Beiträge von Dr. Markus Killinger

    Ospen ist in der Tat nicht lieferbar und schmerz im Alltag extrem v.a. bei Kindern mit Mandelentzündungen als Saft oder als Tabletten beim Erwachsenen.


    Augmentin ist prinzipiell eine gute Lösung, das ist ein Penicillin kombiniert mit Clavulansäure ergo wie Clavamox. Ist natürlich vom Wirksprekturm her breiter und die Calvulansäure verursacht oft die Darmbesschwerden wie Durchfall.

    Bei diesem Antibiotikum ist die Empfehlung bei "stärkeren" Infektionen mehrere Tage 3x1 zu geben und dann auf 2x1 zu reduzieren auch richtig.


    Alternative wäre noch Ospamox 1000g 2x1 tgl., das ist ein reines Penicillin ohne Clavulansäure, wird in Österreich auch produziert und ist lieferbar. Das wäre m.M. nach der Favorit aktuell.


    Ich würde zur Antibiose auch dringend raten entweder 1x tgl. Bioflorin Direktsticks morgens 1x1 zu nehmen (9 Euro, ohne Rezept in der Apotheke für 8 Stück) oder Alternativ auf Rezept Bioflair 2x1 aber mit mindestens 2 Stunden Abstand zum Antibiotikum.


    Nach Abschluss der Antibiose Darmsanierung mit Omnibiotik für 4 Wochen.


    Als Erwachsener mit 50 kg muss keine Dosis reduziert werden. Die meisten Antibiotika sind ab 40 oder 45 kg im Standard zu nehmen.

    Bei einigen muss aber eine mögliche Nierenschwäche oder Leberschädigung berücksichtigt werden und dann die Dosis reduziert werden.


    Besser kann ich es jetzt als Allgemeinarzt nicht mehr erklären, ein Pharmakologe wäre da noch hilfreich :)

    Ich arbeite seit ca. 5 Jahren mit Dr. Tzou zusammen, damals im Rahmen meiner Tätigkeit im Wittlinger Therapiezentrum in Walchsee und jetzt auch noch als niedergelassener Arzt und kann nur das Beste von Dr. Tzou berichten.


    1. Er ist fachlich top. Er operiert nur, wenn er eine reelle Chance auf Verbesserung sieht. Er hat eine sehr hohe OP Erfahrung, er bildet sich regelmäßig fort, er arbeitet mit konservativen Therapiezentren und Therapeuten zusammen und kennt bzw. empfiehlt die KPE immer weiter.


    2. Auch menschlich sehr angenehm, zuvorkommend, erklärt gut, kümmert sich auch um Probleme und Dinge die nicht gut laufen.


    3. Nach einer LVA kann sich das Ödemvolumen verringern oder wenn es eher um Fibrosen geht, diese weicher werden, was eine Verbesserung der Gelenksbeweglichkeit ermöglicht. Ein komplettes Verschwinden des Ödems und strumpffrei zu sein ist in den allermeisten Fällen aber NICHT möglich.


    4. Reduktion von Erysipelen konnten wir im Wittlinger Therapiezentrum post OP beobachten, allerdings gibt es dazu keine validen Daten. Erklärt wird dies durch eine Verbesserung des Lymphabflusses und besserer Kommunikation der lokalen unspezifischen Immunabwehr im Gewebe mit den lokalen Lymphknoten über die neuen LVA Verbindungen.


    5. Vor einer Operation würde ich Ihnen immer raten sich in der Apotheke ein Octenisan set 2.0 für ca. 23 Euro zu bestellen und 5 Tage vor der geplanten OP tgl. die antiseptische Seife, Nasengel und Waschlotion zu verwenden. Sie reduzieren damit das Infektionsrisiko bei einer OP um bis zu 50%.


    Alles gute und lg an Dr. Tzou von mir!

    Bei Ausbildung nach Dr. Vodder ein ganz klares JA! für die Beinlymphödembehandlung auch in Bauchlage (wenn keine Kontraindikationen wie z.B. Schwangerschaft oder Schmerzen im Wirbelsäulenbereich vorliegen).


    V.a. bei Lymphödemen nach Vulva Karzinom mit beidseitiger Bestrahlung der Leistenlymphknoten oder Lymphödemen im Bereich des Gesäßes bzw. an der Rückseite der Beine, da hier der Abfluss von vorne hin zu den Leistenlymphknoten im Einzelfall nicht richtig funktioniert.


    Es wird dann über die Lende in Richtung Lendenwirbelsäule und den sogenannten Mus. quadratus lumborum gearbeitet.

