Hallo melody08_08,
ich habe den ersten Antrag im August 2013 gestellt. Danach sollte ich noch Fotos einsenden. Mein Arzt riet mir außerdem, ein persönliches Anschreiben beizufügen. Dies erledigte ich aber erst viel später.
Zuerst flog ich im August 2013 ins Ausland und habe dort einen Arzt aufgesucht. Er hat schon viele Bekannte von mir mit unterschiedlichen Krankheiten geheilt, die für die Schulmedizin als hoffnungslos galten. Auch ich wollte nichts unversucht lassen. Er stellte u.a. direkt die Diagnose Lipödem und zeigte mir, welche Hormone für die Fettgewebsvermehrung an welchen Stellen der Beine verantwortlich sind. Er sagte mir, dass die Hormone in meinem Körper erst einmal wieder ins Gleichgewicht gebracht werden müssen. Er riet mir zu einer umfangreichen Ernährungsumstellung, welche ich seit August 2013 konsequent umsetze. Zusätzlich habe ich von ihm einen Cocktail aus Naturheilmitteln bekommen. Der Arzt riet mir, diese mindestens 6 Monate einzunehmen. Leider hatte dies aber keinen positiven Einfluss auf mein Lipödem.
Als diese Zeit ergebnislos verstrichen war, habe ich das persönliche Schreiben und die Fotos an die KK gesendet. Danach hat es kaum 3 Wochen gedauert, bis mir die KK mitgeteilt hat, dass die Unterlagen an eine Gutachterin weitergegeben wurden. Dies war natürlich ein Schock für mich, da ich annahm, dass ich mich bei der Gutachterin persönlich vorstellen darf. Sie beurteilte anhand der Bilder und des Arztberichtes und lehnte ab. Meine KK hatte vergessen, mein persönliches Schreiben mit einzureichen. Als dies nachgeholt wurde, hat die Gutachterin ca. 2 Wochen gebraucht und nun kam endlich das Einverständnis der KK, dass die OP übernommen wird. Das neueste Gutachten liegt mir noch nicht vor.Die KK berechnet gerade die Kosten, die sie übernehmen werden.
Jetzt bin ich schon ganz aufgeregt und träume ständig von meinem neuen Leben. Mein Traum, eines Tages einen Marathon mitlaufen zu können, rückt in greifbare Nähe. Ich war schon immer eine leidenschaftliche Sportlerin. Ich mache seit meiner frühestens Kindheit viel Sport, was mir aber mit dem Voranschreiten der Krankheit immer schwerer fällt. Ich fühle mich in meinem Körper gefangen. Das übermäßige Fett an den Beinen und Armen fühlt sich fremd an, als würde es nicht zu mir gehören. Außerdem reibe ich mir ständig beim Sport in meiner Kompressionsbestrumpfung die Haut auf (blutige Kniekehlen und wundgeriebene Hüften). Ich habe trotzdem nie aufgegeben und mich mit der Bestrumpfung zum Sport gequält.
Aber jetzt rückt das neue Leben in greifbare Nähe. Ich weiß natürlich sehr genau, dass mit einer OP immer Komplikationen verbunden sind und dass ich keine Beine wie Claudia Schiffer bekomme. Ich denke, ich gehe schon ziemlich realistisch an die Ops. Aber das Träumen tut so gut!!!!
Ich kann mir gut vorstellen, dass es für diejenigen, die schon lange mit der KK kämpfen unerträglich sein muss, meine Euphorie hier zu lesen. Aber ich habe so sehr unter den Schmerzen gelitten, dass ich mir manchmal wünschte, keine Beine mehr zu haben. Jetzt sind die Schmerzen noch immer sehr stark. Ich kann sie aber besser ertragen, weil ich weiß, dass das Leid bald ein Ende haben wird. Ich kann es nicht verstehen, warum viele Ärzte diese Erkrankung herunterspielen oder ein Leben mit Lymphdrainage und Kompressionbestrumpfung als machbar darstellen! Ich drücke euch allen die Daumen und wünsche euch von ganzem Herzen, dass auch ihr ziemlich bald auf rücksichtsvolle Ärzte, verständnisvolle Mitarbeiter der KK und auf fachlich hochqualifizierte Gutachter und Gutachterinnen treffen werdet!
Eure Destino