Beiträge von Tine K.

    Ich frag mal für jemand anderen konkret ;-)) und weil es mich wirklich auch selbst interessiert:


    Wie ist da, wenn der nächste anerkannte Lymphologe weit weg ist und man selbst kein Auto und vielleicht auch wenig Geld hat, um z.B. ein Taxi aus eigener Tasche zu bezahlen. Außerdem ist man durch seine Behinderung bedingt vielleicht nur schlecht in der Lage, lange Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmittel abzulegen.


    Gibt es irgendwelche Möglichkiten der Unterstützung? Mir fallen spontan (neben Freunde und Familie natürlich) an erster Stelle die Krankenkassen ein (während meiner Bestrahlungszeit wurde ich täglich mit dem Taxi in die Klinik gefahren und erhielt die Kosten erstattet). Gibt es auch Fahrtkostenerstattung, wenn man nicht dramatisch erkrankt ist und einfach anders nicht hinkommt? Oder könnte man evtl. auch HHJohanniter o.ä. ansprechen, ob die eine Fahrt sponsorn? Wie ist das rechtlich, weiss das jemand? Oder hat noch jemand einen anderen Tipp, wie man "für lau" gefahren wird, wenn man es selbst nicht kann?


    ich danke schonmal für eure Antworten.


    LG
    Tine

    Hallo,


    ich bekomme seit Jahren immer 26 x MLD aufgeschrieben, 60 Min, 1-2x wöchentlich,außerhalb des Regelfalls, und hatte glückliherweise noch nie darum kämpfen müssen (ob das nun gut ist oder nicht, lass ich mal dahingestellt ;-)). D.h. ich muss nur ca. 2xjährlich eine Verordnung holen. Bei den Strümpfen/Strumpfhosen/Bauchbandagen etc. bin ich auch gut versorgt, zweimal jährlich mit jeweils einem Paar zum Wechseln. Ich kann mich also nicht beklagen. Den Lymphapress habe ich auch bekommen.


    Was die Versorgung der KT angeht, kann ich also sagen, da habe ich wohl Glück mit meinen Ärztinnen. Das gibt es auch :love: !

    Herzlich willkommen, Lacrima!


    Hier findest du jede Menge Texte zum Thema Lymphödem und sehr viele Betroffene und Mediziner und Therapeuten, die durch ihre Geschichten, Ratschläge und Tipps dir helfen können. Frag doch einfach, und schreib, was dich bewegt, und über die Suchfunktion im Forum findest du viele interessante Beiträge zu dem, was dich beschäftigt!


    Viele Grüße
    Tine

    Alle Patientinnen, die im Rahmen der stationären Therapie bei uns zusätzlich ihr Gewicht reduzieren, Sport machen und die Ernährung umstellen, haben eine wesentlich höhere Volumenreduktion an den Beinen als andere, die nur die "Lymphdrainage und Kompression arbeiten lassen".

    Und diese Aussage kann ich nur bestätigen. Ich messe regelmässig selbst und neben dem Messen nehme ich das Gewicht als Vergleichsgröße. Wenn ich es schaffe, ein paar Pseudo-Kilo abzunehmen (meist durch Stress und Projektarbeit bedingt, d.h. durch Nichtessen), dann kann ich das unmittelbar am Umfang nachmessen. Im letzten Somme hatte ich sogar mal 10 Kilo abgenommen und das brachte bei mir 3 cm weniger Beinumfang gegenüber dem üblichen Gewicht. Für mich habe ich quasi bewiesen, dass der Umfang durchaus mit dem Gesamtgewicht zu tun hat. Aber leider kommt es genauso hartnäckig wieder. Also wenn ich noch lerne, auch ohne Stress abzunehmen, wäre das wunderbar ;) .


    Ich kann den hype um diese Sendungen verstehen und die Betroffenen, die mangels näherer Informationen denken, es sei einfach "wegzumachen" und sie müssten wenig tun, nichtmal Kompression, denn das ist Wunschdenken. Und wenn plötzlich ein so wichtiges Thema auch so öffentlich wird, und schon Demos geplant werden (wobei es schon einen Unterschied macht, ob man sich vor die KV oder vor das Gesundheitsministerium stellt ;) ), meist ohne sich über das Krankheitsbild vorher umfassend informiert zu haben, neigt die Masse wohl auch dazu, einiges gar nicht wissen zu wollen bzw. auszublenden, was eben nicht so leicht ist. Warnende Stimmen werden hier natürlich gern überhört. Das kann man in diesem SAT1-Forum auch sehr gut nachlesen - kritische Beiträge, dass Kompression weiter nötig ist, werden an vielen Stellen einfach ignoriert, finde ich. Erst wollte ich in diesem SAT1-Forum auch etwas schreiben, hab`s aber dann deswegen gelassen, weil mir momentan die Nerven dafür fehlen.


