Beiträge von klaus.st

    Hallo,


    Überbelastung ist ja eine sehr individuelle Geschichte.

    Eine Trekkingtour hört sich für mich erst mal nicht kontraindiziert an.

    Wenn du fit bist, die Etappenlängen und die physischen Anforderungen in deinem Komfortbereich liegen...warum darauf verzichten?


    Sonst probiere daheim schon mal mit ähnlichen Wanderungen aus ob das von der Belastung her für dich passen würde.


    Aber wie Uli schon sagt, Blasen wären nicht gut, also sollten die Schuhe unbedingt schon eingelaufen sein und gut passen!

    Hallo Mina,


    wenn das Bein gestaut ist muß es schon bandagiert werden. Eine Lymphdrainage mobilisiert ein Ödem und wirkt 2-3 Stunden, aber essentiell für eine Verringerung des Ödems ist die Kompressionsbandage und Bewegungsübungen in Kombination.


    Bei einem Lymphödem hilft nur Flachstrick Bestrumpfung. Rundstrick Strümpfe können da eher schädlich sein weil sie zum Einschneiden neigen.


    Den richtigen Arzt zu finden, der einem hilft, kann schwierig sein. Aber es hilft nichts. Machnmal muss man lästig sein. Leider.

    Gibt es Lymphologen in deiner Gegend an die Du dich wenden könntest? Eine richtige Diagnose wäre wichtig!

    Hallo,


    Standard Ablauf wäre: Lymphdrainagen mit anschließender Kompressionsbandage zur Entstauung der Beine.

    Lymphdrainage Richtung Achseln beidseits über die Flanken (wie Lizzy13 schon korrekt geschrieben hat).

    Dabei werden Becken und Beine natürlich mit behandelt (Abflussweg).


    Wenn der Umfang dann stabil ist und nicht mehr abnimmt ist der richtige Zeitpunkt zum Anmessen der Kompressionstrümpfe.

    Es gibt Fälle, bei denen das Ödem noch sehr gering ist, also morgens schlanke Beine. Dann kann man evtl. auch ohne vorherige Kompressionstherapie früh morgens die Strümpfe anmessen (bitte auf FLACHSTRICK Versorgung achten!!!).

    Habe bei mir in der Arbeit gerade eine neue Lymphödem Patientin bekommen, die vom Hausarzt Rundstrick Versorgung an beiden Beinen verschrieben bekommen hat...ohne Therapie.


    Das Problem bei Strümpfen ohne vorheriger Entstauung ist, dass der Strumpf auch durch den Druck entstaut, sich aber dem neuen Umfang nicht anpassen kann...und folglich dann zu groß sein wird.


    mina64 Wenn noch mehr Fragen sind, etwas unklar ist oder ich etwas genauer erklären soll, einfach nochmal hier fragen

    Und noch eine andre Frage: bisher hatte ich überall die Info, dass ich nicht schwerer als 5Kg tragen soll, nun hat mir ein andrer Arzt (Lymphologe) gesagt, dass das egal wäre und nicht zur Verschlechterung eines Lymphödem führt!? :/

    Hallo,


    Empfohlen wird Überbelastung zu vermeiden. Das bedeutet, dass man bei Sport, Arbeit, Haushalt usw. mit niedrigen Intensitäten beginnen und sich langsam steigern soll.

    Wichtig ist, dass während und nach der Belastung keine Beschwerden (Schmerz, starke Ermüdung der Extremität, verstärkte Schwellung...) auftreten. Also auf den eigenen Köper und dessen Signale hören!!


    Egal ist die Höhe der Belastung nicht, durfte ich schon oft in meiner Arbeit beobachten.

    Hallo,


    Wassergymnastik ist das beste was Sie machen können. Durch den Auftrieb gelenkschonend, durch den Wasserdruck schon Kompression während des Sports und, da meist in Gruppen, eine Gruppendynamik die es einem manchmal einfacher machen kann sich zum Sport zu motivieren.


    Ob Sie jetzt Wassergymnastik, Wasser Spinning (?), Aquajogging machen oder einfach nur schwimmen gehen ist nicht so wichtig.

    Solange es Ihnen Spaß macht und danach alles in Ordnung ist (keine Beschwerden oder Schmerzen...) ist alles in Ordnung.

    Einfach ausprobieren!

    Hallo MoKe,


    wenn alle konservativen Maßnahmen nicht reichen sollten das Ödem stabil zu halten spricht aber auch nichts dagegen über eine Lymphknotentransplantation nachzudenken.

    Natürlich birgt jeder chirurgische Eingriff wieder Gefahren, und ein Erfolg nach solch einer OP ist nicht garantiert... aber man sollte sich alle Optionen mal anhören. Am Ende ist es dann Ihre persönliche Entscheidung.

