Den ausgiebigsten Effekt auf ausgeprägte Fibrosen hat eine stationäre Entstauungsphase. Dort wird unruhiges Material bei jedem Wickeln eingebracht, damit gesportet, 23 Stunden am Tag getragen, der Therapeut wird die Teile immer etwas anders platzieren.
Genau so erreichen wir den optimalen Effekt, wobei je nach Lokalisation (Ort) des Ödems, Hautbeschaffenheit und Reaktion auf den Druck/Wärme unterschiedliche Materialien eingesetzt werden. Jeder Mensch, jedes Ödem ist individuell (einzigartig) und erfordert manchmal Nachjustierungen auch außerhalb vom klinikeigenen Standard.
Vielen Dank für die Antworten!
So, wie ich es jetzt verstanden habe, erreicht die Tiefenoszillation (z.B. HIWAMAT) auf fibrotischem Gewebe nicht den Effekt wie mit unruhigen Oberflächen. Das heisst, dass nach wie vor Manuelle Lymphdrainage MLD mit Bandagierung mehr Erfolg bringt.
Ich werde einfach mal mit dem nächsten Rezept die Tiefenoszillation ausprobieren und dann berichten, ob es mir hilfreich erscheint.
Interessant finde ich die hier beschriebenen Unterfütterungen, das könnte ja eine Erleichterung auch z.B. für das nächtliche Bandagieren sein. Da werde ich mich bei den Herstellern erkundigen. Ich finde es gut auch andere Materialien zu testen, da das Gewebe dann auch andere Reize bekommt.
Können die erwähnten Produkte auch verschrieben werden oder muss das selbst bezahlt werden?
Viele Grüsse, Amm
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Die Kombination macht's: Stationäre Fibrosetechnik (egal ob mit den Händen oder HIVAMAT) + unruhige Oberfläche + Bandage + Gymnastik in den 3 Wochen der Intensivtherapie bringt den Erfolg.
Ein Fall ist mir bekannt, wo eine Patientin mit ausgeprägten Fibrosen bei primären Lymphödem, für zuhause einen gebrauchten HIVAMAT über eine Tauschbörse gekauft und mit gutem Erfolg (Fibrose deutlich weicher) tgl. angewendet hat.
Es ist ein Einzelfall und soweit mir bekannt, gibt es keine "wertige" medizinische Studie dazu. So ein Gerät ist auch teuer (neu um die 8.000Euro) und es sind möglich Kontraindikationen (z.B. nach Herzschrittmacherimplantation, Metall im Körper, Stent, etc.) zu beachten.
Bezüglich Kostenerstattung für unruhige Materialien, kann ich zumindest für die 2 Kliniken in Österreich (Klinik Wolfsberg und Wittlinger TZ Walchsee) berichten, dass gerade eine Kostenübernahme für unruhige Materialien für Finger, Handrücken, Brust/Flanke inklus. BH Versorgung und Genitale läuft. Bein- und Armunterfütterungen sind aktuell Privatleistungen und vom Patienten selbst zu bezahlen.
Bitte beachten, diese Information bezieht sich auf Österreich und nur auf eine Verordnung während der stationären Intensivtherapie in den 2 Kliniken! Zu den Regelungen in Deutschland kann ich leider nichts beitragen.