    Aber ich will hier auch niemanden "verurteilen", der jetzt den schnellen radikalen Schritt will mit möglichst wenig Eigenbeteiligung, auch das ist menschlich. Aber ich bin gespannt, wie diese Diskussion weitergeht, es ist eben verführerisch zu sagen: Ich kann nix dafür, mach es mir weg und dann ist gut. Hätte ich heute nicht soviel Ahnung aufgrund der eigenen Geschichte, hätte ich vielleicht auch so reagiert.


    Ich ernähre mich heute sicher gesünder als vor meiner OP, dabei hatte ich vor der OP mit Entfernung von 103 Lymphknoten nur 85 Kilo, heute 117. die Beine sehen entsprechend aus bei Lip- aber vorwiegend Lymphödem.
    Und trotzdem - ich lebe noch, kann glücklich sein deswegen und ich sehe das als den Preis dafür, den ich dann auch bereit bin, zu tragen. Das ging mir jetzt auch öfter durch den Kopf, als ich diese Filmbeiträge und die Diskussion in diesem Forum verfolgte.

    Leckere Rezepte hier, da will ich meins von gestern gern hinzufügen: Möhren-Kürbissuppe von Tine


    Diesen jungen Mann hier oben habe ich mit einem großen scharfen Küchenmesser gezackt aufgeschnitten, Deckel abgehoben, Innereien und Kerne rausgeholt.
    Die dicken Ränder habe ich mit scharfem Messer abgeschnitten, soweit es ging, den Rest mit einem großen Kugelschnitzer ausgehöhlt.


    Angebraten werden die Kürbisstücke (ca. 1000g) in wenig Olivenöl mit 5 geschnittene Möhren, einem grpßen Stück Ingwer in Stücken, 3 Knoblauchzehen und 2 großen Zwiebeln. Mit Zucker karamellisieren, 3 Teel. Curry hinzu und mit 1 Dose geschälte Tomaten und Gemüsebrühe aufgießen. 30 Minuten kochen, danach pürieren (einige Stücke drinlassen). Danach kommt eine Dose Kokosmilch hinzu, gut umrühren, fertig! (So spart man sich den Schmand oder Sahne). Schmeckt ein wenig indisch, aber sehr gut und hat - glaub ich - wenig Kalorien.


    Guten Appetit!

    Hallo Biene,
    ich hab dich tatsächlich zu Unrecht angegriffen, denn ich hätte nicht dir antworten sollen, als ich las, dass ich angeblich noch nichtmal ansatzweise verstanden habe, welchen Kampf ein Unternehmer heute leisten muss, um sein Unternehmen heute am Laufen zu halten. Wie gesagt kenne ich viele Kleinunternehmer und auch Handwerker, die täglich kämpfen. Auch mein Freund hat eine 60-Stunden-Woche, wenn er als Anwalt täglich "Sozialfälle" vertritt und sein Geld in nur jedem zweiten Fall sieht. Da wird kein Inkasso geschickt - da wird ausgebucht. Ich selbst arbeite übrigens mit behinderten Menschen.


    Zu meiner "flotten und provokanten" Antwort mit dem "leicht aggressiven Unterton" habe ich mich hinreissen lassen, weil vor allem ein Therapeut hier in einem Forum für Betroffene als seinem ersten und einzigem Beitrag schreibt, wörtlich: "Jetzt wäre ich ja schön dumm wenn ich meine Terminbücher mit MLD60 Patienten vollmache!Also habe ich offiziell "keinen Platz mehr"! Da mußt ER sich vor allem auch gefallen lassen, daß dementsprechent von einigen Mitschreibern geantwortet wird. Denn wir befinden uns hier in einem Forum für Betroffene, von daher finde ich es nach wie vor ziemlich dreist.


