Beiträge von amiga

    @ Eriophorum: Danke! Ich bin da einfach wirklich noch unsicher... :S


    Dr. Martin: Auch Ihnen Danke!
    Ja, ich nehme noch Marcumar und trage die Strümpfe 24h am Tag, 7 Tage die Woche. Als Ursache scheint die Kombination Fernreise + Pille plausibel zu sein. Die Familienanamnese ist unauffällig, genauso wie die Ergebnisse einer ersten Gerinnungsdiagnostik.
    Die Pille ist abgesetzt.
    Der BMI bewegt sich zwischen 27 und 28.
    Ich schätze aber auch meine inzwischen recht große Angst durch die Unsicherheit stellt einen Risikofaktor dar. Ebenso wie mein derzeit stressiger Nebenjob. Ich denke da über eine Veränderung nach, weil ich selbst (vor meiner Erkrankung) gelernt hatte, dass übermäßiger Stress den Gehalt inflammatorischer Marker im Blut erhöht und dies wiederum die Thrombozytenaggregation fördern kann.
    Leider endet dort aber mein "medizinisches Wissen" (sofern o.g. überhaupt stimmt?), sodass ich zu meiner eigenen Lage, den Befunden u.ä. herzlich wenig selbst interpretieren kann. Leider.


    Ihnen bzw. euch ein schönes Wochenende!

    Aber irgendetwas Positives muss doch an diesem Befund sein?


    Man hat mir am Anfang so viel gesagt, was ich erstmal nicht mehr tun
    darf oder was gefährlich ist.
    Aber nie hat mir bis jetzt jemand gesagt, dass diese oder jene Warnung nun nicht mehr so gilt, ich wieder mein Leben leben darf.
    Es kann doch nicht sein, dass da in vier Monaten nichts Nennenswertes passiert ist? Und auch dieser Befund nur ein Befund ist und keinerlei Konsequenzen für mein tägliches Leben hat?


    Es kann doch nicht sein, dass ich immer noch besorgt zusammenzucken muss, wenn mein Partner mich unbedacht an der Stelle über der Thrombose berührt, ich alle Einladungen ausschlage, bei denen ich weiß, ich werde mein Bein nicht hochlegen können usw. usw. ohne Aussicht darauf, wann das wieder anders wird?
    Was muss denn passieren? Was ist das Ergebnis, auf das im Idealfall hingearbeitet wird? Ich dachte eine Auflösung des Thrombus wäre gut?


    Ich war gestern schon richtig enttäuscht, dass man mich wieder vertröstet hatte mit "guten Nachrichten" und Ihre Nachricht oben, Dr. Katz, liest sich leider nicht wirklich erbauend (auch wenn ich Ihnen trotzdem für die Antwort danke!)-


    Ehrlich gesagt ist es mir gerade egal, ob ich in fünf, zehn oder zwanzig Jahren noch mehr Probleme bekommen könnte, denn ich tue alles was man mir sagt, habe nicht vor das zu vernachlässigen und mehr kann ich nicht ausrichten, aber ich will endlich mal hören, dass es JETZT erstmal wieder ok ist. Oder zumindest besser. Und ich JETZT erstmal keine Angst mehr haben muss, wenn ich dies oder jenes oder sonstiges tue. Oder zumindest nicht mehr so viel.


    Wenn ich vielleicht auch nicht wieder richtig gesund werde, ich will mich zumindest mal wieder einigermaßen gesund fühlen, aber das funktioniert nicht, solange ich mich selbst behandele wie eine Schwerkranke, weil das der letzte Informationsstand ist, den ich habe...



    Symptomatisch für die ganze Geschichte übrigens folgender Gesprächsverlauf vorgestern bei dem Termin:
    Ich fragte, welche sportliche Belastung ich mir denn inzwischen wieder zumuten darf. Als Antwort bekam ich welche Sportarten ich meiden soll (was nichts Neues war, denn das habe ich jetzt schon zu genüge gehört).
    Warum sagt man mir nicht z.B. "Na, so eine halbe Stunde Radfahren können Sie ruhig schon wieder. Oder auf den Crosstrainer, wenn Ihnen das Spaß macht" oder "Na, sehen Sie zu, dass Sie so eine moderate Anstrengung nicht überschreiten. Sie sollten leicht schwitzen, mehr aber auch nicht. Und übertreiben Sie's nicht gleich, 20 Minuten reichen für den Anfang erstmal und dann steigern Sie sich so alle drei, vier Wochen, wenn Sie das Gefühl haben es geht" oder irgendwas anderes der Art. Damit könnte ich was anfangen.
    Aber immer nur Verbote, Warnungen, schlechte Nachrichten.
    Für die Psyche ist das nicht gut. Für meine jedenfalls nicht :(.