    Ich muss aber allgemein folgendes Sagen: Ich kann mir tatsächlich derzeit viele Sonderbehandlungen finanzieren. Das heißt die Lymphchirurgie, spezielle Kompression (Wrap System) etc. Das heißt, dass ich viele Behandlungen vorfinanzieren kann und mir somit auch vieles leichter gemacht werden kann. Es ist, wie es ist. Ist man ernsthaft chronisch krank und hat die finanziellen Mittel nicht, kann es wahnsinnig frustrierend und schwierig sein, schnelle adäquate Hilfe zu erhalten. Und da gebe ich recht, das hier das System nicht funktioniert und es nicht sein kann, dass "schwache" Menschen noch mehr geschwächt werden.

    1. Bei entsprechender Indikation ist auch die Lymphchirurgie eine Kassenleistung! Auch in Österreich. Schwieriger wird es, eine Behandlung im Ausland bezahlt zu bekommen. Das geht nur über den guten alten S2 Schein und dem Nachweis, dass keine adäquate Versorgung im Inland gegeben ist, bzw. eine ärztliche Bestätigung, warum es nicht in Östereich möglich ist (zB. spezielle OP Technik).


    2. Wrap System ist auch eine Kassenleistung, wenn eine Bestätigung vom Facharzt (Angiologe, Dermatologe, lympohlog. Fachklinik Wolfsberg oder Walchsee, etc.) oder lymphologisch geschulten Arzt für Allgeimenmedizin vorliegt.

    Einzige Einschränkung: Pro Jahr entweder 2 Flachstrickversorgungen (Ausnahme Oberösterreich und einige "kleinere Gesundheitskassen" oder 1 Flachstrick- und 1 wrap- system.


    3. Bestätigungen, Termine, Beratungen, etc. ist sehr aufwändig und das geht sich leider für die meisten Ärztys zeitlich und vom Arbeitsaufwand nicht mehr aus. Besserung ist leider nicht in Sicht, die Katastrophe ist jetzt erst am Anfang... die Pensionierungswelle ist erst im Anlaufen.


    Leidtragende sind wir alle Gemeinsam!

    Ist eine Einzelfallentscheidung, da solche Hosen egal ob von ANITA oder SOLIDEA eine Flachstrickkompression in der Regel (wenige Ausnahmen wie zb. geringes Lipödem) nicht ersetzen können und wollen aber eine zusätzliche Unterstützung in speziellen Lebenslagen (zB. Sport, nachts, etc.) sein können.


    Bitte mit ihren betreuenden Arztys vorher absprechen. Nicht, dass es v.a. bei einem Lymphödem zu einer Verschlechterung kommt.


    Ansonsten auch Beratung im Sanitätsfachgeschäft, in welchem sie die Flachstrickkompression bekommen einholen.

    Macht keinen Sinn, weil die Kurzzugbandage ihren Druck nur bei Bewegung ausübt (sprich hoher Arbeitsdruck und niedriger Ruhedruck) und nicht in Ruhe.


    Dafür müsste man eine Langzugbandage machen und davor rate ich ab, weil handling ohne viel Übung sehr, sehr schwer ist.


    Weiters hilft im Liegen die sehr geringe Schwerkraft (geringer orthostatischer Druck) dem Herzen sowieso beim Rückfluss der lymphpflichtigen Last.


    Was du aber machen könntest... im Liegen Füße anziehen, loslassen, Füße kreisen, Unterschenkelmuskeln anspannen und entspannen, das selbe für die Oberschenkelmuskeln... sprich: Die Muskelgelenkspumpe aktivieren.



    Und das Wichtigste: Gute Besserung!

    Nach Durchsicht es bisherigen Verlaufes hier noch folgende Anmerkungen meinerseits:


    1. Zweitmeinung Fr. Dr. Menzinger doch NICHT sinnvoll, da schon mehrere Hautkontrollen (Klinik Graz) erfolgt sind. Wird keine neunen Erkenntnisse erbringen.


    2. Wenn nicht schon erfolgt, Vorstellung an einer endokrinologischen und Stoffwechselabteilung aufgrund der beschriebenen Verteilungen der Ödeme, des Myxödems und der frustranen lymphologischen Behandlung.


    3. Die österreichische Lymphliga und andere Vereine sowie Selbsthilfegruppen würde sich sicher über eine zusätzliche freiwillige Kraft (Ehrenamt), v.a. mit Kenntnissen im EDV Bereich freuen. Es ist nämlich so, dass viele der hier Mitarbeitenden ehrenamtlich, ohne Bezahlung, in völliger Unterbesetzung, nebenberuflich, ohne spezif. Ausbildung, ohne Dank und Anerkennung, diese Arbeit verrichten.

    Wäre vielleicht mal eine Überlegung für Sie?

    Danke für die ausführliche Beschreibung und Willkommen im Forum!


    Ratschläge im Forum zu geben, ist immer schwierig aber ich versuche es mal mit bestem Wissen und Gewissen.


