidseitig, d.h. an der Innen- und Außenseite) das gleiche Problem - die Kompression kommt da zu schlecht dran und es wird dementsprechend sehr dick.
    Im Sanitätshaus hat man mir jetzt ja rechtwinklige "Lymphpads" bzw. Pilotten (heiß das so? ich meine das "Einlegematerial" mit Noppen) ausgeschnitten, die ich zusätzlich am Knöchel anbringe. Ich trage unter der Kompressionshose zusätzlich einen hohen Einbeinstrumpf, ziehe diesen zunächst auf den Vorderfuß an, stecke seitlich am Knöchel die Pilotten drunter, die dafür an einer Seite länger sind, und dann den Strumpf drüber; die Pilotten verrutschen dabei wider Erwarten nicht. Anschließend ziehe ich die Kompressionshose an.
    Seitdem ist die Schwellung am Knöchel zumindest deutlich verringert.
    Wenn Du/Sie keinen zusätzliche Einbeinkompressionsstumpf unter der Kompressionshose trägst/tragen, könnte man die Pilotten wahrscheinlich auch mit Fixomull stretch festkleben und dann die Kompressionshose anziehen. Hoffe, das hilft weiter.

    Kann man, wenn es zu einer Binde-/Fettgewebsvermehrung gekommen ist - bei mir ist das trotz ständigen Tragens einer Kompressionshose KKL 3 v. a. am Oberschenken sichtbar der Fall, daneben auch zwischen Knie und Wade bzw. am oberen Teil der Wade - etwas dagegen tun bzw. den Umfang der Binde-/Fettgewebsvermehrung wieder reduzieren?
    Ich bemühe mich, die Kompression der Hose zu verstärken, indem ich "Einbeiner" (Jobst Medical Legware Classic, KKL 3) unter die Kompressionshose ziehe; Bewegung tut auch gut. Aber eine echte Rückbildung habe ich dadurch bisher nicht erreichen können.
    Sollte ich die Kompression weiter verstärken? Ich habe bisher immer schon nach wenigen Wochen das Gefühl, dass die Kompressionshosen - trotz Maßanfertigung - nicht eng genug sitzen, daher die Zusatzkompression darunter, s.o. Sollte ich eher die Kompressionsklasse weiter verstärken oder auf engeren Maßen bestehen oder beides unternehmen?

    Ich habe das Lymphödem seit ca. 4-5 Jahren. Nachdem der Befund Lymphödem klar war - am Anfang wurde das leider länger nicht so erst genommen, da ich außerhalb der üblichen Zielgruppe liege (männlich, 35 J., schlank) - wurden schon verschiedene Untersuchungen vom Urologen und Phlebologen gemacht (Urinprobe, Blutwerte sowie Ultraschall im Leisten-/Beckenbereich). Da keine besondere Ursache gefunden wurde und ich in dem Zeitraum auch keinen besonderen Unfall hatte, hieß es dann schlicht, dass das Ödem wohl primär sein muss. Oder im Krankenhausjargon nach dem ersten Erysipel: Lymphödem unklarer Genese....
    Jetzt nach dem zweiten Erysipel ist mir noch empfohlen worden, 4-6 Wochen nach Ende des Erysipels eine CT oder MRT des Becken-/Hüftbereichs machen zu lassen, wobei der Entlassungsbericht als Zweck den Ausschluss eines sekundären Lymphödems angibt (MRT hätte Vorzug geringerer Strahlenbelastung, aber beim CT ist ggf. Bildgebung besser; wird letztlich der Radiologe entscheiden). 4-6 Wochen Wartezeit, da die Lymphknoten wohl noch länger dick sind, selbst wenn das Erysipel eigentlich schon weg ist. Das steht zurzeit noch aus, da die "Wartefrist" noch nicht vorbei ist.
    Meine Hoffnung, dass man dabei eine Ursache findet, die das Lymphödem als heilbar erweisen sollte, ist allerdings (leider) sehr gering.

    P.S.: Habe mal eine Zeitlang Triathlon-Radtraining im Winter (=als Indoor-Cycling mit ergänzendem Kräftigungsteil) mitgemacht. Klappt jetzt leider nicht mehr, weil ich mit Zehenkappe + Kompressionshose wie erwähnt nicht auf Dauer in den Schlaufen der Räder sein kann.
    Weiß aber daher, wie fit die Triatlethen alle sind. In diesem Sinne nochmal: Großen Respekt, Petra :!: .

    Hallo Petra, vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Toll, das Du sogar Triathlon machst!
    Möglicherweise ist das Ödem bei mir etwas stärker, obwohl ich auch KKL3 trage. Zumindest würde bei mir ein Einbeiner nicht ausreichen, da es dann im linken Gesäß- und Hüftbereich noch dicker werden würde - Kompressionshose verhindert das nicht komplett, aber zumindest etwas.


    Laufen ohne Zehenkappe sollte ich vielleicht einfach mal versuchen. Bisher habe ich das immer aus Sorge gelassen, dass der Fuß dadurch zu stark anschwillt und ich das nachher kaum wieder wegbekomme, zumal auch die Zehenkappe mit Lymphpad bei mir nicht verhindert, das sich ein "Lymphsee" im Vorderfuß bildet.


    Schwimmen ist sicher perfekt, aber ich gebe zu: erstens hat es mir nie wirklich Spaß gemacht und zweitens wird der innere Schweinehund dadurch bestärkt, dass das nächste Schwimmbad deutlich weiter weg ist als alterantive Sportmöglichkeiten. Unter der Woche wäre es daher allerdings auch kaum mit dem Beruf vereinbar.


    Wanderschuhe werde ich in der Tat vielleicht schlicht neu kaufen müssen. Hast Du spezielle Wanderschuh gekauft (Meindl. Llowa...) oder verwendest Du breite normale Sport- oder Halbschuh? Ich müsste die mitgelieferte Einlegesohle wohl auch durch eine weichere Einlage ersetzen, da es beim längeren Gehen auf unebenem Untergrund praktisch von allen Seiten (außer von oben) drückt.


    humchr: Zwei Paar in unterschiedlichen Größen kaufen ist sicher denkbar, aber der Geldbeutel würde das natürlich eher nicht danken....... Insofern ein guter Gedanke, aber vielleicht eher "ultima ratio".


    @ Wicki: Nach orthopädischem Maßschuhen muss ich mich mal erkundigen. Selbst wenn das wahrscheinlich "nur" in Bezug auf bequeme Alltagsschuhe von der Kasse getragen wird: Schon das wäre ein großer Gewinn, und zum Wandern ließen sie sich vielleicht sogar auch nutzen....