Beiträge von S.Stüting

    Wie niedrig ist der Kaliumwert denn? (Bevor Sie sich zu große Sorgen machen).


    Ein Zusammenhang kann mit der von Ihnen beschriebenen Darmträgheit bestehen. Bei niedrigem Kaliumwert transportiert der Darm nicht so gut.


    Einen Zusammenhang mit Ödemen sehe ich manchmal bei dem sogenannten Conn-Syndrom, einer Hormonstörung. Dabei kommt es zu hohem Blutdruck und meistens auch Kaliummangel im Blut. Ödeme können dann Lymphödeme vortäuschen.


    Am häufigsten ist aber, dass durch Diuretika der Kaliummangel entsteht. Dann wird man zum einen kritisch prüfen, ob die weitere Einnahme der Diuretika nötig ist, dann evtl. auf weniger Kalium-ausschwemmende Medikamente umstellen , und Kalium zusätzlich geben.

    Andres,


    was ist denn Ihre Diagnose, die die Kompressionsstrümpfe verlangt? In Ihren Ausführungen findet sich da nichts, außer dass Sie keine Beschwerden hatten.


    Kann es sein, dass eine ganz gewöhnliche Adipositas vorliegt? Mit eben ein bißchen "Cellulite"?


    Dann wäre keine solche Behandlung nötig.


    Ich sage Patienten immer: es muss am Ende ein Geschäft für Sie dabei daraus werden, sprich: die Behandlung muss mehr nutzen als belästigen...

    Sollte die klinische Untersuchung nicht ausreichen, könnte über eine Funktionslymphszintigraphie die Frage echte Lymphgefäßschädigung ja oder nein beantwortet werden.


    Die Frage nach der Funktion des rechten Herzens wird auch von kardiologischen Kollegen oft erst gar nicht gestellt, folglich auch nicht beantwortet. Der Schwerpunkt des Interesses wie auch der echokardiographischen Aussagen ist meiner Erfahrung nach allzu oft nur das linke Herz.

    Auf ihre recht kurze Frage eine Stellungnahme:


    Wir sehen oft die Kombination Adipositas mit resultierender obstruktiver Schlafapnoe, die dann mit der CPAP-Therapie behandelt wird. Wenn diese Patienten dann Ödeme haben, mag das klinisch als Lymphödem imponieren. Zugrunde liegt aber meiner Einschätzung nach in den seltensten Fällen eine echte Lymphabflußstörung. Ebenso wird dann häufig die Adipositas fälschlich als Lipödem bezeichnet.


    Tatsächlich haben diese Patienten oft eine Überlastung des rechten Herzens, teils eine chronische Bronchitis, einen erhöhten Blutdruck in den Lungenarterien oder die veränderten Druckverhältnisse im Brustraum bedingt. Dies führt dann zu einem relativen Rückstau vor dem rechten Vorhof, der dann zurückschlägt auf die Lymphgefäße.

    Zunächst einmal: Danke für die Antworten!


    Wir haben nun erstmals tatsächlich messen können, und sind bei hervorragenden klinischen Erfolgen sowie guter Verträglichkeit ziemlich überrascht gewesen, dass wir in der Mehrzahl der Fälle eine Klasse "V" wickeln ;) ! Bisher hatten wir Ärzte ebenso wie die Therapeuten den Druck ähnlich wie Dr. Martin auf Klasse II oder III geschätzt.


    Dr. Katz, wie organisieren Sie die AIK derart oft über den Tag? Sind die Patienten dann nicht gewickelt?

    Hallo Dani,



    behalten Sie erstmal kühlen Kopf (sofern bei der Witterung möglich). Aus meiner Sicht handelt Ihr Hausarzt korrekt. Ich erkläre den Patienten immer, dass wir uns an die "Spielregeln" halten müssen, wie sie in den Heilmittelrichtlinien niedergelegt sind. Und da fallen Sie mit einem - offensichtlich per Mehrheitsentschluß attestierten - reinen Lipödem in die Kategorie "LY1a". Dann sind in der Tat maximal 2 Verordnungen mit je 6 Terminen MLD möglich, danach ist eine Pause von 12 Wochen (gerechnet vom letzten Behandlungstermin) einzuhalten.


    Man kann sich über die Formalismen aufregen, oder sie als "Denkpause" annehmen. Versuchen Sie, den zweiten Weg zu gehen. Ich denke, dass Sie in der Pause die Möglichkeiten der Bestrumpfung, Bewegegung, Wassergymnastik etc. intensiv nutzen werden. Versuchen Sie auch, an definierten Stellen regelmäßig die Umfänge zu messen. Viele Patienten sind überrascht, dass sich auch über längere Strecken keine Verschlechterung einstellt, wenn keine MLD durchgeführt wird! (Gilt auch für Therapeuten ;) ).