    Biene, ich habe etwas geblättert bei dir und etwas gelesen und denke, dass du eine sehr engagierte Therapeutin bist, von daher Sorry, es sollte dich wirklich nicht treffen. War wohl falsch, überhaupt zu antworten. Vielleicht auch nur ungewöhnlich, denn Patienten sind normalerweise ja eher still und duldsam, als flott und provokant, aber manchmal bin ich es nur noch leid, nur als "Kostenfresser" gesehen zu werden, um die man sich am besten nicht kümmert, weil es nicht finanziell "lohnt". Eine niedergelassene Ärztin wollte mich einmal nicht behandeln mit der Begründung: "Sie sind ein Faß ohne Boden". Ich habe zwei Tage geheult deswegen.


    Insgesamt war die Diskussion aber dennoch nicht schlecht, finde ich, denn gerade auch solche Dispute zeigen recht deutlich, welche Probleme jede Seite hat.


    Vielleicht sollten Patienten und Therapeuten/Ärzte mal gemeinsam auf die Straße gehen? So, und jetzt möchte ich nichts mehr sagen, das geht mir sonst wirklich an die Nieren, und ich habe Probleme genug.


    LG Tine

    Anja,


    danke für die sachliche Antwort, auch wenn ich zugegebenermaßen vielleicht etwas „unwirsch“ schrieb. Sorry, Aber es hat mich aufgeregt, dass die Patienten wieder mal diejenigen sind, die unter dem Frust anderer leiden müssen.Ich denke nämlich, dass Therapeuten und Patienten eigentlich an einem Strang ziehen sollten, und wenn man genauer liest, was ich schrieb, ist es gerade die "Bestrafung" der Patienten, die mich aufgeregt hat. Es ist sowieso schon schwer, einen guten Therapeuten zu finden, und wenn man dann noch abgewiesen wird aus finanziellen Gründen, ist das einfach nicht richtig. Patient und Therapeut leben sozusagen vom anderen, da sollte untereinander auch mehr Verständnis herrschen.


    Zum Rest, auch an die Einmalposter: Lesen im Zusammenhang kann helfen! ;)


    „Den Weg zu nehmen, diese Therapie nicht mehr unbegrenzt anzubieten, ist eine logische Konsequenz auf das Nichthandeln von Interessenverbänden und Krankenkassen“


    Nein! Und genau darum ging es mir. Es gibt nicht nur den einen Weg, nämlich die Leistung nicht mehr anzubieten bzw. vorzuenthalten. Eine logische Konsequenz wäre es zumindest AUCH, sich zu organisieren und über die eigenen Verbände etwas zu erreichen, um die Situation und Bezahlung zu verbessern. Da kann doch der Patient nichts für!


    Ich weiß übrigens auch genau, wie es ist, „welchen Kampf ein Unternehmer heutzutage leisten muss um sein Unternehmen am laufen zu halten“. Auch in anderen Branchen tummeln sich schwarze Schafe, auch das kann den Patienten nicht angelastet werden, und soviele dumme Patienten, die nur das Billige vorziehen, auf Kosten ihrer Gesundheit, gibt es glaube ich, nicht, wie hier suggeriert wird.


    Ich nehme es jedenfalls nicht krumm, wenn ich hier als dumm dargestellt werde, ohne jegliches wirtschaftliche Einsehen - ich weiss ja, woher es kommt. Nein, im Ernst – ich verstehe euch Therapeuten sehr gut. Klar arbeitet man nicht auf Ehrenamt, das tu ich auch nicht, aber es gibt nunmal auch Ausgaben, die nötig sind, um Einnahmen zu haben. Dazu gehört eben auch Fortbildung (in allen Berufen) und z.B. das hier genannte das lästige "Sich-Vorstellen" bei neuen Ärzten (wie oft macht man das denn eigentlich?). Gebietsschutz für Therapeuten – habe ich auch als Frage gestellt. Das wird dann einfach überlesen, aber es ist ja auch zu schön, nur die Stichwotre rauszupicken, die "passen". O.k., Bestandsschutz für Therapeuten gibt es offensichtlich nicht, das wusste ich nicht. Deshalb hatte ich gerade das auch als Frage formulierrt. Aber das Andere?


