Hallo Hesener,
ich war lange nicht mehr hier und antworte dazu noch auf einen älteren Beitrag, entschuldigung vorab
Also bei mir war es so, dass ich nach einer Krebserkrankung nach 6 Jahren von 80 auf 40 % heruntergestuft wurde. Dagegen wollte ich mich wehren und bin auch zu meiner Ärztin gegangen, die alle möglichen Diagnosen, auch Nebendiagnosen aufschrieb für den Antrag auf Änderung/Widerspruch. GsD hatte ich aber parallel dazu einen Termin beim Sozialverband Deutschland zur Beratung gemacht, Dort erklärte man mir auch, dass sich nicht alle Krankheiten zusammenzählen lassen, dass es auch auf die Reihenfolge ankäme und es vor allem nach Funktionsbeeinträchtigungen geht, und zwar nimmt man die höcste (schwerste) Beeinträchtigung und sucht dann nach verstärkenden Faktoren in den anderen vorhandenen Diagnosen.
Ich hatte einen Juristen mit Medizinrecht zur Beratung, der hat mir auch geholfen mit dem Antrag und für meine Ärztin nochmal herausgearbeitet, was sie schreiben kann, damit die Funktionseinschränkungen auch schlüssig sind und beachtet werden können und die Erhöhung auf 50 % rechtfertigen. Sie allein hätte das so nicht hingekriegt, obwohl sie eine sehr gute Ärztin ist. Und mein persönlicher Eindruck war, dass die Rentenversicherung (bei mir) es einem auch nicht leicht macht, man braucht einen langen Atem und Unterstützung in diesen besonderen rechtlichen Fragen, vor allem bei der Auslegung der Leitlinien.
Danach musste ich noch zu einem Amtsarzt, mich vorstellen, aber das war kein Problem. Mein Widerspruch hatte Erfolg und ich bekam 50 %, lebenslang, und da ich noch arbeite, war dieses Ziel für mich besonders wichtig. Nun klingt es vielleicht so, als "wollte" ich kränker sein als ich bin, nein, so ist das nicht gemeint. Ich sags nur, weil eine Kollegin meinte: Sei doch froh, warum willst du einen höheren Grad haben als 40? Ich solle doch umgekehrt froh sein, dass es nicht mehr ist. Das hatte mich ziemlich getroffen, fühlte ich mich dadurch doch ungerecht beurteilt. Ich bin kein Hypochonder oder so, aber meine Behinderungen im Alltag sind enorm und was mir, vor allem arbeitsrechtlich, zusteht, möchte ich auch zugesprochen bekommen.
Hier wurde ja der VdK genannt, aber der Sozialverband leistet ähnlich gute Arbeit. Man muss hier Mitglied werden, die Kosten halten sich aber im Rahmen, und auch bei gerichtlichen Auseinandersetzungen würden die mich vertreten. Ich hoffe aber, dass dies nicht mehr eintritt. Es lohnt sich also, sich dort (Sozialverband oder VdK) beraten zu lassen.
Hast du mittleweile Widerspruch eingelegt? Was ist daraus geworden?
Liebe Grüße
Tine