Beiträge von Dr.Reich-Schupke

    Hallo,


    leider ist Ihre Frage schon eine Weile her, aber ich antworte dennoch einmal darauf. Vielleicht ist es noch interessant - Normalerweise sollte eine tiefe Beinvenenthrombose mindestens über 3 Monate mit einem blutverdünnenden Medikament behandelt werden. Das können Heparinspritzen, Arixtra oder auch Tabletten sein. Welches Medikament für Sie das richtige ist, entscheidet Ihr Arzt. Außerdem sollten über 6 Monate med. Kompressionsstrümpfe getragen werden. Nach den 3 bzw. 6 Monaten sollte dann eine Kontrolle mittels Duplexsonographie erfolgen und die weitere Therapie festgelegt werden. Ob die Medikamente und Kompression fortgesetzt werden müssen hängt dann davon ab, ob weitere Risikofaktoren für das Wiederauftreten einer Thrombose und / oder Lungenembolie bestehen - z.B. eine Blutgerinnungsstörung, eine Medikamenteneinnahme o.ä.

    Hallo, beim Lipödem sind durch den Lymphomaten (oder auch durch die MLD) keine großen Umfangsänderungen zu erwarten. Der positive Effekt liegt vielmehr in der Minderung von Spannung- und Druckgefühl in den Beinen, Reduktion der Ödeme zum Abend bzw. im Tagesverlauf. In der Testphase sollte v.a. geschaut werden, ob Sie den Lymphomaten als angenehm erleben, welcher Druck für Sie tolerabel ist. Wichtig wäre auch darauf zu achten, dass Sie ein Gerät mit überlappenden Kammern und mehreren Kammern bekommen. Es gibt zur Thromboseprophylaxe z.B. auch Geräte mit wenigen Kammern, die aber für den Drainageeffekt der Lymphe nicht optimal sind. Die tatsächliche Einweisung erfolgt dann in der Regel durch den Hersteller oder ein Sanitätshaus vor Ort. Ihnen wird der Generator und der Umgang mit den Manschetten erklärt. Die Therapie sollte bzw. muss weiterhin ärztlich überwacht werden, d.h. Sie sollten im Verlauf regelmäßige Kontrollen bei Ihrer Phlebologin haben. Theoretisch kann es unter der Therapie des Lymphomaten mit Beinmanschetten mal zu einer Schwellung in der Leisten oder Genitalregion kommen. Wenn so etwas auftritt, sollten Sie sich kurzfristig bei Ihrer Ärztin vorstellen. Viele Informationen rund um die Therapie mit Lymphomaten finden Sie auch bei Herstellern wie Bösl oder villasana.

    Hallo,


    Menschen mit einem angeborenen Lymphödem haben eine Schwäche des Lymphabtransports, die nicht nur auf die Areale begrenzt sein kann, an denen sich bereits ein LÖymphödem ausgebildet hat. Es gibt z.B. Untersuchungen bei Patienten mit Erysipelen eines Beines, die auch am anderen Bein, bereits eine Lymphabtransportstörung aufweisen, ohne dass diese bisher nach aussen auffällig geworden ist. Entsprechend sollte man mit Hautverletzungen, Einbringen von Fremdkörpern (und nichts anderes ist ja ein Tatoo) vorsichtig sein. Es muss nichts passieren, aber es kann. Vielleicht reicht Ihnen ein geklebtes oder aufgemaltes Tatoo für den Sommer? Viele Menschen mit Tatoo möchten diese ja ohnehin nach einigen Jahren wieder los werden, da Geschmack und Neigung sich dann möglichrweise verändert haben. Und dann wird es - bei allen Möglichkeiten die Laser etc. heute bieten - mitunter richtig schwierig und langwierig. Die aus dem Tatooo entfernten Bestandteile wandern dann auch entlang der Lymphwege, sind auch in den Lymphknoten nachweisbar. So ganz gesund sind Tatoos daher nicht - egal ob beim Einbringen oder bei der Entfernung.


