Beiträge von Prof. Dr. med. Christian Taeger

    Liebe Patientinnen und Patienten,


    am Dienstag, 9.Mai 2023, 19-20 Uhr findet im Klinikum Josephinum in München in der Schönfeldstraße 16 folgende Veranstaltung statt (siehe auch Flyer im Anhang):


    Der dicke Arm, das dicke Bein: Lymph- oder Lipödem? Therapiemöglichkeiten


    Referent: Prof. Dr. med. C. Taeger


    Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht nötig.


    In dem Vortrag gehe ich auf die verschiedenen Therapiemöglichkeiten im Bereich Lymph- und Lipödem ein. Dabei komme ich auch auf die unterschiedlichen diagnostischen Methoden wie Indocyaningrün-Fluoreszenzangiographie oder Lymph-MRT zu sprechen. Gerade in diesem Bereich hat sich in der letzten Zeit enorm viel getan. Des Weiteren gehe ich auf die häufig gestellten Fragen ein, wann überhaupt operative Eingriffe in Frage kommen, welche Verfahren es gibt und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind. Sollten am Ende der Veranstaltung noch Fragen offen sein können diese vor Ort gerne besprochen werden.


    Josephinum 2023_A4.pdf

    Liebe Patientinnen und Patienten,


    am Dienstag, 9.Mai 2023, 19-20 Uhr findet im Klinikum Josephinum in München in der Schönfeldstraße 16 folgende Veranstaltung statt (siehe auch Flyer im Anhang):


    Der dicke Arm, das dicke Bein: Lymph- oder Lipödem? Therapiemöglichkeiten


    Referent: Prof. Dr. med. C. Taeger


    Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht nötig.


    In dem Vortrag gehe ich auf die verschiedenen Therapiemöglichkeiten im Bereich Lymph- und Lipödem ein. Dabei komme ich auch auf die unterschiedlichen diagnostischen Methoden wie Indocyaningrün-Fluoreszenzangiographie oder Lymph-MRT zu sprechen. Gerade in diesem Bereich hat sich in der letzten Zeit enorm viel getan. Des Weiteren gehe ich auf die häufig gestellten Fragen ein, wann überhaupt operative Eingriffe in Frage kommen, welche Verfahren es gibt und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind. Sollten am Ende der Veranstaltung noch Fragen offen sein können diese vor Ort gerne besprochen werden.


    Josephinum 2023_A4.pdf

    Sehr geehrte Khalila,


    Operationen direkt am Unterbauch/Genitale sind prinzipiell möglich, aber schwierig. Bei einigen meiner PatientInnen hat die operative Behandlung zunächst des betroffenen Bein (sofern das vorliegt) geholfen, da dieses dann nicht mehr bzw. weniger über die Kollateralen ins Genitale/den Unterbauch staut.

    Hallo Kunigunde,


    normalerweise sind keine Voruntersuchungen nötig, die Diagnose Lymphödem sollte aber von einem konservativ tätigen Kollegen gestellt worden sein und eine leitliniengerechte konservative Therapie durchgeführt werden . Nur beim primären Lymphödem kommen zusätzliche Untersuchungen in Betracht, die aber nicht heimatnah durchgeführt werden können. Ich biete aktuell keine Videosprechstunde an, bei langen Anreisen kann aber im Vorfeld telefoniert werden, ob prinzipiell ein Besuch in München sinnvoll ist. Der Aufenthalt umfasst 4-5 Tage in der Klinik, dort wird postoperativ 2x am Tag MLD durchgeführt. Es werden spezielle Strümpfe angepasst, nach Entlassung empfehle ich meinen PatientInnen für eine Woche täglich MLD durchführen zu lassen. Danach einfach in den Abständen wie vor dem Eingriff. Wenn möglich und gewünscht sehe ich meine PatientInnen 3, 12, 24 und 48 Monate nach dem Eingriff, bei Bedarf auch engmaschiger. Frau Dr. Seidenstücker bietet in der Nähe von Düsseldorf auch Lymphchirurgie an.

