Beiträge von S.Stüting

    Guten Morgen, Mel,


    ihre Tochter ist noch viel zu jung für Kompressionsstrümpfe bzw. -handschuhe. Ob diese nötig sind und ab wann sie möglich sind, ohne mehr Schaden als Nutzen anzurichten, ist eine Frage für den lymphologisch erfahrenen Arzt, auch wenn theoretisch die Verordnung auch vom Hausarzt oder Kinderarzt erfolgen kann.


    Wichtig ist auch die Beratung der Eltern, die in die Behandlung eingebunden und geschult werden müssen.

    1. Rat: verstecken Sie Ihre Körperwaage - Sie machen sich nur verrückt


    2. Rat: verstecken Sie die Küchenwaage und essen Sie ganz normal


    3.Rat: trinken Sie weder bewusst viel noch bewusst wenig - bei normalem Durstgefühl landen Sie dann so ca. bei den 1,5 l, die Ihr Hausarzt benannt hat. Wenn Ihre Trinkmenge stark davon abweicht, versuchen Sie sich bei dieser Menge einzupendeln (auch das Durstgefühl und Trinkverhalten kann ja verändert sein.

    Guten Morgen,


    wenn längerfristig und sogar überdosiert (??) Diuretika eingenommen wurden, ist mit einem solchen rebound zu rechnen. Günstiger wäre ein Ausschleichen gewesen - das abrupte Absetzen ohne engmaschige ärztliche Führung und Begleitung ist für Patienten eben wegen der Gewichtszunahme schwer zu akzeptieren. Versuchen Sie, den Gedanken an das Gewicht vorerst völlig hintanzustellen und sich vor Augen zu führen, dass ihr Körper sich erst wieder neu einfinden muss. Es ist ein schwieriger Entzug - wie bei anderen "Süchten" auch. Gehen Sie in dieser Zeit besonders pfleglich mit sich um, essen nur leicht verdauliche Speisen, sorgen für ausreichend Schlaf und vor allem viel Bewegung. Es wird sich lohnen!

    Für Sie tut es mir schon leid, aber: Ihr Fall stellt für alle Betroffenen, die mitlesen, eine abschreckende Warnung dar!


    Das genau ist das Problem mit Operationen irgendwo bei irgendwem im Ausland: wenn´s gut geht, alles schön, aber wenn nicht, ist der Patient völlig aufgeschmissen, kriegt keine adäquate Nachsorge und muss mit den fachlichen und finanziellen Problemen allein fertig werden. Die Eigenverantwortung ist die Kehrseite der vermeintlichen Freiheit.

    Basische Salzbäder sind vom pH-Wert Laugen und stören den Säureschutzmantel der Haut. Damit wird die Abwehr- und Barrierefunktion gestört. Dies sollte bei lokaler Immunschwäche wie bei einer Lymphabflussstörung vermieden werden. Positive Effekte auf ein Lymphödem sind nicht zu erwarten. Baden Sie Ihr Kind mit ph-neutralen, dufstofffreien und evtl. leicht rückfettenden Syndets, die Badedauer nicht aus vermeintlichen therapeutischen Erwägungen über das in der Kinder- und Säuglingspflege übliche hinaus verlängern.

    ... ich ergänze die Bemerkung von Kollegen Dr. Martin zu Punkt 6: bei Unwirksamkeit der Therapie auch an mangelnde Fähigkeit des Therapeuten denken -


    die Frage nach dem bisherigen Behandlungsaufbau habe ich mir in der Ambulanz angewöhnt, denn es ist immer wieder erstaunlich, mit wie wenig intellektueller Durchdringung mechanisch "gelympht" wird, ohne Sinn und Verstand bzw. Verständnis. Ebenso habe ich lernen müssen, dass eine vertrauensvolle Patient-Therapeut-Beziehung nicht immer ein Wert an sich ist, und so säe ist manchmal auch Misstrauen und fordere die Patienten auf, direkt nachzufragen, ob der/die an ihnen "lymphende" persönlich die Lymphtherapiequalifikation besitzt. Oft finden die Patienten dann zu einer völlig neuen Bewertung ihrer bisherigen Behandlung und ziehen dann aktiv Schlüsse.