    Alles Gute für Sie.

    Hallo,


    nach derzeitiger Studienlage gibt es folgende Empfehlungen für ein chron-rez. Erysipel:


    - Penicillin ist weiterhin Mittel der Wahl, bei Allergie oder Unverträglichkeit von Penicillin als Alternative Clindamycin
    - bei Notwendigkeit einer Dauertherapie: Penicillin V 2x250mg/ Tag über 12 Monate (als Tablette eingenommen); bei Allergie Clarithromycin 250mg/Tag über 12 Monate
    - im klinischen Alltag auch bewährt: Benzathin-Penicillin als Depot 2,4 Mio IE alle 2-4 Woche (als i.m.- Spritze)


    - oftmals lassen sich die Rezidivhäufigkeit und Befundschwere deutlich reduzieren, wenn die Allgemeinmaßnahmen optimiert werden: Hautpflege und konsequente Kompression ggf. mit MLD zur Verhinderung weiterer Rezidive


    Alles Gute für Sie,

    Hallo,


    es waren ja schon viele gute Tipps dabei. Angenehm kühlende Effekte haben auch Schäume, die Menthol enthalten (z.B. Callusan VINUM – Erfrischt müde Beine). Der Schaum allein kühlt schon durch die Verdunstung, das Menthol gibt einen zusätzlichen Frischekick. Leider kann man die Macht der Hormone in der Schwangerschaft nicht komplett kompensieren. Aber letztlich ist es doch eine vorübergehende Phase.


    Alles Gute für Sie,


    PD Dr. Stefanie Reich-Schupke

    Hallo,


    letztlich gibt es keine Studien die für oder gegen den ein oder anderen Sport sprechen. Aus der Alltagserfahrung heraus weiß man jedoch, dass sich eine starke Bauchpresse bzw. starkes Pressen in die Beine hinein, wie es beim Kraftsport vorkommen kann, ungünstig auf den Blut- und Lymphfluss in den Beinen auswirken kann. Insgesamt ist aber jede Art der Aktivität der Bein- und Fußmuskulatur als günstig für den Venen-Lymph-Fluss anzusehen. Vielleicht können Sie eine Mischung aus Kraft- und Ausdauersport versuchen, um einseitige Belastungen zu vermeiden? Besonders günstig für Gewebe und Rückfluss sind übrigens Sportarten im Wasser. Das gilt nicht nur fürs Schwimmen sondern auch für Aquacycling, -Jogging etc. Vielleicht wäre das eine Alternative für Sie?


    Alles Gute,


    PD Dr. Stefanie Reich-Schupke
    www.haut.nrw

    Hallo,


    Valsacor gehört in die Gruppe der sogenannten Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker. Ganz allgemein gilt für diese Gruppe sowie für die ACE-Hemmer, dass sie Ödeme begünstigen KÖNNEN , nicht MÜSSEN. Günstiger wäre aus lymphologischer Sicht die Einnahme eines Beta-Blockers. Die letzte Entscheidung hat aber der Kardiologe oder Internist, da das Herz immer Vorfahrt haben sollte.


    Vielleicht reden Sie einfach noch einmal mit Ihrem Kardiologen?

    Am 20.11.2013 veranstalten das Sanitätshaus der Auguste-Viktoria Klinik und die Artemed-Fachklinik für Venenerkrankungen in Bad Oeynhausen ein Symposium zum Thema Venenleiden und Kompressionstherapie. Dazu laden wir alle Betroffenen und Interessierten recht herzlich ein. Weitere Informationen finden Sie im Anhang.


    Sollten Sie kurz entschlossen sein, sind Sie selbstverständlich auch ohne vorherige Anmeldung herzlich willkommen. Wir freuen uns über zahlreiche Besucher und stehen gerne für Fragen zur Verfügung!

    Lieben Dank für die guten Wünsche Herr Kollege Kaatz!