    Wobei ich bei solchen Studien immer die Unterscheidung zwischen Korrelation und Kausalität vermisse.


    Zitat

    Es gebe einen direkten Zusammenhang zu Adipositas, Bluthochdruck und Diabetes


    Ist damit die zuckerreiche Ernährung aber auch Ursache des Übergewichts?
    Oder nur Begleiterscheinung?
    Warum essen Übergewichtige mehr Zucker? Weil sie es gewohnt sind, so gelernt haben, es nicht besser wissen, es für irgendetwas brauchen?


    Möglicherweise sind Zuckerkonsum & Übergewicht Folgen/Symptome einer dritten Variable, auch wenn erstere Vermutung einleuchtend erscheint.


    So wie das hübsche Beispiel, dass das Einkommen mit der Schuhgröße steige. Aber eben nicht, weil Menschen mit großen Füßen per sé besser bezahlt würden, sondern eben, weil das dann tendenziell eher Männer sind...


    Meines Wissens sind Süßigkeiten in Skandinavien (auf alle Fälle zumindest in Dänemark) höher besteuert. Wie sieht es da mit der Übergewichtsrate & -entwicklung aus? Weiß das zufällig jemand?
    Wobei man selbst bei positiven Ergebnissen (weniger Übergewicht, Stagnation oder Reduktion der Prävalenzrate o.ä.) sich immer noch fragen müsste, ob da wirklich nur die Zuckersteuer "schuld" sein könnte oder vielleicht auch ein anderer Lebensstil, andere Schulformen, Wertesysteme, weniger Stressreaktionen (z.B. Burn-Out Prävalenzrate im Vergleich Deutschland - Dänemark o.ä.).


    Mir wird die Debatte häufig zu flach geführt (was jetzt kein persönlicher Angriff sein soll, sondern nur eben mein Gefühl).


    Liebe Grüße

    Hallo liebe Forenmitglieder & Experten,


    ich war gestern wieder zur Ultraschall-Kontrolle meiner Beckenvenenthrombose (jetzt 4 Monate alt) und man hat keine Restthromben mehr finden können. Mein Phlebologe meinte, dass er anhand des Strömungsverhaltens eigentlich davon ausgehe, dass auch in den per Sono nicht einsehbaren Bereichen nichts (mehr) sein dürfte.


    Heißt das, dass ich praktisch wieder gesund bin?
    Kann ich mich endlich ein bisschen mehr entspannen und ohne mulmiges Gefühl wieder langsam in Ausdauertraining einsteigen, mal (kurz) im Schneidersitz sitzen, leichte Gymnastik machen (inkl. Bauchmuskeln anspannen), mal ins Kino gehen (und dort eben zwei Stunden sitzen), Sex haben - halt wieder "normal" leben?


    Mein Phlebologe hat mich mit der entgültigen Entwarnung noch auf die Abschlussuntersuchung (MRT) in wenigen Monaten vertröstet, dann wollen wir auch schauen, wann ich das Marcumar absetzen kann.
    Ich glaube er hatte mich aber gar nicht richtig verstanden, mir ging es ja nicht darum die Strümpfe von mir zu werfen o.ä., sondern eben erst mal um o.g. "Kleinigkeiten", die ich mich nicht mehr zu tun getraut hatte, solange mir noch immer mal wieder jemand sagte wie ernst die Erkrankung doch sei und ich bloß vorsichtig sein solle... und ich glaube ein bisschen mehr Normalität würde mir (und meiner Beziehung) langsam mal gut tun.


    Ich freue mich über jede Antwort!


    Liebe Grüße

    Danke für Ihre bzw. eure Anteilnahme. Das tat wirklich gut zu lesen.


    Inzwischen habe ich mich ja wieder gefangen, aber vorgestern musste das einfach mal alles raus.