    Guten Tag, black bandage,


    chronische Schmerzen verlieren ihre Warnfunktion und werden zu einem - mehr oder weniger - bestimmenden Lebensbegleiter, ähnlich, wie sie es eingangs so stark formulierten. Bei aller Skepsis gegenüber möglicherweise dauerhafter Medikamenteneinnahme ist es dann oft besser, analgetisch medikamentös zu behandeln. Auch eine entschlossene und starke Person hat sonst zu große Schwierigkeiten, den Schmerz auf Distanz zu halten. Gleichzeitig ist der aktive Umgang eine wesentliche Komponente in der Schmerzverarbeitung, nur medikamentös zu behandeln greift dann zu kurz.


    Auch wenn der Schmerzcharakter, den Sie beschreiben, das Lymphödem als einzige Ursache unwahrscheinlich machen, gibt es viele Möglichkeiten der Interaktion. Das Ödem kann z.B. neuropathische Schmerzen verstärken, andererseits können Schmerzen und Missempfindungen die Ödembehandlung beeinflussen. Sofern das Ödem selber nicht in wirklich exzellentem Zustand ist - sprich: keinerlei Dellbarkeit, keine wesentliche Ödemzunahme über den Tag -, empfiehlt sich ein Behandlungsversuch mit Intensivierung der Ödemtherapie und evtl. gleichzeitig Einstieg in eine analgetische Therapie.


    Ohne Eigenwerbung machen zu wollen: aber eine solche komplexe Situation ist stationär besser aufgehoben - gerade auch, weil dann die Zuständigkeit ärztlich eindeutig und eine engmaschige Betreuung gesichert ist.

    Hallo Dr. Schingale,


    die Verordnung von MLD postoperativ zu Lasten der Gesetzlichen Kasse ist ja gerade bei privat finanzierter Operation nicht möglich, denn Vor- und Nachbehandlung sind dann auch eigenes finanzielles Risiko. Hier müsste der § 52 SGB V Satz 2 (Leistungsbeschränkung bei Selbstverschulden) greifen, und der Vertragsarzt ist gesetzlich verpflichtet, gegenüber der GKV entsprechende Angaben zu machen (§294 SGB V).


    Allenfalls könnte der Verordner mit der Erkrankung eines Lipödems argumentieren und so tun, als ob die Operation mit dem aktuellen Behandlungsaufwand nichts zu tun hätte.

    Lipödembeschwerden verschlechtern sich nicht durch Sport. Wahrscheinlicher ist eine sonstige Überlastung des muskuloskelettalen Systems bei ungewohnter Beanspruchung. Bitte kritisch prüfen, was ein Lipödem ist und was nicht. Wenn Sie vorher keine Schmerzen hatten, in welcher Art auch immer, ist ein Lipödem weitestgehend auszuschließen.

    Guten Tag, Sorana,


    nehmen Sie die Strümpfe auf jeden Fall MIT. Bei noch unklarer Diagnose kann es sinnvoll sein, das Bein "naturbelassen" zu sehen. Gleichzeitig sollte aber auch die Passform der vorhandenen Strümpfe beurteilt werden. Also entweder: erst anhaben, dann ausziehen oder andersherum..


    Und bei Kontrollen: immer nur MIT Strümpfen - Sie würden ja auch nicht ohne Ihre Brille zum Augenarzt gehen...

    "Lipödem" ist leider eine "Modediagnose" und viele Kollegen werfen nur so damit um sich. Daher tut eine gewisse Skepsis not, wenn jemand attestiert, dass ein zwölfjähriges Mädchen daran leiden soll. Ich halte das für ausgeschlossen. Es reicht schon, wenn das Kind ebenfalls adipös ist - damit gut zurecht zu kommen, ist Aufgabe genug.


