Beiträge von S.Stüting

    Danke für Ihren Beitrag. Ich finde es besonders wichtig, dass auch vermittelt werden kann, was alles gut läuft und wie Betroffene einen guten Umgang mit der Erkrankung finden.


    Ich schätze an diesem Forum gerade, dass hier eine relativ ausgewogene Darstellung betrieben wird - damit Kompliment an alle Mitschreiber. Natürlich sind eher die Probleme Anlass zum Austausch und Nachfragen, aber hier wird halt nicht nur "geklagt".


    Das Internet biete ja eine Fülle an Informationen, die für den Laien schwer zu beurteilen sind. Ich erlebe immer wieder, wie junge - und auch ältere - Frauen tatsächlich traumatisiert sind, wenn sie auf der Suche nach "Lipödem" nur Bilder schwerster Verläufe sehen und dann in der Erwartung einer solchen Entwicklung tatsächlich krank werden.

    Guten Tag, Highheels,


    wir behandeln in der Tat Patienten stationär als Akut-Krankenhaus, d. h. auf Einweisung z.B. durch den Hausarzt. Allerdings muss in der Regel eine ambulante Therapie ohne ausreichende Besserung vorausgegangen sein, da ansonsten die Krankenkassen - zu Recht - die teuereren Krankenhausleistungen nicht erstatten. In Ausnahmefällen kann darauf verzichtet werden, wenn Patienten z.B. zu behindert oder ansonsten durch andere Erkrankungen zu eingeschränkt sind, um ambulant behandelt werden zu können - was bei Ihnen hoffentlich nicht der Fall ist.


    Wenn Ihr Hausarzt sich nicht ausreichend auskennt, sollte er sie zunächst an einen niedergelassenen Lymphologen oder eine entsprechende Ambulanz überweisen.

    Guten Tag, Goldi,


    Sie sollten sich am besten persönlich an einen lymphologisch versierten Arzt wenden, um ihre Situation zu besprechen. Grundsätzlich bedeutet der Beruf eine Arbeit vorwiegend im Stehen, meines Wissens nach auch zum Teil überlange Schichten ( > 8 h), und je nach Flugziel auch rasche klimatische Änderungen, die alle eher ungünstig auf die Orthostase = Ödemneigung bei Lipödem einwirken können. Ein Berufswechsel ist damit nicht unbedingt erforderlich, aber sicherlich eine sehr individuelle Lösung, bei der eine Liposuktion ein Baustein sein kann.

    Guten Tag,


    bei einer akuten Verschlechterung eines zuvor offensichtlich kompensierten Lymphödems muss nach der Ursache gesucht werden. Dazu gehört die erneute Beurteilung, ob ein Rückfall der Tumorerkrankung vorliegt, ebenso wie der Ausschluß einer Armvenenthrombose und einer Wundrose. All dies sollte rasch erfolgen, erst danach sind weitere Behandlungsschritte festzulegen.

    Die LRR ist eine Screeningmethode, die nur indirekt die Venenfunktion abschätzen hilft. Bei weiter bestehenden Beschwerden kann nur eine Duplex-Sonographie der Beinvenen eine Insuffizienz ausschließen. Überraschungen sind immer möglich - auch bei komplett unauffälliger LRR kann sich sonographisch eine IV.-gradige Insuffizienz der Vena saphena magna finden lassen. Da von dem Ergebnis der Untersuchung die weitere Therapieentscheidungen abhängig gemacht werden kann, sollten sie eine solche Klärung anstreben, zumal Sie in der Tat nicht die typischen Lipödem-Symptome aufweisen.

    Aus den Beiträgen spricht vor allem eine erhebliche Verunsicherung der Fragenden. Dies kann nur im direkten Kontakt und Gespräch "geheilt" werden, nicht aber durch noch so gut gemeinte Internet-Beiträge. Ich bitte daher alle Forumsmitglieder, Ärzte wie Patienten, diesen thread im Interesse der Fragenden nicht weiterzuverfolgen.

    Guten Morgen, Wicki,


    Hühneraugen sind der Versuch der Haut, sich gegen zu viel Druck zu wappnen. Wichtiger als die Frage, wie man ein Pflaster befestigen könnte, ist daher die Kontrolle des Schuhwerkes. Auch könnten Ränder der Bestrumpfung z.B. im Vorfußbereich oder Nähte scheuern und drücken, dann sollten Sie dies mit Ihrem Sanitätshaus besprechen.

    Guten Tag, Nexi,


    eine 100%-sichere Lipödemdiagnose - gibt´s so leider nicht, da wir immer nur Indizien sammeln können und andere Erkrankungen ausschließen müssen. In ihrem Fall sollte der Frage nachgegangen werden, warum die Entzündungswerte erhöht sind - dies erklärt sich nicht durch ein in Ihrem Fall nicht unwahrscheinliches Lipödem der Beine.


    Eine flachgestrickte Kompressionsstrumpfhose der Kkl. III ohne jede Vorbereitung ist für den Patienten schwierig zu akzeptieren und auch eher selten angezeigt. Sofern eine hohe Kompressionsklasse aufgrund eines erheblichen Ödems erforderlich ist, müsste zunächst vorbereitend die Entstauung erfolgen. Sie finden bestimmt mehrere Threads hierzu.


    Manchmal lohnt es sich auch, einen Behandlungsversuch mit Entstauung zu beginnen, um Klarheit über die Diagnose zu bekommen (dann darf man nur nicht vergessen, bei Nicht-Ansprechen der Beschwerden die richtigen Schlüsse zu ziehen).

