Beiträge von Radamant

    Hallo. Zum wickeln beider Beine bedarf es auch zweier Lymphsets. Ein Lymphset reicht für ein Bein. Es sind dort Kurzzugbandagen enthalten.
    Laß Dich nach der ML von Deiner Therapeutin bandagieren und dich anleiten für eine Selbstbandage. Das erfordert einige Übung, ist aber machbar.
    Besser wäre allerdings - wegen der Schwere der Probleme - ein stationäer Aufenthalt.
    Ich wünsche Dir gute Besserung.
    Bettina

    Hallo.
    Meines Wissens hat die KK einen klar vorgegebenen Zeitraum, in dem Hilfsmittel zu bearbeiten sind - ich meine zwei Wochen sind da im Gesetz vorgesehen. In Lübeck war dazu ein Vortrag von einem Rechtsanwalt, der die Fristen aufführte. Nie zu lange warten. Nach zwei Wochen anrufen und Frist von einer Woche setzen bis Erfüllung. Diese Fristen sind natürlich im SGB aufgeführt. Entweder Anwalt fragen oder selber nachlesen........ da dies allerdings einige Bücher umfasst, vielleicht in einem Rechtsforum nachfragen.
    Zu den SH: Auch da immer am Ball bleiben. Sie haben ein Rezept und müssen es erfüllen. Wenn die Strümpfe nicht passen, müssen sie geändert werden. Freundlich auf Änderungen hinweisen und sich nicht hinhalten oder "überreden" lassen. Ein Kompressionsstrumpf muss passen, sonst ist das Rezept nicht erfüllt. Das SH mit dem ich zusammenarbeite ist da sehr motiviert und engagiert und reagiert auch prompt.
    Das SH mit dem ich vormals zusammenarbeitete, war da nicht so engagiert. Nach einigen Problemen habe ich mich mit meinem kostenlosen Feedback über die katastrophale Kompressionsversorgung beim Geschäftsführer vorgestellt. Die Strümpfe wurden nun allesamt neu abgemessen. Neue Verordnungen bekommt dieses SH nicht mehr. Ich habe mir ein neues engagiertes gesucht.
    Weise das SH ruhig darauf hin - obgleich sie es wissen - das ein zufriedener Kunde ein wiederkehrender Kunde ist. Lymphologische Kompressionsstrümpfe werden i.d. R. halbjährlich erneuert, also geht es da auch um monetäre Zukunftsplanung ;)
    Ansonsten: Immer freundlich und sachlich, aber bestimmt bleiben. Eine gut sitzende Kompressionsbestrumpfung rutscht nicht und "kneift" nicht. Halt die Ohren steif und lass dich nicht unterkriegen.
    Liebe Grüße.
    Bettina :)
    P.S.: Wenn das SH gar nicht reagiert, teile den Fall der KK mit. Die bezahlen schließlich.