    Wegen falsch ausgefüllter Rezepte rennnen normalerweise die Patienten hin- und her, nicht die Therapeuten, so zumindest meine Erfahrung, und der Rest, kann der nicht auch per Post erledigt werden? Inkasso bei Privatpatienten? Kann ich mir durchaus vorstellen. Aber warum werden dann gesetzlich Versicherte nicht behandelt, oder muss man bei den Krankenkassen neuerdings auch ein Inkassobüro einschalten? Eine ernstgemeinte Frage: Wird eine Serie von Lymphdrainage nicht bezahlt, nur weil auf dem Rezept eine falsche Abkürzung steht? Und wenn ja – kann man das nicht auch vorher klären, bevor man anfängt zu arbeiten? Dumme Fragen im Einzelnen, ich weiß.


    Und wo gerade von Unterstellungen gesprochen wird - Biene, mich als etwas einfältig hinzustellen und mir zu unterstellen, mir fehle jegliches betriebswirtschaftliche Denken, ist schon ein starkes Stück, nur weil meine Meinung nicht genehm ist. Aber ich bin ja auch nur Patientin, nichts weiter.


    „Wir wollen Aufklären über den Mißstand in unserem wertvollen Gesundheitswesen. Nicht Keile zwischen Behandler und Betroffene treiben.“


    Der ist wirklich gut! Du sagst es ganz richtig: Du bist Behandler, ich betroffen. Dann lass deine Wut an den Kassen/der Politik aus, nicht an den Patienten. Mehr sage ich ja gar nicht.


    Denn wenn keine Keile zwischen Behandler und Betroffene getrieben werden sollen, kann es als einzige Konsequenz auch nicht richtig sein, alle Patienten mit MLD abzuweisen, weil es sich finanziell nicht lohnt. Das ist sonst irrational.


    Ein schönes Wochenende, auch von mir!

    Hallo InBerlin,


    mal ein Tipp, da ich auch mehrere Sanitätshäuser ausprobieren musste:


    Manchmal wird einfach schlecht oder unterschiedlich gemessen. Oder manche messen unter Zug, andere nicht ... als Tipp kann ich sagen, dass ich meine Beine regelmässig selbst messe und so Veränderungen selber schnell erkennen kann (hängt meistens mit Gewichtsschwankungen zusammen bei mir). So habe ich schonmal einen Anhaltspunkt, ob sich bei mir grundsätzlich was entscheidend verändert hat.


    Ich habe mehrere sehr gut angepasste Strümpfe und Strumpfhosen, und da ich mir nach dem Abmessen im Sanitätshaus auch immer deren gemessene Werte geben lasse (machen die auf Anfrage), kann ich beim nächsten Abmessen diese Maße mitnehmen und gegenhalten. Gibt es dann gröbere Abweichungen, kann man gleich konkret nachmessen. Manchmal ist es ja nur 1 cm Unterschied in der Höge des Maßbandes, und du hast ganz andere Werte.


    Voraussetzung ist, dass das Abmessen bei gleichem Gewicht und gleicher Uhrzeit morgens stattfindet, um einigermaßen valide Vergleichszahlen zu haben. Das hilft mir und auch dem Sanitätshaus. Seitdem ich das so mache, ist meine Versorgung viel besser geworden, d.h. es gibt auch weniger Reklamationen und Reparaturen. Egal ob Medi, oder neuerdings auch Juzo bei mir.


    LG Tine

    Hallo Dr. Martin,


    ich nehme - vorbeugend allerdings - Babypuder für behaarte Stellen. Bisher ist mir noch nichts passiert an Reizungen der Haut, und die Strumpfhosen sitzen trotzdem.


    Spricht eigentlich etwas dagegen, Babypuder zu nehmen?? (Ich mein, außer dem Staub in der Hose;) )

    @oranje


    So, jetzt sag ich mal, was ich mir bei dem Beitrag spontan gedacht habe, so gerade heraus:


    Es gibt Verteilungsungerechtigkeiten innerhalb der einzelnen Facharzt- und Therapeutengruppen/Therapiearten, die meiner Meinung nach zu bereinigen sind, dies kann aber nicht auf dem Rücken der Patienten geschehen. Der durchschnittliche Therapeut steht sicher insgesamt gesehen so schlecht nicht da.


    Mein Sohn ist Grafikdesigner, um einen Auftrag zu bekommen, den er auch abrechnen kann, muss er bis zu 10 Entwürfe einreichen/an Ausschreibungen teilnehmen, unbezahlt natürlich. Er hat dafür 6 Jahre studiert, auf eigene Kosten, und hat - um dem was jetzt als Argumentation wahrscheinlich kommt vorzubeugen, auch ständig Fortbildung zu machen, auch aus eigener Tasche zu zahlen, um sich auf dem Markt zu behaupten. Wie viele andere Selbstständige übrigens auch. Aber auch jeder Handwerker muss genauso kämpfen und verdient auch nicht mehr.