    Hallo,


    Langzeitprognose wird hier vermutlich niemand abgeben (können), besonders nicht, wenn man die Patientin nicht persönlich kennt.

    Selbst dann wird niemand sagen können, ob Sie den Strumpf immer brauchen werden.


    Ich habe einige Patientinnen die ihren Strumpf nur bei Bedarf tragen, sonst z. B. gut mit Wassergymnastik und Schwimmen zurecht kommen. Bei lokalen Ödemen können Lymphtapes auch gut helfen.

    Sie müssen es ausprobieren. Wenn es ohne Kompression nicht geht sind Sie ja auch die Erste die es merkt und können dann darauf reagieren. Ödeme sind auch nicht jeden Tag gleich.


    Generell wird Gewebe, also auch Lymphgefäße, mit dem Alter nicht besser, also meist Ödeme auch nicht.


    Aber was ich in meiner Arbeit auch gelernt habe ist, dass es Nichts gibt was es nicht gibt ;)

    Hallo,


    ich bin zwar kein Experte für Lipödeme, habe aber trotzdem eine Theorie dazu.

    Wenn Gewebe fest/hart ist, ist es gestaut. Das bedeutet mehr Druck im Gewebe und gleichzeitig mehr "Druck" für die Schmerzrezeptoren, daher dort auch die Schmerzen (wie Dauli schon schrieb)


    Da wo die Haut weich bzw. gedellt ist, ist der Druck im Gewebe auch nicht so hoch, also vermutlich ist es dort besser entstaut (Lipödeme haben ja oft eine Lymphödem Komponente).


    In der Lymphtherapie freuen wir uns über weiches Gewebe weil es bedeutet, dass die Therapie funktioniert.


    Allgemein ist es aber so, dass Bindegewebe mit der Zeit auch einfach schwächer wird, das ist die Natur.

    Eine stärkere Kompression würde eher bewirken, dass das Gewebe noch weicher wird, was im Grunde ja nichts negatives ist...aus therapeutischer Sicht.

    Es kann auch sein, dass die Bandage zum Rutschen anfängt weil sich der Umfang des Beines verringert.

    Mehr Bandageschichten machen die Bandage auch stabiler.

    Wenn sie trotzdem rutscht, die obersten Bandagen abwickeln und selbst neu machen. Die Technik am Oberschenkel ist nicht schwer und man kommt selbst gut hin.

    Bei Kurzzugbinden ist Weichspüler unproblematisch da sie aus 100 % Baumwolle hergestellt werden und kein Elasthan enthalten (zumindest bei dem Hersteller den ich verwende).

    Sonst einfach auf der Homepage des Herstellers nachlesen, da findet man die Zusammensetzung und die Pflegeempfehlungen.

    Ich habe mich auch schon selbst bandagiert, zum Ausprobieren. Einfach ist es nicht (und ich habe nicht mal ein lymphologisches Problem) aber mit Geduld und Übung kann man das schon hinbekommen.

    Voraussetzung ist natürlich, dass die Beweglichkeit im Hüft- und Kniegelenk ausreichend ist.


    Nicht entmutigen lassen, genau beobachten und wenn es nicht passt oder sich nicht gut anfühlt: abwickeln und nochmal bandagieren.

    Wenn das mit der Frequenz der Therapien nicht besser wird würde ich empfehlen das Bandagieren, mit Anleitung durch die Therapeutin, selbst zu lernen. Kompression ist das Wichtigste in der Therapie! Falls mal weniger Zeit für die manuelle LD ist, nicht so schlimm, aber die Kompression muss da sein, und das mit möglichst wenigen Unterbrechungen.


    Es wäre dann einfacher mit Duschen usw, und sollte die Bandage locker werden (was normal ist da ja der Umfang in der Kompression abnimmt) kann man sie selber nachwickeln.


    Dass die Bestrumpfung am Ende vom letzten Rezept angemessen wird find ich sehr fragwürdig...es geht um maximale Entstauung und nicht um die Anzahl der erfolgten Therapien.

    Hallo,


    Phase 1 (Entstauungsphase mit Kompressionsbandagen) nur 1 x / Woche macht keinen Sinn. Es soll ja nach jeder Lymphdrainage bandagiert werden und die Bandage soll bis kurz vor der nächsten Therapie an den Beinen bleiben.

    Ideal wäre natürlich tägliche Therapie (wie Uli29 schon schrieb).


    In der Klinik kann ich auch nur 3 x / Woche therapieren und bandagieren und das ist schon echt ein Kompromiss und nicht ideal.