    Liebe PatientInnen,


    Dr. Schingale spricht da einen ganz wichtigen Punkt an. Die Lymphchirurgie ist ein Baustein von vielen bei der Therapie des chronischen Lymphödems. Nur eine optimale Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen operativ und konservativ tätigen KollegInnen führt zu guten Ergebnissen. Die Lymphchirurgie kann die Wirksamkeit der konservativen Therapie in vielen Fällen deutlich verbessern. Ohne konservative Therapie sehen wir immer wieder Therapieversager.

    Liebe PatientInnen,

    einer der häufigsten Fragen, mit der sich meine PatientInnen beschäftigen ist, ob sie sich einem lymphchirurgischen Eingriff unterziehen lassen sollen oder nicht. Vielen PatientInnen wird von unterschiedlicher Seite davon abgeraten. Zu hoch die sei die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Problem dadurch noch verstärken würde. Mir ist es sehr wichtig einmal zu betonen, wie unterschiedlich Lymphchirurgie betrieben werden kann. Seit Einführung der Fluoreszenzbildgebung in der Lymphchirurgie haben wir ein ganz anderes Niveau erreicht, man kann als Operateur das Krankheitsbild sehr viel besser verstehen, den Eingriff sehr viel besser planen und intraoperativ das Ergebnis deutlich besser beurteilen, als das noch vor Jahren der Fall war. Entscheidend dabei ist natürlich, dass diese Technik auch vorgehalten wird und der Operateur damit eine entsprechende Erfahrung hat. Das beginnt damit, wie man den Fluoreszenzfarbstoff einspritzt, wann und wie oft man dann die Lymphbahnen mit der entsprechenden Kamera untersucht und welche Schlüsse man daraus zieht. Hat man dann noch die Möglichkeit ein Hochleistungsmikroskop mit zusätzlicher Fluoreszenzeinheit benutzen zu können kann der Operateur sehr viel mehr über die Qualität seines Eingriffs urteilen und - wenn nötig - intraoperativ noch Korrekturen vornehmen. Steht einem eine Fluoreszenzbildkamera der neuesten Generation und in bester Qualität zur Verfügung, so kann man sehr viel mehr Lymphbahnen in der Tiefe detektieren, was wiederum für die Planung der Operation einen entscheidenden Vorteil bedeutet.

    Betrachten wir beispielsweise den Eingriff "lymphovenösen Anastomosen": Hier ist das Vorgehen der KollegInnen oft sehr unterschiedlich. Immer wieder fragen mich PatientInnen, warum ich nicht im ersten Eingriff 5-10 Anastomosen setze. Hier wird viel geworben und es werden - gerade in den sozialen Medien - teils beeindruckende Ergebnisse gezeigt. Ich vergleiche es oft mit einer Autofahrt. Natürlich kommen Sie mit 250km/h schneller ans Ziel. Allerdings sind die Risiken ungemein höher. Sollte das Verfahren bei Ihnen nicht funktionieren, also verschließen sich die gesetzten "Anastomosen", so besteht die Gefahr einer Befundverschlechterung, da ja einige Lymphbahnen unterbrochen wurden. Ich beschränke mit in meinen Eingriffen auf 1, maximal 2 Anastomosen. Diese können in höchster Konzentration und technischer Perfektion in nur kurzer OP-Dauer angelegt werden. Dann schaue ich, wie die betroffene Extremität reagiert. Oft reicht es aus, dass der/die PatientIn damit eine deutliche Beschwerdelinderung erfährt. Sollte noch ein Verbesserungswunsch bestehen empfehle ich einen weiteren Eingriff nach frühestens 6 Monaten. Dieses gestaffelte Vorgehen ist bei dem heutzutage sehr geringen Narkose-Risiko vertretbar. Sollte der Eingriff keine Besserung bringen wurden nur eine oder zwei Lymphbahnen unterbrochen, damit ist das Risiko einer Befundverschlechterung sehr gering. Das konnten wir auch in eingehenden Studien nachweisen. Mit diesem Vorgehen konnten wir in unserer letzten Studie nachweisen, dass auch nach 10-24 Monaten bei 92% der PatientInnen eine Volumenreduktion an der betroffenen Extremität erreicht werden konnte. Die Daten wurden im Rahmen einer Doktorarbeit erhoben, die demnächst abgeschlossen und im Verlauf auch veröffentlicht wird.

    Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen ein wenig weiter, das Gebiet der Lymphchirurgie besser zu verstehen. Ich wollte Ihnen zeigen, dass man diese Art der Chirurgie nicht über einen Kamm scheren kann. Das Risiko und die möglichen Chancen dieser Eingriffe definieren sich im Wesentlichen über die Expertise des Operateurs, der Ausrüstung und vor allem auch an dem Vorgehen: aggressiv oder eher zurückhalten mit einen gestuftem Vorgehen und geringeren Risiken.

    Lieber Patient/Innen,


    immer wieder kommt die Frage auf, ob ich in München nur noch PrivatpatientInnen mit Lymphödem behandele. Wir sind in der glücklichen Lage, für die Praxis eine Kassenzulassung zu haben, somit steht das Behandlungsangebot jedem offen. PatientInnen mit Lymphödem werden dann von mir in der Klinik "Josephinum" operiert. Diese nennt sich zwar Privatklinik, hat aber eine Kassenzulassung, sodass jeder - unabhängig von seinem Versicherungsstatus - behandelt werden kann.


    Sollten Sie weitere Fragen haben können Sie sich gerne bei mir hier im Forum oder über die Praxis melden:


    https://www.plastische-chirurg…enmayer16/team/dr-taeger/

    Hallo Herr Dr.Taeger,

    ich habe eine Frage an Sie .

    Ich habe ein Lip-Lymphödem Stadium 2 , nun habe ich gehört , dass Schmerzmittel insbesondere die Gruppe der NSAR nicht geeignet sind zur Schmerztherapie.

    Frage , was gibt es denn für Alternativen ? Nolvagin/Metamizol vertrage ich nicht. Gerne auch natürliche Mittel. Ich nehme auch Brennesseltee 2x täglich zur Enzündunghemmung oder im Wechsel Steinkleetee.

    Hallo JimboJones,


    ich bin Plastischer Chirurg, kein Internist oder Schmerztherapeut und somit kein Experte auf diesem Gebiet. Ich würde mich mit dieser Frage an Ihren Hausarzt oder an eine Schmerzambulanz wenden.


    Viele Grüße,


    Christian Taeger

    Hallo Catwomen,


    natürlich gibt es Studien, die diese Frage für spezielle Patientengruppen untersucht haben. Hier aber eine pauschale Antwort für alle Patienten zu geben ist nicht möglich. Vielmehr müsste man genau wissen, um welchen Patienten es sich handelt, wie lange er zB sein Lymphödem bereits hat, wie gut es auf LD anspricht, was der Grund dafür ist usw. Erst dann könnte man (und erst nach einer eingehenden Untersuchung) eine Einschätzung geben, welches Verfahren in etwa mit welchen Erfolgsaussichten verbunden wäre.


    Viele Grüße,


    Christian Taeger

    Hallo Uli29,


    ich darf dazu kurz Stellung nehmen. Ja, die Studie ist von der Industrie gesponsort (Villa Sana) und das wird in aller dazu vorgegebenen Transparenz kommuniziert. Dazu muss man wissen, dass wir eine absolute Publikationsfreiheit haben. Das bedeutet, dass wir die Ergebnisse - völlig unabhängig davon, ob diese für die Firma zuträglich oder schädlich sind - veröffentlichen dürfen und natürlich auch werden. Die Kritik, dass es sich um eine einmalige Beobachtung handelt können wir gut verstehen. Allerdings handelt es sich - wie bereits oben erwähnt - um eine PILOTSTUDIE! Es ist extrem schwierig, überhaupt Teilnehmer für die Studie auch nur für diese kurze Untersuchung zu finden, weshalb wir uns ja auch hier im Forum zu Wort gemeldet haben. Natürlich könnte es bei einer längeren Anwenundung zu Nebenwirkungen kommen, aber möglicherweise ist die IPK in Kombination mit der MLD eine sinnvolle Alternative für ein bestimmtes Patientengut, das- aus welchen Gründen auch immer - keinen Zugang zur engmaschigen MLD hat.

    Eine einmalige jeweilige Anwendung ist schon sehr kurz.

