Beiträge von klaus.st

    Hallo Sus,


    ein sekundäres chronisches Lymphödem ist in der Regel nicht heilbar, aber sehr gut therapierbar! Essenziell ist dabei die Kompressionstherapie mit Kompressionsbandagen zu Entstauung der Extremität. Wenn keine Verbesserung mehr nachweisbar ist (= maximale Entstauung) kann ein Flachstrick Kompressionsstrumpf nach Maß angefertigt werden. Alles natürlich in Verbindung mit Manueller Lymphdrainage.


    Wie langer die Phase mit den Bandagen dauert ist sehr individuell, genauso das Ergebnis! Ich hatte Patienten, die nach einer gewissen Zeit auf Kompression (auch Strumpf) verzichten konnten ohne dass sich das Ödem wieder verschlechtert hätte...aber das ist leider die Ausnahme.


    Grüße

    Hallo,


    ich kenne die Probleme mit den Handschuhen, wenn auch nicht in diesem Ausmaß. Finger waren oft zu lang, aber das konnte meistens die Werkstatt des Sanitätshauses anpassen.


    Aber wenn die Finger blau werden passt überhaupt nichts! Ich würde einfach mal einen neuen Hersteller probieren, wenn die genannte Firma das Problem nicht in den Griff bekommt.


    Liebe Grüße

    Hallo,


    Tapes helfen super, ich behandle den Großteil meine Lymphpatienten damit...kann aber die Therapie (MLD und Kompression) nicht ersetzen!!. Duschen belastet die Tapes weniger als Baden, denke ich, weil der Wasserkontakt kürzer ist. Aber wenn sie 5 Tage oder länger halten ist ja eh alles bestens.


    Ich habe in meiner Ausbildung (Földischule) gelernt, dass die Lymphtechniken von Vodder kommen, werden aber bei Földi genauso unterrichtet. Zu Asdonk kann ich nichts sagen, kenne ich nicht.


    Bis auf 1-3 Streichungen am anfang der Therapie (dient nur zur Kontaktaufnahme) gibt es keine streichenden Techniken (auch bei Földi!). Bei den einzelnen Techniken darf die Hand nicht über die Haut rutschen, sonst entsteht Reibung, damit Wärme und es kommt zu eine Mehrdurchblutung...das heißt mehr Flüssigkeit im Gewebe.


    Der Aufbau beginnt immer am Rumpf um die Lymphgefäße zu entleeren und die Pumpfunktion des Lymphsystems anzuregen. Wenn man den Abflussweg nicht vorbereitet kann man Flüssigkeit aus den Extremitäten kaum abdrainieren weil in den Lymphgefäßen im Rumpf kein Platz ist. Der beste Weg Flüssigkeit aus einer Extremität zu bekommen sind Bandagen...man kann mit keiner MLD so viel Wirkung erzielen.


    Ich hoffe ich konnte etwas weiter helfen.


    Liebe Grüße

    Hallo boogy,


    als Masseur wird es nicht leicht. Ich bin selber einer (seit 2008 ) und ich habe eine kleine Praxis für Privatpatienten und Selbstzahler und bin 2,5 Tage in einer Klinik als Lymphtherapeut angestellt.


    Für eine Kassenzulassung braucht man eine Praxis mit mindestens 60 qm und 4 abgetrennten Behandlungsbereichen (für mich alleine!) und noch einige Voraussetzungen mehr, die, in meinen Augen, zum Teil wenig Sinn machen. Daher meine Privatpraxis, denn um die Kassenvoraussetzungen zu erfüllen würden meine Fixkosten stark ansteigen. Und Massgen auf Kassenrezept gibt es nicht mehr oft.


    Ein weiters Problem ist, dass die Einsatzbereiche der Masseure immer mehr durch Physiotherapeuten übernommen werden, incl. Massagen und Lymphtherapie (war ursprünglich klassische Arbeit der Masseure)...es bleibt immer weniger Arbeit für die reinen Masseure übrig. Und in den Physiopraxen werden Masseure kaum mehr angestellt.


    Ich möchte Dir die Ausbildung nicht ausreden, habe mich ja selbst dafür entschieden :) , aber ohne das große Glück meine 2,5 Tage Anstellung zu bekommen hätte ich schon zu kämpfen. Mit der Ausbildung zum Physio wäre es um einiges einfacher. Aber wenn Du es wirklich machen willst, wirst Du sicher deinen Weg finden!


    LG

    Ich habe Kinesiotapes bei Muskelfaserriss schon angewendet (Lymphtechnik in Kombination mit Entlastungstechnik) und das hat bei den Patienten gut gewirkt.


    Die ca. 10 % Zug beim Kleben von Lymphtapes bewirken eine sehr geringe Bewegung der Haut und nehmen keine direkten Einfluss auf den Muskel. Durch die vermehrte Lymphbildung in der Haut wird aber indirekt die Lymphangiomotorik im Muskel angeregt, wodurch das Verletzungsareal entstaut wird.


    Bei der Entlastungstechnik werden 2 Y-Tapes gegenläufig mit Zug geklebt, das bewirkt auch keine Bewegung im Muskel.

    Hallo mobbi,


    Tapen kostet normalerweise nicht mehr als 10-20 € , so ein Entlastungstape dauert 5 min, sollte also meiner Meinung nach max. 10 € kosten.
    Das Tape kann, wenn es abgeht und die Haut es verträgt, bis zu 5 x hintereinander geklebt werden, dann eine Pause von ca. 1 Woche.