    Ich bin sicher, dass keiner der hier mitschreibenden Kollegen bei einer Zwölfjährigen unter der Diagnose Lipödem eine Kompressionstherapie einleiten würde. Warten Sie ab, ob jemand sich anders ausspricht....

    ... die Idee, das Trocknen durch Einsatz des Körpergewichtes zu beschleunigen, lässt sich durch Vergrößerung der Kompressionsfläche noch optimieren:


    Strümpfe in ein großes Badelaken einrollen, das Paket auf den Toilettendeckel legen, und dann als Besatzungsmacht die Schwerkraft einwirken lassen....

    Hallo Bingo,


    wenn ich Sie richtig verstehe, gibt es eine relativ rasche Änderung gleichartiger Wassereinlagerungen beider Beine, zunächst nur Knöchel, jetzt bis zum Oberschenkel.


    Bitte überprüfen Sie mit Ihrer Hausärztin, ob nicht doch eher eine andere Störung dahinter steckt, insbesondere sollte auch ein Eiweißverlust über die Nieren ausgeschlossen werden, ebenso andere "internistische" Ödemursachen. Der Verlauf spricht gegen ein Lymphödem.

    .... gastroenterologische Praxen sehen sich leider oft in einem Leistungszwang, ihre technischen Geräte auszulasten. Suchen Sie keine Praxis auf, die technische Untersuchungen wie selbstverständlich ansetzt (Magenspiegelung beim Gastroenterologen, Allergietestung beim Hautarzt ohne vorherigen Arztkontakt, Mammographie vor Beurteilung durch den Frauenarzt....).


    Vielleicht sind sie besser bei einem Ernährungsmediziner aufgehoben. "Gute" Adipositaszentren haben den in der Vor- wie Nachbereitung der bariatrischen Operation dabei. Je nach Operationstechnik können unterschiedliche Ernährungsprobleme und Mangelzustände auftreten, so dass gezielte auch laborchemische Untersuchungen und ebenfalls gezielte Therapien erforderlich sind.

    Guten Tag, Andrea,


    sind Sie eigentlich in ernährungsmedizinischer Nachbetreuung nach Ihrem Magen-Bypass? Es können sehr verschiedene und schwerste Mangelzustände auftreten.


    Trifft - vielleicht oder hoffentlich - nicht Sie, aber ich habe schon Patientinnen gesehen, die zu "Organkrüppeln" operiert wurden und dann ohne jede fundierte Nachsorge zwar "leichter", aber körperlich schwer beschädigt allein gelassen wurden.... Das Fatale ist, dass es so viel Kundschaft und so viele Abdominalchirurgen gibt.....

    Hallo July,


    Sie sind gedanklich schon einige Schritte vorausgerannt, ohne dass klar wäre, auf welchem Boden Sie sich bewegen. Ich fürchte, dass es nicht um einige Wochen gehen kann - sicher: Sie weisen Zeichen einer Krampfadererkrankung auf, daneben aber vor allem anderen eine ganz massive Fettleibigkeit sprich: Adipositas, evtl. kombiniert mit einer Lipohypertrophie, die aber nicht gleichbedeutend ist mit einem Lipödem.


    Aus meiner Sicht: Sie brauchen Kompression, zumindest bis die Krampfadern operiert werden können. Bei Ihrem Gewicht werden viele Chirurgen momentan keine Dringlichkeit erkennen und erst mal eine Gewichtsreduktion einfordern. Nicht aus Fiesheit, sondern weil Ihr Risiko vom Grad der Fettleibigkeit abhängt.


    Ob ein Lipödem vorliegt, wäre noch zu klären. Wenn ja, mag man über eine Liposuktion nachdenken, wird dies aber sicherlich auch bei so erheblicher Stammfettsucht nicht durchführen.


    Suchen Sie sich kompetente Hilfe zur Reduktion Ihres Übergewichtes und akzeptieren Sie, dass ein langer Weg vor Ihnen liegt!