    Niedergelasssene Ärzte und Therapeuten sind ja keine Unternehmer, auch wenn sie sich gerne als solche bezeichnen möchten. Es sind "Halb-Beamte" in meinen Augen. Sie genießen Gebietsschutz, d.h. man setzt ihnen keine unzumutbare Zahl von Konkurrenten in die unmittelbare Nachbarschaft, oder ist das nicht richtig? Sie haben wenig Kosten für Werbung, sie müssen meist nicht mühsam um Kunden buhlen und sie müssen den Großteil ihrer Einnahmen nicht mühsam durch Inkassoverfahren eintreiben, sondern bekommen das Geld von den Krankenkassen überwiesen. In der Regel ist ihr Laden überfüllt, ob sie nun gute oder schlechte Arbeit abliefern, weil sie sich gegen Kontrolle von außen abschotten und es z.B. seit Jahren erfolgreich verhindern, dass Kassenpatienten ihre Rechnungen einsehen können und unterschreiben müssen, bevor sie an den großen Zahlmeister weitergegeben werden. Ein Recht, das zumindest jeder Kunde eines Handwerksbetriebes genießt, oder?


    Und jetzt arbeiten sie also fast "umsonst". Ich kann es nicht mehr hören. Alle Selbständigen, die ich kenne, arbeiten jede Menge und reichlich umsonst, bevor sie eine Rechnung stellen können. Entscheidend ist doch das, was an Verdienst rausschaut und das ist bei den meisten Ärzten und Therapeuten noch immer sehr ordentlich. Ob sie dann mal die eine oder andere Untersuchung/Therapie nicht abrechnen können, ist doch nebensächlich.


    In diesem System ist so viel Geld, das es nicht sein kann, das jetzt auf Kosten der Patienten an Leistungen gekürzt wird, die in der Mischkalkulation enthalten sind. Und sollte das Geld beispielsweise in der Pharmaindustrie versickern, dann möchte ich, dass die Damen und Herren Ständevertreter diese Gruppe auch direkt angreifen und mit ihnen abrechnen und nicht ständig davon faseln, dass "die medizinische Versorgung gefährdet ist" und wir "auf eine Zwei-Klassen-Medizin zusteuern". Als gäbe es keine Alternative, als Patienten rauszuschmeissen, die dummerweise eine Krankheit haben, die kostenaufwendig ist. Ist die medizinische Versorgung gefährdet oder haben wir vielleicht nicht auch auch ein paar Ärzte/Therapeuten zuviel, die alle mit aus dem Topf ernährt werden wollen?


    Welche Möglichkeiten habe ich denn als Patient? Ich kann nicht einfach eine andere Partei wählen und dann wird es schöner für die Ärzte und Therapeuten. Ich kann nur hoffen, dass sie mich auch dann behandeln, wenn sie nur 36,50 Euro für mich in der Stunde bekommen.


    Verdienen tun die Ärzte/Krankenhäuser nach wie vor an denen, die einmal im Quartal ihren Schnupfen in die Praxis tragen und dann nicht mehrkommen. Böse Patienten sind solche wie ich, die so dreist sind wiederzukommen, und das zweimal die Woche für nur jeweils 36,50 € die Stunde. Böse sind also die chronisch Kranken, aber letztlich ist es doch eine Mischkalkulation aus denen, die sich rentieren und denen, die was mehr kosten. Und um den Bogen zum Anfang zu schlagen, am Ende schaut für die meisten Ärzte/Therapeuten dabei immer noch genug raus.


    Zu sagen:

    Zitat

    „Jetzt wäre ich ja schön dumm wenn ich meine Terminbücher mit MLD60 Patienten vollmache! Also habe ich offiziell
    "keinen Platz mehr"! Ich bin bei weitem nicht der einzigste meiner Kollegen hier im Umland! Patienten haben stellenweise regelrechte Odyseen hinter sich eh diese einen Termin bekommen!!“

    klingt in meinen Ihren arrogant und zynisch und für mich weit weit weg von menschlicher Medizin! Was haben Sie in früheren Zeiten in Ihre Bewerbungen geschrieben, oder waren Sie schon immer selbständig? Stand da nicht eigentlich sowas wie "Interesse an Menschen, Hilfe etc"? Oder schrieben Sie ehrlicherweise: "Hauptsache, die Kohle stimmt, daher will ich diesen Job"?


