Hallo zusammen,
ich habe Lymph- und LIpödem, dabei habe ich sehr dicke Waden, sehr dicke Oberschenkel und auch an Hüfte und Bauch ist genug Fett. Die Sache hat richtig begonnen nach den Wechseljahren, aber auch vorher waren schon Ansätze dafür da (z. B. Fettpolster unterhalb der Knie, die mich wegen der Ästhetik immer schon sehr störten, weil ich deswegen keine Röcke tragen kann). Überhaupt halte ich diese "Krankheit" für ein Problem, was das Selbstwertgefühl und die Psyche sehr beeinträchtigt.
Ich bekam vor einigen Monaten MLD mit anschließender Bandagierung verordnet. Beidseits zwar, weil ich bei beiden Beine Probleme habe, aber auch weil im li. Bein sowohl im Waden- als auch im Oberschenkelbereich mehr Lymphödeme seien, die zu ungleich dicken Beinen führten.
Ich bekam auch so ein teures Wickel-Set von Lohmann-Rauscher verordnet und ging damit zur MLD.
Nach der MLD mit den gewickelten Beinen kam ich nicht in meine Schuhe rein und die Hose bekam nur mit sehr viel Ziehen über die Beine. Möglicherweise hat sich da schon die Bandagierung gelockert, aber ohne Hosen wollte ich die Praxis nicht verlassen, reichte schon, wenn ich ohne Schuhe zu meinem Auto humpeln musste.
Das anschließende Autofahren, ohne Schuhe, war alles andere als sicher. Ich hatte in den Füssen weniger Gefühl, denn diese waren ja gewickelt. Auch konnte ich die Beine kaum anwinkeln, musste den Sitz nach hinten verstellen, nicht zu weit, denn ich musste mit den Beinen ja noch an die Pedale kommen. Das war dann auch eine ganz unsichere Autofahrt.
Ich merkte also, dass 3 sehr wesentliche Dinge gegen die Bandagierung sprechen:
Schuhe und Hosen, die nach der Bandagierung zu eng sind und das Autofahren.
D. h. für eine sinnvolle Bandagierung müsste ich also
1. Schuhe haben, die so weit sind, dass sie passen - wird es kaum geben, denn ich trage auch schon sehr weite Schuhe (Weite H)
2. maßangefertigte Hosen haben - ich trage bereits Hosen, die an den Beinen sehr weit sind und Hosen mit noch weiteren Beinen gibt es nicht, so dass nur noch eine Maßanfertigung in Betracht käme
und
3. einen Fahrer haben, der mich fährt.
Das ist alles eine Kostenfrage, d. h. wer genug Geld hat, kann sich neue Schuhe, maßgefertigte Hosen und einen Fahrer leisten.
Doch die meisten Patienten haben sicher nicht sooo viel Geld, als dass sie das finanzieren können.
Daher meine Fragen:
Hat man gegenüber den Krankenkassen Anspruch auf
1. Schuhe, in die auch bandagierte Füsse passen
2. maßgefertigte Hosen - von der Stange gibt es keine Hosen mit so weiten Hosenbeinen in meiner Größe
3. Taxifahrten und zwar auch Taxifahrten für alle in der Zeit der Bandagierung nötigen Fahrten z. B. Einkauf, Arzt, Apotheke, denn die Bandagierung sollte mind. 3 Mal pro Woche erfolgen, so dass ich ohne Auto nicht auskommen würde
Denn um eine Bandagierung durchführen zu können, reicht es m. E. nicht, wenn man nur die Bandagen von der Kasse ersetzt bekommt und wegen der übrigen sich ergebenden Fragen aber "im Regen stehen gelassen" wird.
Ich fürchte nämlich, dass die Krankenkassen hierzu ihren Kunden keine Lösungen anbieten.
Doch was nutzt es, wenn man die Füsse bandagieren soll, wenn es aus praktischen Gründen aber nicht durchführbar ist ?
Ich habe die Bandagierung dann nicht mehr machen lassen, weil es eben an den oben genannten Voraussetzungen scheiterte und habe nur noch MLD machen lassen. Ich zog danach nur meine Kompressionsstrümpfe an. D. h. der Effekt war damit wahrscheinlich nur gering.
Hinzu kommt, dass ich glaube, dass nicht jeder Therapeut es versteht, die Beine richtig zu bandagieren. Bei dem Therapeuten, bei dem ich war und dem ich anmerkte, dass er gern auf das Bandagieren verzichten würde, hatte ich den Eindruck, dass er das nicht so gut kann (bzw. können wollte). Aber wie soll man wissen, welcherTherapeut gut ist und welcher nicht? Hat man ein Rezept mit 10 Einheiten mal angefangen, kann man auch schlecht wechseln.
LG
Gitte