    1. Ein Myxödem ist wahrlich schwer zu diagnostizieren, es ist selten geworden und man braucht "Glück" mit den Arztys, die das schon einmal gesehen haben oder eine engagierte Hautärztin, welche eine Biopsie (Gewebeprobe) entnehmen lässt.

    Bei Ihnen wurde ja so die Diagnose gestellt. Das Problem mit dem Myxödem ist, die Gewebeveränderungen (Muzinansammlungen) NICHT auf die manuelle Lymphdrainage ansprechen. Es muss die zugrundeliegende Ursache, nämlich eine Schilddrüsenerkrankung behandelt werden.

    es sollte ein Facharzty für Schilddrüsenerkrankungen aufgesucht werden! Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, je nach Art der Schilddrüsenerkrankung.


    2. Ein reines Lymphödem mit Hautveränderungen, sprich im schwersten Stadium (III), wäre sehr einfach von den Arztys erkannt worden, da lehne ich mich mal aus dem Fenster. Entweder liegt also eine Mischform vor, sprich ein Lymphödem (welcher Ursache auch immer) mit einem Myxödem, oder nur ein Myxödem.

    Dies würde ich an Ihrer Stelle unbedingt nochmals mit Prim. Ure besprechen, denn je nach Diagnose/Diagnosen geht es unterschiedlich weiter.


    3. Prof. Tzou ist meiner Meinung nach die Top Adresse in Punkto operative Versorgung von Lymphödemen in Österreich, nicht nur fachlich top, sondern auch menschlich und er operiert nur, wenn es seiner Meinung nach Sinn macht, sprich, eine Lymphödemreduktion zu erreichen ist.

    Aber wieder, es muss vorher geklärt sein, was bei Ihnen die Ursache Ihrer Ödeme ist. Angenommen es wäre doch nur ein Myxödem und kein Lymphödem, würde eine lymphologische Operation keine Verbesserung für Sie erbringen.


    4. Hier eine Liste mit lymphologisch tätigen Ärzten in Österreich.

    https://www.gfmlv.at/lymphologisch-taetige-aerzte


    5. Eine persönliche Empfehlung meinerseits, nehmen Sie die längere Wartezeit in Kauf und holen Sie bei Fr. Dr. Menzinger Gabriele, Lymphologin und Fachärztin für Hauterkrankungen, in Wien, eine kompetente Zweitmeinung ein.


    6. Es gibt ein Unterforum für die Schweiz und Österreich, der Bedarf hält sich aber anscheinend seeehr in Grenzen.pasted-from-clipboard.png



    Ich wünsche Ihnen alles, alles Gute

    Die Punkte 2.-5. werden im station. setting, also der stationären lymphologischen Rehabilitation angeboten. ( zumindest im Wittlinger Therapiezentrum in Walchsee, aber ich denke auch in den anderen spezialisierten Kliniken).

    Grundaufbau bleiben die Säulen der KPE (gut dokumentiert und begründet in der Leitlinie Lymphödem der AWMF) und individuell wird dann noch extra auf Besonderheiten, wie muskul. Probleme, fasziale Probleme, Defizite in der Bewegung, Ernährung, Psyche, individuelle Strumpfversorgungssystem/Bandagesysteme, Erklärvideos für Turnübungen, Erklärvideos Selbstbandage, apps für Turnübungne (sophy app z.B.), etc.

    Das alles erfordert eine Menge Zeit, know how und Arbeitsteilung (Therapeuten, Diätologen, Psychologen, Atempädagogen, Sozialarbeiter, Wundmanager, Dermatologen, med. FUßpflege, etc.) und ist m.M. nach (leider) Im ambulanten setting nicht zu machen.

    Wobei andererseits nur ein Bruchteil der Patienten diese intensive Therapie benötigen und der große Rest, sehr gut mit dem amb. Programm zurecht kommt.


    Ich finde das o.g., das bei weitem nicht vollständig von mir aufgezählt ist, schon sehr "ganzheitlich".

    Aufgrund der "Druckproblematik an der Kleinzehe" d.h. wenig Fläche erzeugt hohen Druck auf diese, verordne ich gerne anstelle der "durchgestrickten Unterschenkel/Oberschenkelstümpfe" Zehenkappen mit schrägem Abschluss, wobei die Kleinzehe einfach ausgespart wird.


    Bisher hat mir noch kein Patient mit so einer Versorgung über eine Ödemverlagerung in die Kleinzehe berichtet.


    Vielleicht wären also Unterschenkel/Oberschenkelstrümpfe vorne offen plus Zehenkappen mit schrägem Abschluss eine Idee?

    Ich würde mit dem Hausarzt weitere Abklärungen besprechen und koordinieren!