    Lassen Sie sich auf die Pause ein!

    Hallo Frau Batz,


    das Problem ist leider, dass bei den Krankenkassen nicht gleichzeitig für den einzelnen Patienten verschiedene Leistungsformen erfasst werden. Der Mitarbeiter, der über die Hilfsmittelversorgung entscheidet, weiß daher nichts von der vorausgegangenen Entstauung. Es bewährt sich daher in solchen Fällen, z.b. "Erstversorgung nach ambulanter Entstauung" auf dem Rezept zur Bestrumpfung zu vermerken. Hilft natürlich auch nur dann, wenn der Mitarbeiter der KK Grundwissen in Lymphologie hat, wovon leider nicht immer ausgegangen werden kann. Im Zweifelsfall sieht er nur, dass die gewählte Flachstrickversorgung ( es handelt sich doch um eine solche??) viel teurer ist als eine Rundstrickversorgung von der Stange - wenn er nun für seine Arbeitgeber sparen will oder muss, lehnt er reflexhaft die Kostenübernahme ab.


    Dass er damit voraussichtlich mehr Kosten für eine erneute oder verlängerte Entstauungsphase verursacht, kann er eben auch nicht sehen.


    Am besten verbünden Sie sich mit dem Sanitätshaus und dem verordnenden Arzt. Die KK-Mitarbeiter verstecken sich dann gerne hinter dem MDK und verbinden oft nur ungern mit dem ärztlichen Mitarbeiter dort. Das Gespräch kann dann besser der Arzt führen und aufklären oder widersprechen.

    Die Diagnose eines Lipödems fußt auf zwei Punkten: 1. den typischen Beschwerden - die liegen bei Ihnen vor. 2. den typischen Veränderungen des Unterhautfettgewebes - dies kann nur durch direkte Untersuchung geklärt werden. Oft sind die Veränderungen aber diskret und fallen dem weniger Geschulten kaum auf. Es besteht auch kein zwingender Zusammenhang zwischen Ausmaß der Beschwerden und Ausmaß der sichtbaren Veränderungen.


    Es gibt noch einige andere Diagnosen, die zumindest ansatzweise mituntersucht werden sollten, wie Dr. Martin erwähnt. Wegen eventueller hormoneller Einflüsse könnten Sie mit Ihrem Hausarzt die Schilddrüse auf eine Unterfunktion untersuchen, ansonsten auch mit Ihrer Frauenärztin sprechen und z.B. einen kleine Kalender führen, um festzuhalten, ob die Beschwerden in irgendeiner Weise mit dem weiblichen Zyklus zusammenhängen.


    Es steht Ihnen frei, weitere Meinungen einzuholen, wenn Ihr einziger Zweifel aber die fehlende "klassische Lipödemfigur" betrifft, verweise ich auf meine ersten Sätze.

    Laralöwe,


    Sie schreiben bereits, dass auch ein vorheriger Arztkontakt das Wort "nur Fett" gebracht habe, oder? In all Ihren Aufzählungen beschreiben Sie die Form der Beine und dass in Folge der Operationen Empfindungsstörung aufgetreten seien und die Form sich verschlechtert habe.


    Die Frage, ob Sie eine Krankheit mit Namen Lipödem haben, die sich durch Operation bessern lassen mag, können Sie selber beurteilen: Dazu gehören in jedem Fall die typischen Beschwerden mit Druckschmerzempfindlichkeitm, Schwellungsneigung und Neigung zu Blutergüssen.


    Von solchen Beschwerden haben Sie bisher nicht geschrieben. Weil Sie sie nicht haben? Dann gehe ich davon aus, dass Sie eine Lipohypertrophie haben, die kosmetisch unbefriedigend operiert wurde, so dass bei erheblichem Leidensdruck eine Korrektur-Operation sinnvoll sein mag - ohne dass dabei die allgemeinen OP-Risiken und insbesondere das eines weiterhin nicht befriedigenden kosmetischen Ergebnisses außer Acht gelassen werden darf...


    Es gibt natürlich auch Lipödempatientinnen, die zwar durch konservative Therapie deutlich weniger oder sogar gar keine Beschwerden mehr haben, für die aus anderen als körperlichen Gründen jedoch als Erfolg nur die "Normalisierung" der Körperkontur zählt.

    Nach erfolgter Entstauung sollte es im Regelfall so sein, dass allein durch das Tragen der Kompressionsbestrumpfung tagsüber der erreichte gute Zustand gehalten werden kann. Nur wenn dies nicht gelingt, kann der ärztliche Rat aus meiner Sicht eine Intensivierung der Therapie darüber hinaus bedeuten, z.B. im Sinne der Eigenwickelung, wie von Ihnen beschrieben.