    Mein Ort hat sich verändert. Die Themen, die mir am Herzen liegen, sind geblieben - Venen, Lipödem, Lymphödem, Ulcus cruris! Auch an der neuen Wirkungsstätte liegt mein Schwerpunkt in diesem Bereich.


    Grüße in die "alte Heimat" aus dem schönen Ostwestfalen!

    Wenn wir körperlich aktiv sind, steigt die arterielle Durchblutung, die Muskulatur braucht mehr sauerstoffreiches Blut, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. In diesem Zusammenhang weiten sich auch die kleinen, oberflächlichen Hautgefäße, was meist zu einer rosigen bis roten Hautfarbe führt. Viele Menschen bekommen deswegen bei Anstrengung auch einen roten Kopf. Kommt dann eine venöse Abflussstörung wie z.B. beim postthrombotischen Syndrom hinzu, kann ein Stau im Gewebe entstehen - es kommt vermehrt Blut hinein, der Abstrom kommt aber nicht hinterher. Dies kann zu Schwellungen und Spannungen führen. - Soweit die Theorie. Um aber Ihre persönliche, tatsächliche Situation einschätzen zu können, sollten Sie eine gründliche Ultraschalluntersuchung Ihrer Beingefäße durchführen lassen.

    Hallo,


    wegen welcher Indikation/ Erkrankung nutzen Sie den Lymphomaten normalerweise?


    Ganz allgemein können Sie den Lymphomaten in der Regel weiter nutzen, so lange Sie keinen fieberhaften Infekt haben und sicher sind, dass die Region, die von dem Lymphomaten behandelt wird, NICHT von einer akuten Entzündung betroffen ist (z.B. Wundrose des Beines).

    Hallo,


    entscheidend ist nicht so sehr die Vielzahl der Anträge, sondern wenn dann ein (idealerweise ärztlich begleiteter) Antrag mit Hand und Fuß - vorausgesetzt, es sind alle wesentlichen Grundbedingungen erfüllt. Das wichtigste ist eigentlich, dass Sie eine ernsthaft erfolgte, konsequente konservative Therapie mit entsprechender ärztlicher Dokumentation (idealerweise Umfangsmessungen, Fotos) über einen längeren Zeitraum vorweisen können. Dazu gehören bei entsprechendem zusätzlichen Übergewicht v.a. auch ärztlich unterstützte/ begleitete Gewichtsreduktionen (z.B. auch in einem Adipositaszentrum), sportliche Aktivitäten (v.a. Walken, Radfahren, Schwimmen), korrekte Kompressionsversorgungen (Maßanfertigung, ggf. Flachstrick) etc. Sollten sich im Verlauf des Lipödems Komplikationen wie Gelenkfehlstellungen (v.a. häufig an den Knien) eingestellt haben, ist es sinnvoll, auch hier eine entsprechende Dokumentation durch den Orthopäden zu haben. Der alleinige Nachweis, dass Sie alle 6 Monate eine neue Kompressionsversorgung bekommen, wird sicher nicht reichen. Letztlich sind die Kassen jedoch nicht zur Kostenübernahme verpflichtet, d.h. eine Garantie für ein Nicht-Ablehnen gibt es nicht.

    Hallo,


    grundsätzlich sind (meist vorübergehende) Nervenschädigungen nach einer Varizenoperation gar nicht so selten und könnten die Beschwerden im betroffenen Bein erklären. Nicht dazu passend ist allerdings das Kribbeln in den Händen, das sich nicht durch die Varizen-OP erklären lässt. Es ist daher sicherlich sinnvoll und gut, dass Ihr Neurologe ein MRT zum Ausschluss/ unter dem V.a. einen Bandscheibenvorfall veranlasst hat.