    Ein Vergleich arbeitstäglich MLD 5xWoche gegen 5xWoche apparative Entstauung für 2-3 Wochen mit jeweils anschliessender Kompressionsbandage wäre aussagekräftiger

    Da stimme ich schon zu. Es handelt sich allerdings um eine Pilotstudie, bei der es sich trotz der kurzen Behandlungsdauer sehr schwer gestaltet, ausreichend Teilnehmer zu gewinnen. Sollte es sich realisieren lassen werden wir aber in einem 2. Schritt versuchen in einem deutlich umfangreicheren Setting eine weitere Studie anzuschließen und sind für jegliche konstruktive Beiträge bezüglich des Studienplans offen.

    Liebe Forumsmitglieder,


    am Universitätsklinikum Regensburg gehen wir im Rahmen einer Studie der Frage nach, wie effektiv die intermittierende pneumatische Kompressionstherapie („maschinelle Lymphdrainage“) im Vergleich zur manuellen Lymphdrainage ist. Hierfür suchen wir noch Probanden, und zwar solche mit einem sekundären Lymphödem der unteren Extremität. Sie erhalten zwei kostenfreie Therapien (je 1x manuell und maschinell) am Studienstandort der Universitätsklinik in Regensburg und leisten nebenbei einen wertvollen Beitrag zur Wissenschaft. Zusätzlich wird eine einmalige Aufwandsentschädigung von 100 Euro bezahlt. Nähere Informationen bekommen Sie entweder in der Patienteninformation und dem Flyer (Links anbei) oder direkt bei Hr. Dominik Eibl (ärztliche Studiendurchführung).


    https://www.dropbox.com/s/sx1v…a/Patientenflyer.pdf?dl=0


    https://www.dropbox.com/s/x2ja…enteninformation.pdf?dl=0


    Email: Dominik.eibl@klinik.uni-regensburg.de


    Tel: +49 151 1245 3999


    Vielen Dank für Ihr Interesse!

    Hallo,

    ich habe gerade versucht in Regensburg bei Herrn Taeger einen Termin zu bekommen. Nächster Termin wäre erst am 10.11.2020.

    Gibt es denn noch andere Kliniken wo unter Umständer ein früherer Termin möglich wäre ?

    Danke

    Liebe Patientinnen und Patienten,


    die Tatsache, dass die Wartezeiten in Regensburg mittlerweile trotz der hohen Schlagzahl an Lymph-Operationen exorbitant lang sind, macht uns natürlich auch zu schaffen. Natürlich freuen wir uns über das große Vertrauen der Patienten an das Behandlungsanbot, aber für die Betroffenen ist die Wartezeit natürlich mit einer verständlichen Frutration verbunden. Es ist nämlich leider nicht nur die Wartezeit auf den Sprechstundentermin, sondern zusätzlich auch noch die Wartezeit auf einen OP-Termin auf grund der extrem hohen Nachfrage. Corona hat die Situation natürlich nicht entspannt. Ich arbeite aktuell allerdings auf Hochtouren mit unserer Klinikverwaltung an einer Lösung, sodass es in absehbarer Zukunft hoffentlich eine Entspannung geben wird.

    Hallo Marie7,


    prinzipiell sollte man wissen, das die Anlage von lymphovenösen Anastomosen die Häufigkeit von Erysipelen deutlich senken kann (vgl.

    Mihara M, et al. Lymphaticovenular anastomosis to prevent cellulitis associated with lymphoedema. Br J Surg. 2014 Oct;101(11):1391-6.). Voraussetzung ist natürlich, dass die Operation erfolgreich war und sich das Lymphödem signifikant zurückgebildet hat. Sollte dennoch ein Erysipel auftreten, kann es zum Verschluss der Anastomosen kommen, das muss aber nicht zwangsläufig der Fall sein.

    Hallo Nopi,


    schicken Sie mir die Unterlagen am besten mit der Post, aus Datenschutzgründen ist eine Email immer ungünstig. Ich melde mich dann bei Ihnen, ob es prinzipiell Sinn macht sich hier in der Sprechstunde vorzustellen.

    Hallo Nopi,


    nur als zusätzliche Information: auch mikrochirurgische Eingriffe können bei dieser sehr klassischen Befundkonstellation helfen. Hier hat sich in der Vergangenheit viel getan. Zwar kann man keine Heilung, doch aber in sehr vielen Fällen eine deutliche Beschwerdelinderung erreichen. Mit intraoperativ fluoreszengestützten Verfahren kann sowohl das Risiko dieser Eingriffe minimiert wie auch die Erfolgsrate deutlich erhöht werden.