Beiträge von redbrodi

    Tja, nun begrüßt uns allmähhlich der Herbst mit all seinen Mitbringseln, so dass das "Problem" nackte Beine anderer kaum noch Thema sein wird.
    Da ich aber noch neu hier bin und so sehr von euren Erfahrungen und Schilderungen zehre, möchte ich mich gern auch nochmal dazu äußern.


    Den Neid vor allem im Sommer auf schöne nackte Beine anderer Frauen vorzugsweise in meinem Alter (zwischen 25 und 35) kenne ich auch sehr gut. Wenn ich jene Damen sehe, die ihre Beine präsentieren können ohne auch nur einen Hauch von Verfärbung oder Veränderung, macht es mich immer noch traurig, dass ich das nicht kann. 2009 liegt schon lange zurück, somit auch die Thrombose. Aber dennoch bleibt mein linkes Bein immer etwas dicker als das Rechte, auch unförmiger und bunter. Das stört mich (leider).


    Sich einen schönen Vorrat an Wechselstrümpfen zuzulegen ist ja auch gar nicht so einfach. Zwei Paar werden pro Jahr nur bewilligt, scheinbar geht ein Paar schon vor dem limitierten halben Jahr kaputt, weil ich so aktiv in Beruf und Alltag bin. Ein drittes Paar von der Kasse bewilligen lassen dauert seine Zeit und selbstkaufen geht aufgrund der Kosten auch nicht eben mal so aus dem FF. Ich finde den positiven Umgang mit Bestrumpfung gar nicht so leicht bewerkstelligbar, aufgrund dieser Hindernisse. Vielleicht habe ich es in diesem Jahr auch falsch angefangen. Ich stehe jetzt auch wieder am Anfang sozusagen und bin seit knapp fünf Monaten wieder tägliche OS-Strumpfträgerin.


    Letzten Sommer habe ich mich noch mit blickdichten und hübschen Stützstrumpfhosen durchgeschleppt. Es war teilweise, je höher die Temperaturen waren, ein Horror. Was ich mit dem Kreislauf zu kämpfen hatte, weil das ganze Wasser in meinen Beinen versackte und nicht zurückfloss. Aber klar wurde mir das erst diesen Sommer, als ich den Vergleich mit Strümpfen hatte. Wahnsinn, was das ausmacht!!! Die Strümpfe heben auf jeden Fall die alltägliche Lebensqualität, was das innere Körpergefühl anbelangt erheblich, aber nicht unbedingt das Seelische als Frau...


    Ich weiß, ich tu mich schwer mit der Akzeptanz und alle dem. Ich arbeite daran und bin dabei, statt Neid über andere schöne Beine zu empfinden, meine Weiblichkeit MIT Strümpfen neu zu entdecken. Wenn da nun nicht noch die Ungeduld wäre... :pinch:


    Aber so wie ihr hier schreibt, ist das schon ein erheblicher Ansporn nach vorn zu sehen. Ihr macht das toll! :thumbup: Das finde ich großartig. Ich folge euch mit noch etwas Entfernung. Irgendwann schließe ich aber doch auf. 8)


    Liebe Grüße
    redbrodi

    Hallo,


    ich nehme diesen Faden mal wieder auf, da die Überschrift relativ gut zu meinem Anliegen passt.
    Auf meiner Suche nach den richtigen Kompressionsstrümpfen finde ich gar keine Vergleichswerte. Im Internet zum Beispiel gibt es gar keine Informationen, die verschiedene Hersteller/Markenstrümpfe miteinander vergleichen. Zu allen möglichen anderen Marken gibt es sowas, sogar zu Medikamenten, zu Kompressionsstrümpfen nicht. Obwohl es sich um ein medizinisches Produkt handelt, unterscheiden sich die verschiedenen Hersteller ja teilweise erheblich im Preis. Warum und woran liegt das? Wisst ihr das?
    Lassen sich die verschiedenen Strümpfe überhaupt miteinander vergleichen? Was machen die preislichen Unterschiede aus?
    Mich verwirrt das alles ein wenig.


    Von VenoTrain (Bauerfeind) gibt es gerade so schöne Strümpfe mit Struktur und in tollen Farben. Die sprechen mich sehr an. Dann haben andere Marken auch Strümpfe in mal mehr mal weniger Farbauswahl. Auch da gibt es einige sehr ansprechende. Zugleich wüsste ich gern, ob es Qualitätsunterschiede gibt.