    Und wenn das System so unmenschlich ist, und die Therapeuten in diesem Fall wirklich „draufzahlen“ sollten, was ich in der Gesamtheit der Einnahmen bezweifel, wenn sie vielleicht so „dumm“ sind, und chronisch Kranke annehmen, meine ich, sollten SIE in ihren entsprechenden Berufsverbänden dafür sorgen, dass die Verteilung gerechter wird, d.h. für mehr Leistung (60 Minuten MLD) auch mehr bezahlt werden muss, und dies aber nicht auf dem Rücken der Patienten austragen. Die sind nämlich in der schwächsten Position dabei und leiden ganz direkt darunter.


    Ich gönne jedem Arzt, jedem Therapeuten seinen Verdienst. Und dass sich hier Ärzte und Therapeuten z.B. freiwillig und hier oder woanders umsonst engagieren, um Betroffenen zu helfen, finde ich gut und zeigt, dass es auch andere gibt, die nicht die Kohle im Vordergrund sehen. Aber eine solche Aussage von einem Therapeuten, und zwar noch als seinem einzigstem Beitrag, dazu noch in einem Betroffenenforum, und noch mit tausend Ausrufungszeichen versehen, da platzt mir jetzt mal die Hutschnur! Ganz ehrlich.

    @ Barbara
    Schade, dass du so blöde Erfahrungen gemacht hast. Ich war vor Jahren mal im VDK, da hatte ich auch weniger gute Erfahrungen - auch grottenschlechte Beratung und sehr lange Bearbeitungszeit. Das einzige, was die richtig schnell gemacht hatten, war die Abbuchung des Beitrags von meinem Konto! :D Von daher hatte ich auch erst Bedenken, mich vom Sozialverband vertreten zu lassen. Aber es war eine gute Entscheidung.


    Grundsätzlich wollte ich also damit sagen, dass diese Vertretung im Sozialversicherungsrecht sicher sinnvoll ist, die Leute haben (in der Regel) Ahnung und es ist bezahlbar. Und auch wenn Einzelne auch mal schlechte Erfahrungen machen. Das ist mit Krankenhäusern nicht anders, du hast mal eine Abteilung, die nicht gut ist, andere dagegen wieder doch. da kann man auch nicht sagen, das ganze Krankenhaus ist/alle Krankenhäuser sind schlecht. Weisst, wie ich das mein?


    Und die Sachbearbeiter bei der Rentenversicherung tun mir manchmal auch leid, auch wenn ich mich auch schon mal geärgert habe, aber meistens haben die ihre Vorschriften bzw. Auflagen. ich hab sowieso generell den Verdacht, dass es manchmal gewollt ist, dass alles so kompliziert und verzögert bearbeitet wird, also dass Anstragsteller irgendwann sagen - ich hör auf! Vielleicht wird ja sogar damit gerechnet, dass die meisten erst gar nicht in Widerspruch gehen, und die, die es tun und sich wehren, dann erstmal "langzeitgetestet" werden, ob sie es wirklich ernst meinen? Das ist böse gedacht, aber manchmal könnte man den Eindruck bekommen. Ich bin noch reltiv jung und fit, aber was macht - denk ich mir manchmal - Omi Müller, die traut sich doch gar icht. Und mit solchen abschreckenden Maßnahmen spart man auch ne Menge Geld, denke ich.


    ich kann mir vorstellen, dass es bestimmte Bearbeitungsfristen gibt, die eingehalten werden (sollen), ohne dass der einzelne Sachbearbeiter vielleicht etwas dafür kann. Der muss es aber wahrscheinlich dann schon ausbaden, wenn etwa eine Dienstaufsichtsbeschwerde kommt ... von daher hätte ich diesen Weg nicht eingeschlagen, weil es da die Falschen trifft, finde ich. Bei mir in der Firma ist es auch so, dass den Mitarbeitern zuviel Arbeit aufgedrückt wird, hinzu kommen undurchdachte Bearbeitungswege, sprich: von oben herab angeordnete grottenschlechte Organisation, und der kleine Büromensch muss das dann ausbaden, was "das System" falsch geplant hat.