    Hallo,


    das Lipödem ist eine Erkrankung, von der man leider auch heute noch recht wenig weiß. Bekanntermaßen braucht es eine gewisse Veranlagung, die dann häufig nach der Pubertät oder nach Schwangerschaften zu einer unproportionalen Fettgewebszunahme an den Beinen oder Armen führen kann. Typischerweise kommt es neben der Volumen- und Umfangszunahme zu einer vermehrten Schmerzhaftigkeit und Neigung zu blauen Flecken. Während am Anfang der Lymphabfluss erhöht ist, kann er im Verlauf abnehmen und es können so sekundäre Lymphödeme entstehen. Getriggert wird das Fortschreiten des Lipödems leider durch zusätzliches Übergewicht.


    Entsprechend den aktuellen Leitlinien zum Lipödem stehen konservative Maßnahmen wie das Tragen med. Kompressionsstrümpfe/ -Hosen, manuelle Lymphdrainagen, Gewichtsreduktionen und körperliche Betätigung zur Verfügung. Die Liposuktion kann eine Reduktion des Fettgewebes und häufig auch der Schmerzen erreichen, nicht aber eine Heilung der Veranlagung und Erkrankung. Auch nach einer Liposuktion sind die konservativen Maßnahmen fortzusetzen. Vielfach aber in verminderter Intensität.


    Wesentlich für den Erfolg der Antragsstellung bzgl. einer Kostenübernahme ist a) das Stadium der Erkrankung, b) die bisher durchgeführten leitliniengerechten konservativen Behandlungen (unter ärztlicher Kontrolle und Aufsicht mit enstprchender Dokumentation).

    Hallo,


    regulär übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen tatsächlich nur 2 Paar Strümpfe/ Jahr. Ist aus medizinischen (z.B. Umfangsänderungen) oder hygienischen Gründen bei täglicher Anwendung ein zusätzlichs Paar notwendig, kann eine erneute Verordnung ausgestellt werden. Diese muss dann mit einem Kostenvoranschlag des Sanitätshauses zur Genehmigung an die Krankenkasse. Wichtig ist, dass auf dem Rezept die Diagnose und der Grund der weiteren Verordnung notiert sind.

    Das Lipödem kommt in der Medizin noch immer ziemlich kurz. Es gibt wenig sichere Informationen darüber. Viele Berichte sind leider sehr unseriös und reisserisch. Relativ verlässliche Informationen finden Sie z.B. auf den Seiten der großen lymphologischen Kliniken in Deutschland. Die Links zu den meisten dieser Homepages finden Sie auch über diese Seite.


    Da es sich beim Lipödem um eine Fettverteilungsstörung und übermäßige Fettansammlung handelt, sind die Lymphdrainagen zwar bei begleitendem bestehenden Ödem eine sinnvolle Ergänzung, können aber niemals eine ursächliche Therapie darstellen. Auch Liposuktionen (eine operative Entfernung des Fettgewebes) können zwar eine Reduktion erreichen, sind aber ebenfalls keine ursächliche Therapie, d.h. die Veranlagung behalten Sie leider ein Leben lang (zumindest entsprechend dem heutigen med. Wissensstand) und werden auch lebenslang behandeln müssen bzw. mehr für Ihre Beine tun müssen, als jemand, der diese Veranlagung nicht hat. Ganz wichtig ist, dass Sie trotzdem versuchen, so viel wie möglich sportlich aktiv zu sein und zusätzliches Übergewicht vermeiden.

    Ihre Beschreibung klingt sehr danach, dass Ihr Armstrumpf möglicherweise an sensiblen Stellen des Armes zu eng ist oder auf bestimmte Nervenpunkte drückt. Hier sollte unbedingt eine entsprechende Kontrolle beim Arzt oder im Sanitätshaus erfolgen. Manchmal ist es z.B. notwendig, den Strumpf ein Stück zu kürzen, ein weicheres Teil in der Beuge einzuarbeiten o.ä. Ändert man nichts, ist es a) für Sie auf Dauer unangnehm und b) könnten Sie Nervenschädigungen davon tragen.