    Ich trage seit Mai diesen Jahres von Belsana Microsoft anthrazitfarbene OS-Strümpfe. Die sind ja recht bequem und schimmern schön aber sind schon löchrig gelaufen. Im Ballenbereich sind schon auf jeder Seite ein Loch. Das Material ist an den Zehen schon ordentlich aufgerieben. All das nach so kurzer Zeit. Ist das bei anderen Marken auch so zu erwarten, dass die so schnell "durchgerannt" sind oder ist das eine eher Markenspezifische Schwäche von Belsana?


    Mpf...


    Ich bin voll mit Fragen und Verwirrung und finde weniger Antworten als mir lieb ist. 8|


    Kann mir jemand hier im Forum bei der Entwirrung behilflich sein?


    Ich danke schon im Vorfeld.


    redbrodi

    Part Nummero Duo


    Falithrom habe ich ca. ein Jahr lang eingenommen. Ich fühlte mich damit sicherer, weil ich eine große Angst davor hatte, innerhalb kurzer Zeit wieder eine Thrombose zu erleiden. Die Pille hatte ich zuerst abgesetzt und im ersten halben Jahr keine genommen. Anschließend hatte ich es mit einer Gestagen-Pille probiert. Die hat aber meine Libido völlig einschlafen lassen und ich fühlte mich irgendwie emotional in Watte gepackt. Also habe ich schließlich die auch wieder abgesetzt, noch die Kupferkette erfolglos ausprobiert (zweimal rausgefallen) und lebe seither mit NFP sehr gut und viel besser als unter Hormonen.


    Die Kompressionsstrümpfe habe ich insgesamt zwei Jahre durchgängig getragen. Dann habe ich sie selbstbestimmt "abgesetzt". Mein Bein war allerdings nach wie vor dicker als das Rechte. Ich habe es anfänglich ignoriert. Überhaupt habe ich das zurückbehaltene postthrombotische Syndrom (die Venenklappen im Becken sind leider in Mitleidenschaft gezogen worden) ignoriert und alles was damit zusammenhing. Wollte nicht wahr haben, dass da noch was ist. Unglücklich über das ungleich dickere Bein war ich dennoch zunehmend weiterhin. Zwar war ich jährlich zum Doppler, um prüfen zu lassen, ob sich was im Bein weiter verändert - das tat es nicht - aber äußerlich schon. Mein Fuß bildet vermehr Besenreißer aus, eine Ader auf meinem Spann tritt immer mehr hervor und überhaupt treten die Adern im Bein mehr hervor. Im Mai diesen Jahres habe ich nun endlich wieder angefangen, Kompressionsstrümpfe zu tragen. Jetzt, da ich auch ganz Hübsche von Belsana microsoft habe, fühle ich mich auch nicht mehr so hässlich damit. Ganz im Gegenteil suche ich nun für ein Wechselpaar nach auffälligeren Strümpfen.


    Da ich beruflich sehr aktiv bin, sind diese Belsana-Strümpfe nähmlich schon durchgelaufen. Am Ballen sind Löcher entstanden. Aber um die Strümpfe einschicken zu lassen, möchte ich vorher natürlich ein Wechselpaar haben. Aber meine Frage dazu werde ich im entsprechenden Forenbereich stellen.


    So. Soviel fürs Erste zu meiner Thrombose-Geschichte. *durchatmen*
    Vielen Dank fürs geduldige Lesen.


    @ Lilly: Vielleicht trägt mein Erleben auch zu deinen Erfahrungen bei, die du
    gerade jetzt durchlebst oder hilft dir, besser zu verstehen, was da auf dich
    zukommt?



    Ich hoffe, mein Beitrag steht jetzt nicht doch an völlig falscher Stelle???


    Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Forum gefunden und dort "Verbündete" entdeckt habe, die ähnliche und gleiche Themen beschäftigen wie mich. Das nimmt mir ganz viel Last von den schultern und hilft mir auf Dauer vielleicht auch bei der Akzeptanz mit meinem Bein. Daran knabbere
    ich noch heute. Alles noch nicht richtig verdaut.


    Ich grüße euch ganz herzlich und freue mich auf regen Austausch mit Betroffenen
    und Fachleuten.
    redbrodi

    Hallo liebe ForumiererInnen,


    da ich ganz neu hier bin aber bereits mehr als interessiert mitgelesen habe, was im Forum besprochen wird, möchte ich mich als Betroffene nun gern auch zu Wort melden. Dieser Thread passt von der Überschrift dazu wohl für den Anfang am Besten.


