Beiträge von Dr. Katz

    Habe die Diskussion mit Interesse verfolgt . Das Wichtigste , wir sollen nur anbieten , was wir beherrschen .Marketing ist ein wichtiges Instrument zur Kontaktaufnahme aller vom Gesundheitswesen Lebender ;) ..und das sind ja nicht nur wir " Verdiener " sondern auch die Patienten. Also nichts gegen seriöses Marketing . Aber verstehen müssen wir die Messungen schon.


    Ich habe nach solchen Messungen in SH +Apotheken immer die Erfahrung gemacht , das Pat.kommen ,die nichts haben.


    Wichtiger : bei einer Stammvarikosis Stadium III oder IV nach Prof.Hach , zeigt die LRR noch völlig normale Wiederauffüllzeiten, also über 25 sec. Und oft kann man die Stammvarikosis nicht sehen , aber im Duplex IMMER messen ! Und gerade bei diesen Patienten hilft die LRR-Messung nicht , bzw. man muss das halt auch wissen. dann Schlimmer , da die Werte ja noch normal sind , der Patient erhält NICHT eine wirksame rechtzeitige Therapie , nämlich die Operation .


    Aber auch zugegeben , unter den Kollegen wird auch die LRR -Messung gemacht , ohne adäquate Reaktion .


    Die LRR_Messung wird überschätzt und das Ergebnis beeinflußt nie meine Therapieentscheidung .


    Oder wenn bei 5sec venöse Wiederauffüllzeit /( sehr schlecht ! ) ohne und mit Kompression gesagt wird " nicht besserbare Venenfunktion" , dann ist auch dieses Quatsch : man lege einen KO.verband an , oder / und gebe dem Patienten einen gut passenden KO.strumpf , dann können sie erleben , wie sich die Venenfunktion bessert...Schwellung geht weg , Ekzem und Ulcus heilt,Beine werden weicher , dünner und Patient wird glücklich... ;)

    Es ist wirklich zum ko...
    20xHeparin...so ein Blödsinn . Hatte er vor 10 Wochen eine Thrombose der tiefen Venen - und diese Diagnose muss GENAU gestellt werden- dann muß er jetzt ca.3 Monate Marcumar nehmen , dann ist 20 Heparin , welches? welche Dosis ? falsch...zu wenig, selbst wenn es eine therapeutische Dosis war . Sein Risiko eine 2.TVT zu bekommen ist jetzt höher als zuvor ! Wo war die TVT ? UNterschenkel ? Knie? Oberschenkel? Begleiterkrankungen ? Ursache ? Thrombophilie? ach , da fallen mir noch Tausend Fragen ein !
    Mein Gott , das ist doch keine Grippe !!!
    Dieser Patient muss " streng geführt werden " , denn nur so sind die Chancen einer erfolgreichen und nicht desolaten Therapie gross ! Wer möchte denn sooo behandelt werden ?
    Sry. , aber es regt mich auf !

    liebe Anja , hier besteht Lebensgefahr ! dringender Verdacht auf tiefe Thrombose !Versuch ihn zu erreichen und er soll das sofort abklären lassen...oder Erysipel, oder und Erysipel ,oder und ...bei gleichzeitig bestehender arterieller Durchblutungsstörung, das ist das alltägliche " Geschäft " des Phlebologen


    Lass mal wissen , was daraus wird ,danke +LG :love:

    das wird immer wieder so gesagt, aber man kann mit Duplex uns Doppler genau unterscheiden : liegt eine oberflächliche Stammvarikose vor ? wo sind die Verbindungsvenen ( = Perforansvenen ) kaputt, und wo sind die tiefen , also UNTER DER MUSKULATUR liegenden Venen überdehnt ? Dann spricht man von Leitvenen-Insuffizienz .
    Mit Sehen hat das nichts zu tun ! Es sind anatomische Begriffe.Und nach Krampfaderop.kann sich eine Überdehnung der tiefen Venen bessern .

    Wenn sie Beinschmerzen haben , sollte man auch an arterielle Durchblutungsstörungen gedacht werden , zumal auch offensichtlich Krampfadern vorliegen könnten ,und man evtl.Kompressionsverbände machen muss...dann sollte die Messung ( ABI ) doch eine Kassenleistung sein .
    Und dran denken , nahezu 95 % aller Wadenkrämpfe haben keine fassbare Ursache .am Oberschenkel könnte es auch aus der Lendenwirbelsäule kommen.

    Ich weiss nicht , ob es funktioniert , nach 6 Monaten noch durch intensive Kompression noch was auf zu kriegen .