    Hallo.
    Ich habe im Juli einen Patienten nach Plattenepithelkarzinonrezidiv des Mundbodens übernommen. Damals palliativ, denn wir haben mit der Ml während der täglichen Radiatio begonnen, weil mein Patient nicht mehr in die Bestrahlungsmaske reinpasste.
    Ihm wurde nach einem Rezidiv in der Mandibula die rechte Mandibula bis zu einem kleinem Rest des Ramus entfernt. Die Linke Seite wurde zu 2/3 entfernt. Ein Knochentransplantat zur Rekonstruktion wurde durch das Rezidiv "zerfressen" und entfernt. Es folgte die Einsetzung einer Platte. Die Zunge wurde am Mundboden festgenäht, wobei noch eine Fistelung besteht. Trachestomie besteht. MRSA bestand - bis vor einigen Wochen - wurde dank einer massiven antibiotischen Kombitherapie besiegt.
    Trotz der radikalen Bestrahlung konnten wir dank der konsequenten Verschreibung von Ml täglich - auch am WE - eine Stunde drainieren. Fazit heute: ML, auf Wunsch des Patienten, dreimal pro Woche jeweils eine Stunde. Effekt: Linke Gesichtsseite nur minimale Ödematisierung - und rückläufig. Na ja hier sind ja auch noch einige mandibuläre LK. Rechte Seite starkes Ödem entlang des "Unterkiefers". Lässt sich aber in der Ml gut wegschaffen.... da keine Kompression, läuft es allerdings immer wieder voll. Hals ventral und ventrolateral rechts - lange Zeit unser Sorgenkind - frei und locker. Wenn das Ödem rechtsseitig behandelt wurde, können wir den Hautsack - der verbleibt anheben und die Schnittführung der OP gut einsehen.
    Problem war immer die Platte, die sehr weit vorstand. Sie brachte die Unterlippe unter sehr viel Spannung und verhinderte eine Behandlung in diesem Gebiet. Nun ist die Platte durch das Gewebe durchgetreten. Im Bereich der rechten Unterlippenhälfte entwickelte sich innerhalb von zwei Wochen eine ca 2, 5 cm große Öffnung und lässt die Platte - eigentlich, jetzt wo man es sieht, mehr ein Geflecht - sehen. Die Ärzte sagten, das sei normal und würde häufig passieren. Mein Patient sollte - zu seiner großen Freude - in der dritten Januarwoche zur Schliessung der Fistelung ins KH. Bei der gestrigen Kontrolle und Neuvorstellung des eingetretenen Gewebedefektes wurde dann allerdings umdisponiert und nun wird Dienstag die Platte entnommen. Mein Patient ist am Boden zerstört. Denn damit fällt das Gesicht unterhalb des Oberkiefers komplett ein. Nun meine Fragen an alle plastisch chirurgisch tätigen Ärzte:
    Bestehen die Möglichkeit eines Wiederaufbaus? Wenn ja, wie sieht der ungefähre zeitliche Ablauf aus?
    Besteht die Möglichkeit sich eine Zweitmeinung einzuholen? Wenn ja, wo?
    Können Lymphgefässe auch im Gesichtbereich transplantiert werden?
    Für informative Antworten bedanke ich mich.
    Mit freundlichem Gruß
    Bettina

    Na dann will ich mich mal auf die Suche nach Vernetzungspartner/innen machen.....
    Für Patienten wäre es aber doch praktisch, wenn es eine solche "Kennzeichnung" geben würde. Viele Patienten sind häufig lange und unglücklich auf der Suche nach einem Therapeuten, der sich schwerpunktmässig lymphologisch betätigt. - Was bitte nicht heissen soll, das alle nicht schwerpunktmässig Arbeitenden nicht gut arbeiten -
    Was nicht ist - titelmässig - , kann ja noch werden ;)
    Gruss. Radamant

    Danke für diese Information. Doch da drängt sich mir die Frage auf, ob ich mich - nach Ermittlung der prozentualen Verteilung unseres Klientels - selbst so nennen darf. Das erscheint mir im Rahmen der Qualitätssicherung doch eher unsicher.
    Aber: Ich bedanke mich für Ihre Antwort und begebe mich ebenfalls auf weitere Suche.... Ich dachte, es wäre einfacher an diese "Kriterien" - so es denn welche geben mag - zu kommen :whistling:
    Einen schönen Gruss nach Hinterzarten.
    Radamant

    Hallo.
    Ich bin PT und ausgebildet in der MlD / KPE (Földi). In den vergangenene Jahren hat sich mein therapeutischer Schwerpunkt und Interesse immer mehr in die Behandlung von Lymphpatienten bzw. Ödempatienten verlagert. Nun bin ich immer wieder auf die Bezeichnung "lymphologische Schwerpunktpraxis" gestossen und mich interessiert, welche Kriterien ich - bzw. die Praxis -dafür erfüllen muss. Ein Anruf bei meiner Krankenkasse (AOK) war wenig informativ. Vielleicht kann mir ja hier im Forum einer weiterhelfen.
    Vielen Dank für Eure Bemühungen.
    Lieben Gruss.
    Radamant :)