    Falls durch die Verletzung ein Hämatom entstanden ist, wovon ich ausgehe, könnte man die Heilung noch mit manueller Lymphdrainage (falls Du die nicht sowieso bekommst) und einem Lymphtape (Fächertape) unterstützen.

    Hallo,


    es gibt z. B. eine Technik mit Kinesiologischen Tapes zum Entlasten von Muskel- und Muskelfaserrissen. Es werden 2 Y-Tapes überlappend mit Zug in Gegenrichtung im Muskelverlauf geklebt. Der freie Bereich zwischen den Tapes soll sich genau über der Verletzung befinden (ist schwierig mit Worten zu erklären, ein ausgebildeter Therapeut sollte aber Bescheid wissen).
    Durch den Zug wird die verletzte Struktur entlastet. Der Vorteil dieser Methode ist, dass man die Tapes auch unter der jeweiligen Kompression tragen und dort für mehrere Tage belassen kann.


    Liebe Grüße

    Hallo,


    wenn es "nur" um das Hämatom geht würde ich es eher mit einer Kompressionsbandage probieren. Eine Kompressionsstrumpfhose nach Maß vor dem Punktieren (bei größerem Umfang) anzumessen finde ich nicht sehr sinnvoll.


    Ich behandle öfter Patienten mit Hämatomen, Lymphdrainagen helfen da sehr gut, danach klebe ich meistens noch ein Lymphtape (Kinesiotape in Fächerform in Abflußrichtung).
    Liebe Grüße

    ...ist auch schwierig wenn man es nicht sehen und abtasten kann. Durch die Kniekehle verlaufen Lymph und Blutgefäße, Nerven, ein Teil der Kniegelenkskapsel befindet sich dort, ein kleiner Muskel (M. popliteus)...alles Strukturen die, mehr oder weniger, Schmerzen verursachen können.


    Am besten mal vom Hausarzt oder einem Orthopäden anschauen lassen.

    Hallo Wicki,


    die Bandage kann der Therapeut zeigen, Tapen am besten einem Angehörigen zeigen, da es kaum möglich ict, sich selbst den Arm vernünftig zu tapen.


    Tapekurse kann übrigens jeder belegen; in meinem Kurs waren einige Patienten, die es für sich selbst lernen wollten.

    Ich betreue eine Patientin (sekundäres Armlymphödem bei Z. n. MaCa) die vor einem halben Jahr eine Lymphknotentransplantation bekommen hat. Sie kann zwar nicht auf ihre Flachstrickkompression verzichten, aber das Gewebe ist viel weicher geworden und das Spannunggefühl ist dadurch natürlich auch viel weniger geworden (wie schon von Fr. Dr. Bormann beschrieben).


    Der Umfang hat sich nicht gravierend verändert.

    Ich würde auch das Bein nicht lymphen! Bei akuten Entzündungen durch pathogene Keime (dazu gehören auch Pilze) kann es bei einer Lymphdrainage, auch wenn sie nur am Bein oder am Rumpf verabreicht wird, zu einer Verschleppung der Keime kommen.

    Während Kompressionstherapie nach Lymphknotenentfernung sind Lymphtapes besonders hilfreich um Anastomosenwege (z.B: Wasserscheide über die Rumpfquadranten des Brustkorbes) zu aktivieren. Speziell wenn sich das Ödem auf Gebiete ausgedehnt hat, wo man nur schwierig oder gar keine Kompression anlegen kann (Brustkorb, Genitalbereich...)


    LG

    Ich würde auch eher Kurzzugbinden empfehlen. Langzugbinden neigen eher zum Einschneiden.
    Und wie schon Biene sagte, in den Pausen gehen, gehen, gehen und während der Fahrt Übungen mit den Füssen und Beinen.
    Eigentlich sollte es auch auf dem Beifahrersitz funktionieren (Verkehrssicherheit). Sitz ganz hinter zum Beine strecken (kann ich auch in unserem Auto, und ich bin 1,92m) und die Rückenlehne flacher stellen. Dann ist genug Platz zum bewegen.
    Wenn der Winkel im Hüftgelenk noch zu gross ist, kann man es ja noch mit einem Kissen auf der Sitzfläche probieren.


    LG

    Hatte gerade ein Gespräch mit meiner Krankenkasse (AOK). Die sagen, dass es keine allgemeinen Bestimmungen gibt. Die Erstattung von Nachversorgung und Wechselversorgung ist Ermessenssache der jeweilegen Krankenkasse.


    Weiters haben sie mir bestätigt, dass Patienten IMMER eine Wechselversorgung zur Nachversorgung (alle 6 Monate) dazubekommen sollten (Hygiene).


    Also: Krankenkasse kontaktieren, sich das alles bestätigen lassen (am besten schriftlich) und dann dem Hausaurzt vorlegen. Dann sollte es eigentlich funktionieren :thumbup:


    LG

    "zur Wechselversorgung aus hygienischen Gründen" ist die Begründung. Hab noch kurz mit dem Sanitätshaus meines Vertrauens telefoniert, und die haben mir das bestätigt.


    Sie haben mir auch gesagt, dass Nachversorgung und Wechselversorgung aus hygienischen Gründen auch auf einem Rezept stehen kann.


    LG