    Wir haben es 1x gemacht bei einer Thrombose ca.10 Monate alt, V.Poplitea in der Kniekehle war total verschlossen und ging wieder auf..in den nächsten Tagen versuchen wir das bei 3 Monate alter Thrombose eine intensive 30 Tage Therapie , bin selbst gespannt , was draus wird...?!


    es hat ja meines Wissens noch keiner versucht , aber ich bin zuversichtlich.


    Und dass der alte Thrombus noch in Gänze abwandert ist wenig wahrscheinlich,denn er ist oft zu fest mit den Venenwänden verbacken...es werden sich nur kleine Teile lösen , wenn überhaupt,und das schafft die Lunge,den dann abzubauen...ich werde berichten.


    Je früher man die intensive kombinierte Kompressionstherapie ( "IKK") versucht, desto besser und erfolgversprechender...wir probieren es immer wieder, bisher mit Erfolg und nie löste sich ein Thrombus und verursachte eine Lungenembolie..


    lass es uns probieren !?
    eventuell ruf an. :)

    es wundert mich , dass du das selbst bezahlen must , wenn du Beinschmerzen hast , und nicht grad 20 Jahre alt bist , können auch Durchblutungsstörungen der Beine vorliegen . Und das misst der ABI wunderbar und ist einfach .ABI= ancle brachial index.
    also wenn du ein Blutdruck von 120/ 80 hast , muss der Blutdruck am Bein etwas höher sein ,da dort die Gefässe enger sind , also so um 140 .
    140 geteilt durch 120 ist über 1, somit keine arteriellen Durchblutungsstörungen.
    Also Armdruck durch Beindruck höher als 1 ist gut...
    man sollte aber zuvor ca.mindestens 10 min.ruhen.

    Oh , ich kann dich total gut verstehen .Als Arzt erlebe ich immer wieder kurz nach der stationären Aufnahme , dass die Patienten unheimliche Ängste entwickeln, wenn die Diagnose lautet,Tiefe Beinvenenthrombose , besonders nach dem Telefonieren ...mit Angehörigen und Freunden.


    Denn Jeder kennt Einen , der Einen kennt, der Einen kennt...wo es schlimm ausgegangen ist .
    Und es ist manchmal recht schwierig, diese berechtigte Angst zu nehmen. Früher konnte auch ich nicht ruhig schlafen.


    Aber wenn der feste Kompressionsverband angelegt wurde , und Heparin gespritzt worden ist , wächst der Thrombus nicht mehr ! Nie ! Wir hatten NIE ein wachsenden Thrombus- eventuell WEIL der Patient herum laufen muß...? Früher lagen sie ja streng-und das Gerinnsel konnte wachsen...


    Auch für mich , der ja noch beide Therapiewege kennt, machen wir es Heute genau anders herum, Pat.MUSS laufen, früher musste er liegen,ist es immer ein kleines Wunder .


    So ändert sich in der Medizin manchmal etwas ins genaue Gegenteil ! :P:!::thumbdown:;)


    Ich glaube auch ganz fest , dass sich eine längere Kompressionsbehandlung und gleichzeitig die Anwendung der Druckwellen ( intermittierende Kompression mittels Lymphapress und Lymphamat) sich in der Thrombosebehandlung durchsetzten wird . Es sollte doch der Thrombus wieder mehr ins Zentrum geraten , neben der Antikoagulation !

    wenn die Leitvenen kaputt sind , kann sich so etwas sogar bessern nach Krampfaderoperation ! Das hat Gottvater Prof.Hach schon vor vielen Jahren gesagt , ich hatte sehr gezweifelt , aber er hat Recht behalten . Bis 3 Jahre nach Krampfaderop.können sich die Leitvenen erholen.
    Wichtig , es müssen alle kaputten oberflächlichen Venen entfernt werden , besonders die sehr wichtigen so genannten Perforansvenen (" Cockett-Venen) , am Unterschenkel innen ...es gibt noch einige mehr...



    der Radiologe kann auf jeden Fall sicher Auskunft zur Beschaffenheit der tiefen Unterschenkelvenen geben...es gibt auch häufig nur teilweise Überdehnungen , so genannte partielle Leitveneninsuffizienzen..uvm. :thumbup:


    Blutflüsse in die falsche Richtung , also Refluxe , kann aber am allerbesten die Duplexsonographie , bzw.die Dopplersonographie liefern , im Stehen untersuchen lassen ! :!:

    Lieber Stefan es ist doch immer wieder das Gleiche ! Die alleinige Ultraschalluntersuchung-auch Duplex ist zu unsicher beim Unterschenkel !!! Ist die Schwellung akut , Phlebographie machen lassen, egal was die Duplexpäpste sagen . Oft wird eine Thrombose diagnostiziert ,die keine ist,oder am US eben übersehen...und die kann wachsen, ab Knie wird 's allerdings leichter ,aber soweit sollte man es nicht kommen lassen. ( Weil in der Kniekehle nur noch 2 Venen sind , v.poplitea , die dann sofort zu einer werden -vena femoralis .Am Unterschenkel sind 6 ! tiefe Venen und reichlich Nebenäste, kreuz und quer...
    Und wenn die Krampfadern ,also die Stammvenen bis unterhalb des Knies kaputt sind ( von Leiste ) , dann operieren lassen .Dann besteht eine Stammvarikose Stadium III -IV nach Hach,und die wird operiert. Sonst entsteht erst eine Leitvenen-Überdehnung.
    Das ist der wichtigste Grund , überhaupt Krampfadern zu operieren.
    Deine Verunsicherung tut mir leid , aber jeder gute Phlebologe könnte die dir nehmen...wenn nicht , wechsle ihn .
    Selbst wenn eine Unterschenkel-Thrombose vorlag, kannst du uralt werden.Die Langzeitergebnisse sind hier günstiger ! Dann solange Ko.strumpf tragen , wie die Beine schwellen ;)

    Immer besser , immer moderner , immer teurer ? Ständig kommen neue Wundauflagen auf den Markt und reichlich Studien-das Letzte und Neueste ist natürlich das Beste ! ;) Nun sind venöse Offene Beine leider immer noch ein häufiges Problem in unserer Gesellschaft.Die Behandling ist oft langwierig , kostenintensiv und leider oft frustran,schreibt eine Studie, die im Horten-Zentrum Schweiz besprochen und überprüft wurde.
    Aus 254 Arbeiten wurden nur 42 Studien als relevant angesehen ! 3001 Patienten wurden eingeschlossen,Heilungsraten von 4 Wochen bis 48 Wochen kamen vor. Durchschnittlich 14 Wochen bis zur Abheilung.
    Die Resultate : Keinerlei statistische Relevanz zu Gunsten irgend eines speziellen Verbandes ! ?(


    Weiter wird ausgeführt : "Generell kann somit keine Empfehlung zu speziellen Verbandsmaterialien gegeben werden,die Evidenz...ist schlicht nicht erbracht..."



    Mein Kommentar : was soll der arme niedergelassene Arzt auch tun? Kompressionsverbände sind sehr aufwendig und werden kaum noch bezahlt, am Wochenende müssten sie auch gemacht werden , möglichst für " Gotteslohn", täglich erneuert ,heilt jedes Ulcus,aber niemand zahlt das. In der Klinik machen wir das sogar 3x täglich.


    Aber auch da leiden wir unter den perversen Fallpauschalen, die vielleicht 2 Wochen bezahlen.


    Hautverpflanzungen sind bestenfalls sinnvoll , wenn das Ulcus sauber ist , dann heilt es unter Kompression auch von allein ! Und man riskiert NICHT ,dass das Transplantat wieder abgeht...wir machen das NIE und kriegen venöse Beine immer zu.


    Es ist und bleibt eine Crux mit dem Offenen Bein...vielleicht sollte hier mal Jemand der Betroffene eine Selbsthilfegruppe gründen...ich unterstütze die dann gern mit Rat und Tat.

    Kannst du getrost drauf verzichten ! Die wichtigste und aussagekräftigste Untersuchung ist die Duplex-und Doppler-Sonographie . LRR ist in solchen Einrichtungen reines Marketing.Ich mache nie meine Therapeutischen Schritte und Entscheidungen von der LRR-Messung abhängig .Sie hilft hier und da Auskunft zu geben , wie schnell versackt das Blut im Bein .Aber für die Therapie ist allein entscheidend, wo sind die Venenklappen kaputt und wie weit fällt das Blut ins Bein zurück und wo sind die kaputten Perforansvenen..danach wird der Operationsplan gemacht.


    LG.Ullrich Katz

    Ist das Problem wirklich sooo häufig ? Nein , ich glaube nicht ! Alle Zeitungen sind voll, wieder mal, und es geht doch nicht um " DIE Krampfadern " die man plötzlich mit einem klitzekleinen Blutwert ( grins, :P ) erkennen kann, sondern um ein ganz spezielles , auf wenige Patientinnen zutreffendes Problem.
    Die WAZ -Westdeutsche Allgemeine Zeitung titelt heute : " Neuer Test für Krampfadern " .Das ist doch Irreführung.Und wenn dann auch noch steht . "...Ursache für Krampfadern festgestellt..." kann man nur milde lächeln.Es geht lediglich um bestimmte , im Becken mancher Frauen vorkommende Krampfadern...also , lasst die Kirche im Dorf. ;)