    Wenn man nach dem Bandagieren keine Umfangreduktion mehr feststellen kann ist der richtige Zeitpunkt um Strümpfe anzumessen.

    Wie oben auch schon erwähnt idealerweise direkt nach der Lymphdrainage. Es sollte ja danach auch wieder bandagiert werden bis die Kompressionsversorgung da ist sonst lagert sich wieder zu viel Gewebsflüssigkeit ein und die Strümpfe passen dann nicht mehr

    Hallo Pei,


    hast du denn mit Sport gute Erfahrungen gemacht?

    Kannst du mir da etwas empfehlen?

    Hallo,


    Die vier Pfeiler der Lymphtherapie sind Lymphdrainage, Kompression, Hautpflege und Bewegung.

    Sport ist also essentiell für erfolgreiche Therapie von Ödemen.

    Am besten was Richtung Ausdauer, weniger Kraft orientiert, z. B. Schwimmen, Aquagymnastik (ideal auch wegen des hydrostatischen Druckes = Kompression durch das Wasser), Gehen, Nordic Walking, Tanzen, Gymnastik...


    Einfach auch mal die Suchfunktion benutzen, zum Thema Sport gibt es viele Beiträge.

    Hallo liebe Forengemeinde,


    ich muss mir mal kurz meinen Frust von der Seele schreiben...:cursing:


    Letzte Woche stellte sich eine Patientin mit Lymphödem Stadium 2 in der Lymphsprechstunde in der Klinik vor. Sie wurde seit Anfang September, bei den ersten Anzeichen eines Ödems, 3 mal in der Woche in einer Praxis mit Lymphdrainagen behandelt. Die Therapeutin stellte mit der Patientin fest, dass das Ödem immer ausgeprägter wurde...

    Konsequenz aus dieser Erkenntnis? Nichts, einfach so weiter machen.

    Als ich ihr von Kompressionsbandagen erzählt habe hat sie große Augen gemacht, davon hat sie ja noch nie was gehört. Jetzt bandagieren wir und das Ödem ging schon stark zurück.

    Das liegt nicht an einer besonderen Begabung meinerseits, ich mache nur was ich in meiner Ausbildung gelernt habe und das reicht auch.


    Heute kam eine andere Patientin die seit 2 Wochen auf Ihre Kompressionsversorgung wartet (Erstversorgung). Bei Nachfrage im Sanitätshaus wurde mir gesagt, dass noch keine Freigabe von der KK kam. Das heißt, es kann nochmal 2 Wochen dauern bis die Versorgung da ist....4 Wochen weiterbandagieren, aber was juckt das die Krankenkassen...

    Die Patientin kontaktiert heute noch Ihre KK persönlich um die ganze Prozedur etwas zu beschleunigen.


    Ich könnte jetzt noch den halben Tag weitere Beispiele bringen...

    Manchmal ist es echt frustrierend wie Patienten/innen allein gelassen werden mit Ihren Problemen weil nur noch geschaut wird wie man möglichst viel Geld verdienen (Praxen) bzw. einsparen (KK) kann oder die behandelnden Therapeuten und / oder Ärzte, sorry, keine Ahnung haben.


    Also: Wenn Sie mit einer Therapie, Behandlung oder Versorgung nicht zufrieden oder auch nur unsicher sind, fragen Sie nach! Sprechen Sie Ihre Therapeuten darauf an, wenn sich das Ödem nicht verbessert. Fragen Sie Ihre Ärzte warum Sie dieses oder jenes nicht verschrieben bekommen, Sie haben das Recht das zu wissen. Wenn das nichts bringt, wechseln Sie den Arzt oder Therapeuten, wenn das möglich ist.

    Gehen Sie Ihrer Krankenkasse auf die Nerven wenn wieder mal ewig nichts weiter geht, am besten persönlich oder am Telefon (bringt mehr als Emails schreiben).


    Sie sind nicht nur der Patient sondern auch der Kunde der das Geld bringt!


    Vielen Dank, das musste ich jetzt mal loswerden.

    Hallo,


    Wenn in der rechten Achsel Lymphknoten entfernt wurden wird über alternative Abflusswege Richtung linke Achsel und rechte Leiste gearbeitet


    nur ganz grob:

    Anregen am Hals/hinter Schlüsselbein

    Anregen der Achsellymphknoten links, Behandlung Abflussweg linker Brustkorb, Übergansbereich (Brustbein), dann rechte Brust.


    Leistenlymphknoten rechts und Abflussweg, Übergangsbereich zwischen untere und oberen Rumpfquadranten (ca. Höhe Bauchnabel) dann rechter Brustkorb.


    Dann Rücken alles in die gleiche Richtung, also wieder Richtung linke Achsel und rechte Leiste.

    Dann den Arm