    @ Dahlen
    Mein Gutachter war Internist und hatte mich rein internistisch untersucht (Herz, Lunge etc.), Beinpuls hat er noch gefühlt, ansonsten hat er keine einzige Untersuchung gemacht wie Stemmer`sches Zeichen, Maßband etc., davon hatte der keine Ahnung. Das hab ich auch an seinen Fragen gemerkt. Und trotzdem war er sehr nett und wohlwollend, ich denke, der Blick auf meine Beine hat ihm schon gereicht ;) Das muss also nix zu sagen haben, dass der Gutachter eine andere Fachrichtung hat.


    - im Gegenteil: Wenn das Gutachten negativ ausfällt, hast du guten Grund mehr, nochmal zu widersprechen. Aber warte erstmal ab.


    LG
    Tine

    Hallo Dahlen,
    wenn du mal keine Kraft zum kämpfen mehr hast, kannst du dich immer noch an einen Sozialverband wenden. Die werden dich unterstützen und solltest du keine Rechtschutzversicherung haben auch vor Gericht vertreten. Habe damit gute Erfahrung gemacht. Meistens ist es ja nicht die Einzige Baustelle, die man hat.


    Viel Erfolg Bea

    Diesen Weg/Rat von Bea halte ich für den besten. ich hatte auch das Problem, dass ich anfangs nicht wusste, wie ich mich verhalten soll. Ein Arzt kann medizinisch argumentieren, ein Jurist rechtlich, ich dazu noch emotional - aber nichts allein war richtig. Ich hatte hier im Forum dann den entscheidenden rechtlichen Hinweis bekommen, auch über Fristen etc., worüber ich sehr dankbar war. Mit dem SoVD oder auch VDK hat man für wenig Geld aber Fachleute an seiner Seite, die alle Seiten kennen (Medizin und Sozialrecht) und zudem sehr viel Erfahrung haben mit Widersprüchen. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass Verfahren generell schneller gehen, lässt man sich durch eine solche Institutuion vertreten.


    Das Beste war aber, dass ich mich nach viel eigenem Kampf und Sorgen endlich zurücklehnen konnte. Die guten und sachlichen Schriftsätze hätte ich gar nicht so hinbekommen, dazu war ich auch viel zu fertig. Ich versteh, wie es dir geht, aber bevor du über Presse etc. nachdenkst, geh doch einfach den leichten Weg und lass dich vertreten, Dahlen. Gib das einfach ab, denn die wissen schon, was sie tun und denen kannst du vertrauen, so zumindest meine Erfahrung.


    LG Tine

    Wegen meiner Behinderung dürfen Sie mich ruhig bedauern. Wegen der Anerkennung derselben jedoch nicht.


    Im übrigen sind das genau die Kommentare, die ich sehr überflüssig finde, wenn ich mir das mal gestatten darf zu sagen.


    Ich wünsche aber allen wirklich Betroffenen hier alles Gute!

    So, jetzt möchte ich mich abschließend nochmal zum Thema melden und mitteilen, was letztendlich entschieden wurde:


    Nach Einlegung des Widerspruchs durch den Sozialverband Deutschland habe ich vorgestern den Abhilfebescheid erhalten, wonach ich mich 50 % GdB beschieden wurde. Ich musste allerdings zu einem Gutachter, das war für mich aber sehr positiv, denn er war eigentlich der erste von der Behörde (Beauftragte), der mich überhaupt persönlich ansah! Danach ging alles recht schnell und jetzt habe ich den Bescheid, mit dem ich sehr einverstanden bin.


    Ich kann nur allen Mut machen, sich durch einen Verband vertreten zu lassen, ob SoVD oder VdK, oder andere - denn so ganz allein kann man sonst leicht verzweifeln.


    Dem Forum und auch den Ärzten hier nochmals herzlichen Dank!

    Vielen Dank für die rasche Antwort, Herr Dr. Schingale!


    Vom Lipödem, welches ja die Schmerzen verursacht, wie mir bei der Vorstellung gesagt wurde, war im Bericht jetzt allerdings keine Rede mehr.
    Ist das in diesem Zusammenhang nicht erwähnenswert oder nicht wichtig? Und verursacht dann diese Insuffizienz die Schmerzen, die ich habe? Irgendwas muss es ja sein, weshalb es wehtut ...


    Habven Sie hierauf vielleicht noch eine Antwort? Vielen Dank.