    Zu meiner Thrombose-Erfahrung:
    Ende 2009 hatte ich links eine TVT vom Becken bis zum Knie. Zugleich lag ich so flach wie nie zuvor in meinem Leben mit einer Nierenbeckenentzündung. Beide Erkrankungen haben mich sehr getroffen, weil beides heftig war. Die Nierenentzündung habe ich relativ schnell überstanden. An der Thrombose knabbere ich noch heute (psychisch gesehen). Sie wurde nicht gleich als solche erkannt, so dass ich noch einige Tage unwissend mit ihr durch die Wohnung und zu meinem weiter entfernten Hausarzt (wegen der Nierenbeckenentzündung) gehumpelt bin. Dass ich humpelte, hat mein Arzt nicht weiter kommentiert. Ich dachte ja auch, es hänge mit einer Art Muskelkater zusammen, weil mich diese
    Krankheit so geschwächt hatte.


    Als dann die Nierenentzündung am Ausheilen war, störte das schlimmer werdende linke Bein zunehmend und anhaltende erhöhte Temperatur. Nach Selbstrecherche, weil ich kaum mehr laufen konnte, mein Bein geschwollen, heiß und hart war und sich ganz besonders im senkrechten Zustand dem Platzen nahe anfühlte und sich farblich veränderte, rief ich dann zum bestimmt 3. Mal den kassenärztlichen Notdienst an. Ich konnte schon nicht mehr vor die Tür gehen. Am Telefon gab ich meinen Verdacht auf Thrombose an. Es kam recht schnell ein Arzt, der mir die Thrombose bestätigte und umgehend einen Krankentransport rief, der mich ins Krankenhaus brachte.


    Ich wurde dort Doppler-Ultraschallisiert bis in den Bauchraum hoch, um einen gelösten Thrombus ausmachen und einer Embolie entgegen wirken zu können, die gott sei dank nicht eintrat. Mein Blut wurde rundum nach einer Ursache untersucht, die nicht gefunden werden konnte. Kein Faktorleiden, keine Vorerkrankungen, keine Vererbungen. Nur leichtes Übergewicht. Aktive Lebensweise. Zu jener Zeit hatte ich aber die Pille genommen. Jene Generation, die im Ruf steht, die Entstehung einer Thrombose um einiges mehr zu begünstigen, als alle Pillenformen zuvor. Diese wurde aber nicht als solche als mögliche Hauptursache erwähnt...


    Mein Bein wurde im Krankenhaus sogleich gewickelt, ich erhielt Heparin subkutan und wurde auch auf Falithrom eingestellt. 5 Tage blieb ich im Krankenhaus. Am 3. Tage bekam ich bereits Kompressionsstrümpfe. Ich weiß gar nicht mehr welcher Stärke. Die Woche im Krankenhaus habe ich eher wie im Schock erlebt und alles mit mir machen lassen, was die Fachschaft für richtig hielt. Am ersten Einlieferungstag durfte ich noch nicht aufstehen. Am zweiten dann ja, aber ich durfte nicht sitzen, nur liegen oder laufen. Jeden Tag lief ich die Station hoch und runter, so gut ich konnte, um mobil zu bleiben. Anfangs fiel mir das sehr schwer und ich kam nicht weit. Mein Bein tat mit jedem Schritt weh, ich humpelte und fühlte mich völlig blockiert im Bein.


    Insgesamt war ich 4 Wochen krank geschrieben. Das Laufen fiel mir aber auch über diese Zeit hinaus schwer. Zwar wurde es immer besser und ich konnte Stück für Stück länger und schneller gehen. Das dauerte aber eben seine Zeit. Lange Strecken wurden erst einige Wochen (oder sogar Monate) später möglich ohne Schmerzen. Die Schwellung nahm die ersten Monate kaum ab, später dann aber peu a peu. Das erste Jahr nach dieser Thrombose konnte ich nicht in die Hocke gehen, knien oder ähnliches. Zum Beugen musste ich mein linkes Bein immer mit nach hinten strecken.


    Ich möchte noch mehr erzählen und muss dafür einen zweiten Beitrag anfangen, wegen der 4000 Zeichen-Begrenzung.




    Entschuldigung ...