    1. Welche Laborwerte wurden schon vom Hausarzt durchgeführt, welche fehlen noch bzw. können nur vom Facharzt abgenommen werden (z.B. Marker wegen Herzschwäche (pro-BNP), Leberfunktionswerte, Nierenfunktionswerte, Gesamteiweiß, Blutgerinnung, Elektophorese, etc., welche anderen Vorerkrankungen bestehen? Welches familiäre Risiko für bestimmte Erkrankungen besteht?


    2. Wurde schon eine Untersuchung bei einem FA für innere Medizin durchgeführt oder nicht? Inklusive Sonographie des Bauchraumes?


    3. Ab 45 Jahren... wurde innerhalb des letzten Jahres eine urologische Kontrolle durchgeführt?


    4. Ab 50 Jahren... wurde schon einmal eine Darmspiegelung durchgeführt?


    4. Und zu guter Letzt wie schon empfohlen eine lymphologische Untersuchung zb. in der Földiklinik bei Dr. Martin.


    Eine komplexe Situation, wo eine gezielte und koordinierte Abklärung wichtig ist.


    Ich wünsche Ihnen alles gute und, dass eine Ursache für Ihre Beschwerden gefundenwerden kann.

    Ja leider!


    Habe bis 2016 als Notarzt regelmäßig Akrinor in Verwendung gehabt. Jetzt ist schwieriger und z.B. Etilefrin ist im Notfall im Vergleich oft zu schwach wirksam.

    Wobei sich auch die Notfallversorgung geändert hat. Von "ewiger Versorgung" am Notfallort hin zum "load and go" mit besserem Ergebnis für die Patienten :)

    2022 tritt eine neue EU- Verordnung bezüglich Tattoo Farben in Kraft, die Hersteller hatten seit 2020 Zeit darauf zu reagieren und neue Farben zu entwickeln. Als bedenklich werden bis zu 100 Komponenten verschiedener Farben angesehen und das führte zu dieser neuen Verordnung.


    Ob die Hersteller noch in der Lage sind, alle Farben umzustellen ist noch nicht bekannt, wenn es "hart auf hart kommt" bleiben nur weiß, schwarz und graue Töne. Farben wie gelb, rot und blau wären dann in der EU nicht mehr möglich.


    Lassen wir uns überraschen was das Jahr bringt.


    Aus lymphlogischer Sicht ist das Armabflussgebiet (Achsellymphknoten) unabhängig vom Beinabflussgebiert (Leistenlymphknoten) aber es gibt Verbindungen (Anastomosen), welche die Lymphe in das jeweilig andere Gebiet umleiten können (macht der Körper bei Bedarf automatisch bzw. TherapeutInnen wenn nötig mit Griffen bei der Lymphdrainage).


    Es ist also nicht vollständig sicher ausgeschlossen, dass z.B. bei einem sekundärem Beinlymphödem, der Abfluss auch über das Armabflussgebiet (Achsellymphknoten!) läuft und dieser durch die zusätzliche Belastung der Tattoo Farbe (erhöht die lymphpflichtige Last) dekompensiert.

    Denke auch, dass der Kommentar von Uli29 richtig ist.

    Therapiedauer der Antibiotika auf 21 Tage ausbauen (Penicillin wie Amoxicillin, PenicillinV oder Unacid (auch Unasyn genannt), etc.), dann Stopp, konsequente Hautpflege und medizin. Fußpflege. Bitte schauen, o die Eintrittspforte eine "Scheuerstelle" verursacht durch Sport, Haarentfernung oder mechanische Reizung der Kompression.


    Wenn trotz alledem weiter Erysipele auftreten vor der nächsten Antibiotikagabe Blutkulturen (anaerob und aerob) abnehmen lassen.


    Alles Gute wünsche ich!

    Bei so einer individuell zu entscheidenden Operation wie der Liposuction wäre es meiner Meinung nach nicht seriös über ein Forum hier einen Kommentar abzugeben.


    Ich würde ihnen dringend raten, mit ihrem Operateur Kontakt aufzunehmen und in Ruhe zu besprechen, wie der Istzustand nun ist, wie der einzuschätzen ist, was konservativ noch zu verbessern wäre (z.B. wurde Kompression getragen oder nicht? Ausschluss anderer Schmerzursachen wie muskuläre Schmerzen, etc.) und dann das weitere Vorgehen zu besprechen.

    Es sind ja noch 2 Sitzungen geplant. Das muss ja einen Grund haben.


    Nur wenn Sie das alles abgearbeitet haben und sich dann noch unsicher/nicht gut aufgehoben fühlen wäre eine unabhängige Zweitmeinung einzuholen.


    Ich wünsche Ihnen auf alle Fälle alles gute und eine zufriedenstellende Lösung!