    Dr. Katz: ich wohne eher am anderen Ende der Republik... würde denn der Phlebologe normalerweise federführend die Behandlung leiten? "Meiner" wird mich planmäßig 3x sehen - einmal war ich dort gut einen Monat nach der Entlassung für eine erste Verlaufskontrolle, was er selbst zu früh fand, aber trotzdem durchführte. Dann wird noch eine zweite Kontrolle erfolgen und dann soll ich noch einmal zu einer Abschlussuntersuchung kommen. In die Behandlung hat er sich aber gar nicht "eingemischt", die macht meine Hausärztin, Gerinnungsdiagnostik dann ein Hämatologe.
    Die Ursachen sind relativ plausibel Pille + Fernreise, ich habe wohl mein tatsächliches Risiko bei dieser Kombination unter - bzw. die Effektivität von Stützstrümpfen (extra dafür in der Apotheke gekauft, allerdings leider nur knielang) überschätzt. Pille habe ich nun abgesetzt.
    Betroffen ist die iliaca externa (Rest in dem Bereich ist nicht einsehbar) und bei der ersten Verlaufskontrolle vermerkte mein Phlebologe eine gute Rekanalisierung.


    @ nanty: zum Glück hatte oder habe ich nur wenig Schmerzen. Ich dank dir aber für deinen Beitrag und wünsch dir auch alles Gute!

    Hallo,


    ich habe mich nun angemeldet, um mal meinen Kummer mit der Erkrankung loswerden zu können.
    Ich erhoffe mir nur ein bisschen Austausch mit anderen Betroffenen - ich hoffe das ist in Ordnung und verstößt nicht gegen die Regeln des Forums, weil ich keine medizinische Frage habe?


    Bei mir wurde vor zwei Monaten eine tiefe Beckenvenenthrombse diagnostiziert.
    Ich wurde 10 Tage im Krankenhaus behalten. Erst auf einer ganz normalen Station, bei der ich dachte ich müsse einfach nur die Zeit absitzen und nach und nach würde schon alles wieder gut.
    Als ich am zweiten Abend leichte Brustschmerzen berichtete, wurde ich auf die kardiologische Wachstation verlegt. Dort machte man mir richtig Angst, so als könnte ich jederzeit an der Erkrankung sterben. Ich durfte mich vier Tage nur noch so wenig wie möglich bewegen, aber niemand erklärte mir irgendwas. Selbst bei meiner Entlassung wollte die Ärztin schon mit einem "Na, Sie wissen ja Bescheid" einfach davon huschen - ich konnte sie gerade noch aufhalten - ich wusste ja nichtmal ob ich weiterhin Medikamente nehmen musste und wenn ja was und wie viel!


    Nach der Entlassung begab ich mich bei meiner Hausärztin in Behandlung, um mich auf Marcumar einstellen zu lassen. Die INR-Werte kamen in den ersten drei Wochen nicht über 1,9 hinaus. Als ich eines Abends wieder stärkere Schmerzen und erhöhte Temperatur hatte (37,6) beschloss ich verunsichert die Notaufnahme aufzusuchen. Dort nahm man mich gleich stationär auf, weil der INR-Wert mittlerweile nur noch bei 1,6 war. EKG und Herzecho waren aber unauffällig, also wurde ich am nächsten Tag wieder entlassen mit dem eindringlichen Rat den betreuenden Arzt zu wechseln. Ich hätte nach Meinung der Notärztin nicht mit der frischen Thrombose so rumlaufen dürfen ohne zusätzlich Heparin zu spritzen.


    Ich hatte aber eigentlich Vertrauen zu meiner Ärztin und als auch mein Phlebologe meinte, dass man da im Krankenhaus etwas dramatisiert hätte, blieb ich bei ihr.


    Seitdem bereitet mir die Sache aber Kummer.
    Ich habe das Gefühl ständig irgendwas zu haben, bei dem man mir wahlweise im Krankenhaus, beim Phlebologen oder der Hausärztin selbst geraten hatte doch besser einen Arzt aufzusuchen.
    Erst bekam ich eine dicke Erkältung mit allem drum und dran (also ungeplant zum Arzt), dann einen roten Punkt am Fuß (Einblutung? Mein Freund bestand darauf, dass ich zum Arzt gehe, auch er ist ordentlich verunsichert), dann schaffte ich es mir mit einer nicht bemerkten Falte im Kompressionsstrumpf die Wade einzuschnüren, hatte vier Tage lang eine stark schmerzende, geschwollene, rote & überhitzten Ring um den Unterschenkel, also wieder ungeplant zum Arzt.
    Dazu muss ich immer noch min. 1x wöchentlich zur Blutentnahme (eher öfter, weil es bei mir öfter nicht gelingt Blut zu entnehmen).
    Der INR ist nach nur kurzer Zeit im therapeutischen Bereich wieder für zwei Wochen auf 1,7 gefallen.
    Ich war verunsichert, ob ich spritzen sollte oder nicht, weil mir im Krankenhaus gesagt wurde "Gerade in den ersten drei Monaten IMMER spritzen, sobald der INR nicht stimmt", meine Hausärztin aber sagte es sei unnötig.


