Beiträge von Dr. Katz

    Ich bin recht neu in diesem Forum ,aber seit 1981 " im Geschäft"...und ich muss zugeben, " Ihr Patienten",Betroffene,Suchende tut mir leid ! So viele Methoden , noch mehr Geschrei - "meins ist das Beste"...,wie soll da ein betroffener Patient noch durchblicken? Es ist aber wie immer,viele Wege führen nach Rom !


    Bei einer ausgeprägten Krampfaderbildung würde ich immer noch klassisch operieren lassen-dieses Verfahren ist ausgereift, erprobt und es gibt Langzeitstudien.Die angebliche Vorteile der neuen Verfahren sind oft keine : wenn der Patient nach einer Op gut gewickelt wird, hat er nahe zu keine Schmerzen.Das Problem ist doch nicht die Stammvene,sondern die oft zahlreichen Seitenäste.Und die können per Miniphlebectomie ,oder per Schaumverödung beseitigt werden. Das geht gar nicht mit Laser.Als ob sich die Krampfaderoperation auf die Magna oder Parvaentfernung beschränken-die Seitenäste sind das( kosmetische)Problem. Weiter sind die Perforansvenen entscheidend zur Verhinderung des offenen Beines ,zur Schwellungsbeseitigung und zur Verhinderung der sekundären Überdehnung der tiefen Unterschenkelvenen (= Leitveneninsuffizienz)...und die werden immer konventionell operiert.


    Chiva löst nur Teile des Problems und hat eine Rezidivrate von 50% !... ambulant oder stationär? ...ist egal , stationär ist manchmal eleganter und besser zu händeln für Patient und Arzt, 60% aller Pat.haben beide Beine operationswürdig krank , dann geht kurz stationär besser,da wir dann immer beide Beine gleichzeitig operieren.Und wir legen auch bis zu 3x täglich einen Kompressionsverband an, und machen die intermittierende Kompression ( Lymphamat oder Lymphapress) auch mehrfach.Dadurch gibt es keine Schwellungen nach OP.


    Also ich persönlich favorisiere die klassische Strippingoperation ! Ich bin jetzt schon gespannt ,auf die Ergebnisse der verschiedenen Laserop-Verfahren,ob die Venen LANGFRISTIG auch zu bleiben...ich hoffe ich werde nicht gesteinigt ? Ich weiß auch , dieses Thema wird noch lange Diskussionsstoff liefern und sehr kontrovers diskutiert,aber das bringt auch die Qualität voran.

    Hallo , mich würde interessieren : bist du nun op.worden-also ist ein Stripping gemacht worden ? Oder wurde " nur" die Schaumverödung gemacht? LG.und wie ist der Befund jetzt nach ein paar Monaten?

    z.B.Lymphapress oder Lymphamat kann in solchen Fällen wunderbar helfen...wir verordnen das unsern Patienten auch als Heimgerät,die Krankenkassen machen hier manchmal Probleme, es ist aber schon besser geworden, da ich dann oft Seitenlange Briefe und Erklärungen liefere,gerade Franz Schingale hat hier viel Gutes veröffentlicht...
    aber wir sind halt leider eine reine Privatpraxis und Privatklinik...
    LG U:Katz

    habe was Wichtiges vergessen : für die einseitigen SCHWELLUNGEN sind oft die sogenannten Cockett-Venen verantwortlich, diese verbinden das oberflächliche und tiefe Venensystem ,oberhalb des Innenknöchel,sind auch oft für Offene Beine verantwortlich ( u.a.)- wenn diese kaputt sind ,fliesst das Blut nicht mehr von aussen nach innen,sondern" rammt" von innen nach aussen die Haut. Wir sprechen auch von Jetphänomen.Die Haut wird dünner , braun verfärbt,Bluteisen lagert sich ab,kleine Äderchen sind unterhalb des Knöchels zu sehen (=corona phlebectatica paraplantaris)
    Diese müssen unbedingt op.werden, dann geht auch die Schwellung zurück,wenn nicht noch mehr Schäden entstanden sind .

    eigentlich geht das nicht, man entfernt beim 2.Mal nur die "neuen" oder alten stehen gebliebenen Krampfadern,manchmal ist eine sogenannte Reccrossektomie nötig,also die Leiste oder Kniekehle noch mal öffnen und die dortigen Krampfadern entfernen. Das ist nötig, um die tiefen Leitvenen zu schützen ! Aber max.2x,danach überwiegen die Nebenwirkungen, wie Lymphödem,Wundheilungsstörungen,u-a.
    Leider sind erst in den letzten 10 Jahren die Diagnosemöglichkeiten deutlich besser geworden,die Krampfadern werden auch nicht mehr vom " jüngsten Assistenzarzt"operiert, es hat sich einiges verbessert...man kann heute auch wunderbar mit Schaum relativ grosse Krampfadern erfolgreich veröden.Allerdings lassen sich auch beim 3. oder4.Mal grössere Varizen mit der Miniphlebectomie entfernen.Ich persönlich favorisiere in solchen Fällen allerdings die Schaumverödung.Bei der Miniphlebectomie = Entfernung mit kleinen Instrumenten verbleiben praktisch kaum Narben.
    Wenn man alle paar Jahre mal Krampfadern verödet oder operiert, ist das bei einer immerhin " chronischen Venenschwäche" normal und in der Hand des Geübten wenig bis unproblematisch ! Ich selbst lehne CHIVA _Methode ab, zuviele Rezidive und die klassische Krampfaderop. ist immer noch die optimale Methode...LG*...auch wenn es hier unterschiedliche Ansichten gibt...

    Hier bei der chronischen Verhärtung ( Dermatolipofasziosklerose ) verschreibe ich meinen Patienten ein Druckwellentherapie-Gerät zur Heimtherapie z.B.Lymphapress , oder Lymphamat, täglich 1-2x angewandt, können die Verhärtungen sehr viel weicher werden...auch Kompressionsverbände mit Schaumstoff ( z.B.Autosana) und Textilbinden helfen...im schlimmsten Fall beides :Kompressionsverbände und Druckwellen

    Diese Behandlung verschliesst eben nicht immer die Venen dauerhaft ! Zu einem Phlebologen gehen, Duplex machen und dann kann man sicher noch mal operieren, je nach Befund : noch mal Crossektomie (= Recrossektomie), und nochmal konventionell strippen, oder / und Schaumverödung ! geht bei erneuten Krampfadern ( Rezidiven) oft ganz wunderbar
    und sorry : Blutegel und " Prof.Linser-Kochsalz sind Unsinn !
    und kein Phlebologe kann " 5-7 Jahre " garantieren, Pat.sollten alle 1-3 Jahre kontrolliert werden,es handelt sich immerhin um eine chronische Erkrankung, und es gibt wirklich genug Möglichkeiten Krampfadern auch nach Lasern zu behandeln...viel Glück und alles Gute :)

    am Unterschenkel gibt es 6 tiefe Venen,da ist die Farbduplexuntersuchung nicht immer sehr aussagefähig,und die Kotrastmitteldarstellung( Phlebographie)ist in diesem Fall die aussagekräftigste Untersuchung !
    Wenn eine Unterschenkelthrombose vorliegt, die älter-über 1 Jahr - ist , kann man durchaus Krampfadern operieren, besonders die sogenannten Perforansvenen,wenn sie kaputt sind,da sie verantwortlich für offene Beine (u.a.) sind... aber sonst pflichte ich Franz Schingale bei !
    Wenn gleichzeitig ein Lymphödem besteht, also ein Phlebolymphödem,sollte das Bein vor der Op erst entstaut werden !