    Die manuelle Lymphdrainage hat keinen direkten Einfluss auf die Stoffwechsellage. Oft weisen die Patienten bessere Werte auf, wenn sie die begleitenden Ratschläge zu mehr Bewegung umsetzen (manchmal staunt man, was schon eine halbe Stunde strammes Gehen ausmachen kann). Die Aktivierung der Muskulatur ist bei vielen Typ 2-Diabetikern der entscheidende Punkt zur Blutzuckersenkung.

    Guten Tag, Evamaria,


    Sie sollten zunächst mit Ihrem Arzt besprechen, welche Diagnose die Begründung für die offensichtlich beidseitigen Beinödeme ist. Das erklärt sich nicht ausreichend durch das Gerinnungsleiden und die stattgehabte Lungenembolie.

    Guten Tag, Vailly,
    ich kann verstehen, wenn Patienten für bestimmte Anlässe - bei Ihnen wohl der Sport, bei manch anderer die Abendveranstaltung - kurzzeitig auf rundgestrickte Strümpfe ausweichen, auch wenn medizinisch die flachgestrickte Ware angezeigt ist. Das ist dann wahrscheinlich besser als gar nichts zu tragen.
    Aber: Sie verlangen zu viel von Ihren Ärzten und der Krankenkasse, wenn Sie alles "auf Rezept" haben wollen.
    Wie soll der Arzt beim nächsten Mal die - SEHR viel teuerere - Flachstrickware begründen, wenn er Ihnen doch auch den Rundstrick verordnet? Wie soll der Sachbearbeiter bei der Krankenkasse oder beim MDK da eine Notwendigkeit zur teuereren Verordnung nachvollziehen?
    Also: wer aus persönlichen Gründen von der verordneten Therapie abweicht, der wird das auch selber "tragen" müssen.

    Bei einer Erythromelalgie wäre ich mit Zehenkappen wegen der Gefahr des Wärmestaus sehr vorsichtig. Orthostatische Ödeme sind meist mit rundgestrickten Strümpfen ausreichend behandelt.
    Ist die Versorgungsempfehlung ärztlich oder vom Verkäufer ausgesprochen worden?

    Hallo Teddy,


    wie ein Kollege weiter oben schon schrieb: wenn die Strümpfe morgens passen, aber mittags am Oberschenkel rutschen, dann liegt die Vermutung nahe, dass unter der Kompression die Oberschenkel entstauen, sprich dünner werden - da geht der Strumpf dann halt nicht mehr mit - und kann auch kein Muster mehr hinterlassen.


    Dass Sie vor einem Jahr entstaut wurden, ist doch jetzt nicht mehr unbedingt gültig, zumal Sie doch offensichtlich zwischenzeitlich keine ausreichende Kompression getragen haben.

    Hmm... liebe Kollegen,


    ich denke, dass die Möglichkeiten der Telemedizin hier weit überschritten sind. Hier sind Diagnosen in den Raum gestellt worden, die dankbar aufgegriffen wurden, inclusive der Anleitung zu intensiven diagnostischen und teils nicht risikolosen therapeutischen Maßnahmen, die dann vielleicht auch eingefordert wurden?


    Glatteiswarnung! auch wenn es hier nur regnet....

    Aber was heißt das für unsere Patienten? Ich lese aus Ihrer Kurzzusammenfassung vor allem, dass diese - ja zuvor normalgewichtigen - Frauen in dem Jahr nach der Liposuktion zugenommen haben.


    Dass Liposuktion eine Gewichtszunahme nicht verhindern wird, ist selbstverständlich. Nicht selbstverständlich ist aber, dass die Zunahme sich nicht an den zuvor auffälligen Körperregionen konzentriert.

    Es gibt verschiedene Protokolle, wie die Funktionslymphszintigraphie durchzuführen ist, und außerdem - oft sehr unterschiedliche Kompetenz in der Auswertung.


    In der Funktionslymphszintigraphie ist die Belastungsphase so entscheidend, weil nur in Ruhe der Lymphtransport zu gering wäre, um in vertretbarer Zeit ein aussagefähiges Ergebnis zu erhalten. Entscheidend ist also, dass nach Belastung die gemessene Transportleistung "im grünen Bereich" ist. (Im Übrigen ist Ihr Befund hier sehr vage). Die reine Ankunftszeit an der Extremitätenwurzel kann kein Lymphödem beweisen.


    Ich kenne leider auch viele dieser Befunde, die dann als "Beweis" für ein Lymphödem dem Patienten präsentiert werden. Incl. entsprechender Verunsicherung der Menschen, die in der Regel -so wie Sie wohl auch - keinerlei Klinik sprich: sicht- und fühlbare Symptome haben, aber mit der Diagnose einer lebenslänglichen körperlichen Einschränkung entlassen werden.


    Wenn ich als höflicher Mensch nicht sagen werde, dass die Untersuchung und ihre Befundung nichts wert sind, dann werde ich allerhöchstens von einem Lymphödem Stadium 0 sprechen. Das heißt, keine Krankheitszeichen, aber auffällige technische Untersuchung.


    Selbst in dieser höflichen Fassung ergibt sich aber aus einem Lymphödem Stadium 0 keine Therapie, sondern allenfalls Aufklärung des Menschen, dass er unter Vorsichtsmaßnahmen die weitere Entwicklung beobachten soll.