    Ich wollte von ihr erklärt bekommen warum ich nicht spritzen sollte und warum wir es nicht schaffen mich endlich einzustellen, aber ich hatte das Gefühl, dass sie mich nur abwimmelte, da würde nichts mehr passieren und vermutete "Einnahmefehler" als Grund für die schwierige Einstellung. Dabei halte ich mich doch an alles, was man mir sagt, laufe viel, trinke viel, nehme die verordnete Dosis immer etwa zur gleichen Zeit, meide stark Vitamin-K-haltige Lebensmittel, ernähre mich sehr konstant, mache gegen den faden psychischen Beigeschmack Entspannungsübungen.


    Gestern Nachmittag bekam ich dann Atemprobleme (kurz blieb mir die Luft weg, danach hatte ich immer mal das Gefühl ich könnte nicht richtig durchatmen, als wäre dort ein Widerstand, nach ein paar Minuten ging es dann meist wieder bis zum nächsten "Anfall"). Als ich nach drei Stunden keine Besserung merkte, bekam ich doch Angst und ging wieder in die Notaufnahme. Dort waren EKG & Herzecho wieder unauffällig, dass der INR aber immer noch zu niedrig war, gefiel ihnen nicht und ich sollte erstmal wieder spritzen.


    Da ich bis spätnachts in der Notaufnahme war, schlief ich heute länger (studiere und hatte am Morgen keine Veranstaltung) ehe ich bei meiner Hausärztin anrief, um den INR von gestern Nacht durchzugeben, damit wir die Dosierung der nächsten Tage anpassen konnten. Dort kam es offenbar zu einem Missverständnis - die Arzthelferin meinte Frau Doktor würde mich gerne morgen sehen, um sich die Sache anzugucken. Wir machten einen Nachmittagstermin aus. Als ich Laufen gehen wollte, gingen die Atemprobleme wieder los. Ich dachte "ok, meine Ärztin hat noch eine Stunde auf, Hausarzt ist vielleicht besser als Notaufnahme und sehen wollte sie mich deshalb ja eh nochmal" - also bin ich wohl oder übel wieder mal ungeplant zur Praxis getrottet.
    Dort meckerte mich die Sprechstundenhilfe an, dass ich nicht immer unangemeldet reinschneien könnte. Als ich kleinlaut sagte, dass ich die Beschwerden beim Anruf noch nicht hatte, weil ich gerade erst aufgestanden war, fügte sie noch - für mich - gehässig ein "Schön für sie" hinzu. Ich wollte schon wieder gehen, da ich aber die einzige Patientin weit und breit war, rief mich meine Hausärztin doch zu sich und war wirklich nett. Und klärte auch das Missverständnis auf - Blut hatte sie morgen abnehmen wollen, wegen der Atemnot müsste ich eh immer ins Krankenhaus (aber dann war ja der Nachmittagstermin Quatsch - die Proben gehen immer vormittags ins Labor, so viel weiß ich ja inzwischen).


    Da konnte ich nicht mehr, ich musste einfach weinen. Den halben Vormittag weinte ich zuhause weiter, ich bin es einfach so Leid. Dieses Hin- und Her, die ständigen Arztbesuche, ab und zu wieder die Angst, das Nicht-Wissen was denn nun richtig ist, welchem Arzt ich glauben soll, welche Beschwerden gefährlich sind und welche nicht, was ich ernst nehmen kann und muss und worüber ich mir den Kopf nicht zu zerbrechen brauche, wann ich mich wie verhalten soll.


    Ich schäme mich so.
    Und gleichzeitig will ich eigentlich endlich meine Ruhe. Ich kann keine Ärzte mehr sehen.


    Kann das einer von euch verstehen?