Hallo Hippolein,
ja, sicher kann eine Therapie etwas bringen, aber wenn ich jetzt ein Jahr meine Flachstrick durchgängig trage, wird das Fett auch nicht weniger, man kann vielleicht die Symptome und die Schmerzen etwas erträglicher machen und vorübergehend Besserung erzielen, aber die Krankheit schreitet ja sehr oft dennoch voran, bzw. bei mir ist es so, dass die Strumpfhosen nicht wirklich helfen.
laut Lymphologen habe ich kein Wasser in den Beinen, deshalb sei auch MLD sinnlos. Außerdem habe ich bisher keinen Arzt gefunden, der mir das dauerhaft verschreiben würde. Es ist ja auch jeder Mensch anders, 10 Liter werden es bei mir wohl bei weitem nicht werden. Soviel Fett ist es (noch) nicht, es geht mir nur darum, dass ich nicht mehr mit den Schmerzen leben will. Ich will meine Arbeitskraft erhalten, keine langen Aufenthalte auf Reha verbringen und keine langen Arbeitsausfälle in Kauf nehmen. Die Haut wird mit den Jahren auch immer schlimmer und alle Chirugen sagen, dass in jungen Jahren ein OP viel besser ist, weil sich die Haut dann auch wieder besser zurückbilden kann.
Ich habe hängende Fettlappen an den Oberarmen, meine Unterarme sind dürr,( Armstrümpfe trage ich nicht, geht beruflich schon nicht) Optisch ist das der Horror und ich kann mich selbst nicht mehr sehen, überall werde ich auf meine komischne Arme angesprochen. Warum soll ich darunter leiden?
Ich weiß, dass eine OP auch Gefahren birgt und es im schlimmsten Fall Komplikationen geben kann oder auch ein Lymphoedem entstehen kann. Aber jenes kann auch entstehen nach Jahren des Lipödems und die Schmerzen werden auch nicht weniger. Ich möchte die OP ja nicht einfach mal so schnell morgen von irgendjemanden gemacht haben, sondern wohldurchdacht von einem Spezialisten.
Ich habe das Gefühl, dass sehr viele hier im Forum gegen OPs sind. Ich will die Risiken einer Lipo nicht schön reden, aber ich bin dennoch der Meinung, sogar der Überzeugung, dass sie mir weiterhelfen kann, wieder etwas glücklicher zu werden.
Weißt Du, wenn man sich gesund ernährt und Sport treibt, immer aktiv ist und die Beine dennoch einfach immer entstellter ausschauen, man sich nirgends mehr traut die zu zeigen, dann ist man einfach froh, dass es eine Methode gibt, die evtl. helfen (nicht dauerhaft heilen) kann. Letztendlich kämpft man doch immerzu bei der KK um jede Kleinigkeit hier, einige (wie ich) sogar um eine blöde Strumpfhose. Diesen Kampf bis an mein Lebensende ständig um Strumpfhose, MLD, Reha, ....auf mich zunehmen, nee, das will ich nicht. Ich habe tausend andere Sachen zu tun und keine Nerven dafür. Da kämpfe ich jetzt lieber einmal richtig für OPs und wenn es nicht klappt, dann muss ich selbst sehen ,wie ich es mit den Kosten schaffe. Aber nehme ich die ganzen Kosten für die Arztfahrerei, Zuzahlungen, wertvolle Zeit etc. x 3 Jahre, lohnt sich das ganze auch schon wieder finanziell.
Ich bin noch jung und möchte auch noch Mama werden und kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich das alles mein Leben lang so bewältigen kann, wie es jetzt ist und das ja vielleicht noch schlimmer wird. Keinen Sommer mehr mit freien Beinen, sondern eingepackt und verhüllt in Kleidung, wo ich doch den Sommer so sehr liebe und das bis an mein Lebensende, nee das will ich nicht.