    Wenn Sie es nicht ausprobieren, erfahren Sie ja nicht, ob Sie auch ohne auskommen... Sie werden auf lange Sicht mit Ihrer Motivation haushalten müssen, um konsequent so wie jetzt weiterzumachen. Eine weitere Belastung - die Sie ja schon ansprechen - muss Ihr Arzt Ihnen und Sie sich selber gegenüber begründen müssen.


    Wichtig ist in meinen Augen, dass Sie in der Lage sind, die Wickelung für den Fall der Fälle - einer Ödemverschlechterung im Urlaub, bei schwüler Hitze o.ä. - anzulegen und damit aktiv die Krankheit zu managen!

    Vielen Dank für die Informationen! Einige Lipödempatientinnen fragen bereits im Vorfeld nach den möglichen Ergebnissen, und meine eigenen Erfahrungen mit operierten Patientinnen sind eher marginal.


    Stutzig geworden bin ich bei der Frage: war es ein Lymphödem?


    Sind auch reine Lymphödeme operiert worden? Oder sind damit Lipolymphödeme gemeint? Gibt es da eventuell Unterschiede in den Ergebnissen? Ist die Einschätzung als Lymphödem auf ärztliche Untersuchung oder Selbstangabe der Patienten bezogen?


    Herzliche Grüße aus Rheine!

    Guten Morgen, Deria,


    in aller Regel werden bei der ersten lymphologischen Untersuchung das Gespräch mit dem Patienten sowie die körperliche Untersuchung (sprich Ansehen, Anfassen, Tasten) im Vordergrund stehen, gegebenenfalls ergänzt durch eine Ultraschalluntersuchung. Sie können daher ganz beruhigt sein!


    Und da bei Ihnen die Diagnose eines Lymphödems schon in der Kindheit im Raum stand, werden weitere apparative Untersuchungen eher nicht nötig sein.

    Aus meiner indirekten Beobachtung bei den "Strumpfkontrollen" kann ich bestätigen, dass die zunächst humane Lösung, das Leibteil in Kkl. I zu wählen, sich oft nicht bewäht, da dann dem Zug nach unten über die Beinteile nicht genügend entgegengestellt wird.


    Wo haben Sie die 15 cm abgezogen? Das erschließt sich mir nicht.

    Guten Morgen,


    generell können Strümpfe alle 6 Monate ausgetauscht werden, bei vorzeitigem Verschleiß oder erheblichen Umfangsänderungen auch früher. Ferner sollte klar sein, dass eine konsequente Therapie auf Dauer nur möglich ist, wenn eine Wechselversorgung aus hygienischen Gründen vorliegt.


    Die Kostenübernahme für die Strümpfe ist immer vorher bei der zuständigen Kasse einzuholen. Ihre Argumente dafür habe ich oben benannt. Ihre Ärztin hat keine Nachteile durch das Ausstellen des Rezeptes, kann Sie aber darauf hinweisen, dass eventuell die Kasse die Kosten nicht übernimmt...

    Guten Tag, Anna,


    darf ich fragen, was Maßanfertigung nach vorhandenen Maßen bedeutet? Wie lange sind die Maße schon vorhanden?


    Gruß


    S. Stüting

    Sehr geehrter Dr. Schingale,


    Im Bereich der KV-Westfalen Lippe ist die Praxisbesonderheit entsprechend LY2 und LY3 bereits seit dem 01.01.2008 ohne Prüfung anerkannt. Dies ist auch für dieses Jahr fortgeschrieben worden. Unklar ist, ob diese Regelung beibehalten werden wird.


    Meiner Erfahrung nach ist dies bei den niedergelassenen Kollegen nicht bekannt, und wenn ich im Sinne der Patienten davon berichte, bleibt Skepsis. Wahrscheinlich befürchten die Kollegen eine Erziehung des Patientenstammes, die Änderungen des Regimes bei Rücknahme der Anerkennung als Praxisbesonderheit schwierig machen.


    Es wäre mit Sicherheit hilfreich, zu klären, wie die Lage in den einzelnen KV-Bereichen ist.


    Herzliche Grüße aus dem Münsterland

    Guten Tag, Kathi,


    ich bin als Nicht-Betroffene ja nicht direkt angesprochen, aber eine Frage: Ist eine Unterfunktion der Schilddrüse laborchemisch ausgeschlossen worden??? Dies könnte zu Niedergeschlagenheit, Stimmungsschwankungen und Ödemen führen... außerdem bei der Erfüllung des Kinderwunsches im Wege stehen...


    Meine Empfehlung lautet daher, hier nachzuhaken.